
24/04/2025
Der Hund ist kein Mensch
Ja, denken jetzt Viele. Das ist ja klar!
Und doch wird tagtäglich alles Mögliche interpretiert was der Hund macht und es wird gehandelt, als ob der Hund ein Kind oder Parnter wäre. Genau dadurch können ganz viele größere oder kleinere Probleme entstehen. Viel zu oft agiert der Hund und der Mensch reagiert darauf.
Hier mal ein Beispiel:
Hund aus dem Tierschutz ist seit 14 Tagen da. Darf im Bett schlafen und alles machen was ihm beliebt, wird betüddelt und mit Liebe überschüttet. Es wird regelrecht gebuhlt um die Aufmerksamkeit des Hundes. Regeln hat er keine, er soll sich ja wohl fühlen und erst mal ankommen. Der Hund ist mit dem Ehemann sehr eng, läuft ihm hinterher und kontrolliert ihn. Sitzt ihm auf die Füsse, stupst ihn an wenn er Aufmerksamkeit will. Und der Mann reagiert natürlich darauf und findet es schön weil der Hund ihn so liebt. Und die Frau? Ja, die wurde nun schon 2 x gebissen. 1 x als sie den Hund streicheln wollte als er im Bett lag und 1 x als sie das Schlafzimmer betreten hat als der Mann und der Hund sich auf dem Bett befanden. Traurig oder?
Fazit (sehr vereinfacht): Der Hund erzieht seine Menschen. Er setzt Grenzen, nimmt viel Raum ein und stellt Regeln auf die er auch durchsetzt. Hunde verfolgen ihre Ziele zuverlässig. Er sieht den Mann als Seins und verteidigt ihn.
Warum? Weil der Mensch aus Hundesicht keine Führung übernimmt und sich somit auch nicht eignet, die Gruppe anzuleiten. In dem sozialen Gefüge ist der Mensch also weit unten und kann keine Entscheidungen für die Gruppe treffen. Das macht der Hund. Und das wird er auch draussen machen, zuverlässig. Das kann sein dass er auch fremde Menschen beisst, oder Kinder die zu Nahe kommen.
Und die grösste Sorge der Besitzer ist, dass sie draussen dem Hund einen Maulkorb anziehen sollen. Warum? Weil sie sich dann schämen vor den Blicken anderer Menschen.
Haben sich die Menschen Gedanken gemacht über die Genetik? Nein. Aber auch Tierschutzhunde, bzw. Mischlinge, bestehen aus Rassen. Dieser Hund ist ein Malinois-Mix.
Was muss nun geschehen? Der Mensch muss sein Verhalten ändern, verstehen wie ein Hund tickt, sich Wissen aneignen zum Thema Hund und an den Basics der Beziehung und Erziehung arbeiten. Strukturen herstellen, Regeln aufstellen, Führung übernehmen usw.
Wisst ihr was mit so einem Hund passiert wenn der Mensch nicht bereit ist etwas zu verändern? Er landet im Tierheim, wird oft zum Wanderpokal, jeder probiert sich.. oder er wird eingeschläfert.
Also meine Bitte an alle. Hört auf Bücher zu lesen wie man dem Hund Kommandos beibringt. Das ist in 1. Linie nicht relevant und für den Hund überhaupt nicht wichtig. Kauft euch lieber Bücher allgemein über Hunde, über Rassen, Genetik, über ihr Verhalten, ihre Bedürfnisse und ihre Körpersprache.
Denn:
Menschen (Homo sapiens) und Hunde (Canis lupus familiaris) unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht, insbesondere in ihrer Stammesgeschichte, Anatomie, Physiologie und ihrem Verhalten.
Hier sind einige wesentliche Unterschiede unter Berücksichtigung der stammesgeschichtlichen Entwicklung:
1. Stammesgeschichtliche Entwicklung
• Menschen gehören zur Ordnung der Primaten und entwickelten sich vor etwa 6-7 Millionen Jahren von einem gemeinsamen Vorfahren mit den heutigen Menschenaffen. Der moderne Mensch existiert seit etwa 300.000 Jahren.
• Hunde stammen vom Wolf (Canis lupus) ab und wurden vor etwa 20.000 bis 40.000 Jahren durch Domestikation vom Menschen gezähmt und gezielt gezüchtet.
2. Anatomie und Physiologie
• Gangart: Menschen sind zweibeinig, Hunde vierbeinig.
• Gehirn: Menschen haben ein hoch entwickeltes Großhirn mit stark ausgeprägten kognitiven Fähigkeiten wie Sprache und abstraktes Denken. Hunde haben zwar ein leistungsfähiges Gehirn, aber ihre Intelligenz konzentriert sich stärker auf soziale Interaktion und Instinkte.
• Sinneswahrnehmung: Hunde haben einen deutlich besseren Geruchssinn als Menschen, während Menschen besser Farben und Details mit ihren Augen wahrnehmen können.
3. Sozialverhalten und Kommunikation
• Menschen kommunizieren vor allem durch Sprache, Schrift und komplexe Symbolsysteme.
• Hunde nutzen Körpersprache, Gerüche und Laute (Bellen, Winseln), um sich auszudrücken.
4. Fortpflanzung und Lebenserwartung
• Menschen haben eine lange Kindheitsphase, geringe Wurfgrößen (ein Kind pro Schwangerschaft) und eine hohe Lebenserwartung (durchschnittlich 70-80 Jahre).
• Hunde haben größere Würfe (meist 4-8 Welpen), eine kürzere Trächtigkeitsdauer (ca. 63 Tage) und eine geringere Lebenserwartung (durchschnittlich 10-15 Jahre).
5. Kulturelle Entwicklung
• Der Mensch hat durch seine Intelligenz und soziale Struktur komplexe Kulturen, Technologien und Zivilisationen entwickelt.
• Der Hund hat sich als domestiziertes Tier an menschliche Lebensweisen angepasst, aber keine eigenständige Kultur entwickelt.
Warum es fahrlässig ist Hunde zu vermenschlichen
Hunde haben ein anderes Wahrnehmungs- und Kommunikationssystem als Menschen. Sie denken und handeln instinktiv und sind stark von ihren tierischen Trieben geleitet. Die Vermenschlichung von Hunden führt oft dazu, dass ihre natürlichen Bedürfnisse missverstanden werden. Zum Beispiel:
• Emotionale Projektion: Menschen interpretieren häufig menschliche Emotionen in das Verhalten von Hunden hinein, obwohl diese anders empfinden und reagieren.
• Falsche Erziehung: Die Behandlung eines Hundes wie ein menschliches Kind kann zu Verhaltensproblemen führen, da der Hund klare, artgerechte Strukturen und Führung benötigt.