Im Verstand entstehen Illusionen. Aus Illusionen kann auch ein Wunsch entstehen, der Realität werden kann. Ob er uns aber Glück, Frieden und Erfüllung bringt, ist fraglich. Hier ist die Geschichte, wie ich zu meinem Hund kam, der mir heute ein wahrer Segen und ein Seelenpartner ist.
Als ich ein junges Mädchen war, hatten wir in unserer Familie schon immer Haustiere. Mein Opa hatte einen Husky namens Aki und ich war total verliebt in diesen Kerl. „Unser Aki“ So wird er auch heute noch in unseren Erinnerungen genannt. Jahrzehntelang war ein eigener Hund kein Thema, bis anfangs 2017. Ich hatte das Gefühl, dass mir ein Hund für meine Gesundheit sehr gut tun würde und war fest entschlossen irgendwann einen Hund zu haben, wenn der Zeitpunkt passte.
Obwohl ein Tier viel Verantwortung mit sich bringt und jeden Tag die Aufmerksamkeit fordert, war ich mir zu 100% sicher, dass ich dies möchte. Ich wollte einen Hund „retten“, aber nicht um jeden Preis. Mir war wichtig, mit der Aufnahme eines Hundes auch irgendwie etwas Gutes zu tun. Das Suchen nach einem passenden Hund im Internet wurde schon fast zu einer Sucht oder einem Zwang. Also beruhigte ich mein Herz, indem ich ihm versprach: wenn der richtige Zeitpunkt kommt wirst du deinen Hund finden" UND wenn er wie von allein zu mir kommt".
Nicht nur das. Zur Vervollständigung unserer Familie, mit meinem Ehemann, meinen zwei Katzen und noch einem Hund, würde das perfekte Familienbild natürlich auch noch zwei Kinder beinhalten. Das wäre schön, wie im Bilderbuch.
Im September 2017 gingen wir in die Ferien, in ein Land, wo es wie viele andere Ländern Straßenhunde gibt. Das stimmt mich eigentlich sehr traurig, weil diese keine Familie haben, alleine und einsam auf der Straße leben und von Menschen ausgesetzt und weggeschickt oder auch gequält und getötet werden. Diesen Gedanken konnte ich noch nie ertragen und habe mich immer in den Straßenhund hineinversetzt.
Am 25.09.2017, dem Geburtstag meines Mannes, lief uns ein kleiner Welpe vor unser Auto. Mein Mann hielt an und schaut den Welpen an, dieser hatte keine Angst von uns, im Gegenteil er suchte Futter und Nähe. Nachdem sich mein Mann vergeblich nach einem Muttertier und anderen Artgenossen umschaute zögerte er nicht, hob den kleinen Welpen hoch und gab ihn mir auf den Schoß.
Mein Mann sagte, komm wir geben dem kleinen Futter. Ich sagte okay das machen wir. In diesem Zeitpunkt war es mir noch nicht zu 100% klar dass wir diesen Welpen mit nach Hause nehmen. Wir haben den kleinen Welpen gefüttert und wir wollten ihn wieder freilassen. Der kleine Welpe wich nicht von unserer Seite. Ab diesem Zeitpunkt war mir zu 100% klar, dass dieser Welpe seinen Seelenpartner gefunden hat.
Ab diesem Tag hatten wir einen kleinen Welpen. Die spannende Reise beginnt jetzt. Wir informierten uns beim Veterinär, gingen zum Tierarzt, machten alle notwendigen Impfungen, chipten sie und begannen die ersten Massnahmen gegen Flöhe und Würmer. An diesen Tagen habe ich mit Freudentränen gekämpft, aber auch mit Angsttränen, dass irgendetwas schief laufen könnte. Dies war ja Neuland für uns. Ein Hundewelpe vom Ausland in die Schweiz zu holen.wir
Chula ist eine lebhafte Junghündin, welche Eigenschaften mit sich bringt, die wirklich zu uns passen und die sich ganz nach unseren Vorstellungen entwickeln konnte.
Monatelang las ich Geschichten von geretteten Tieren aus der Tierhilfe und schaute mir Profile von Hunden an, die in Tierheimen auf ein neues Zuhause warteten. Auch abonnierte ich einige Staffeln der ersten Martin-Rütter-Sendungen und schaut mir immer wieder an, was alles schief laufen könnte, um abzuwägen, mit womit ich leben könnte und was ich auf keinen Fall haben möchte.
Ich lernte vieles über die Charaktereigenschaften verschiedener Rassen und über Erziehungsmethoden. Ein Hund mit ausgeprägtem Jagdinstinkt wie unsere (Hündin) kam für uns nicht in Frage, aber bei einem Straßenhund in einem Welpenalter sieht man nicht den ausgeprägten Jagdinstinkt, diese haben wir erst im Junghundalter am Hinterkopf entdeckt. Aber wir bereuen es überhaupt nicht, dass wir sie von der Straße geholt haben Sie ist ein super lieber, treuer Hund und Seelenpartner geworden.
Klar, spielt der Charakter die weitaus größere Rolle, aber das Auge möchte auch Freude haben. Sie war einfach perfekt. Bis heute habe ich nur Freude mit Chula und lerne von, mit und durch sie unbezahlbar viel über mich, die Menschen und das Leben an sich. Sie ist ein wahrer Seelenpartner geworden.
Das ist die wahre Geschichte von einer Herzensbewegung, die von einem Traum, zum Wunsch und letztendlich zur Realität wurde. Rette einen Hund und er wird dir sein Leben lang dankbar sein und du wirst die schönste Zeit mit ihm erleben. Egal ob ein Strassenhund oder ein Hund aus einem Tierheim. Dieser Hund wird der glücklichste Hund der Welt sein und er wird dir das auch zeigen.
Eine herzliche Umarmung Sandra & Esteban