07/06/2016
Alle wollen Tiere retten – aber kaum einer will es umsonst tun...
..das ist leider die traurige Wahrheit. In einer Institution wie dem Tierasyl Aarebrüggli gehört diese Tatsache zum Alltag. Es ist nicht immer einfach, damit umzugehen. Vorab aber folgende Erklärung:
Das Tierheim Aarebrüggli ist ein Ferien- oder Tagesdomizil für Vierbeiner. Wer seinen Liebling dorthin bringt, weiss ihn gut versorgt und bezahlt dafür auch einen angemessenen Betrag. Schliesslich werden die Tiere von ausgebildetem Personal betreut, welches gerne ein monatliches Gehalt bezieht. Eben so, wie jeder normale Betrieb funktioniert. Man bezahlt für eine Dienstleistung und damit kann die Firma die Gehälter und Unkosten bestreiten.
Dann gibt es aber unter dem gleichen Dach das Tierasyl Aarebrüggli. Dieses nimmt sich Tieren an, welche keiner mehr haben will. Entweder ausgesetzt, entlaufen, unerwünscht oder schlicht einfach überflüssig. Diese Tiere brauchen genauso viel Zuwendung und Pflege (in der Regel aber noch viel mehr) und alle freuen sich, wenn einem solchen Tier geholfen werden kann. Geht es aber um die Kosten, so fühlt sich in der Regel niemand verantwortlich. Wird ein Tier über Wochen aufgepäppelt, gepflegt, geimpft, gechipt und kastriert so kostet das doch eine Menge Kraft und Geld. Selbstverständlich kann bei einer Platzierung dieses Geld nicht von neuen Besitzern in vollem Umfang verlangt werden – schliesslich ist man froh, wenn das Tier ein neues Zuhause bekommt.
Wer soll also für diese Kosten aufkommen? Die öffentliche Hand? Leider nein...
Das funktioniert nur mit Spenden und ehrenamtlichen Hilfen. Und ganz besonders schön wäre es, wenn diese Arbeit auch in der Öffentlichkeit honoriert würde. Denn die meisten Menschen glauben, dass es die Pflicht und Aufgabe des Aarebrüggli’s sei, dies zu tun.
Nein, das ist es nicht! Es gehört zur Philosophie des Besitzers dieser Institution, dass man sich auch dieser Tiere annimmt. Und deshalb wäre es schön, wenn gerade in solch heiklen Fällen wenigstens der Dank und der Anstand selbstverständlich wären. Denn es kommt nicht selten vor, dass die Mitarbeiter/innen des Teams unhaltbare Anfeindungen über sich ergehen lassen müssen, weil die landläufige Meinung besteht, dass diese Arbeit die Pflicht des Aarebrügglis sei.
Falsch gedacht – dies ist eine Herzensangelegenheit und gehört in keine Pflichtschublade. Drum sind wir dankbar, wenn dies auch mit dem nötigen Respekt und Anstand honoriert wird!