Mensch-Hund-I

Mensch-Hund-I Hundetrainer und Verhaltensberater

16/01/2025

03/07/2024
02/03/2024

Zum Thema: Anti-Jagd-Training

Du hast einen RR, der gerne jagen geht?
Normalerweise klappt der Rückruf? Aber wenn er einen Hasen oder ein Reh erblickt, ist er nicht mehr abrufbar? ...

Anti-Jagd-Training“ oder Kühe können fliegen

„Lerne in 8 Tagen, wie dein Hund frei läuft und du ihm dabei blind vertraust.“ Solch oder ähnliche Angebote werden in den sozialen Medien angeboten – teilweise sogar kostenlos! Ein Traum für viele Menschen, die jagende Hunde an ihrer Seite wissen!

Dieses oder vergleichbare Versprechen des „Anti-Jagd-Trainings“ sind definitiv unseriös. Es gibt kein seriöses Anti-Jagd-Training, das bei allen Hunden - und erst recht nicht bei den recht motiviert jagen wollenden Hunden - Erfolg hat. Du kannst nur durch souveräne Führungskompetenz, die auch von deinem Hund als solche anerkannt sein muss – in Verbindung mit einer Vermittlung der Orientierung am Menschen und dem Lesen können der Körpersprache deines Hundes, dazu beitragen, dass du rechtzeitig erkennen kannst, wann Gefahr besteht, dass dein Hund jagen gehen möchte.

Bei einem Hund, der eine sehr hohe Motivationslage jagen gehen zu wollen inne hat, müsste es eine größere Motivation geben, um ihn davon abzuhalten. Selbst die Leberwurststulle oder sogar 1 kg Tatar können ihn nicht vom Jagen abhalten. Denn das Jagen an sich ist selbstbelohnend. Es wird dabei ein Hormoncocktail (u. a. Dopamin, Adrenalin, Endorphine, …) ausgeschüttet, welches ein „geiles“ (sorry 😉) und glückseligmachendes Gefühl im Gehirn produzieren. Und da kann selbst 1 kg bestes Tatar nicht mithalten. Und noch etwas: dieses Gefühl macht süchtig … nach immer mehr … wie bei einem Ju**ie.

Und ganz ehrlich: ich verstehe die ganze „Anti-Jagd-Debatte“ überhaupt nicht. Unsere Hunde – und es leben aktuell 5 Hunde in unserem Haushalt – sind allesamt Jagdhunde. Sie sind bzw. werden allesamt so ausgebildet, dass sie eben NICHT jagen gehen dürfen, wenn ihnen danach ist.

Ein großes Maß an Frustrationstoleranz und Impulskontrolle sind Voraussetzung. Orientierung am Menschen ist ein weiterer Baustein. Nichts desto trotz sind und bleiben sie Jagdhunde und keine Marionetten.

Nicht das Anti-Jagt-Training an sich, sondern die Führungsqualitäten und die oben genannten Bausteine sind ausschlaggebend!

Und wenn du Hilfe in Anspruch nehmen möchtest, suche dir einen Trainer, der dich anleitet, wie du die oben genannten Puzzleteile mit deinem Hund in der Art zusammenfügst, dass nicht nur die Spaziergänge entspannter werden, sondern (sozusagen als „Abfallprodukt“) auch euer Miteinander im Alltag unter Garantie ein „klein wenig“ 😉 intensiver wird.
Fragen beantworte ich gerne. 😀

Aus der Seele geschrieben 😊
22/02/2024

Aus der Seele geschrieben 😊

Ich arbeite nicht „rein positiv“.

Eigentlich finde ich diese Diskussion müßig. Ich habe bereits an verschiedenen Stellen dazu Stellung bezogen, mich mit rein positiven Trainern auseinandergesetzt und habe meine Haltung dazu gefunden.

Trotzdem scheint es mir, dass ich nochmal darauf hinweisen muss. Trainer*innen die es sich auf die Fahne schreiben gewaltfrei und nur positiv zu arbeiten, lehnen Strafen im Hundetraining ab. Strafe muss man hier wertfrei betrachten. Eine eingesetzte Strafe im Training zielt lediglich darauf ab, ein Verhalten weniger werden zu lassen. Dies kann geschehen indem ich dem Hund etwas Angenehmes entziehe (wenn du in die Leine springst, leine ich dich nicht ab) oder ich etwas Unangenehmes hinzufüge (wenn du in die Leine springst, sage ich ein scharfes „Hey“).

Darüber reden wir. Über mehr nicht. Wir reden nicht über Gewalt, nicht über falsch eingesetzte Strafen, nicht darüber, dass Verhalten erst aufgebaut und gefestigt werden muss und nicht darüber, dass eine Vertrauensbasis zwischen Hund und Halter bestehen muss, bevor ich ihm etwas untersage.

Nein, wir reden darüber, dass überhaupt mal ein „Nein“ gesagt wird. Und an dieser Stelle wird es absurd.

Da verbeißt sich der Goldie-Welpe in die Haare der Kinder und das Frauchen steht mit dem Leckerchen daneben, um das „Aus“ positiv zu belegen.

Da beißt der Sennenhund aus Frust in die Beine seiner Besitzerin und sie wird vor versammelter Mannschaft rund gemacht, weil sie dem Hund sagt, dass er das nicht tun soll. Sie hätte doch Leckerchen werfen können.

Da beißt sich der gerettete Tierschutzhund durch 5 Menschen, aber darf das nicht untersagt bekommen und soll stattdessen immer in einer Box sein.

Das sind reale Fälle aus meinem Traineralltag. Allesamt Hunde die durch angemessene und faire Grenzsetzung das Verhalten sofort eingestellt haben.

Und an dieser Stelle habe ich von den gefährlich eingestuften Hunden noch gar nicht angefangen. Ich habe Leute im Training, die im Hundetraining weinen und kurz vor der Abgabe stehen, weil positiv arbeitende Hundetrainer*innen sie derart verunsichert haben.

Es wird gerne die Wissenschaft angeführt. Die Studienlage ist mir bekannt und diese gibt es überhaupt nicht her, dass man nur positiv verstärkend arbeiten sollte. Um das zu erkennen, müsste man sich aber die Mühe machen diese zu lesen und zu verstehen. Das wird aber gar nicht gemacht.

Ich möchte an dieser Stelle auch einfach die Praxis anführen. Wenn rein positives Training so toll sein soll: Warum bekomme ich von dort so viele bissige Hunde? Warum sitzen sie im Tierheim? Warum ist das oft leicht zu lösende Problem für die Leute plötzlich ein Abgabegrund?

Ganz ehrlich: Das kann es doch nicht sein. Ich trainiere in der Mitte, angepasst auf das Mensch-Hund-Team, bin wertschätzend und empowere meine Leute. Ich arbeite fair. Eine rein positive Arbeit ist weder fair zum Hund, der Antworten sucht, noch zum Menschen, der darin beschnitten wird, Antworten zu geben.

Ja es wäre von Nöten den Hunden rechtzeitig das Leben und die Regeln zu erklären damit man nicht später das Benehmen von...
17/02/2024

Ja es wäre von Nöten den Hunden rechtzeitig das Leben und die Regeln zu erklären damit man nicht später das Benehmen von „Axt im Wald hat“,

aber ein harsches Nein ist ja schon böse …

Wir schaufeln ihnen ihr eigenes Grab.

Heutzutage Hundetrainerin oder Entschuldigung, Verhaltensberaterin zu sein, speziell für schwierigere Hunde, fühlt sich mehr und mehr wie ein Spießrutenlauf an. Man soll immer verrücktere Hunde, mit immer weniger akzeptierten und gern gesehenen Möglichkeiten und Varianten wieder auf die Spur bringen. Es soll immer alles rosa und flauschig sein, nie körperlich, nie vehement, sich nie blöd anfühlen. Einfach Hex Hex Hurra und fertig ist der perfekte Hund.

Zuletzt trohnte auf der Spitze des Eisbergs mein Kunde, mit einem sehr großen, teils wütenden und extrem lauten Schäferhund, der übrigens schon als gefährlich eingestuft ist, bei den Vorbesitzern. Der Hund trägt dementsprechend einen Maulkorb. Dieser Hund findet es in höheren Erregungslagen nicht sonderlich witzig, wenn man mit ihm in die Auseinandersetzung geht und es ist auch nicht das Ziel, sich mit seinem Hund zu kloppen. Als eine von vielen Schrauben an denen gedreht wird bei diesem Hund, nutzen wir also hin und wieder eine Wasserflasche. Dies mündete nun in einer Anzeige wegen Tierquälerei gegen meinen Kunden. Wegen einer Wasserflasche und einer eventuell etwas turbulenten Situation, weil dem Herrn Schäferhund nach einer langen Feini-Zeit mal wieder die Hutschnur gerissen ist. Wegen einer WASSERFLASCHE. Bei einem als gefährlich eingestuften Schäferhund der mehrere Tiere getötet hat. Es endete dabei leider nicht nur in einem Polizeieinsatz und einer Anzeige, sondern auch in einer Handgreiflichkeit gegenüber dem Hundehalter.

Können wir kurz mal auf Reset drücken? Können wir eventuell mal auf dem Boden der Tatsachen bleiben und unsere eigenen „pure toxic positivity“ vibes von diesen Tieren fern halten?

Ich weigere mich dagegen so lange wie ich nur kann, ich sag’s euch ganz ehrlich. Es kann nicht unsere Zukunft sein, dass wir normale Reglementierungen an Hunden die DRINGEND erzogen und geformt werden müssen, weil sie im Alltag nur noch quer schießen und evtl. eine Gefahr darstellen, hinter verschlossenen Türen machen müssen. Und darauf muss es ja hinauslaufen.

In den Kommentaren schreien ja alle immer nur „böse böse“, also nicht bei mir, aber bei anderen und nie jemand „ich würde dir den Hund gerne abnehmen und es auf anderem Wege probieren“. Sie können alle immer nur die Fresse aufreißen, aber wenn’s mal wieder brennt und der hundertste Hund, der nicht gehen müsste kurz vor der Spritze steht, sind sie alle wieder still.

Dass man Angst haben muss, einen Hund der sich benimmt wie die Axt im Walde mal einzuschränken, mal einen negativen Verstärker wie einen Schreckreiz zu setzen oder ihm tatsächlich, setzt euch lieber hin und stellt die Taschentücher bereit, ins Fell zu greifen, das kann es verdammt noch mal nicht sein.

Ich lebe ja nun mal nur mit Malis und alle von ihnen haben einen Knall und auch alle Hunde die ich privat näher begleitet habe oder noch begleite sind „Problemhunde“ und haben ihr Päckchen zu tragen. Und meine Umgebung ist so wenig hysterisch, so wenig überzogen und hypersensibel, dass ich diese Welt da draußen, wenn sie mich dann mal trifft wie durch diesen Vorfall, schlicht und einfach gar nicht begreifen kann.

Wie stellen sich diese Menschen das Leben mit solchen Hunden vor? Es ist und bleibt mir ein Rätsel.

17/02/2024

̈ckruftraining ̈ckruf

15/02/2024

̈hrigkeitstraining

03/02/2024

Wann genau sind unsere Hunde so respektlos geworden?

Manchmal bin ich fassungslos. Nahezu täglich. Wir sehen und betreuen viele verschiedene Hunde. Klein, groß, jung, alt, Reinrassige und Mischlinge jeder erdenklichen Gruppe. Und eins haben viele von ihnen gemeinsam. Sie sind respekt- und distanzlos, sie sind übergriffig und haben absolut keine Idee, was es bedeutet eine Grenze anzunehmen. Mit brachialem Übermut ballern sie in einen rein, an einem vorbei. Dass ein Türspalt keine Einladung ist wie eine Kanonenkugel dort durchzurennen und einem dabei fast die Knie zu brechen… verstehen sie gar nicht.

Respekt hat nichts mit Angst zutun. Aber Respekt hat etwas mit Achtsamkeit zutun. Aufeinander Rücksicht zu nehmen, mal inne zu halten, das Gegenüber wahr zu nehmen, sich zurück zu nehmen wenn es einem gesagt wird. Und das gilt für den quirligen Havaneser genau so wie für den Pitbull genau so wie für den Windhund.

Keine Grenzen zu setzen und alles hinzunehmen ist Selbstbetrug. Denn niemand kann das aushalten. Niemand kann es wirklich gut gelaunt tolerieren wenn 30 kg Labrador dich jeden Tag von A nach B zerren, aus dem Auto rausballern, dich anspringen, umreißen usw. Und selbst bei 5 kg halten wir es nicht aus. Weil es einfach nervt und stört und oft eben auch weh tut.

Wann genau ist das passiert? War vor 30 Jahren das Allheilmittel der Erziehung noch eine Zeitungsrolle und die meisten Hunde durften nicht ins Haus, vielleicht in die Waschküche. Es hat sich so vieles verbessert. Unsere Hunde Leben so viel schönere Leben, werden besser verstanden, besser umsorgt. Aber wo ist der Mittelweg? Warum haben so viele ihn nie gefunden?

Es ist ein Paradoxon. Will man doch nur nett sein, fällt es einem schwer Grenzen zu setzen, möchte man seinem Hund doch das beste und freieste Leben ermöglichen und am Ende ist es genau das Gegenteil. Es wird geschimpft und geflucht, gerissen und geruckt, die Hunde müssen ständig abgesichert sein, weil sie nicht ansprechbar sind. Paradox. Man wollte das eine und bekam das andere.

Grenzen schaffen Freiheit liebe Leute. Wir können es noch 1000 mal sagen. Und Grenzen setzen kann man lernen. Auch mir fiel es in bestimmten Bereichen lange schwer.
Aber es ist möglich. Und es macht das Leben so viel entspannter und so viel leichter. Und die Beziehung nimmt davon keinen Schaden, sondern verbessert sie sogar. Denn woher sollen sie es wissen, wenn es ihnen keiner erklärt? Woher sollen sie wissen, dass sie achtsam sein sollen, wenn wir es ihnen nie gesagt und nie gezeigt haben? Und wie gemein ist es eigentlich, ständig genervt zu sein und an unserem Gegenüber rumzumeckern, obwohl es einfach nur unsere fehlenden Grenzen sind? Over and out 🙋🏼‍♀️

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