Hunde mit Menschen, Hundeschule Bielefeld

Hunde mit Menschen, Hundeschule Bielefeld Ich biete Ihnen kompeteten Einzelunterricht für Hundehalter mit Welpen, Junghunden oder erwachsenen Hunden an.

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Schön und passend beschrieben ‼️👍
15/03/2024

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Wo sind sie geblieben?
Wo sind sie geblieben? All die Selbstverständlichkeiten?

Die Selbstverständlichkeit, meinen Hund überall anfassen zu können. Zu jeder Zeit. Auch an einem Mittwoch. Auch bei Regen. Auch nach 19Uhr.

Die Selbstverständlichkeit, auch einem Welpen bereits gewisse Dinge zu verbieten. Einfach so. Total klar und ruhig und konsequent. Ohne ihn abzulenken. Ohne ihn wegzufüttern. Ohne mich dabei schlecht zu fühlen. Es einfach tun. Körperlich.

Die Selbstverständlichkeit, meinem Hund die Pfoten waschen zu können. Ihm einen Maulkorb aufsetzen kann. Ihn bürsten kann. Eine Zecke rausdrehen kann. Dass er einfach stillhält. Ohne es über Monate «aufkonditioniert» zu haben. Ohne Medical Training. Einfach so. Selbstverständlich eben.

Die Selbstverständlichkeit, mich mit meinem Hund auf dem Boden wälzen zu können, ihn ins Fell zu packen, ihn nach meinen Händen und Armen greifen zu lassen. Alles zu vergessen. Nur rumzublödeln. Lustig, doof, körperlich. Drunter und drüber. Ohne irgendwelches Dominanzgedöns im Hinterkopf zu haben.

Die Selbstverständlichkeit, dass Hunde knurren. Dass sie Zähne haben. Dass sie beissen. Dass sie Beutegreifer sind.

Die Selbstverständlichkeit, dass ich meinen Hund körperlich blockieren kann. Und dass er es versteht. Weil Hunde das verstehen. Und entspannt damit umgehen.

Die Selbstverständlichkeit, dass es viel braucht, bis ein Hund traumatisiert ist. Und dass Hunde lernfähig und veränderbar sind. Auch wenn wir glauben, dass sie traumatisiert sind.

Die Selbstverständlichkeit, dass ich um meinen schlafenden Hund, der sich auf dem Wohnzimmerteppich breit macht, herumgehen kann. Ohne dass mir ein Stein aus meiner FühranspruchKrone rausfällt.

Die Selbstverständlichkeit, dass ich meinen Weg gehe und davon ausgehe, dass mir mein Hund aus dem Weg geht.

Die Selbstverständlichkeit, dass ich auf meinen Hund und er auf mich Rücksicht nimmt. Bereits als Welpe und Junghund. Ich bin nicht sein Kratzbaum oder sein Anspringbock, ich lasse mir weder die Arme zerkauen, noch die Hosen zerfetzen.

Die Selbstverständlichkeit, dass man sich Führung nicht erlieben kann. Und auch nicht erzwingen. Nur erarbeiten. Und verdienen.

Die Selbstverständlichkeit, dass der Hund nicht mein Kind, mein Baby, mein*e Partner*in ist. Sondern mein Hund. Der Führung und Klarheit braucht, um Hund sein zu können, um sich entspannten zu können.

Die Selbstverständlichkeit, dass Hunde blöd, doof, mühsam, anstrengend und nervraubend sind. Dass sie bis gut dreijährig sich immer mal wie durchgeknallte, hormongesteuerte Punks benehmen werden. Dass man sie deswegen weder sofort kastrieren, weg geben oder einfach ignorieren soll. Sondern erziehen. Dranbleiben. Und die Entwicklung geniessen.

Die Selbstverständlichkeit, dass Rüden mal schlecht fressen oder heulen wegen läufigen Hündinnen. Dass sie aber sehr wohl lernen können, mit Frust und und ihren Hormonen umzugehen. Dass sie dafür aber Klarheit, Erziehung und ZEIT brauchen, um erwachsen zu werden.

Die Selbstverständlichkeit, dass Hündinnen sich während ihrer Läufigkeiten und überhaupt in ihren Zyklen unterschiedlich verhalten. Dass sie scheinträchtig werden. Dass sie mal anhänglich, mal abweisend, mal überschäumend, mal etwas mehr zurückgezogen sind.

Die Selbstverständlichkeit, dass Hormone nicht nur da sind, um für Nachwuchs zu sorgen. Sondern dass sie auch für die Persönlichkeitsentwicklung und die körperliche Gesundheit zuständig sind. Hunde werden nach der Pubertät dank den Hormonen ruhiger, gelassen, fair und gechillter. Dafür müssen sie aber durch das pubertäre Chaos hindurch dürfen. Ohne Kastration. Ohne Hormonchip. Sondern mit Erziehung, Grenzen, einem klaren Menschen, der auch mal über sich selbst lachen kann.

Die Selbstverständlichkeit, dass ich mich nicht rechtfertigen brauche, weil ich für gewisse Dinge mit Futter als Belohnung arbeite. Und dass ich deswegen weder locke, noch ablenke, noch besteche. Und dass ich deshalb genauso kompetent und klar sein kann.

Die Selbstverständlichkeit, dass ich meinen Hund anleine, wenn mir Mensch, Pferd, Kuh, Kind, angeleinter Hund – ob mit oder ohne gelbe, grüne, pinke Schleife – entgegenkommt.

Die Selbstverständlichkeit, dass ein Hund lernen kann, an lockerer Leine zu gehen.

Die Selbstverständlichkeit, dass ein Terrier ziemlich sicher weniger gechillt ist als ein Bernhardiner. Und ein Deutscher Schäfer schneller auf Bewegungsreize reagiert als ein als ein Labrador aus ShowLinie. Dass ein Spaniel die Nase am Boden hat. Und dass sie trotzdem alle ansprechbar bleiben können im Alltag. Mit mehr oder weniger Aufwand seitens uns Menschen.

Die Selbstverständlichkeit, dass ein Hund, der nicht zuverlässig zurückkommt, an die Leine gehört.

Die Selbstverständlichkeit, dass Hunde auch mal streiten. Dass es auch mal knallt. Dass sie auch mal unfair sind. Und dass sie deswegen noch lange nicht für ihr restliches Leben traumatisiert sind und deswegen für immer an der Leine pöbeln oder nie wieder in Kontakt sollten mit anderen Hunden.

Die Selbstverständlichkeit, dass Junghunde versuchen, sich an der Leine aufzuregen, zu pöbeln, sich gross zu fühlen. Egal, ob sie mit 8,34 Monaten von einem freilaufenden Hund angegangen wurden oder nicht. Und dass es unser Job ist, dies zu regeln und nicht einfach damit zu leben und irgendwelche lebenslangen Ausreden dafür zu haben.

Die Selbstverständlichkeit, dass Angsthunde nicht über Jahre in ihrer Angst gefangen bleiben müssen, nur weil wir Menschen ihnen das Tempo überlassen wollen (und sich dabei gut fühlen), statt sie klar und zielgerichtet aus ihrer Komfortzone in und dadurch durch die Angst zu führen. Und in ein lebenswertes Leben. Und das nicht nach Jahren.

Die Selbstverständlichkeit, dass viele gerettete Hunde nicht dankbar sind. Dass sie genetisch vielleicht seit Generationen «wild» lebten und sich auch so selektiert haben, dass sie sich hier zwischen Gartenzwergen, Leinen und menschlichen Ansprüchen fühlen wie der Bär im Betonbunker: Fettgefüttert, unverletzt, keinen Gefahren ausgesetzt, aber innerlich tot, leer und mit dieser verdammten Sehnsucht nach Selbstbestimmung.

Die Selbstverständlichkeit, dass Hunde unglaublich hochsoziale Wesen sind. Dass es kein immer und kein nie gibt.

Wo sind sie geblieben? Ich werd’ es nie verstehn, ich werd’ es nie verstehn.

Nina Miodragovic
so-denkt-ihr-Hund-mit.ch

Dieser Post darf gerne geteilt werden. Alle Rechte der Texte verbleiben bei der Autorin Nina Miodragovic.

Es darf gerne sachlich diskutiert und gefragt werden. Menschen, die alles besser wissen, alles hier schrecklich und böse finden, sollen einfach weitersollen. Entsprechend diffamierende und respektlosen Beiträge werden kommentarlos gelöscht. Meine Seiten, meine Regeln.

23/01/2024
31/12/2023

Silvester ist Krieg
Zumindest Glaubenskrieg! ;-)
Schon wieder so eine Sache, um die ein Trara gemacht wird, was durch einfaches Nachdenken verhindert werden könnte.
Da wird gewarnt und getadelt, was das Zeug hält.

Eierlikör zu Silvester für den Hund! Waaas? Das ist doch ein Nervengift!
Ja. Übrigens auch für Menschen, also Prost!

Natürlich ist Alkohol nichts, was Hunde einfach so bekommen sollten. Aber ein Esslöffel Eierlikör statt einer ganzen Nacht Todesangst ist im Kosten-Nutzen-Verhältnis eben einfach besser und auch wenn Alkohol ungesund ist, dann ist es noch kein Rattengift.
Wie wäre es stattdessen mit: Vermeide Alkohol bitte grundsätzlich, wenn Du ihn nur an Silvester nutzt, um einen gesunden, normalen Hund damit den Horror der Silvesternacht zu nehmen, dann lies Dir Dosierungsanleitungen durch! Lass Deinen Hund einmal abchecken, ob er gesund ist und das abkann und dann probier es vorsichtig aus!

Ich habe in den letzten zwanzig Jahren keinen einzigen Hund kennen gelernt, der eine schwere Vergiftung durch Alkohol hatte, weil Menschen ihn den in bester Absicht gegeben hätten. Keinen einzigen.
Und ich kenne viele Hunde die geplant oder eigenmächtig Alkohol zu sich genommen haben.
Und ich kenne sehr viele Menschen, die mit Eierlikör endlich eine Möglichkeit gefunden haben, dem Hund in dieser Nacht zu helfen und die extrem dankbar für diesen Tipp waren.
Selbst damals, ohne Internet und ohne Anleitungen ist niemand in meinem Umfeld auf die Idee gekommen seinem Hund aus Blödheit eine ganze Flasche Eierlikör zu geben. In meiner Kindheit war übrigens warmes Bier mit herausgeschüttelter Kohlensäure das Mittel der Wahl für nahezu alle Hunde an Silvester.
Irgendwie hat sich das mit dem vorsichtigen Dosieren von ganz alleine durch Nachdenken ergeben und dadurch, dass die Leute, die ihrem Hund etwas Gutes tun wollten, dass deswegen wollten, weil sie ihren Hund lieb hatten. Die waren sehr vorsichtig und sich sehr bewusst, dass sie aufpassen müssen.

Dazu kommt Silvester gern das Ganze „da bekommt der Hund Stress, das darfst Du nicht!“.
Musik laut, damit er das Geböllere nicht hört? Auf keinen Fall! Stress! Weiß man doch. Hunde haben gute Ohren, das ist Beweis genug.
Nunja, oder man schaut sich seinen Hund an, ob der gestresst ist, denn das ist ja sichtbar. Musik laut und Hund liegt friedlich schlafend in der Ecke, wedelt weich und entspannt und tapst locker und gechillt durch die Gegend?
Dann ist er auch nicht gestresst, auch wenn irgendwer im Internet geschrieben hat, dass er jetzt aber gestresst sein muss!
Stress kommt durch ungewohnte Dinge. Nicht jeder Hund ist durch laute Musik gestresst. Einigen ist es auch einfach komplett Wumpe.
Und wenn es das nicht ist, dann sieht man das. Menschen kennen doch ihre Hunde und wissen, wie die aussehen wenn es ihnen einigermaßen gut geht und wenn sie im Vergleich dazu in Todespanik sind. Wenn das jemand wirklich nicht unterscheiden könnte, dann wäre Silvester das Kleineste Problem an der Sache.
Und hier wäre auch die Frage, ob ihn das Geknalle draußen mehr oder weniger stresst als die Musik.
Kosten-Nutzen-Abwägung.
Da gibt es keine Pauschallösung.

Es gibt übrigens auch Hunde die Lavendelduft total ekelhaft finden und davon gestresst werden, dass es um sie herum nach Lavendelöl riecht.
Auch wenn irgendwer geschrieben hat, dass Lavendel aber beruhigend wirkt. Hat der Hund vielleicht nicht gelesen.
Und wieder andere Hunde lieben es.

Natürlich darf man seinen Hund auch niemals alleine in einem dunklen Zimmer lassen. Denn da hat der Hund ja noch mehr Angst. Ist klar, das schreibt einer, also ist es so, Punkt!
„Hund, Du hast keine Ahnung, dass Du grade selbst in den dunklen Raum gelaufen bist, weil Du es anscheinend als angenehmer empfindest hat hier nichts zu melden, dieser eine Mensch aus dem Internet weiß besser was Dir guttut!“
Du hast Angst im Dunkeln, also los, raus mit Dir ins Licht!

Ich schreibe mal was Gewagtes:
Ihr kennt Euren Hund besser als alle Anderen! Schaut hin und probiert aus.
Testet vorsichtig und vertraut auf die Fähigkeiten des Hundes und auf Eure Einschätzung.
Wenn Ihr nicht sicher seid, holt Euch Hilfe von Fachleuten.
Tut das, was Silvester für Euren Hund möglichst angstarm macht, und bleibt selbst ein bisschen locker.
Wenn Ihr dem Hund Medikamente geben wollte, fragt jemanden der/die Tiermedizin studiert hat und beobachtet genau, ob es Eurem Hund guttut.
Holt Euch Ideen und Infos aus dem Internet, lasst Euch inspirieren und wägt dann ab, welche der Ideen zu Eurem Hund passen.
Dann schafft Ihr auch Silvester.
Mit oder ohne Eierlikör, Lavendelduft, ruhigen Zimmern oder lauter Musik.
Es gibt lauter tolle Ideen für Hilfestellungen und ein paar davon werden auch Eurem Hund helfen.

Einen guten Rutsch Euch allen!

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