Herz, Pferd und Hund - ein Weg zu echter Freundschaft

05/02/2025

31/01/2025

Von guten Tieren, bösen Tieren und warum es uns so schwer fällt, die Perspektive zu wechseln...
Mitte Januar besuchten wir wieder Nuka. Dieses Mal, um uns noch einmal zu verabschieden. Ich hatte ja bereits nach unserem letzten Besuch von dem kleinen Findelwolf berichtet. Es ist enorm, wie schnell er sich zu einem stattlichen und energiegeladenen Jungwolf entwickelt hat - im wahrsten Sinne umwerfend!
Bezüglich unserer Besuche bei den Wölfen und der wunderbaren .askani und unserem Engagement im Wildtier-, Fuchs- und Wolfschutz kam natürlich promt an mich gerichtet Folgendes: "Warum setzt du dich denn für den Wolf ein? Du hast doch schließlich Pferde und arbeitest mit Hunden und Pferden. Damit machst du dir die Pferdehalter bestimmt nicht zu Freunden."
Anfangs schüttelte ich den Kopf, nehme diese Aussage aber jetzt als willkommene Gelegenheit, noch einmal deutlich zu machen, was es mit Herz, Pferd und Hund auf sich hat.
Ja, ich arbeite mit Hunden und Pferden und dennoch unterscheidet sich meine Arbeit gänzlich von herkömmlichen Trainings und Methoden. Vielmehr ist es eine Lebenseinstellung, die es zunächst einmal erfordert, den eigenen Blickwinkel zu ändern. Tiere sind nicht für, sondern mit uns auf der Welt, und beschäftigt man sich wirklich mit ihrer Lebensweise, neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen bezüglich ihrer Emotionen und ihrer Kognition, so nimmt man sie auch gänzlich anders wahr - nicht als Befehlsempfänger, Untertan, Nutztier, Wildtier, "Problemtier",..., sonders als eigenständige, hochsoziale Persönlichkeit.
Das ist es, was ich vermitteln möchte, denn es ist an uns, unsere Wahrnehmung, die wir von Natur aus haben, wieder zu schulen, unser Gegenüber als Persönlichkeit und zu erkennen und zu verstehen.
Und nun zu den Wölfen und meiner Antwort:
Nein, Pferdeliebe und Wolfsliebe schließen sich sicht aus, und nein, ich bringe meine Pferde nicht vorsätzlich in Gefahr. man muss sich nur die Mühe machen, sich wissenschaftlich zu informieren. Da sich nun wohl auch in unserer Nähe ein Wolfspaar gefunden hat, was mich sehr freut, bekommt unsere Sommerweide demnächst einen entsprechenden wolfsabweisenden Zaun.

19/01/2025

Bei herrlichstem Winterwetter heute eine "Trainingseinheit" Spuren lesen.
Auch wenn sie sehr lieb und geduldig mit mir sind, glaube ich, sie halten mich für ziemlich talentfrei!

19/01/2025

Nach einem 2,5stündigen Spaziergang mit unglaublich vielen Spuren im Schnee und auf dem frostigen Boden, die alle erschnüffelt werden mussten, ist Nelly auf ihrem "Wachposten" eingeschlafen und sanft auf's Sofa gerutscht...
Wie kann man nur so süß sein?!!!

17/01/2025

Winterserie Beobachten - wahrnehmen - erkennen - handeln
Die 20jährige Vollblut-Mix-Stute Alisha ist von Fohlen an Holgers Pferd und auf den ersten Blick fallen ihre außergewöhnlichen Augen auf. Ihr ganzer Ausdruck zeigt eine sehr hochstehende, klare und freundlich-mütterliche Stute mit viel Energie. Im Gegensatz zu Jilant wirken ihre Bewegungen leicht mit viel Schub aus der Hinterhand. Für den Rückenaufbau ist es bei Alisha unerlässlich, sie genau mit diesem Schub aus der Hinterhand schnell zu galoppieren, denn sie ist überbaut und hat dazu einen etwas kürzeren, recht tief angesetzten Hals. Auch am Boden ist es wichtig, dass sie gut untertritt.
Betrachtet man jedoch ihr feines eher langes Gesicht, erkennt man schnell, dass Alisha zu den Pferden gehört, die schlecht mit Druck oder Streitigkeiten umgehen können. Obwohl sehr hochstehend, weicht sie einem Streit lieber aus, es sei denn, es geht um Hengst Fedor, auf den sie unheimlich fixiert ist. Anfangs war dies so schlimm, dass sie dauerrossig war und Magenprobleme bekam. Noch heute ist sie unbedingt darauf bedacht, dass er ausschließlich sie deckt und sie geht aktiv dazwischen, wenn Maya rossig ist, sodass wir sie auf dem Paddock hin und wieder abtrennen, damit sie sich nicht zu sehr stresst.
Und genau dies erkennt man nur durch genaues, neutrales Beobachten. Pferde wie Alisha zeigen nur wenig, wenn ihnen etwas nicht behagt, sie gestresst, traurig oder besorgt sind, sondern sie fressen all diese Dinge in sich hinein, was in Koliken und Magengeschwüren endet. Daher ist es gerade bei solchen Pferden, die im Umgang oft so unkompliziert sind, besonders wichtig, auf feinste Signale zu achten und ihnen mit der gleichen Feinheit zu begegnen, die diese Pferde ausmacht.

15/01/2025

Beobachten - wahrnehmen - erkennen - handeln
Hier ein weiteres Bild aus der Winterserie, in diesem Fall der 6jährige Trakehnerhengst Fedor und die 20jährige Trakehnerstute Jilant. Als wir Fedor vor vier Jahren zu uns holten, sah ich genau diese beiden als Traumpaar vor meinen inneren Augen, doch Jilant sah das von Anfang an ganz anders. die sehr hochrangige Stute wollte keinen Kontakt und machte das ihrer kämpferischen Art entsprechend sehr deutlich. Bis heute lässt sie sich nicht von ihm decken, was natürlich im Gegenzug bei Fedor entsprechende Begehrlichkeiten weckt. Immer aber bleibt dieser feine und noble Hengst höflich und akzeptiert Jilants Entscheidung. Einzig in meinem Beisein duldet Jilant ihn z.B. als Handpferd neben sich. man sieht Jilants "Einstellung" zu ihm auf dem Bild recht deutlich. Und noch etwas sieht der aufmerksame Beobachter - die Art und Weise, wie Jilant galoppiert. Anders als bei den Bildern, die noch folgen, hat ihre Bewegung wenig Leichtigkeit, sondern es liegt viel Kraft, zum Teil auch aus der Vorhand, zugrunde. Jilant ist stark durchtrittig und als ich sie begann zu reiten, bockte sie im Galopp regelmäßig und heftig. Damals hieß es immer, das sei ihre kämpferische Art und sie wolle sich nichts sagen lassen. Erst später wurde mir bewusst - sie kann mit einem Reitergewicht nicht immer galoppieren. Da sie aber zu den Pferden gehört, die auch im starken, lockeren Trab den Rücken aufwölben, ließ ich sie entscheiden und fortan buckelte sie nicht mehr, da sie nur galoppierte, wenn sie dazu in der Lage war. Auch während der Bodenarbeit darf man bei solchen Pferden nicht permanent auf den Schub aus der Hinterhand bestehen. Bewusst wurde mir dies wieder durch aufmerksames, wertfreies Beobachten. Erst solches ermöglicht uns, Wesentliches wahrzunehmen und zu erkennen und letztendlich im Sinne unseres Pferdes handeln zu können.

14/01/2025

13/01/2025

"Was genau für eine Methode ist Herz, Pferd und Hund eigentlich?"
Diese oder ähnlich lautende Fragen höre ich immer wieder, und meine Antwort ist dann immer dieselbe, was es meinem Gegenüber bestimmt nicht einfacher macht, - gar keine.
Vielmehr ist es das alltägliche Zusammensein, fernab von Training, Dressur, Befehlen, Dominanz... und schon garnicht geht es darum, der Chef zu sein. Etwas, was schlichtweg nicht möglich ist, denn ich bin weder Pferd noch Hund.
Pferde sehen uns jedoch sehr wohl als Kommunikationspartner, lernen nur sehr schnell im herkömmlichen Umgang, dass es wenig Sinn macht, sich mitzuteilen. Dabei kommunizieren Pferde nicht nur körpersprachlich, sondern auch energetisch. Sie sind in der Lage auf mehrere Meter Distanz unseren Herzschlag zu spüren und erkennen sofort, in welcher Stimmug wir uns befinden. Sie nehmen uns in jedem Moment des Zusammenseins wahr, selbst wenn wir gerade nicht direkt mit ihnen interagieren.
Was bedeutet nun aber genau das für unseren Alltag? Begegnen wir unseren Pferden auf Augenhöhe, achten gegenseitig unseren Individualraum und bieten dem Pferd eine sichere Führung in seinem Sinne an, so wird es dieses Verhalten spiegeln.
Hier schön zu sehen an etwas Alltäglichem - dem Gang zur Weide. Die Pferde konnten aufgrund der Witterung zwei Tage lang nicht raus, dennoch gehen sie ruhig mit Holger mit, wenden sich höflich um und jedes Pferd wartet ruhig, bis das Halfter abgenommen ist, selbst wenn die anderen schon nach Herzenslust ihren Bedürfnissen nachgehen - einfach eine von beiden Seiten ausgehende, höfliche Verabschiedung.
Übrigens begrüße ich meine Tiere immer und verabschiede mich auch mit einigen netten Worten und dem Versprechen, dass ich bald wieder da bin.
Freut euch auf weitere Theman und Bilder der Winterserie.
Herzliche Grüße,
Michaela
̈he

11/01/2025

Endlich der langersehnte Schneee, wenn voraussichtlich auch nur von kurzer Dauer, so zählt doch der Moment.
Ich liebe diese Augenblicke als Beobachterin hinter der Kamera und doch voll dabei, Teil des Ganzen.
Einige Augenblicke möchte ich jetzt mit euch teilen, andere folgen später. Allein zu beobachten und die Wahrnehmung zu schulen, offenbart Vieles, was uns im alltäglichen Zusammensein mit unseren Pferden helfen kann, im Sinne des Pferdes zu handeln.
Gleichzeitig spürt man in solchen Momenten, was Pferde ausmacht - ihre Energie, ihre Kraft, ihr soziales Miteinander und ihre Lebensfreude. Für mich ist es genau das, was wir ihnen im Zusammensein mit uns Menschen erhalten sollten.
̈rpersprache

31/12/2024

Die letzte große Morgenrunde - die Pferde genießen ihr Heu auf der Wiese, die letzten Obstbäume sind gepflanzt und wir blicken gespannt auf 2025! Euch allen einen guten und entspannten Jahreswechsel und alles Gute für das neue Jahr❤️

24/12/2024

Danke für viele wunderbare Momente und Begegnungen in diesem Jahr! Euch allen frohe Weihnachten❤️

23/12/2024

Das Schönste an diesem Wetter sind die ausgedehnten Frühstücke, zumal die Familie Urlaub hat!
Wir wünschen euch allen besinnliche Festtage🥰

20/12/2024

Seit Tagen ist es nur grau und nass. Zwar kommen unsere Pferde, wenn es irgendwie geht, auf die Wiese, doch auf dem Sandplatz stehen Pfützen und die Feldwege sind rutschig. Hinzu kommt, dass Jilants Hinterhand aufgrund ihrer starken Durchtrittigkeit ihr nun mit 20 Jahren manchmal Probleme bereitet. Sie lahmt nicht, hat aber immer wieder kleine Schwellungen und sagt derzeitig ganz klar "nein", wenn es darum geht, ein Reitergewicht zu tragen - schön zu sehen auf dem dritten Bild, auf dem ich auf der Leiter stehe. Normalerweile "parkt" sie ein, damit ich aufsteigen kann. Kleine Spielereien aber liebt sie und ist beim "spanischen Schritt" eifersüchtig darauf bedacht, dass ich sie als Erste beachte.
Hengst Fedor wiederum kann es gar nicht abwarten, dass ich mich auf ihn setze.
Und so gibt es kleine Spielereien im Flutlich - es kann ja nicht immer regnen😊
Euch allen noch eine schöne Adventszeit❤️

15/12/2024

Unser Herzensprojekt Steinberg nimmt mehr und mehr Gestalt an. Nach und nach konnten wir den alten Steinbruch nebst umliegende Wiesen erwerben. Die mageren Flächen weisen einen hohen Artenreichtum auf und werden nur einige Wochen im Jahr beweidet. In dem kleinen Wäldchen haben Rehe, Füchse, Waschbären... ein Zuhause und auch eine Wildkatze habe ich schon beobachtet. Jedes Jahr liegen Kitze in den Wiesen und aufgrund der guten Deckung leben dort auch Wachteln und Feldhasen. Aktuell entsteht eine weitere Anpflanzung - eine Wildhecke auf 250m Länge und 5m Breite, sowie eine Streuobstwiese mit alten, hochstämmigen Sorten. So stehen 7,5ha ausschließlich der Natur zur Verfügung, dienen als Lebensraum und Rückzugsort.

08/12/2024

Nach zwei Tagen Dauerregen endlich Sonnenschein - Lebensfreude pur! Ich liebe es, ihnen dabei zuzusehen...
Euch allen noch einen schönen zweiten Adventsabend

31/10/2024

Ich habe lange in meinem Fundus gesucht und kein passendes Bild gefunden. Daher nun dieses Bild von meinem Mann und seinem Gasparo, der hier 26 Jahre alt ist - ein verheilter Beckenanbruch, schwer lungenkrank, ein unklarer Kämpfer, der mit 13 Jahren zu uns kam. Er wurde gesehen, geachtet und war unser bester Lehrer und meines Mannes bester Freund...
Und dann sehe ich Beiträge - alternative Pferdearbeit, Begegnungen, Kinder mit Pferden, die fast schwankend auuf dem Platz dahintrotten. Kinder und Pferde sind etwas Wunderbares und lässt man sie sein in all ihrer Energie und Lebensfreude, dann geht einem das Herz auf. Doch was hat ein Kind davon, wenn ein todtrauriges Pferd brav folgt? Was lernt das Kind. Was empfindet das Pferd? Und warum sehen angeblich positiv arbeitende TrainerInnen nicht, dass das Pony alles andere als Freude empfindet?
Mich macht das traurig, denn die Ideen, die für Kind (Mensch) und Pferd dahinter stehen, sind eigentlich wundervoll - schaut bei allem, was ihr tut wirklich hin. Pferde sind Energie, Kraft und Lebensfreude.... was seht ihr auf den Fotos, auf den Videos... mir hielten und halten diese Momentaufnahmen von meinen Pferden und mir immer einen Spiegel vor...das tut bisweilen weh, aber es lehrt mich, immer wieder im Sinne des Pferdes hinzuschauen...