11/07/2023
Man kann nicht oft genug darauf aufmerksam machen.
Denn aus vermeindlichem Spass, kann schnell bitterer Ernst werden
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Wir greifen mal wieder das Thema "Bewegungsreize" und Beutefangverhalten auf.
Wir hören manches Mal: Der Hund war so toll mit: Kindern/ mit kleinen Hunden/ Katzen/ Pferden/ Hühnern oder oder oder ...
Und dann eines Tages, da wollte er hinterher, quasi urplötzlich. Er hat vielleicht sogar ein Huhn oder einen kleinen Hund "erwischt".
Das kann vor allem dann passieren, wenn Dynamik ins Spiel kommt. Wenn es um Bewegung geht, werden viele Hunde "wach", es wird dann nämlich unter Umständen ein anderes Hirnareal aktiviert, die Motivationslage verändert sich und der Hund schaltet in einen "Jagd-Modus". Dann geht es nicht um "Freund oder Feind", es geht nicht um soziales Miteinander.
Um es an einem Beispiel festzumachen, welches leider gar nicht so selten vorkommt. Es betrifft die Reaktion auf kleine Hunde. Nehmen wir folgende Situation: Beim Ausführen seines Hundes (nennen wir ihn Hund A) trifft man auf einen anderen Hundehalter mit kleinem Hund (Hund B). Die Beiden beschnüffeln sich, die Lage ist ruhig und entspannt, jeder Hund geht dann wieder seinen Gerüchen und Gedanken nach.
Die Lage ändert sich, als Besitzer von Hund B diesen animiert und mit ihm Spaß macht. Hund B hüpft und springt fröhlich. Hund A scheint "mitspielen" zu wollen. Er kommt in Wallungen, er kommt dazu, geht Hund B vielleicht ab und an mal in den Nacken (er "spielt" halt etwas grob), der kleine Hund dreht größere Runden, um sich zu entziehen, der große rennt hinterher. Seine Bewegungen werden immer zielstrebiger, der Blick ernsthafter. Spätestens, wenn der kleine nun auch noch quietscht, kann es richtig kritisch werden.
Die Betonung liegt auf "kann", nicht muss. Es gehen Euch vielleicht zahlreiche Beispiele durch den Kopf, in denen es anders verlief. Gott sei dank.
Dennoch: Je frühzeitiger man merkt, dass Hund A wach und immer aufmerksamer wird und er den anderen mit festen Blicken verfolgt, desto eher kann eingegriffen und Unfälle können vermieden werden.
Bei Seelefant, der auf dem Foto zu sehen ist, ist ein großes Interesse an Bewegungsreizen vorhanden. Allerdings muss man dazu sagen: Es wurde wieder und wieder mittels Ball und Stöckchen werfen gefördert. Die Halter haben sich nichts dabei gedacht bzw. hatten vielleicht sogar eine andere Idee im Kopf und es sollte womöglich der Auslastung dienen.
Was macht es mit dem Hund? Er übt sich im Beobachten, er übt sich im Starten, im Hetzen, unter Umständen im Packen - das sind Sequenzen des Jagdverhaltens. Er wird dadurch im Laufe der Zeit schneller, geübter, geschickter. Und wenn dann noch eine große Portion genetische Veranlagung vorhanden ist, dann kann das Interesse an Bewegungsreizen schnell sehr deutlich ausgeprägt vorhanden sein. Aus dem Trampelpfad im Hirn wird unter Umständen im Laufe der Zeit eine vierspurige Autobahn und immer mehr sucht der Hund den Kick des Hinterherrennens.
Das oben beschriebene KANN passieren, es muss nicht. Frage ist, ob man es vorab einschätzen kann bzw. das Risiko tragen möchte.
Uns ist bekannt, dass es zig Hunde gibt, die ohne größere Auswirkungen einem Ball hinterherrennen. Auf der anderen Seite besteht ein Gefahrenpotential, welches durch Aufklärung ein Stück weit abnehmen kann. und daher berichten wir über diese Thematik.
Eure Wirs