Tierärztliche Fahrpraxis Zürichsee

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Gute Zusammenstellung! Wichtig noch Sandmückenprophylaxe und Tollwutimpfung!
25/07/2024

Gute Zusammenstellung! Wichtig noch Sandmückenprophylaxe und Tollwutimpfung!

Reisen mit Haustier 🐶😺

Diese Dinge sollten auf Reisen mit deinem Haustier unbedingt dabei sein!
Im Vorbereitungsstress vergisst man gerne schnell mal was Wichtiges.
Hier eine kleine Checkliste für euch:

🧳EU- Heimtierausweis
🧳 Zeckenzange oder Zeckenhaken
🧳 Flohkamm
🧳 Fieberthermometer
🧳 Wundsalbe/ Manuka Honig Salbe
🧳 Verbandsmaterial
🧳 Fenistiltropfen
🧳 Durchfalltabletten
🧳 Euphrasia Augentropfen
🧳 Medikamente, die dein Haustier als Dauermedikation braucht
🧳 Halskragen (optional)
🧳 Maulkorb (optional, in vielen Städten und öffentlichen Verkehrsmitteln Pflicht)

So steht einem entspannten Urlaub nichts mehr im Weg 🏖️


Wir sind in der Zielgerade mit den Bauarbeiten und würden euch gerne bei der Eröffnungsfeier nächsten Samstag unser neue...
20/07/2024

Wir sind in der Zielgerade mit den Bauarbeiten und würden euch gerne bei der Eröffnungsfeier nächsten Samstag unser neues Team und die Praxis vorstellen!😍
Fotos und weitere Informationen findet ihr unter anderem auf unserem Whatsapp-Kanal🐾

https://whatsapp.com/channel/0029Vakfnk34o7qLX7RMTZ3l

Schön, wenns schön isch - also nöd rägnet.😉
30/06/2024

Schön, wenns schön isch - also nöd rägnet.😉

Falls noch Fragen sind, stehe ich natürlich zur Verfügung. In diesem Sinne- schöne Ferien!😎
31/05/2024

Falls noch Fragen sind, stehe ich natürlich zur Verfügung. In diesem Sinne- schöne Ferien!😎

„Mittelmeer-Prophylaxe“: Was ist das und wie geht es?

Von Ralph Rückert, Tierarzt

Diese Nachricht bzw. Anregung haben wir per PN erhalten:

„Liebes Tierärzte Team,
zuerst einmal ein großes Dankeschön, dass Sie regelmäßig Ihr Fachwissen auf informative, sachliche und verständliche Weise mit Ihren Followern teilen! Ich bin seit Jahren eine treue Leserin Ihrer Artikel.
Als jahrzehntelange Hundebesitzerin, die selbst drei Tierärztinnen zu ihrem Freundeskreis zählt, bin ich nun auf ein Thema gestoßen, das mich etwas verwirrt zurücklässt und wollte fragen, ob sie es vielleicht einmal bearbeiten und für Aufklärung sorgen könnten: Prophylaxe von „Mittelmeerkrankheiten“.
Ich war gerade mit meinen beiden Hunden auf einwöchigem Urlaub in Italien und bin trotz Gesprächen mit meinen Tierarztfreundinnen und umfangreicher Internetrecherche nicht sicher, ob ich meine Hunde richtig schütze. Ich habe Scalibor Halsbänder verwendet und nach dem Urlaub vorerst 1 x mit Milbemax behandelt, um einem Herzwurmbefall vorzubeugen. Aber alleine hier scheiden sich die Geister: von Milbemax vorher oder nicht und Milbemax gleich bei der Rückkehr, eine Woche bis zu drei Wochen danach habe ich jetzt alles gehört und gelesen. Ich bin verwirrt. Möchte meine Hunde aber vor Krankheiten bewahren.
Ich glaube auch, dass viele Hundebesitzer sich darüber gar keine Gedanken machen und Tierärzte aktiv wenig aufklären. Und wenn, dann so unterschiedlich, dass man sich nicht einmal als wirklich interessierter Tierbesitzer auskennt. ☹️
Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie sich des Themas - gerade jetzt vor der Urlaubszeit - annehmen würden und erklären, wie man sich bei kürzeren und längeren Aufenthalten in den vielen betroffenen Ländern richtig verhält.“

Dieser Anregung komme ich gerne nach! Dafür muss ich aber das Rad nicht neu erfinden und nutze wieder mal die Gelegenheit, auf die ausgezeichneten Ressourcen hinzuweisen, die ESCCAP (European Scientific Counsel Companion Animal Parasites) bezüglich dieser und anderer parasitologischer Fragestellungen zur Verfügung stellt.

Auf den Seiten dieser europäischen Parasitologenvereinigung, an der 14 Länder beteiligt sind und die in Deutschland mit der Bundestierärztekammer (BTK), der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft (DVG), der Deutschen Gesellschaft für Kleintiermedizin (DGK) und dem Bundesverband Praktizierender Tierärzte (BPT) kooperiert, können Sie für Ihre Urlaubsplanung den Menüpunkt „Reisetest“ ( https://www.esccap.de/reisetest/ ) anklicken. Auf der dann erscheinenden Europakarte klicken Sie einfach auf Ihr Zielland und erfahren dann in aller Klarheit und Ausführlichkeit, welche Maßnahmen empfehlenswert sind. Diese Empfehlungen können Sie sogar als PDF herunterladen und sich ausdrucken. Darüber hinaus – Gipfel des Komforts – wird Ihnen auch noch ein kostenloser Erinnerungsservice angeboten: Sie müssen nur Ihr Reisedatum und eine Email-Adresse angeben und werden dann vor Reisebeginn an den nötigen Parasitenschutz erinnert.

Sehr einfach, sehr umfassend und in mundgerechten Häppchen serviert – besser, klarer und einfacher geht es fast nicht, finde ich!

Persönliche Anmerkung als Tierarzt mit 35 Jahren praktischer Erfahrung UND als lebenslanger Hundehalter, der seinen Sommerurlaub fast gewohnheitsmäßig (und immer mit Hund!) in Italien oder Südfrankreich verbringt: Beherzigen Sie die ESCCAP-Empfehlungen lieber! Der Aufwand ist überschaubar, während die Krankheiten, um die es dabei geht, meist alles andere als lustig und oft nur schwer und unter beträchtlichen Risiken behandelbar sind.

Ach ja, eines noch: Wieso habe ich in der Überschrift den Begriff „Mittelmeer-Prophylaxe“ ebenso in Anführungszeichen gesetzt wie die Verfasserin der zitierten Nachricht die „Mittelmeerkrankheiten“? Ganz einfach: Diese Mittelmeer-Verknüpfung ist nur noch im historischen Kontext haltbar. Einige dieser früher tatsächlich nur in südlichen Regionen rund ums Mittelmeer verbreiteten Krankheiten haben inzwischen den Weg nach Norden und damit auch zu uns nach Deutschland gefunden, andere stehen kurz davor. Die Zeiten, in denen wir das volle Spektrum dieser Vorsorgemaßnahmen auch in Deutschland benötigen werden, sind nicht mehr weit entfernt.

Gute Reise, schönen Urlaub, und bleiben Sie uns gewogen, bis bald, Ihr

Ralph Rückert

© Ralph Rückert
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Die Tierärztliche Fahrpraxis Zürichsee vergrössert sich- daher suchen wir noch eine Tierärztin/ einen Tierarzt.🐈‍⬛🐶
20/03/2024

Die Tierärztliche Fahrpraxis Zürichsee vergrössert sich- daher suchen wir noch eine Tierärztin/ einen Tierarzt.🐈‍⬛🐶

17/02/2024

Wir führen immer wieder Gespräche in der Praxis bezüglich der Fütterung von Leckerchen.
Grundsätzlich dürfen ihre Haustiere in Maßen (!) gerne alles haben was sie vertragen.

Viele Besitzer greifen gerne dabei, im Glauben dass sie ihrem Hund oder ihrer Katze etwas Gutes tun wollen, auf Trockenfleischprodukte zurück, am häufigsten hierbei zu Huhn oder Ente.
Gerade weil diese vermeintlich gesunden Snacks oft in großen Mengen verfüttert werden, sind sie leider aufgrund ihrer Herkunft ein Risiko für die Gesundheit des Tieres.

In den letzten Jahren ist Häufiger aufgetreten, dass gerade kleine Hunde nach übermäßigem Verzehr dieser Produkte ein sogenanntes erworbenes Fanconi-Syndrom entwickeln.

Die Erkrankung äußert sich in einer Nierenschädigung, die zum Glück mit adäquater Therapie reversibel sein kann, unbehandelt allerdings auch den Tod des Hundes bedeuten kann.

Wichtig ist, dass diese Erkrankung ein chronisches Geschehen ist, d.h. der Hund wird nicht nach einmaliger Fütterung krank, sondern es bedarf einer langfristigen Verfütterung von Trockenfleischprodukte.
Vor allem Verdächtig als Auslöser sind entsprechende Produkte die als Herkunftsland China haben.
Entsprechend ist die sinnvollste Therapie auf Geflügelfleischprodukte v.a. aus Asien zu verzichten.
Leider ist das kaum möglich, da selbst bei Produkten die im Laden als "hergestellt in Deutschland" verkauft werden, der "Trockenfleisch-Rohstoff" trotzdem aus dem Ausland kommt und diese lediglich hier in ihre Verkaufsfertige Form gebracht werden.

Wir haben in den letzten Wochen vermehrt bei namenhaften Herstellern nachgefragt und leider ist uns bei Nachfrage bei über 10 Herstellern nur einer untergekommen, dessen Geflügelfleisch aus dem Europäischen Ausland stammt.
Wir werden dieses Recherche aber weiterführen, sodass es uns hoffentlich in Zukunft möglich ist, unseren Kunden entsprechend beratend zur Seite zu stehen um das Risiko zu minimieren.

Die Lösung ist momentan also leider nur soweit wie möglich auf diese Produkte zu verzichten bzw. diese wirklich nur in Maßen zu verfüttern.
Vielleicht führt auch ein verändertes Konsumverhalten der Tierbesitzer dazu, dass die Hersteller in Zukunft häufiger auf hochwertigeres Trockenfleisch zurückgreifen werden.

Ansonsten freuen sich ihre Tiere auch über andere Leckerchen.
Selbstgebackene Kekse, selbst gekochtes Fleisch, Käsewürfel oder eine Futtertube mit z.B. Magerquark oder Babygläschen, sind viel bessere Leckereien. Und sie wissen in der Regel eher was darin enthalten ist, als bei buntgefärbten Snacks aus dem Zoogeschäft.

Zahnnotfall von heute🦷 Manchmal wünsche ich mir, die vierbeinigen Patienten könnten erzählen, wie sie das geschafft habe...
27/01/2024

Zahnnotfall von heute🦷
Manchmal wünsche ich mir, die vierbeinigen Patienten könnten erzählen, wie sie das geschafft haben.😅 Nun ja, der Zahn ist in all seinen Teilen draussen und Camelot, der absolute Vorzeigepatient, wieder wohlauf.😍

21/01/2024

„Mal schnell Zahnstein wegmachen“ vs. COHAT - oder: Woher kommen diese enormen Preisunterschiede?

Von Ralph Rückert, Tierarzt, und Gudrun Brentgens, Tierärztin in Jülich

„Zahnstein wegmachen“, eine der meist diskutierten tiermedizinischen Leistungen! Bei diesen Diskussionen geht es natürlich weniger darum, was da genau gemacht wird, als vielmehr um den Preis. Häufig sind dabei gerade diejenigen besonders stolz, die für „Zahnstein wegmachen“ möglichst wenig bezahlt haben. Als Profi hat man mit diesen Leuten immer ein bisschen Mitleid, weil sie einem vorkommen wie jemand, die/der mit einer Fake-Rolex aus Hongkong zurück kommt und ganz begeistert dieses vermeintliche Super-Schnäppchen rumzeigt, während sich alle anderen, die sich mit dem Thema auskennen, insgeheim einen Ast lachen.

Ich denke, wir müssen uns mal damit beschäftigen und definieren, um was es eigentlich geht, und auch die Gelegenheit ergreifen, einen arg fachchinesischen Begriff ins Spiel zu bringen: COHAT, eine Abkürzung für „Comprehensive Oral Health Assessment and Treatment, (Umfassende Beurteilung und Behandlung der Mundhöhlengesundheit)“.

Man wäre jetzt versucht, so einen typischen Vergleich zu ziehen, dass sich „mal schnell Zahnstein wegmachen“ und eine COHAT so sehr unterscheiden wie ein Dacia und ein Porsche, aber das wäre nicht korrekt. Der Dacia kann nämlich die grundsätzliche Aufgabe eines Kraftfahrzeuges, den zügigen Transport von A nach B, genau so erfüllen wie der Porsche, nur weniger komfortabel und luxuriös. „Zahnstein wegmachen“ erfüllt dagegen die gestellte Aufgabe, nämlich die möglichst perfekte Wiederherstellung einer gesunden und vor allem schmerzfreien Mundhöhle, nicht mal ansatzweise, kann also mit einer COHAT eigentlich von vornherein gar nicht verglichen werden. Oder vielleicht so: Ist wie mit zwei Swatch-Uhren, eine mit und eine ohne Batterie. Schauen beide gleich aus, und erst auf den zweiten Blick wird einem klar, dass die Uhr ohne Batterie ihre Aufgabe gar nicht erfüllen kann und bestenfalls als Handgelenkverzierung dient.

Fast immer, wenn sich jemand wie Bolle über ein vermeintliches Zahnreinigungs-Schnäppchen freut, stellt sich bei näherem Nachfragen schnell raus, dass da Geld geflossen ist für eine völlig sinnlose Maßnahme, für reine Augenwischerei ohne jeden echten Nutzen für das Tier, das hinterher von den gleichen Schmerzen und Problemen geplagt wird wie zuvor. In der Regel geht es dabei um keine wirklich schrecklichen Beträge, aber dafür, dass man dieses Geld halt auch gleich im Aschenbecher hätte verbrennen können, ist allemal jeder Euro zu viel.

Was ist nun der Unterschied zwischen „Zahnstein wegmachen“ und einer COHAT? Warum ist das eine so billig und das andere so teuer? Der erste wichtige Punkt ist in der Regel die benötigte Zeit. Eine COHAT kann schnell mal zwei-, drei- oder viermal so lang dauern wie so ein einfaches Rumgeschrappe an den Zähnen. Relativ häufig ist man bei Tieren mit schwerwiegenden Problemen zur Vermeidung von zu langen Narkosen (über drei Stunden) sogar zur Anberaumung eines zweiten Termins gezwungen. Solche mehrstündigen Narkosen setzen wiederum ein den aktuellen Leitlinien entsprechendes Anästhesie-Management voraus, mit venösem Zugang, Intubation, Infusion, Narkosemonitoring, Protokollführung, Wärmemanagement, etc.

Das Management so langer Narkosen führt automatisch zu einem höheren Personalbedarf. Schnell mal Zahnstein wegmachen – das schafft eine Person alleine, vor allem dann, wenn Narkosesicherheit weniger wichtig ist als ein möglichst niedriger Preis. Bei einer COHAT sind bis zu drei Personen mit dem Patienten beschäftigt, eine davon einzig und allein für die Narkoseüberwachung.

Für eine COHAT ist entschieden mehr technische (Mindest-)Ausstattung notwendig als für eine simple Zahnreinigung: Narkosegeräte, eventuell mit künstlicher Beatmung, Narkosemonitore, Patientenwärmesysteme, dentales Röntgen, eine Zahneinheit inklusive Turbine und anderer Handstücke, Lupenbrillen und diverse chirurgische und dentale Instrumente.

Die ganze Technik bringt natürlich wenig ohne die für die Anwendung notwendige Expertise. Die beteiligten Personen, seien es nun Tierärzt:innen oder Fachangestellte, brauchen für eine COHAT natürlich deutlich mehr Fachwissen, das zuvor in vielen Stunden Fortbildung erworben werden musste, und zwar Fachwissen sowohl in Zahnheilkunde als auch im Management von mehrstündigen Risikonarkosen. Sehr häufig sind ja die Tiere, bei denen die aufwändigsten Mundhöhlensanierungen notwendig werden, schon im fortgeschrittenen Alter und leiden unter diversen Vorerkrankungen.

Es wird wohl (nicht allen, aber den meisten) einleuchten, dass der geschilderte technische und personelle Aufwand nicht mal annähernd im Sonderangebot zu haben ist. Mit der Feststellung dieser Tatsache könnte ich eigentlich an diesem Punkt zum Ende kommen. Allerdings lässt mir eines dabei keine Ruhe: Bei denen, die sich darüber freuen, wenn sie für „Zähne machen“ auffällig wenig bezahlt haben, müssen wir ja zwei Arten von Leuten unterscheiden: Da sind einerseits die, die sich letztendlich vorsätzlich selber in die Tasche lügen und eigentlich gar nichts davon wissen wollen, dass sie Geld für eine sinnlose Maßnahme ausgegeben haben. Denen ist so oder so nicht zu helfen! Andererseits sind da aber noch die, die mangels ausreichender Informationen im besten Glauben, ihrem Tier damit was Gutes zu tun, so eine Bullsh*t-Maßnahme gebucht haben. Denen kann sehr wohl geholfen werden. Ich habe mir da einen schlanken Fuß gemacht und meine Freundin und Kollegin Gudrun Brentgens, die sich im nordrhein-westfälischen Jülich höchst engagiert und sachkundig der Tierzahnheilkunde annimmt, darum gebeten, mal stichpunktartig und beispielhaft zusammenzufassen, was ihrer Meinung nach in einer COHAT enthalten sein und sich dementsprechend auch auf der Rechnung wiederfinden sollte:

**COHAT**
-> Comprehensive Oral Health Assessment and Treatment (Umfassende Beurteilung und Behandlung der Mundgesundheit).

Diese Prozedur beinhaltet dentale Prophylaxebehandlung in Intubationsnarkose durch professionelle Zahnreinigung mittels Ultraschall, Zahnhalsscaling und Feinpolitur der Zahnkronen und des Zahnhalses mit spezieller klinischer Untersuchung, inklusive vollständiger dentaler Röntgenuntersuchung von Zähnen, Zahnfächern und Knochen der Ober- und Unterkiefer (Digitales 2-D-Röntgen).

- Vorbesprechung und klinische Untersuchung, inklusive klinische Untersuchung der Mundhöhle und Beurteilung von Vorerkrankungen bei einem gesonderten Termin. Ggf. Einleitung weiterer präoperativ notwendiger Diagnostik.
- Allgemeinuntersuchung, eingehende Untersuchung auf Narkosefähigkeit (Atmung, Herz, Kreislauf) und genauer Gewichtsbestimmung zur exakten Berechnung der Medikamente.
- Prämedikation zur Beruhigung mit beginnendem Wärmemanagement und bei Bedarf Präoxigenierung von Risikopatienten.
- Legen eines Venenzugangs und Verabreichung von Medikamenten für die Einleitungsnarkose.
- Intubation zur Atemwegssicherung.
- Fortführung des Wärmemanagements über geeignete Spezialsysteme (z.B. Bair Hugger).
- Anschließen des Monitors zur umfassenden Überwachung mit Blutsauerstoffsättigung, Kohlendioxid, EKG, Atmungsmonitoren, Blutdruck und Temperatur und Führung des Narkoseprotokolls.
- Anlegen der Infusion, optimal mit Infusomat/Spritzenpumpe.
- Beginn der Intubationsnarkose mittels Zufuhr eines Inhalationsanästhetikums über einen Präzisionsverdampfer.
- Bei Bedarf Vorabreinigung der Zahnkronen.
- Wichtigste Maßnahme zur vollständigen Erfassung von Zahnerkrankungen: Digitales Dentalröntgen (Full mouth - Röntgen bei Katzen, indikationsbezogen beim Hund).
- Vollständige intraorale Untersuchung mit visueller Beurteilung, parodontaler Sondierung und Aufzeichnung.
- Erstellung eines Behandlungsplans. Abhängig vom Umfang und der Kreislaufstabilität ggf. in zwei (oder mehr) Sitzungen.
- Vollständiges Scaling und Polieren oberhalb und unterhalb des Zahnfleischsaums. DIE ZAHNSTEINENTFERNUNG UNTERHALB DES ZAHNFLEISCHSAUMS IST VON ENTSCHEIDENDER BEDEUTUNG UND KANN NICHT OHNE ANÄSTHESIE DURCHGEFÜHRT WERDEN.
- Lokalanästhetika werden – ganz vergleichbar mit der Humanzahnmedizin - verabreicht, um dem Patienten eine sehr leichte Narkose zu ermöglichen.
- Die Behandlung wird von in der Oralchirurgie erfahrenen und entsprechend qualifizierten Tierzahnärzt:innen durchgeführt, während eine entsprechend qualifizierte Person den Ablauf der Narkose überwacht. Die chirurgische Extraktion von Zähnen mittels offener Alveolartechnik und "Flap-Präparation" ist das häufigste Verfahren, bei dem das gesamte kranke Gewebe und bereits erkrankter Knochen entfernt und das Zahnfleisch über der Extraktionsstelle vernäht wird. Eine Zahnextraktion ohne "Zahnfleischlappen" nützt dem Patienten nur selten, wenn die gesamte den Zahn umgebende Erkrankung bestehen bleibt. Zur Rettung von Zähnen können andere Verfahren empfohlen werden, bei denen fortschrittliche Techniken zur gesteuerten Geweberegeneration sowie endodontische und restaurative Therapien zum Einsatz kommen. Diese machen aber nicht für alle Patienten Sinn.
- Nach Beendigung des Eingriffs wird die Mundhöhle des Patienten gründlich gespült, und der Tubus entfernt. Präanästhetische Medikamente und Analgetika in Kombination mit Nervenblockaden ermöglichen eine sehr schnelle Erholung, da der Patient während des Eingriffs weit weniger Narkosemittel benötigt.
- Die Aufwachphase wird unter weiterer Wärmezufuhr intensiv stationär überwacht.
- Ein Plan für die postoperative Schmerztherapie und Kontrolluntersuchungen wird erstellt und mit den Patientenbesitzern besprochen.
Neben der fachlichen Spezialisierung der Praxismitarbeitenden ist eine technische Mindestausstattung erforderlich, um eine COHAT auf einem für den Patienten tierschutzgerechten Niveau durchführen zu können:
- Dentales intraorales Röntgen.
- Geeignete Vergrößerungsmöglichkeit (Lupenbrille).
- Inhalationsanästhesie oder die TIVA (Total intravenöse Anästhesie über eine spezielle Medikamentenpumpe) mit Intubation, Beatmungsmöglichkeit und Sauerstoffzufuhr.
- Narkosemonitoring inklusive Kapnographie.
- Geeignetes Patientenwärmesystem.
- Ruhige Aufwachbox mit Überwachungsmöglichkeit und Wärmefunktion.
- Dentaleinheit mit Ultraschallzahnreinigung, Politurmöglichkeit, Highspeedturbine(n) und Spülmöglichkeit.
- Hochwertige, selbstauflösende Wundnahtmaterialien.
- Spezielle Zahnbearbeitungsinstrumente.

Soweit Gudruns Zusammenfassung, die hoffentlich auch für Laien gut verständlich und nachvollziehbar sein sollte. DAS ist eine COHAT, und das hat mit mal schnell „Zähne machen“ rein gar nix zu tun! Bleibt nur noch, mal wieder Olaf Schuberts berühmten Spruch zu zitieren:

"Jetzt wisst ihr Bescheid. Macht was draus, was ist eure Sache, ich kann mich ja nicht um alles kümmern."

Bleiben Sie uns gewogen, bis bald,
Ihr Ralph Rückert, Ihre Gudrun Brentgens

© Kleintierpraxis Ralph Rückert, Römerstraße 71, 89077 Ulm

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Dschungel by night und Fledermaushöhle🦇
19/11/2023

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Dschungeltour in Sumatra😎
12/11/2023

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Im November werden wieder Sonderkonditionen angeboten!🐈‍⬛💉
29/10/2023

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02/10/2023

Viele neue Leckmatten als kleine Helferlein für eine angstfreie Behandlung + plus praktische Notfallkarte fürs Portemonnaie 🥰 .ch

Wandertag 🤗
30/09/2023

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Häxli und Tömmeli suchen einen neuen (Diätfutter)Dosenöffner.🤗 Die beiden wohnen zur Zeit im Pflegezentrum, können aber ...
16/08/2023

Häxli und Tömmeli suchen einen neuen (Diätfutter)Dosenöffner.🤗 Die beiden wohnen zur Zeit im Pflegezentrum, können aber nicht weiter dort versorgt werden, da es die Gesundheit der Besitzerin nicht mehr zulässt.
Bei Interesse und Fragen dürft ihr mich gerne kontaktieren!

And it feels like summer…😎
12/05/2023

And it feels like summer…😎

Weekendtrip😍        🇨🇭
25/03/2023

Weekendtrip😍

🇨🇭

29/01/2023

👩‍🎓👏

Home sweet home 🥰
19/01/2023

Home sweet home 🥰

…und tschüss 2022Mein 2022 war geprägt von Herausforderungen und Verlusten. Vielen Dank daher an meine tollen Kunden, Fr...
31/12/2022

…und tschüss 2022

Mein 2022 war geprägt von Herausforderungen und Verlusten.
Vielen Dank daher an meine tollen Kunden, Freunde und Familie, die mir geholfen haben eine Brücke über dieses Tal zu bauen.
Vielen Dank auch für alle diese schönen Erlebnisse, Begegnungen, Gespräche, Nachrichten, Karten und Geschenke- sie haben mir mein Strahlen zurück gebracht! Ich freue mich darauf im 2023 in alter Stärke für euch und eure Vierbeiner da zu sein!

…bye 2022

My 2022 involved many challenges and losses. Thus I thank all my great clients, friends and family, who helped me to overcome this valley.
Many thanks also for all those wonderful experiences, encounters, conversations, messages, cards and gifts- they brought back my radiant smile! I am looking forward to be back in full strength in 2023 to care for you and your pets!
All the best🍀


Aus aktuellem Anlass! Geschenksbändeli ausser Reichweite von Katzen entsorgen!!!
24/12/2022

Aus aktuellem Anlass! Geschenksbändeli ausser Reichweite von Katzen entsorgen!!!

Hufverbände gibts passend zur Adventszeit auch mit Glitzer 😇😁  🎅
05/12/2022

Hufverbände gibts passend zur Adventszeit auch mit Glitzer 😇😁 🎅

18/11/2022

Ein trauriges Thema 😢

Einfach nur traurig.🥺
20/10/2022

Einfach nur traurig.🥺

Tag 4Kyambura Gorge, Queen Elisabeth National Park
09/10/2022

Tag 4

Kyambura Gorge, Queen Elisabeth National Park

Wir kämpfen und kämpfen, aber es gibt ein Punkt an dem wir einsehen müssen, dass wir verloren haben- R.I.P Bandolero    ...
09/08/2022

Wir kämpfen und kämpfen, aber es gibt ein Punkt an dem wir einsehen müssen, dass wir verloren haben- R.I.P Bandolero

Immer wieder gut darüber aufzuklären!
24/06/2022

Immer wieder gut darüber aufzuklären!

Fünf Minuten Gassi gehen pro Lebensmonat? Vernünftige Regel oder schlichter Unfug?

Von Ralph Rückert, Tierarzt, und Johanne Bernick, Tierärztin

Kennen Sie wahrscheinlich, oder? Die dringende Ermahnung bzw. „eiserne Regel“, mit einem Welpen bzw. Junghund nur 5 Minuten pro Lebensmonat spazieren zu gehen, bis sich die Epiphysenfugen (Wachstumszonen) der Knochen endgültig geschlossen haben? Haben Sie sich auch gefragt, ob das wirklich Sinn macht und ob Sie gar Ihren Welpen für sein Leben schädigen, wenn Sie sich nicht daran halten? Woher kommt diese Regel und ist da was dran?

Wahrscheinlich (Wahrscheinlich! Keiner weiß es genau!) ist der Keim dieser Empfehlung in einer Untersuchung der amerikanischen National Institutes of Health (NIH) aus den 70ern des vorigen Jahrhunderts zu suchen. Die NIH förderten damals klinische Forschungen zur Hüftdysplasie des Hundes. In einer recht aufsehenerregenden Studie untersuchten Tiermediziner:innen den Effekt von Bewegungsrestriktion auf die Hüftgelenkgesundheit. Der Studienaufbau war geprägt von der für die damalige Zeit typischen und brutalen Bedenkenlosigkeit: Schäferhund-Welpen wurden einfach dauerhaft in kleinen Käfigen gehalten und aufgezogen. Und tatsächlich konnte bewiesen werden, dass solcherart bewegungseingeschränkte Welpen später mit geringerer Wahrscheinlichkeit eine Hüftdysplasie entwickelten als Welpen, die sich frei bewegen konnten.

Nur: Die Forscher:innen waren sich schon bei der Veröffentlichung 1975 völlig darüber im Klaren, dass dieser Effekt deshalb zu verzeichnen war, weil diese unglücklichen Welpen in den absolut zu kleinen Käfigen zu einer spreizbeinigen Haltung gezwungen waren, wenn sie überhaupt stehen wollten. Das war der Punkt, um den es eigentlich und in Bezug auf die Humanmedizin ging: Eine Spreizhaltung der Beine wirkt sich positiv auf die Entwicklung der Hüftgelenke aus, was ja seitdem bei Menschenbabys auch so beherzigt wird. Die Öffentlichkeit, die Allgemeinheit scheint das aber genau falsch verstanden zu haben, also in dem Sinne, dass die Bewegungsrestriktion an sich einen positiven und gelenkschützenden Effekt hätte. Ungefähr seit diesem Zeitpunkt (und heutzutage dank des Netzes leider besonders virulent) zirkulieren entsprechende Ratschläge, natürlich ganz besonders bei den Rassen, die genetisch bedingt häufig Gelenkprobleme entwickeln. Dumm gelaufen, das!

Mehr als 10 Jahre später, Ende der 80er, hat sich die Forschung erneut dieser Fragestellung angenommen, mit zwei Versuchsanordnungen, deren Ansatz genau andersrum war, also einen Unterschied zu finden versuchte zwischen zwei ganz unterschiedlich harten Belastungsgraden. Beagle-Welpen bzw. -Junghunde mussten an fünf Tagen pro Woche auf einem Laufband mit 15 Grad Steigung rennen, die eine Gruppe eine Stunde pro Tag und für 15 Wochen, die andere Gruppe täglich bis zu 40 km pro Tag, und zwar für ein ganzes Jahr. Danach wurden die Gelenkknorpel und die Gelenkflüssigkeit der Hunde mikroskopisch untersucht. Nur in der nach allen normalen Maßstäben massiv überlasteten Gruppe fanden sich fokale, oberflächliche und eher dezente Veränderungen am Knorpel. Ansonsten wurden keine Schäden festgestellt. Da kann man nur bewundernd sagen: Schau einer an, die halten auf jeden Fall ganz schön was aus, die jungen Hunde! In der zweiten Gruppe reden wir immerhin von einem fast kompletten Marathonlauf, jeden Tag von Montag bis Freitag, und das ein ganzes Jahr lang!

So weit, so gut! Was können uns Freilandbeobachtungen an zusätzlichen Informationen liefern? Wie läuft das denn bei Wölfen? Bekannt ist, dass ein mit Halsbandsendern ausgestattetes Wolfsrudel sich mal bis zu 32 km pro Tag weiter bewegte und dass da ein 8 Wochen alter Welpe dabei war! Respekt an den Kleinen! Und dass Wölfe (oder andere Wildcaniden) das freie Spielen und Toben ihrer Welpen irgendwie einschränken würden, konnte natürlich in keinem Fall beobachtet werden.

Wir können außerdem noch eigene Beobachtungen hinzufügen, zum Beispiel auf Kinderspielplätzen oder Sportanlagen. Zwar nicht am Hund, aber an unserer eigenen Brut. Kinder üben fast alle Sportarten aus, die man sich nur vorstellen kann, inklusive Laufen, Turnen und Kicken, und sie rennen und springen beim Spielen, so viel sie halt lustig sind. Hat schon mal jemand eine Mutter rufen gehört: „Carl-Friedrich, Schluss jetzt! Deine Wachstumsfugen sind noch nicht geschlossen und deine 30 Minuten sind jetzt rum! Setz dich sofort in deinen Rollstuhl, wir schieben dich nach Hause!“. Nein? Oder: „Lisa-Marie, renn nicht immer die Treppen rauf und runter. Denk doch an deine Gelenke!“. Auch nicht? Natürlich nicht! Niemand bei klarem Verstand käme auf die Idee, dass man spielerische Aktivitäten und den natürlichen Bewegungsdrang von Kindern bezüglich der späteren Gelenkgesundheit irgendwie reglementieren müsste. Es ist ganz im Gegenteil so, dass (auch hochintensive!) spielerische Aktivität von größter Wichtigkeit ist für die Entwicklung einer guten Koordination (Stichwort Propriozeption) und die Ausbildung eines stabilen Muskel-, Sehnen- und Gelenkapparates.

Sie merken wahrscheinlich schon von Anfang an, worauf wir raus wollen: Vergessen Sie diesen Unfug mit den fünf Minuten Belastung pro Lebensmonat! Das ist definitiv eine Latrinenparole, für deren Wahrheitsgehalt es nicht einen Funken Evidenz gibt. Ihr Welpe kann allemal eine Stunde und mehr mit Ihnen unterwegs sein, ohne dass ihm dadurch ein Schaden entsteht. Wird es ihm zu viel, wird er Ihnen das mitteilen, ganz davon abgesehen, dass Welpen bis zu 12 oder 14 Wochen sowieso nicht begeistert sind, wenn man sich all zu weit von der Homebase entfernt. Und wenn ein schon ziemlich fitter und extrovertierter 5-Monats-Welpe ausgelassen mit Freunden spielt und tobt, müssen Sie da keineswegs nach ein paar Minuten eingreifen. Lassen Sie ihn, er braucht das, und zwar dringend!

Wohl gemerkt: Wir setzen einfach mal wieder gesunden Menschenverstand voraus und reden natürlich nicht der puren Unvernunft das Wort. Alles, womit sich ein Welpe selber und freudig belastet, ist letztendlich okay. Es versteht sich aber von selbst, dass man einen Hund mit einem halben Jahr nicht eine Stunde lang und gegen seinen Willen am Fahrrad rumzerrt oder ihn mit dem Frisbee bis zur völligen Erschöpfung scheucht! Ihn aber langsam und wohl dosiert an das Laufen am Fahrrad heranzuführen oder ihm einen Frisbee als Spiel- und Sportgerät vertraut zu machen, stellt ganz sicher kein Problem dar. Es gibt keinen guten Grund, sich deswegen ständig einen Kopf um die Gelenke zu machen.

Take-Home Message: Die Befolgung solcher völlig haltloser „Regeln“, die das natürliche Bewegungsbedürfnis junger Hunde massiv einschränken und die leider oft über das Netz gehypt werden, ist nicht gut, sondern schlecht für den Hund, und zwar auf mehreren Ebenen. Neben den erwähnten Nachteilen für die Ausprägung eines stabilen Bewegungsapparates wird der Welpe bzw. Junghund ja auch noch in seiner sozialen Entwicklung beschnitten, wenn man jeden Tag nur ein paar Minuten draußen unterwegs ist und zudem aus Angst vor Überlastung spielerische Interaktionen mit Artgenossen einschränkt oder gleich ganz unterbindet.

Wir gehen noch weiter: Besteht eine Züchterin / ein Züchter Ihnen gegenüber darauf, dass ein Welpe einer bestimmten Rasse bis zum Alter XY buchstäblich in Watte zu packen sei, weil sonst was Grässliches passieren könnte, steckt da oft eine unredliche Motivation dahinter, im Sinne einer prophylaktischen Schuldverlagerung auf die neuen Besitzer. Sie sollten da ganz schnell misstrauisch werden, denn wahrscheinlich sind Sie gerade dabei, sich einen Welpen einer Rasse zuzulegen, bei der die Entwicklung von schwersten Gelenkerkrankungen von vornherein sozusagen im Stammbuch steht. Da werden von Züchtern gern massivste Bewegungsrestriktionen verordnet, die kein Mensch wirklich einhalten kann und will. Geht der Ärger mit den Hüften oder den Ellbogen dann frühzeitig los, reicht ein einziges Facebook-Foto, auf dem der Welpe / der Junghund mit Artgenossen spielt oder die drei Stufen vom Garten auf die Terrasse hochläuft, um gleich mal jegliche züchterische Verantwortung wütend und weit von sich zu weisen. Es ist im Prinzip ganz einfach: Muss ein Welpe angeblich unter völlig überzogenen Bewegungseinschränkungen (wie zum Beispiel der Fünf-Minuten-Regel) aufgezogen werden, kann mit der Rasse nur etwas ganz Grundsätzliches oberfaul sein!

Wie das im Leben eines Hundes mit der Gelenkgesundheit läuft, hängt NICHT von der freien und spielerischen Entfaltung der Bewegungsfähigkeit im Jugendalter ab! Dafür sind zwei Faktoren ausschlaggebend: Zum einen die (züchterisch zu verantwortende!) Genetik, zum anderen das Gewichtsmanagement, und gerade in diesem letzten Punkt wird leider extrem viel falsch gemacht. Welpen und Junghunde sollen NICHT rundlich, „wohl genährt“ und „proper“ aussehen, sondern „lean and mean“, also richtig schlank und hart. Dafür, dass sich das in jedem Fall positiv auf die Entwicklung gesunder Gelenke auswirkt, zumindest so weit, wie es die Genetik zulässt, gibt es mehr als genug Evidenz. Nicht zu viel Bewegung, sondern ein Zuviel an Kalorien und Protein kann sich tatsächlich verhängnisvoll auswirken. Wenn Sie als Welpen- bzw. Junghundbesitzer:in öfter mal angemacht werden, ob Sie Ihren Hund wohl verhungern lassen wollen, dann machen Sie alles richtig!

Bleiben Sie uns gewogen, bis bald,

Ihr Ralph Rückert, Ihre Johanne Bernick

© Kleintierpraxis Ralph Rückert, Römerstraße 71, 89077 Ulm

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