
30/03/2025
Es gibt Nichts, was es nicht gibt.
Als ich mich im Jahr 2007 entschieden habe Huforthopädin zu werden, blieb es nicht aus, dass ich mich mit dem Buch von Herrn Biernat auseinander gesetzt habe.
Die Bilder, welche in diesem Buch abgebildet sind, stellten mir damals die Nackenhaare auf. Im Stille war ich dankbar, dass diese Bilder sicherlich bald der Vergangenheit angehören würden.
Leider war dem nicht so! Noch heute bekomme ich viele Huf zu Gesicht, welche mich nur den Kopf schüttelt lassen. Mein Beispielbild gehört zu dieser Kategorie.
Die Zehe wurde so dünn geraspelt, dass sie angefangen hat wegzubrechen. Damit nicht genug. Hinter der Zehenwand hat sich massiv Fäulnis gebildet und die gesunden Horne zerstört. Gott sei Dank hatte der Schmied genügend Nägel gehabt, um den Huf zusammen zu halten.
Durch das Einzwängen vom Beschlag entstand in der Hornkapsel ein enormer Druck, welcher sich durch den Riss in der Zehenwand bemerkbar machte. Schön zu sehen, dass unterhalb vom Kronrand kein gesundes Horn mehr produziert wird. Die Seitenwänden schnüren den Kronrand ein und die Knochenachse ist verschoben.
Das Eisen ist auf der rechten Seite (von uns aus betrachtet), massiv abgelaufen, wobei der Aufzug auf der linken Seite vermehrt nach außen gedrückt wird. Lieber Schmied - so wird das nix.
Zwischen den Bilder liegen exakt 5 Monate.
Es liegt immer an euch Besitzern, was ihr euren Pferden zumuten wollt. Hinterfragt eine Bearbeitung - gute Bearbeiter erklären euch ihre Abläufe, denn sie wollen, dass ihr versteht, was in den Hufen vorgeht.