Endlich geht's mal in seinem Tempo 🤣 Heute mal ausprobiert am Fahrrad. Er hat richtig Spass daran. Und die Leinenführigkeit klappt auch 👍Natürlich machen wir keine grossen Strecken. Er ist ja schliesslich kein Laufhund. Aber so lange er Freude hat ist es eine super Sache.
Wir machen grosse Fortschritte in Sachen Futteraggression. Leo lässt sich nun wegschicken, auch wenn er am Essen ist.
Oft darf er danach wieder ran und alles aufessen. Manchmal nehme ich es auch weg.
Er ist sehr respektvoll und hält Abstand.
Leo (Ploppi)
Hundetraining, gerade mit schwierigen Hunden, ist nicht immer einfach und kann sowohl dem Menschen als auch dem Hund einiges abverlangen.
Zwischen einer Bestandesaufnahme und einem Ergebnis kann einige Zeit ins Land gehen. Je nach Hund und Thema.
Leo hat sein Rucksäckli mitgebracht vom Süden. Ressourcenverteidigung, bzw. Futteraggression sind seine grössten Themen. Anfassen liess er sich nur wenn er es möchte und auch nicht überall. Seine unglaubliche Kraft bringt uns manchmal an Grenzen.
Ja, ein Herdenschutzhund trifft eigene Entscheidungen. Das ist so. Dazu wurden sie gezüchtet, um selbständig zu entscheiden. Ihn vom Gegenteil zu überzeugen ist nicht einfach. Da muss eine Balance sein zwischen Geben und Nehmen.
Leo wurde in jungen Jahren nicht erzogen und verschiedene Ressourcen sind ihm sehr wichtig. Hat er etwas Essbares wird das auch ernsthaft verteidigt.
Umso schöner ist es dass er beim Rückruf jetzt gerne an der Lebertube schleckt, ohne Aggression zu zeigen. Die, die mich kennen, wissen dass ich den Rückruf ohne Futter aufbaue. Aber es darf auch mal abgewichen werden, bei Leo eine sehr gute Möglichkeit das eben Futter nicht immer verteidigt werden muss.
Sehr Vieles geht schon richtig gut, manchmal gibt es auch Tage wo es schwierig ist.
Wir sind noch nicht überall am Ziel angekommen und ein Teil wird sicher auch immer Thema bleiben wo auch in Zukunft Management betrieben werden muss, zB. die Futteraggression. Das ist tief verankert.
Und dennoch ist er ein liebenswerter Kerl.
Viele Hunde haben Probleme damit, sich untersuchen zu lassen. Ohrenpflege, Pfoten anfassen, Fellpflege, Zecken entfernen usw.
Die Gründe, warum sie das nicht zulassen, sind unterschiedlich.
Manche Hunde können dabei sehr ernsthaft werden und knurren, schnappen oder beissen.
Leo gehört auch zu diesen Hunden. Kurz die Vorderpfote berühren ging, Hinterbeine inkl. Pfoten anfassen liess er nicht zu und attackierte.
Das hat sich geändert. 🤗 Krallen schneiden, Stachel entfernen ✅️ Natürlich müssen wir dranbleiben und es immer wieder machen, dann entsteht Gewöhnung und Vertrauen.
Ganz wichtig ist dass wir Ruhe ausstrahlen müssen, auch wenn wir wissen dass der Hund uns attackieren wird. Das braucht Mut und Übung. In solchen Situationen gelassen zu bleiben ist gar nicht so einfach. Doch so wichtig. Sind wir angespannt und haben das Kopfkino schon eingeschaltet, wird der Hund darauf reagieren. Also ist unser Leitsatz: einfach machen, so als ob es das Normalste der Welt ist 😅
Und wer sich jetzt fragt, warum Leo 2 Maulkörbe trägt: die Abstände zwischen den Drähten beim Drahtmaulkorb sind ziemlich gross. Gerade bei Maulkörben für grosse Hunde. Da kommen ganz schnell Finger dazwischen. Ausserdem tut der Maulkorb ziemlich weh, wenn man attackiert wird. Mit einem Schutz aus Biothane ist es "angenehmer". Dieser allein könnte ein Hund aber locker durchbeissen.
Also sorgen wir so für unsere Sicherheit, was auch zur Entspannung beiträgt.
Leo entwickelt sich gut. Er lernt täglich dazu, zb. an einem ihm zugewiesenen Platz zu bleiben, nicht einfach aus dem Auto zu springen, Nähe zuzulassen usw.
Letzte Woche waren wir am Rhein. Motiviert durch einen anderen Hund sprang er ins Wasser. Fazit: Er kann schwimmen 😄.
Die Interaktionen mit meiner Tochter, zb. Versteckis spielen, sind einfach herrlich anzusehen.
Er hat nun fast 10 kg weniger an Gewicht und hechelt deutlich weniger. Die blaue Zunge und die roten Augen sind komplett weg.
Leider hatte er eine blöde Entzündung an den Pfoten und wir mussten zum Tierarzt. Eine kurze Narkose war nötig um die Pfoten genau ansehen zu können. Die Spitze hat er mit Geknurre über sich ergehen lassen. Ein toller Erfolg das er so gut mitgemacht hat.
Das Schläfchen haben wir genutzt um noch Filzstellen zu entfernen und die Krallen zu schneiden.
Egal was man tut - es lohnt sich immer an etwas dranzubleiben und nicht aufzugeben - egal wie schwer es auch ist. 🥰
Leo lässt immer mehr zu. Vor allem von meiner Tochter, die sich hauptsächlich um ihn kümmert und mit ihm arbeitet. Sie lernen beide gemeinsam. Trotzdem gibt es noch viele Situationen in denen er sehr ernst wird und aggressives Verhalten zeigt.
Doch auch hier gilt: Alles auf einmal zu ändern geht nicht. Der Weg ist das Ziel und alles geht Schritt für Schritt voran.
Hier mal ein paar Ausschnitte was wir so alles machen mit Leo.
Verschiedene Umweltreize kennenlernen und auch mal testen wo er reagiert und wo nicht. Wenn er keinen Bock hat, zeigt er das sehr schnell. Auf dem Hundeplatz möchte er lieber seinen Job machen und die Grenzen ablaufen, wächtern etc. Wenn man dann die Leine nimmt und ihn somit einschränkt, fängt er an einen anzuspringen und würde auch mit den Zähnen versuchen uns zu massregeln. Maulkorb schützt uns, jedoch tut auch dieser weh, ebenso seine Krallen.
Bei solchen Einschränkungen kommt bei ihm Frust auf und da gilt es dranzubleiben und auch mal etwas „durchzusetzen“, bis er es akzeptiert.
Ja, er ist ein Herdenschutzhund und trifft seine eigenen Entscheidungen. Dafür ist er gemacht. Trotzdem kann er lernen was er darf und was nicht. Dafür braucht es auch mal Grenzen.
Und wie man sieht, lernt er sehr schnell. Langsam macht es richtig Spass
Leo lernt jeden Tag dazu. Kämmen geht schon sehr gut. Allerdings nur bei meiner Tochter. Mich knurrt er an 😅 da werden wir weiter dran arbeiten. Auf dem letzten Video stehen Getränke auf dem Tisch und es hat Essbares in der Tasche. Ein grosser Fortschritt dass er friedlich bleibt und nicht anfängt zu verteidigen. Wir haben schon einiges geschafft.
Leo war heute auch dabei beim Osterspecial.
Übermut tut selten gut
In diesem Video ist schön zu sehen wie Leo aufdreht und auch sehr distanzlos wird. Es ist zwar anfangs spielerisch, wird aber dann immer heftiger. Er muss lernen das nicht zu tun. Weder bei mir noch bei einer anderen Person. Respektvoller Umgang auf beiden Seiten ist das Ziel. Dazu gehören auch Regeln und Grenzen.
Die Person gibt ihm Raum, indem sie sich immer wegdreht. Und das animiert ihn sie immer weiter anzuspringen. Dasselbe in der Mitte des Videos. Er will auf die Couch und probiert es von beiden Seiten. Fehler hier: Person steht auf. Sie hätte also sitzen bleiben müssen und es mit ihm ausdiskutieren müssen. Das nennt sich Erziehung.
Im letzten Teil ist die Körperhaltung der Person schon besser. Sie gibt keinen Raum frei und siehe da, er akzeptiert es. So lernen beide Seiten, Mensch und Hund.
In solchen Situationen mit Kommandos und Leckerchen zu arbeiten wäre nicht zielführend. Kommandos gehören zur Ausbildung eines Hundes, nicht zur Erziehung.
Es ist eigentlich ähnlich wie bei Kindern. Erziehung findet zu Hause statt, es gibt Liebe, Zuneigung, Wertschätzung, Lob und auch Regeln und Grenzen. Ausgebildet werden die Kinder dann in der Schule, Lehre etc. Erziehung fällt uns bei den Kindern oft leichter als beim Hund. Das kommt vor allem daher dass wir Menschen die gleiche Sprache sprechen. Kindern kann man viel erklären und sie verstehen es (oder auch nicht). Beim Hund bin ich gezwungen seine Sprache zu lernen, damit er mich versteht. Das ist nicht immer ganz einfach, aber möglich.
Es geht voran. Oder Übung macht den Meister.
Die Fortschritte sind deutlich sichtbar.
Man hat das Gefühl dass er das kämmen teilweise genießt. Naja, kämmen kann man es noch nicht ganz nennen, Unterwolle kommt noch nicht viel raus. Dafür muss der Druck vom Kamm noch erhöht werden. Aber eins nach dem anderen. Er soll ja positive Erfahrungen sammeln.
Auch mit einem Handtuch waren wir schon kurz an ihm dran.
Wichtig sind die Wiederholungen, wenn möglich täglich und an verschiedenen Orten und später auch mit anderen Menschen.