Specialdogs Gruppe
Wir durften heute auf einem Bauernhof neue Eindrücke sammeln. Kucken, aushalten, sich regulieren, runterfahren, Kontakt aufnehmen, mutig sein. Das alles macht das Köpfchen der Hunde ganz schön müde.
Bei Hunden die ängstlich sind ist es gut wenn der Mensch als Vorbild vorangeht. Dann können Hunde vertrauensvoll folgen. Locken mit Futter ist nicht die Beste Wahl in solchen Situationen.
Bei Hunden die gerne selber regeln heisst es dagegen, sie aus der Verantwortung zu nehmen.
Für die Menschen gab's am Ende noch eine feine Stärkung. Die Hunde durften sich im Auto schon mal ausruhen.
Danke dass wir da sein durften.
Gerade draussen ist es wichtig dass sich der Hund orientiert an seinem Menschen. Je besser die Orientierung umso mehr Freiheiten für den Hund.
Wir haben heute mal Hundebegegnungen geübt auch ohne Leine.
Das ist zwar eher unüblich. Aus Respekt vor der entgegenkommenden Person Leine ich meine Hunde immer an. Trotzdem kann man das üben um auch zu schauen wie weit das Gelernte schon gefestigt ist.
Schön zu sehen dass die Hunde, die alle Probleme hatten in Hundebegegnungen, Fortschritte machen.
Gerade draussen ist es wichtig dass sich der Hund orientiert an seinem Menschen. Je besser die Orientierung umso mehr Freiheiten für den Hund.
Wir haben heute mal Hundebegegnungen geübt auch ohne Leine.
Das ist zwar eher unüblich. Aus Respekt vor der entgegenkommenden Person Leine ich meine Hunde immer an. Trotzdem kann man das üben um auch zu schauen wie weit das Gelernte schon gefestigt ist.
Schön zu sehen dass die Hunde, die alle Probleme hatten in Hundebegegnungen, Fortschritte machen.
Leo (Ploppi)
Hundetraining, gerade mit schwierigen Hunden, ist nicht immer einfach und kann sowohl dem Menschen als auch dem Hund einiges abverlangen.
Zwischen einer Bestandesaufnahme und einem Ergebnis kann einige Zeit ins Land gehen. Je nach Hund und Thema.
Leo hat sein Rucksäckli mitgebracht vom Süden. Ressourcenverteidigung, bzw. Futteraggression sind seine grössten Themen. Anfassen liess er sich nur wenn er es möchte und auch nicht überall. Seine unglaubliche Kraft bringt uns manchmal an Grenzen.
Ja, ein Herdenschutzhund trifft eigene Entscheidungen. Das ist so. Dazu wurden sie gezüchtet, um selbständig zu entscheiden. Ihn vom Gegenteil zu überzeugen ist nicht einfach. Da muss eine Balance sein zwischen Geben und Nehmen.
Leo wurde in jungen Jahren nicht erzogen und verschiedene Ressourcen sind ihm sehr wichtig. Hat er etwas Essbares wird das auch ernsthaft verteidigt.
Umso schöner ist es dass er beim Rückruf jetzt gerne an der Lebertube schleckt, ohne Aggression zu zeigen. Die, die mich kennen, wissen dass ich den Rückruf ohne Futter aufbaue. Aber es darf auch mal abgewichen werden, bei Leo eine sehr gute Möglichkeit das eben Futter nicht immer verteidigt werden muss.
Sehr Vieles geht schon richtig gut, manchmal gibt es auch Tage wo es schwierig ist.
Wir sind noch nicht überall am Ziel angekommen und ein Teil wird sicher auch immer Thema bleiben wo auch in Zukunft Management betrieben werden muss, zB. die Futteraggression. Das ist tief verankert.
Und dennoch ist er ein liebenswerter Kerl.
Wer geht mit wem spazieren
Der Hund mit dir oder du mit dem Hund?
In meinem letzten Beitrag ging es um die innere und äussere Haltung des Menschen während des Spaziergangs
Ein weiterer Punkt der Leinenführigkeit ist auf der sozialen Ebene zu finden. Sie bezieht sich auf die Beziehung und Kommunikation zwischen Mensch und Hund.
Hier geht es nicht nur um die technische Umsetzung (also wie man den Hund an der Leine führt), sondern auch um die Art und Weise, wie die Bindung, das Vertrauen und die Kooperation zwischen Hund und Halter durch das Zusammenleben gestärkt werden.
Die Beziehung zwischen Hund und Mensch steht im Vordergrund. Es geht darum, dass beide Partner lernen, miteinander zu kommunizieren, basierend auf Vertrauen, Respekt und Kooperation. Ein Hund, der sich an seinem Menschen orientiert und sich in dessen Nähe sicher fühlt, wird eher bereit sein, ruhig und entspannt an der Leine zu gehen.
Wie du das erreichen kannst lernst du im Basiskurs Beziehung
https://relaxdogs.ch/kurse/basis-beziehungsarbeit/
Unsere Haltung innerlich und äusserlich
Ein sehr wichtiger Aspekt wenn wir mit dem Hund unterwegs sind. Führe ich oder lasse ich mich führen.
Wie ist meine Körperhaltung. Wie ist meine Stimmung. Wo sind meine Gedanken.
Achte mal darauf wo du beim Spaziergang hinschaust. Auf den Boden? Auf den Hund?
Wo sind deine Gedanken?
Versuch mal bei dir selbst und in der Ruhe zu sein. Du kannst dich zb. auf deine Atmung konzentrieren.
Deine Körperhaltung sollte aufrecht sein, Schultern zurück, so als ob du auf dem roten Teppich gehst.
Hetze nicht durch die Gegend sondern nimm mal Tempo raus. Geniess die Gegend und achte nicht auf deinen Hund an der Leine. Du gehst spazieren und er darf mitkommen.
Du kannst deine Erfahrungen gerne in den Kommentaren hinterlassen.
Führung beginnt im Kopf.
Um Konflikte zu lösen nutzen Hunde 4 Lösungsstrategien:
Flight = Flüchten
Fight=Angriff
Freeze = einfrieren
Fiddle about = herumalbern
Für welche Strategie er sich entscheidet, ist unter anderem von der aktuellen Situation, seinen Möglichkeiten, seinem aktuellen Befinden, aber auch von bisherigen Lernerfahrungen abhängig. Es kann auch sein dass die Strategie innerhalb einer Situation gewechselt wird wenn die erste nicht zum Ziel führt.
Im Video sieht man die Strategie fiddeln. Sie wird oft verwechselt mit der Spielaufforderung.
Fiddle about bedeutet so viel wie "herumalbern" und steht für das Überspielen einer schwierigen Situation. Vom echten Spiel unterscheiden kann man es unter anderen an der Anspannung des Hundes, der zunehmenden Erregung und am Kontex der Situation.
Leo ist immer sehr aufgeregt wenn er Tiere schon riecht. Hier die Ziegen und Esel. Wir sind eine ganz Weile dort gestanden und haben gekuckt. Als er ruhiger wurde haben wir ihn hin gelassen. Das Ganze war ihm suspekt und schliesslich hat er gefiddelt um die Situation irgendwie zu meistern. Mit Spielaufforderung hat es in diesem Fall nichts zu tun.
Zuständigkeiten
Manch ein Hund fühlt sich in bestimmten Situationen zuständig. Oft merken die Menschen gar nicht dass sie den Hund in die Verantwortung schicken.
Ist ein Hund im Haus zuständig um Besuch zu empfangen, den Garten zu bewachen oder seinen Menschen zu kontrollieren, dann fühlt er sich draussen auch zuständig.
Hunde sind da sehr zuverlässig.
In dem sozialen Gefüge, in dem wir mit unseren Hunden zusammen leben, sollte die Zuständigkeit bei uns Menschen liegen. So vermitteln wir dem Hund die Sicherheit die er braucht.
Gerade draussen kommen wir oft in blöde Situationen wenn ein Hund die Entscheidungen trifft.
Hier im Video geht es darum den Hund nicht in die Zuständigkeit zu lassen. Je nach Hund (Rasse, Charakter, Erziehung) kann es schon mal sein dass der Hundehalter von einem fremden Menschen nicht berührt werden darf. Der Hund stellt sich dazwischen, sitzt auf die Füsse, springt die Fremdperson an oder reagiert vielleicht auch aggressiv.
Wie ist das bei euren Hunden?
Begrüßen sie den Besuch als erstes? Liegen Sie an strategisch wichtigen Plätzen? Laufen sie dir hinterher? Verbellen sie Menschen am Zaun?
Und wie immer, jeder Hund ist individuell. Beim einen spielt das alles keine Rolle, beim anderen eben schon.
Heute hatten wir viele tolle Helfer, das 1. Mal auch jemand mit Hund. Ich werde von mal zu mal mehr gefordert um die Hunde noch aus der Reserve zu locken. Sie machen es alle so toll.
Reize auszuhalten und nicht in der Zuständigkeit zu sein, darum geht es eigentlich immer. Und beim Menschen geht es darum zu führen und die Unsicherheiten abzulegen. Denn diese übertragen sich immer auf den Hund.
Eine sichere Körperhaltung und ein positives Mindset sind immens wichtig.
Heute waren wir im Begegnungstraining das erste Mal nicht unter uns, sondern waren im echten Leben unterwegs.
Auf dem Parkplatz haben wir uns ein wenig aufgewärmt und dann trafen wir unterschiedliche Menschen mit ihren Hunden.
Keine Selbstverständlichkeit das die Teilnehmer das Geübte auch umsetzen können im Alltag. Sehr oft fällt man in alte Muster und ist nervöser im Alltag als in den Trainings.
Doch wie man sieht zahlt sich die ganze Arbeit aus. Führung beginnt im Kopf der Menschen, nicht in der Anwendung von Techniken und Kommandos.
#hundmenschteam #hundeerziehung #hundeschule #hundeverhalten #hundebegegnungen #leinenpöbler
Fortgeschrittener Gruppenkurs
Grossartig wie das die Teams machen.
Es braucht schon Einiges damit die Hunde so ruhig auf ihren Decken bleiben, während die anderen rennen dürfen.
Sich selber zurücknehmen können ist für viele Hunde schwer. Damit das mit hohen Ablenkungen klappt müssen die Besitzer an der Bindung und der Erziehung arbeiten. Angefangen im Haus mit dem Platzieren des Hundes auf einer Decke. Dann werden die Ablenkungen gesteigert, je nach Hund ist das unterschiedlich.
Kommando braucht es keins. Wenn der Hund aufsteht wird er zurückgebracht.
Und im Video sieht man das tolle Ergebnis.
Auch die rennenden Hunde zu beobachten und wenn nötig zu unterbrechen, ist wichtig. Das herumgerenne ist nicht immer Spiel.
Thema Fütterung
Meiner Meinung nach sollten Hunde ihre Hauptmalzeiten einfach in Ruhe fressen dürfen. Natürlich achte ich darauf dass sie mir den Napf nicht aus den Händen schlagen oder hochspringen. Aber ich baue auch keine zusätzliche Spannung auf und lasse den Hund nicht x Minuten warten vor dem Napf. Und ich übe auch nicht den Rückruf bei den Hauptmahlzeiten.
Gerade bei Hunden, denen Futter sehr wichtig ist und/oder die es auch verteidigen, kann es zu zusätzlichem Stress führen, wenn ständig bei seinen Hauptmahlzeiten geübt wird.
Übrigens: Hunde sind von Natur aus Schlinger. Es gibt Solche, die gemütlich fressen und andere, die so schnell wie möglich die ganze Mahlzeit runter schlingen.
Und es gibt Hunde die anfangen zu schlingen weil der Menschen den Napf während des Fressens immer wieder entfernt, weil er Meinung ist, er müsse dem Hund das Futter wegnehmen können.
Natürlich sollte ein Hund etwas hergeben das er im Maul hat. Das kann ich aber an anderen Stellen üben.
Ebenfalls kann ein Anti-Schlingnapf bei manchen Hunden dazu führen dass sie anfangen aggressives Verhalten zu zeigen weil sie Stress haben beim Essen. Sie kriegen zu wenig Nahrung aus dem Napf und haben dadurch Stress.
Du musst interessanter sein
Hat dir das auch schon jemand gesagt? "Natürlich achtet dein Hund nicht auf dich. Du gehst ja nur spazieren. Du musst dich interessant machen. Nimm Leckerlis oder ein Spielzeug, locke ihn mit hoher Stimme, renn weg, mach den Hampelmann und Clown "
Mal ganz ehrlich. Willst du für deinen Hund der Dauerbespasser sein, derjenige der ständig buhlen muss um Beachtung? Der, der sich zum Affen machen muss, nur damit du seine Aufmerksamkeit hast?
Was denkst du was dein Hund in dir sieht? Ein Führungsperson? Jemand der weiss was er tut, der für Sicherheit sorgen kann und kluge Entscheidungen trifft in schwierigen Sitautionen?
Ich denke nicht.
Ziel sollte doch sein dass wir zusammen im Team unterwegs sind und der Hund einfach so auf mich achtet. Hunde haben nun mal andere Interessen als wir Menschen. Also wird ein Hund immer schnüffeln, markieren und Spuren verfolgen wenn ich ihn nicht permanent ablenke.
Wenn ich aber auf der Bindungsebene wichtig bin für den Hund, wenn ich derjenige bin der führt und Entscheidungen trifft für alle, dann wird der Hund sich mir anschliessen und dann muss ich nicht mehr buhlen um die Aufmerksamkeit.
Wenn du wissen willst wie du das umsetzen kannst, dann melde dich an zum Basiskurs Beziehung/Erziehung
https://relaxdogs.ch/kurse/basis-beziehungsarbeit/
#hundeerziehung #menschhundcoaching #hundmenschteam #beziehungzumhund
Die Zuverlässigkeit von Kommandos
Das Wichtigste bei einen Mensch-Hund-Team sind nicht die Kommandos, sondern die Bindung, das Vertrauen, die Führungsqualitäten des Menschen und die Klarheit, wer für die Sicherheit zuständig ist.
Trotzdem sind für uns Kommandos ganz nützlich, um den Hund z.B. draussen abzurufen oder zu verhindern dass er etwas macht was er nicht soll, z.B. etwas von Boden zu fressen.
Das Kommando „Pfui“ dient zum Beispiel dazu, dem Hund quasi etwas zu verbieten. Im Sinne von „das was du gerade tun willst, ist tabu“.
Der Klassiker für dieses Kommando siehst du im 1. Teil des Videos. Ich glaube jeder kennt es und jeder Hund kann es. Leckerlis werden auf die Pfoten gelegt und mit einem Pfui tabuisiert. Danach darf der Hund die Leckerlis nehmen.
Wenn ich das aber draussen mache und dem Hund ein Leckerli werfe und auch Pfui sage, dann klappt es nicht. Oft zieht man den Hund dann mit der Leine weg und kann es so noch verhindern, oder wenn man keine Leine dran hat, hat der Hund Erfolg und frisst es.
Oft ist es so das Kommandos im Haus aufgebaut aber nicht zu Ende geübt werden. Hunde lernen ortsbezogen. Was drinnen klappt, klappt draussen (noch) nicht. Draussen ist der Hund viel abgelenkter als drinnen. Es ist für ihn also schwieriger. Deshalb muss immer von leicht zu schwer geübt werden (z.B. Haus, Garten, Feldweg, Wald). Wenn einem Hund Futter sehr wichtig ist, dann fange ich an mit einem Spielzeug zu üben, oder mit etwas Essbarem was er nicht so mag.
Wenn ich das Pfui im Haus immer nur übe mit den Leckerlis auf den Pfoten, dann ist es für den Hund eine ganz andere Situation als draussen, wenn etwas auf dem Boden liegt.
Ein weiterer Fehler ist, dass der Mensch draussen weniger entspannt ist und das Pfui dann oft sehr schroff und laut sagt, also anders als im Haus. Oder er sagt das Kommando 2- oder 3 mal. Das alles ist für den Hund schwer verständlich.
Wenn ich das Kommando Pfui nutze, bekommen meine Hund das Leckerli dan
Viele Hunde haben Probleme damit, sich untersuchen zu lassen. Ohrenpflege, Pfoten anfassen, Fellpflege, Zecken entfernen usw.
Die Gründe, warum sie das nicht zulassen, sind unterschiedlich.
Manche Hunde können dabei sehr ernsthaft werden und knurren, schnappen oder beissen.
Leo gehört auch zu diesen Hunden. Kurz die Vorderpfote berühren ging, Hinterbeine inkl. Pfoten anfassen liess er nicht zu und attackierte.
Das hat sich geändert. 🤗 Krallen schneiden, Stachel entfernen ✅️ Natürlich müssen wir dranbleiben und es immer wieder machen, dann entsteht Gewöhnung und Vertrauen.
Ganz wichtig ist dass wir Ruhe ausstrahlen müssen, auch wenn wir wissen dass der Hund uns attackieren wird. Das braucht Mut und Übung. In solchen Situationen gelassen zu bleiben ist gar nicht so einfach. Doch so wichtig. Sind wir angespannt und haben das Kopfkino schon eingeschaltet, wird der Hund darauf reagieren. Also ist unser Leitsatz: einfach machen, so als ob es das Normalste der Welt ist 😅
Und wer sich jetzt fragt, warum Leo 2 Maulkörbe trägt: die Abstände zwischen den Drähten beim Drahtmaulkorb sind ziemlich gross. Gerade bei Maulkörben für grosse Hunde. Da kommen ganz schnell Finger dazwischen. Ausserdem tut der Maulkorb ziemlich weh, wenn man attackiert wird. Mit einem Schutz aus Biothane ist es "angenehmer". Dieser allein könnte ein Hund aber locker durchbeissen.
Also sorgen wir so für unsere Sicherheit, was auch zur Entspannung beiträgt.