17/05/2023
Mi-Mi-Mittwoch 😅
Die Erste!
Ach je, ich habe ja lange nichts mehr gepostet - was einfach der fehlenden Zeit zuzuschreiben ist (und teilweise auch den fehlenden Nerven 🤣)
Natürlich sind meine meisten Posts, ebenso wie 99% meiner Kunden SUPER POSITIV, aber dennoch muss ich gelegentlich etwas Dampf ablassen und habe beschlossen, das zukünftig an Mi-Mi-Mittwochen zu tun 😅🤣und eine „“ich jammere auf hohem Niveau“-Post-Reihe zu beginnen (keine Sorge, es wird nicht jeder Mittwoch sein 😅.)
Nun, Thema des ersten Mi-Mi-Mittwochs: vernachlässigte Hufe und Pferde-Gesundheit.
Hier mal ein Fall, der mich besonders beschäftigt:
im Herbst letzten Jahres kam eine Neukunden-Anfrage für Hufbearbeitung .
Das Pferd hat gesundheitliche Einschränkungen auf Grund einer früheren Verletzung und es wird ein geduldiger Bearbeiter gesucht, der damit umgehen kann, das das Pferd manchmal etwas schaukelt und öfter absetzen muss. So weit, so gut, mach ich gerne.
Natürlich mache ich sowas, denn das ist ja keine erziehungssache und das Pferd kann nix dafür. Und da ist’s mir auch egal, wenn ich 1,5 Stunden am Pferd bin, um 4 Hufe zu bearbeiten. AAAAABER!!!
- das mache ich gerne, aber zu folgenden Bedingungen:
- spätestens alle 6 Wochen (besser 4-5 Wochen, je nach Situation wird das abgesprochen)
- das Pferd MUSS sonst auch versorgt und in allen Bereichen gecheckt werden
Nun, ich kam dort hin und war recht sprachlos. Die Hufsituation war Katastrophal! Cola-Dosen-Huf und Eckstreben, die bereits ÜBER DEN STRAHL drüber gewachsen sind. So wie das aussah, war da schon länger keiner mehr dran.
Das Pferdchen hat ein Problem In Der Hinterhand und kann sich dadurch leider nicht gut ausbalancieren. Gut, dann gibts öfter ein Päuschen und wir arbeiten so gut es eben geht.
Klare Ansage an den Besitzer: ich komme alle 4 Wochen oder garnicht. Ich möchte nicht rabiat sondern Stück für Stück korrigieren um den restlichen Baustellen nicht mehr Probleme zu bringen durch zu schnelle Umstellung.
Nun ja, was soll ich sagen…
Wir haben Mai und ich wurde in 8 Monaten nur 4 mal geholt. Da geht bei mir die Rechnung mit einem 4-Wochen-Intervall irgendwie nicht auf. Rechne ich falsch?! 🤔😅 helft mir doch - scheinbar bin ich eine Mathe-biete.
Die Besitzerin selbst war auch nur beim ersten Termin dabei, denn sie hat keine Zeit 🤷🏼♀️
Von Termin zu Termin merke ich: das Pferd wackelt und schwankt immer mehr 🤔und informiere die Besitzerin, der Rücken soll doch mal gecheckt werden, von jemandem, der da wirklich Ahnung hat.
Beim letzten Termin bin ich dann verzweifelt und habe nach 1,5 Stunden und nur 2 Hufen AUFGEGEBEN.
Das Pferd zeigt DEUTLICHE Schmerz-Reaktionen auf leichte Berührung am Rücken- Hebe ich einen vorderhuf auf, hat das Pferd so extreme Schmerzen, das die Hinterhand nach wenigen Sekunden ZUSAMMENBRICHT!
Da ruft man den Pferdebesitzer an und sagt: es wird immer schlimmer, empfiehlt einen Therapeuten von dem man weis: die kann das! Und was sagt der Besitzer?
„Ach, im Januar war laut Arzt alles ok.“
Im januar… also vor 5 Monaten. Sorry - aber TICKST DU NOCH SAUBER?
Stimmt, in 5 Monaten kann sich ja auch nichts verändern 🙄
Die Stall-Besitzer (mit denen ich direkt vor Ort gesprochen habe) geben sich wirklich Mühe es dem Pferd angenehm zu machen und da gibts nix zu meckern.. wenn Besitzer sich aber nicht kümmern, platzt mir echt die Hutschnur!
Auch Stallbetreiber und „Pflegerin“ sind ratlos, erzählen mir, das sich wenig Zeit für dieses Pferd genommen wird usw.
Dann sagt man der Besitzerin: kümmer dich drum das dem Pferd die medizinische Hilfe gegeben wird die es braucht - ich guck da nichtmehr zu und Verweigerung von medizinischer Versorgung ist durchaus etwas, das ich dem vet-amt melden sollte.
Zack - erfahre ich am Folge-Tag, das die Besitzerin überall erzählt das ich jetzt Stall-verbot habe, (angeblich vom Stallbetreiber ausgesprochen - der davon garnix weis), das ich KEIN BOCK auf Pferde mit Einschränkungen habe, meine Arbeit deswegen nicht fertig mache und so weiter.
Leute, ich rede Tacheles - und wenn ihr euch um ein solches Pferd nicht kümmern wollt, bitte verschenkt es als beisteller an jemanden, der dem Pferd geben kann, was es braucht. Ich kann bei sowas garnicht so viel fressen wie ich kotzen könnte - sorry für die Wortwahl - aber das macht mich richtig sauer und traurig.
Meine lieben Kunden, ihr wisst alle, das ich mir gern viel Zeit nehme für eure Pferde und entsprechend deren Gesundheitszustand selbstverständlich berücksichtige, wenn’s länger dauert, nur auf Bodenhöhe gearbeitet werden kann und und und.
Aber diese doofe „Wendy“ kümmert sich nicht - und alle anderen sind schuld (ich hatte auch ein langes Gespräch mit den Stall-Leuten…die tun alles mögliche, aber wenn Besitzer nichts tun, bringt das auch nix.)
Ja, ich habe nach 1,5 Stunden und nur 2 Hufen aufgehört- denn das PFERD konnte einfach nichtmehr! Und ICH für mein Teil möchte zwar gute und zuverlässige Arbeit abliefern, aber nicht, wenn das Pferd dabei zusammenbricht. Das sollte wohl selbstverständlich sein.
So, genug gejammert. Und hier noch Bilder der „Ausgangs-Situation“.
Nein, da steckt kein dreck oder Stein im Huf. DAS SIND DIE ECKSTREBEN!!!
Bitte bitte - kümmert euch anständig um eure Pferde und vor allem mit regelmäßigen Terminen zur Hufpflege und bei Bedarf natürlich der angebrachten ärztlichen Versorgung - oder gebt sie ab. Ich kann es nichtmehr sehen… 😢
EDIT:
Und auch wenn ich mich in der Wendy-Welt unbeliebt mache mit solchen Posts, oder ihr mich als „läster-und mecker-Tante“ ansehen wollt, über mich herziehen wollt - bitte, ihr könnt das gerne tun. Ich werde weiterhin sagen, was ich denke und Tierschutz-relevante Dinge auch öffentlich ansprechen.
Ich finde, ein JEDER der in diesem Bereich arbeitet, ob Huf-Mensch, osteopath, Physio, Reitlehrer, Sattler, Tierarzt, Stallbetreiber- JEDER steht in der Pflicht, solche Dinge klar und deutlich anzusprechen.
Und wenn man sich unbeliebt macht oder der Ruf darunter leidet,
Meine Kunden kennen mich und schätzen mich wegen der Qualität meiner Arbeit - meinem Umgang mit dem Pferd und der Tatsache, das ich mich je nach Umstsnd und Bedürfnissen dem entsprechenden Tier anpasse - aber eben auch, weil ich sage was ich denke.
Da kann mir eigentlich auch egal sein, wenn ein solcher Kunde versucht, mich schlecht zu reden - es ist mir aber nicht egal - weil ich mich um solche Tiere sorge
Liebe Kollegen, bitte macht nicht nur euren Job, sondern achtet mehr auf den Rest und sprecht es offen an!