07/03/2023
Hallo, ich bin ein Labrador, ich kam vor etwa 200 Jahren aus dem Osten Kanadas - Neufundland und Labrador nach Europa. Ich wurde nach der Halbinsel "Labrador" benannt, bin aber ursprünglich keine kanadische Rasse. Meine Vorfahren kamen wahrscheinlich aus Portugal und England.
An der rauen Küste des Nordatlantiks war ich zusammen mit meinem Vetter, dem Neufundländer, ein wichtiger Helfer der Fischer. Ich machte mich ebenso bei der Jagd auf Wasservögel nützlich.
Mit den Kabeljau-Schiffen kam ich schon im 18. Jahrhundert immer wieder nach England. Dort erkannten Jäger mein Talent für das Apportieren aus dem Wasser. Kein anderer Hund apportiert so eifrig und zuverlässig die geschossenen Enten selbst aus eiskaltem Nass.
Durch das Einkreuzen klassischer Jagdhunde wurden meine jagdlichen Fähigkeiten erweitert und verbessert. So wurde ich zu einem allseitig einsetzbaren Jagdgebrauchshund entwickelt. Rein genetisch gesehen bin ich allerdings kein klassischer Jagdhund. Vielmehr stehe ich den Molossern sehr nahe. Wahrscheinlich habe ich in meiner Heimat Neufundland mich immer wieder einmal mit dem ebenfalls dort entstandenen Neufundländer verpaart. Zudem habe ich das Doggenblut bereits aus Portugal mitgebracht. Die Wasserarbeit als meine Spezialität blieb mir bis heute erhalten. Ich bin der meistgebrauchte Apportierhund für Flugwild überhaupt.
Wenn ich trainiert bin, kann ich mir genau merken, wohin ein geschossener Vogel gefallen ist, um ihn dann zielgerichtet zu apportieren.
Den Namen „Labrador Retriever“ trage ich erst seit 1870. Dieser stammt vom englischen „to retrieve“ und bedeutet „wiederfinden bzw. bergen“, was sich auf meine charakteristisch guten Apportier Fähigkeiten bei der Jagd bezieht.
Zusammen mit meinem Bruder, dem Golden Retriever, stehe ich seit langem auf einem Spitzenplatz der beliebtesten Hunderassen Deutschlands.