28/10/2024
Zum Thema: Losgelassenheit
"Von Losgelassenheit spricht man, wenn das Pferd innerlich loslässt, sich zwanglos bewegt und dabei die gesamte Muskulatur des Pferdes unverkrampft mitarbeitet. Dadurch wird es erst richtig in die Lage versetzt, sich in allen drei Grundgangarten gleichbleibend taktrein und raumgreifend vorwärtsbewegen zu können, ohne im Bewegungsablauf eilig zu werden.“ („Richtlinien für Reiten und Fahren Band 1: Grundausbildung für Reiter und Pferd“) 📖
Viele Reiter neigen dazu, die Aufwärmphase zum lösen des Pferdes zu nutzen. Sie beginnen bereits runde Übungen, häufige Handwechsel und Übergänge innerhalb und in den unterschiedlichen Gängen zu erreiten. Die meisten Pferde sind zu diesem Zeitpunkt jedoch noch gar nicht selbst losgelassen. 🧘♀️
Ein losgelassenes Pferd sucht von alleine eine tiefere Kopf-Hals-Position. Dies kann man schon vom Boden fördern! Ganze Bahn in kontrolliertem, großen und gleichmäßigen Schritt ist dafür perfekt! Nicht nur eine Runde, nicht nur 2. Einigen Pferden tut es unheimlich gut, wenn sie 5-10 Minuten fleißigen, aber unaufgeregten Schritt laufen können. 🚶♀
Genauso ist es dann mit Trab und Galopp. Bevor man schon an tolle Lektionen denkt, sollte das Pferd auch hier einfach mal gleichmäßig innerhalb der Gangart laufen. Nach und nach wird auch hier der Hals des Pferdes deutlich länger, der Schweif hebt sich UND das Pferd wird geschmeidiger und feiner für die Hilfen, die dann in die aktive Arbeit übergehen. 🏃
Spannenderweise, schreibt die FN selbst, dass das Pferd ohne Losgelassenheit keine klaren Takte gehen kann. Deshalb ist für mich die Losgelassenheit in erster Linie wichtiger als jeder einzelne Takt. Ein entspanntes Pferd ist bereit zu lernen, ein angespanntes ist bereit zu kämpfen. Wir würden doch alle lieber zusammen lernen, als kämpfen. 💕🥰