10/03/2023
Vom Denken zum Handeln zum Sein
Die innere Ausrichtung – der Fokus
„Sei dem Hund ein Leuchtturm.“
Hunde haben ein Interesse Teil einer Gruppe zu sein. Sie sind unter anderem sozialmotiviert und sie verhalten sich meist sehr verlässlich und stabil, ab einem gewissen Alter.
Die meisten Kunden wissen wie sich ihr Hund, wann verhält.
Sie wissen auch eine Menge über Hunde und ihr Verhalten. Ebenso über Trainingstechniken und Methodiken, viele wurden ewig angewandt, mit mäßigen Resultaten.
Der Fokus liegt stetig beim Hund und damit meine ich nicht nur den eigenen Blick, oder die Körperhaltung, sondern vor allem die innere Ausrichtung.
An was soll sich denn dieser vierbeinige Jemand orientieren? Viele meiner Kundenhunde wissen gar nicht, dass der Mensch was möchte, oder wie er dabei aussieht. Sie machen die Erfahrung, dass ihr Mensch eben nicht verlässlich ist, nicht bei sich.
der Hund beobachtet: Der Mensch verhält sich so ohne Hund, er verhält sich so mit kleinen Menschen, er verhält sich so mit großen Menschen, er verhält sie sich so mit fremden Hunden, er verhält sich so, wenn er telefoniert und dann verhält der sich so, wenn er sich mit mir, dem Hund, bewegt.
Womit fülle ich meine Beziehungen?
Oder soll sogar der Hund füllen?
Auf jeden Fall soll er erfüllen. Ansprüche.
Wenn ein Hund die Erfahrung macht, dass wir nicht handlunsgbereit sind, dass wir gar keine Idee von Kompetenzen haben, das wir ihn stetig intim anders behandeln als sogar Familienmitglieder: Hunde dürfen uns in der Regel körperlich übergriffiger behandeln als jeder andere Sozialpartner!, warum sollte er in konfliktbehafteten Situationen auf unsere Bedürfnisse achten?
Oder überhaupt Kommunikation unserersetis wahrnehmen?
Würden Hunde uns tatsächlich daran messen, wer besser in Sachen Hund ist, Stichwort „Rudelführer“, wir wären verloren. Was können wir denn besser als ein allradbetriebenes Raubtier???? Ich unterstelle der Menschheit sich immer schlechter verlässlich in einem Raum und Zeitkonzept zu bewegen als der Hund.
Viele dieser Trainingskonzepte führen aber zu gewünschten Erfolgen, weil sie den Menschen ermächtigen und das fühlt sich gut an und wenn der Mensch Macht als Mittel in sich findet, dann wird das auch gut gehen ein Hundeleben lang. Damit meine ich nicht nur „rote Linie“ oder Interventionsdenken, sondern auch Futterbeutelmethoden oder Clicker. Bei allem ist der Mensch in der Position Macht auszuüben: Ich habe etwas, was mein Gegenüber haben möchte.
Doch das komische Gefühl in der Magengegend bleibt. Nichtmal, weil ich glaube, dass man Hunde dadurch quält, oder schlecht behandelt, sondern weil es MIR/UNS im Kern nicht entspricht.
Ich möchte zart sein dürfen. Zart ist kein Gegensatz zu Führen. Es bedarf nur anderer Fähigkeiten und anderer Bilder und einer starken inneren Ausrichtung, den man sehr schnell verliert, wenn man doch nur einen leinenführigen Hund haben möchte.
Ich möchte leer sein dürfen. Einfach leere Taschen, kein Keks dabei, keine gute Laune und reichen. Hunde sind da sehr viel anspruchsloser als Menschen.
Und trotzdem ist es natürlich richtig und schlau all das zu benutzen auf dem Weg das UNS zu finden, aber bestimmen sollten das DU und der Hund.
Und dann IST Nanette aber nicht nur zart, sondern auch knallhart, ggf. sogar furcheinflößend, je nach Gegenüber.
Ich möchte mir nix davon im Umgang mit meinen Hunden nehmen, nur meine innere Ausrichtung, all mein Sein handelt in Werten und diese brauchen Performance. Nutzbare Fähigkeiten gilt es zu entdecken, zu trainieren, zu stabilisieren und letzendlich zu etablieren.
So ist es dann auch leicht, weil ich eben nicht nachdenken muss, mir ständig Zeit für den Hund nehmen muss. Sondern unser gemeinsames Sein alles ist, was wir brauchen.
Ein schönes Gefühl wovon ich in diesem Jahr schon ganz viel haben durfte und noch mehr erschaffen werde.
Auch bei miesem Wetter und nicht socialmediakonform gekleidet :P