16/08/2024
Partner Hund oder funktionierender Roboter?
Es ist klar, dass wir Hunden einige Dinge beibringen müssen, damit wir ein möglichst angenehmes Leben mit ihnen in der Menschenwelt führen können. Ich habe aber inzwischen den Eindruck, dass es bei uns ausschließlich um das „Funktionieren“ des Hundes geht. Der Hund immer, überall und widerspruchslos auf Knopfdruck das machen muss, was Menschen in den Sinn kommt. Und das über „‚Philosopiegrenzen“ hinaus. Ob man jetzt zur „positiven Szene“ gehört oder als „Ausredenclown“ für strafbasiertes Training daherkommt. Sehr oft geht es am Ende darum, dass Hunde „funktionieren“. So positiv ich auch positives Training sehe, insgesamt geht es mir überall zu sehr um den funktionierenden Hund.
Wir Menschen möchten in erster Linie, dass Hunde das machen, was wir wollen. In meinen Augen wird viel zu sehr außer acht gelassen, was der Hund möchte. Der Hund ist ein empfindungsfähiges, denkendes Lebewesen, das durch angeborene Faktoren aber auch Umwelteinflüsse seine eigenen, individuellen Bedürfnisse hat.
Die Kunst der Hundehaltung, aber vor allem auch guter Hundetrainer*innen ist es, nur so viel zu trainieren, dass der Alltag erleichtert wird, die individuellen Bedürfnisse des Hundes aber erfüllt werden. Wir müssen Partner unserer Hunde sein, sie verstehen. Wir dürfen nicht ausschließlich Befehls- oder Signalgeber sein.
Gegenseitige Anpassung ist der eigentliche Schlüssel zu einer entspannten Partnerschaft. Lassen wir, neben wenigen notwendigen Trainings, der Partnerschaft zwischen Menschen und Hunden genügend Raum zur gegenseitigen Anpassung. Ich bin überzeugt, dass dadurch viele Probleme erst gar nicht entstehen würden…