Wenn mir gesagt wird, dass ein Pferd mit Kette über der Nase von der Koppel geholt werden muss, dann zieht sich bei mir einiges zusammen und ich stelle mir ein paar Fragen…
Ist das wirklich nötig? Was läuft hier schief? Was wurde vorher nicht ausreichend geübt, erklärt, wiederholt? Warum muss man zu schmerzhaften Hilfsmitteln greifen?
Nachdem mir heute das Problem geschildert wurde, bin ich auf die Koppel marschiert um zu sehen, wie er sich so tut beim Reinholen (mir wurde zwar die Kette in die Hand gedrückt, über die Nase kam sie bei mir aber nicht). Nervös ist das Pferd wenn man es von der Koppel holt, ja. Warum? Weil wir uns dann von den Artgenossen entfernen, neben denen er steht, in den Stall hinein in dem er die anderen nicht direkt neben sich hat (er sieht sie aber, keine Sorge!). Er ist noch nicht lange im Stall. Alles ist für ihn unbekannt und neu. Er kommt aus Spanien, dann 8 Wochen Holland und jetzt ist er hier. Er hat viel hinter sich. Ja, er will dann ein wenig zappeln und sich aufregen und ruft nach den anderen. Okay. Aber das ist ganz normales Verhalten.
Am Reitplatz habe ich ihm dann erklärt, was ich meine, wenn ich nach Abstand frage. In Ruhe. Deutlich aber in Ruhe. Sobald er das gemacht hat, wonach ich gesucht habe (also einen oder mehrere Schritte rückwärts) habe ich ihn sofort gelobt. Und wiederholt. Überprüft, ob er es verstanden hat. Nach 10 Minuten war er voll bei mir, hat sich von jeglicher Position neben oder vor mir zurück schicken lassen, sodass mehr Abstand zwischen uns war.
Ein paar Minuten Führtraining oben drauf und die Einheit war perfekt.
Und dann ging’s zum Tor zum Üben. Im Video seht ihr das Resultat. Keine Kette. Keine Gerte, kein Stress.
Warum ich ihn hinter mir habe? Damit er Abstand hat zu mir. Ich will ihn in der Situation nicht neben mir haben. Wird er nervös wenn er direkt neben mir ist während ich das Tor öffne und er dann in den Strom gerät, kann das ziemlich blöd und kontraproduktiv sein. Al
#trainingadvice #stepbystep
We are living in pretty fast times - the world around us changes by the second and this also has an impact on the training and relationship with our horses. We are often too fast for our horses, not giving them enough time to comprehend what we want. Horses need clarity, structure, repetition and patience.
So, if you developed a clear structure (I suggest a ladder-model), you could split up new exercises into multiple steps and thus help the horse understand better and faster. This way you can reach your goals easier and stress free 🤗.
#trainingstipp #schrittfürschritt
Wir leben in einer sehr schnelllebigen Zeit und das hinterlässt seine Spuren an uns - auch im Umgang mit unseren Pferden. Oft sind wir einfach zu schnell unterwegs und nehmen uns nicht die Zeit, Dinge klar und strukturiert zu erklären. Aber genau das brauchen unsere Pferde!
Wenn man sich also eine klare Struktur zurecht legt (hier empfiehlt sich ein klassisches Stufenmodell), mit der man neue Übungen und Aufgaben aufsplitten und dem Pferd so Schritt für Schritt leicht verständlich erklären kann, kann man Trainingsziele leichter und stressfreier erreichen 🤗.
#hardtocatch
„Hard to catch“ bedeutet so viel wie „schwer einzufangen“. Und das ist bei diesem kleinen Wildfang eindeutig wahr! Ist er am Paddock, ist es ganz easy ihn zu fangen. Aber kaum kommt er aufs Gras, ist es ein Fangen- und Geduldsspiel 🤷🏼♀️.
Nach einigem Üben, mit viel Zeit und Ruhe geht es nun um Welten besser 🤗. Aber seht selbst!
#sensiblespferd #sensitivehorse
Pan ist ja bekannter Maßen ein kleines Sensibelchen, möchte jedoch gefördert werden, ohne überfordert zu werden. Das bedarf einiges an Feingefühl von mir, das ich teilweise erst entwickeln musste und noch immer muss. Pinú’u ist ja ein ganz anderes Kaliber und die Umstellung von 12 Jahren Training mit Pinú’u zum Training mit Pan ist praktisch eine 180 Grad Wendung 😅.
Um seinen Kopf etwas zu fördern und ihn dazu zu bringen, sich in Ruhe mit Herausforderungen zu befassen, baue ich gerne kleine Elemente ins Training mit ein, die er bereits kennt, suche aber einen neuen Ansatz, damit er sich mit bereits bekannten Dingen in neuen, unbekannten Situationen auseinandersetzen muss (Plane am Rücken in Freiarbeit im Trab - bekannt: Plane am Boden, Trab in Freiarbeit um mich herum, unbekannt: Plane am Rücken, rückwärts auf die Plane drauf). Da zeigen sich dann sein Mut und seine Intelligenz 🤩. Am 100% klaren Kopf arbeiten wir noch 😅.
Ich möchte euch das ganze, umgeschnittene Video zeigen, damit ihr seht, wie wir arbeiten 🤗.
Pan is a very sensitive horse, that wants to work and thrive but easily gets overwhelmed by certain situations. I have to be very careful when Training him, to meet all his needs, which means that I have to work on myself a lot, since training with Pinú’u for 12 years was a whole different story with a 180 degrees different approach to it! 😉
So when working with Pan I like to integrate objects and exercises he knows but combine them into a completely new task for him. Like circling in trot in liberty around me with a tarp on his back. He knows walking over the tarp and trotting in liberty on a circle around me. What he didn’t know was the tarp on his back and walking backwards onto the tarp. But he did soooo great! 🤩 Here his intelligence and bravery show. We’re still working on a clear head though 😅.
I thought I’d give you the whole, uncut video so you see some of our work
#rehabtime #rehabtraining
🇦🇹 Ich habe ja bereits erklärt, dass Pinú’u aufgrund seiner Anatomie einige körperliche Defizite mitbringt und in Folge diverser Umstände als Reha-Pferd betrachtet werden kann 😬👍🏼. Die Arbeit, die ich mit ihm mache, um seinen Körper so zu trainieren, dass er sich wohler fühlt und gesünder bewegen kann, möchte ich euch heute einmal zeigen.
Hier geht es wirklich um kleine, Schritt für Schritt Arbeiten, mit denen wir uns ganz langsam fortbewegen. Wir sind derzeit noch recht am Anfang der Reha-Reise, daher ist noch lange nichts ausgearbeitet oder spektakulär, aber so ist Reha-Arbeit nun einmal 😉.
🇬🇧I mentioned a few weeks ago that Pinú’u can be considered a rehab-training-horse. Due to his breeding and anatomy he experiences some challenges with his body and movement and following some circumstances that didn’t add positively to his overall body-situation, he can be considered a candidate for rehab training 😬👍🏼. To help him feel comfortable in his body and movements I do very subtle, slow and step by step work with him. We do things like 2-3 steps of very slow shoulder or haunches in and some walk-canter-walk, halt-canter-halt changes, with only one up to max. three canter jumps. I do this in liberty so I don’t influence his head, neck and body in any way and he can find into the exercise I’m asking of him by himself. At first this was a huge challenge and I thought we’d never be able to do that - without giving him direction on his head. But now I’m so comfortable working like this, I don’t want to go back to working with a cavesson with him 😅🙈.
Little missy throwing some moves 🤩🥰.
Mein Trainingstipp für euch kommt morgen, ich bin heute durch einen Pferdetransport aufgehalten worden 🤗.
#freiheitsdressur #individualität
Wie viele Jahre habe ich mit Pinú’u versucht, auf dieses Level in der Freiheitsdressur zu kommen. Und musste mir trotz vieler Versuche immer wieder eingestehen, dass wir das wohl nie schaffen würden. Ich habe an mir gezweifelt, an ihm gezweifelt, an uns. Warum bekam ich nie die Connection zusammen, die andere scheinbar mit ihren Pferden hatten? 😢
Die Wahrheit ist aber eine ganz andere. In Wahrheit liegen seine Stärken einfach woanders. Im Unspektakulären, im Unsichtbaren, in dem, was man gerne übersieht. Mehr dazu in einem meiner nächsten Posts.
Mit Pan sieht die Sache ganz anders aus. Der ist geboren für die Freiheitsdressur und mit ihm eine derartige Verbindung und Kommunikation aufzubauen ist auf ganz natürliche und spielerische Weise passiert.
Fazit - auch Pferde haben ihre Eignung, Stärken und Schwächen. Sie sind Individualisten, genau wie wir Menschen. Wir müssen es nur erkennen, akzeptieren und fördern lernen 😊✌🏼.
#liberty #individuality
I’ve been trying for countless year to reach this level of liberty work with Pinú’u. Even though I tried real hard over quite some time, I never seemed to succeed. I started doubting myself, him and us as a team. Why did I never manage to create this special connection so many seemed to have with their horses?
What actually happened was that I overlooked his real, natural potential and traits. Because his traits are very subtle, easily overlooked and ignored - even though they are some of the most important traits a horse could ever have - more about that in one of my next posts 🤗.
With Pan creating a connection in liberty work came ever so naturally. He was born for this kind of work/play.
What I’m trying to say is - horses also have their individual traits, strengths and weaknesses. They’re individuals just like us. We just have to see, accept and build upon their strengths 😊✌🏼❤️.