25/01/2024
Warum Hunde mit dem Schwanz wedeln
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Das Schwanzwedeln bei Hunden ist eines der auffälligsten und oft missverstandenen Verhaltensweisen, die diese Tiere zeigen. Häufig wird es als Zeichen von Freude, Aufregung oder Glück interpretiert. Trotz jahrzehntelanger Beobachtung und Forschung bleibt dieses Verhalten jedoch ein rätselhaftes und vielschichtiges Phänomen.
Eine kürzlich veröffentlichte Metastudie, die von Expert*innen des Max-Planck-Instituts für Psycholinguistik in Nimwegen und der Veterinärmedizinischen Universität Wien durchgeführt wurde, hat mehr als 100 Studien zum Schwanzwedeln bei Hunden ausgewertet. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass es noch viele offene Fragen und Widersprüche zu diesem Verhalten gibt.
Viele Wirbeltiere benutzen ihren Schwanz zum Balancieren, als Stütze oder zur Abwehr von Fliegen. Bei Hunden dient der Schwanz jedoch in erster Linie der Kommunikation. Ein eingezogener Schwanz etwa signalisiert Angst oder Unsicherheit.
Ein weit verbreitetes Missverständnis ist, dass ein fröhlich wedelnder Schwanz immer auf ein glückliches und entspanntes Tier hinweist. Diese Annahme wird jedoch nicht immer durch wissenschaftliche Beweise gestützt. Studien, bei denen das Stresshormon Cortisol gemessen wurde, haben keinen klaren Zusammenhang zwischen der Häufigkeit des Schwanzwedelns und dem Wohlbefinden der Hunde gezeigt. Dies deutet darauf hin, dass Schwanzwedeln in verschiedenen Kontexten unterschiedliche Bedeutungen haben kann.
Eine interessante Beobachtung aus der Metastudie ist, dass das Schwanzwedeln asymmetrisch ist. Hunde wedeln oft mehr zur rechten Seite ihres Körpers, wenn sie sich etwas nähern möchten, und zur linken Seite, wenn sie sich von etwas entfernen wollen. Dieses asymmetrische Verhalten kann von anderen Hunden erkannt und interpretiert werden.
Die Frage, wie und warum das Schwanzwedeln bei Hunden entstanden ist, bleibt ebenfalls ungeklärt. Es wird vermutet, dass es sich im Zuge der Domestizierung herausgebildet hat, aber die genauen Mechanismen sind noch unklar, jedoch könnte es mit der Selektion der zahmsten und verträglichsten Hunde zusammenhängen.
Einer anderen Hypothese nach wurden Hunde mit ausgeprägtem Schwanzwedeln von Menschen bevorzugt, was zu einer Zunahme dieses Verhaltens führte. Rhythmische Bewegungen üben eine gewisse Anziehungskraft auf Menschen aus, was dazu beigetragen haben könnte, dass sich das Schwanzwedeln im Laufe der Zeit verstärkt hat.
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