08/12/2022
Wolfie hat was zu sagen! ;)
Ich komme aus Rumänien und war anfangs extrem scheu. Aber ich bin kein „Angsthund“ und bin es auch nie gewesen! Ich habe einfach in meinen ersten Lebensmonaten nicht viel kennengelernt und erst recht nicht den Umgang mit Menschen oder das Leben in einer Stadt. Deswegen bin ich situativ unsicher, bellen hilft mir dann irgendwie immer. Ich habe also eine Lösungsstrategie, ich bin handlungsfähig. Dann gibt es wiederum Situationen da strotze ich vor Selbstbewusstsein! Und davon gibt es gar nicht wenige😅
Labels/Stempel wie „das ist ein Angsthund“ helfen mir nicht dabei, mich weiter zu entwickeln. Damit werde ich mit meinem Potenzial unterschätzt. Sie helfen auch euch Menschen nicht im Umgang mit mir. Labels stecken einen in eine Schublade aus der man nur schwer wieder rauskommt. Dann sieht man nur noch das (die Angst) und begründet jedes Verhalten mit Angst. Bezeichnungen wie „Angsthund“, „Aggrohund“, „Problemhund“, etc. verblenden den Blick auf alle anderen Aspekte einer Persönlichkeit, lassen wenig (Denk)Spielraum zu und sorgen schlimmstenfalls für die sogenannte selbsterfüllende Prophezeiung. Ein Hund verhält sich i.d.R. nicht immer ängstlich, unsicher, aggressiv, problematisch. Ein Hund tendiert aufgrund seiner Persönlichkeit vielleicht eher zu diesem oder jenem Verhalten. Es ist für das Zusammenleben und Training aber auch wichtig wahrzunehmen und wertzuschätzen, wann sich der „Aggrohund“ freundlich oder der „Angsthund“ selbstbewusst verhält. So kommt man raus aus einer problemfixierten Sichtweise, die handlungsunfähig machen kann, hin zu einem ressourcenorientierten Umgang mit seinem Hund. *mic drop*🐺