25/02/2024
Wenn der Hund das Kind attackiert - werfen wir Kekse… 🥱
Es kursieren so einige Mythen darüber, was positives Hundetraining bedeutet, und einige davon sind so kreativ, dass sie tatsächlich schon einen Comedy-Preis verdient hätten. 🏆🎊
Lasst uns eins klarstellen: Positive Verstärkung ist nicht gleichbedeutend mit Nachgiebigkeit oder gar Ignoranz gegenüber problematischem Verhalten. Es hat nichts mit Kekse werfen zu tun, wenn der Hund gerade den Nachbarn zerfleischt, wirklich nicht - versprochen!
Vermutlich ist denjenigen, die solche Behauptungen aufstellen, überhaupt nicht bewusst, was Training über positive Verstärkung tatsächlich bedeutet. Vielleicht nochmal das ein oder andere gute Lehrbuch nutzen?
Training über positive Verstärkung bedeutet geschicktes Timing, kluges Management der Umwelt und die Fähigkeit, Verhalten zu formen, das sowohl für Hund als auch Halter funktioniert. Es berücksichtigt die Emotionen und das Wohlbefinden aller Beteiligten und ist weit entfernt von einer Einheitslösung aus der Keksdose.
Es ist immer so mühsam, verständlich zu erklären, dass so viel Leid, Schmerz, Angst, Aggression und Stress das Resultat von Strafen und Unwissenheit im Training sind und dass die Menschen endlich mal anfangen müssen, zu verstehen, was dabei mit und in ihren Hunden vor sich geht. Wie sehr sich all das auf Wohlbefinden, Stress und weitere unerwünschte Verhaltensweisen auswirkt.
Ich treffe auf so viele verunsicherte Hundebesitzer und verängstigte Hunde, die durch aversive Methoden verlernt haben, der Welt und ihren Menschen mit Vertrauen zu begegnen. Lasst uns die echte Aufgabe des Trainings nicht außer Acht lassen: das Leben unserer vierbeinigen Freunde zu verbessern, nicht nur ihr Verhalten zu diktieren. 📊
Natürlich, wenn jemand so enthusiastisch behauptet, dass unser angeblicher Keksewerfen-Ansatz wie eine Rundum-sorglos-Versicherung für alle kleinen Probleme ist, dann grinsen wir erstmal mit Erstaunen. Aber dann rollen wir die Ärmel hoch und zeigen, wie Training wirklich funktionieren kann - ohne Druck, ohne Schmerz, ohne Angst und ohne das Vertrauen unserer Hunde zu verletzen.
Unsere Hunde leben nicht in einer Welt der Kekse oder der Ausschließlichkeiten. Sie leben mit uns - in einer Welt, die komplex, bunt und für sie voller schwieriger Herausforderungen ist. In einer Welt, in der wir, die Menschen, die größten Lehrer für unsere treuen Begleiter sein sollten.
Was wollen wir also lehren? Dass Respekt und Gehorsam nur durch Einschüchterung erzielt werden können? Sicher nicht! ⚠️
Seid stark genug, um mit Mut und Klugheit für eine positive Zukunft im Bereich des Hundetrainings einzutreten. Vielleicht ist das größte Geschenk, das wir unseren Hunden machen können, die Sicherheit zu wissen, dass wir immer an ihrer Seite sind - in guten sowie in schlechten Zeiten, durch gutes Training und Freundschaft, statt durch Angst und Einschüchterung.
Also nein, wir machen kein Dutzi Dutzi und werfen keine Kekse in eskalierenden Situationen.🤦♀️
Wir nutzen unser großes Wissen, unsere Erfahrung und ein dickes Paket an Empathie, um zu verhindern, dass es überhaupt erst brenzlig wird. Und ja, manchmal sind es die kleinen Dinge - ein sanftes Wort, ein Keks zur rechten Zeit, eine klare Grenze ohne Furcht - die dann den ganz großen Unterschied machen. ☺️