09/10/2024
Ein Blick in die Zukunft: COF Spots führt DNA- und DLA-Gentests für Welpen ein
Viele Züchter betonen: „Wir züchten gesunde Hunde!“ Diese Aussage wird oft durch ein Gesundheitszeugnis eines Zuchtwarts oder Tierarztes bestätigt. Dieses Zertifikat bezieht sich jedoch nur auf äußerliche Merkmale. Doch was ist mit dem, was im Verborgenen liegt – der Genetik?
Die wahre Herausforderung zeigt sich oft erst später, wenn der neue Besitzer seinen Welpen bereits tief ins Herz geschlossen hat. Eine Rückgabe kommt dann kaum infrage, da die Bindung zu dem Welpen schon zu stark ist. Doch genetische Probleme können dann auftreten, die äußerlich nicht erkennbar waren.
Im weiteren Verlauf des Textes werde ich nur einige der genetischen Erkrankungen aufführen, die beim Kauf eines Welpen nicht sichtbar sind, aber ernste Folgen haben können, wenn der Welpe von beiden Elterntieren ein defektes Gen geerbt hat.
Ab 2025 wird es bei mir eine wichtige Veränderung geben: um noch mehr Transparenz zu schaffen und die Gesundheit meiner Welpen abzusichern, werde ich alle meine Welpen einem umfassenden DNA- und DLA-Gen-Test unterziehen. Diese Tests decken 222 genetische Merkmale sowie das Immunsystem und potenzielle Autoimmunerkrankungen ab. Natürlich bleibt das Gesundheitszeugnis, das die äußere Gesundheit des Welpen bescheinigt, weiterhin bestehen, doch dieser Test geht noch viel tiefer.
Es gibt sicherlich Züchter, die sagen: „Die Elterntiere sind getestet, das reicht doch.“ Doch leider ist es nicht ganz so einfach. Heutzutage wissen wir, dass bei jeder Anpaarung neue Mutationen entstehen können – auch solche, die bei den Elterntieren nicht vorhanden sind.
Deshalb ist es so wichtig, nicht nur die Elterntiere, sondern auch die Welpen gründlich zu testen. Nur so können wir sicherstellen, dass die Knöpfe bestmöglich geschützt sind und gesund in ihr neues Zuhause einziehen.
Durch Offenheit und Transparenz kann ich meinen zukünftigen Welpeneltern garantieren, dass mein Ziel die Zucht von gesunden Hunden ist, die viele Jahre lang Freude bereiten. Für mich ist das ein entscheidender Schritt, damit Ihr bei COF Spots Dalmatiner gesunde, gut sozialisierte und bestens geprägte Welpen erhaltet.
DM - Degenerative Myelopathy – Bei der degenerativen Myelopathie handelt es sich um ein langsam fortschreitendes Absterben der langen Rückenmarksbahnen bei großen Hunden. Aufgrund des durch die Krankheit verursachten Mobilitätsverlusts werden Hunde häufig innerhalb von sechs bis zwölf Monaten nach Auftreten der klinischen Symptome eingeschläfert. Ohne Euthanasie kann DM über mehr als drei Jahre fortschreiten und dazu führen, dass der Hund nicht mehr normal gehen oder atmen kann.
Kupfertoxikose-protektiver Modifikator – Die Kupfertoxikose, auch bekannt als Kupferspeicherkrankheit, ist eine erbliche Stoffwechselstörung, bei der der Körper des Hundes zu viel Kupfer speichert. Statt das Kupfer wie gewohnt über die Galle auszuscheiden, lagert es sich vor allem in der Leber ab. Dies kann zu schweren Leberschäden führen und im schlimmsten Fall lebensbedrohlich sein.
Zwergwuchs, Wachstumshormon Defizienz - Zwergwuchs bei Hunden, auch als Wachstumshormon-Defizienz bezeichnet, ist eine genetisch bedingte Störung, bei der der Körper des Hundes nicht genügend Wachstumshormone produziert. Dies führt dazu, dass betroffene Hunde kleiner bleiben und sich langsamer entwickeln als ihre Artgenossen.
Akutes Atemnot Syndrom (Dalmatiner) – ARDS - Das akute Atemnotsyndrom ist eine vererbte Krankheit bei Hunden. Betroffene Hunde zeigen im Alter zwischen 5 und 10 Monaten klinische Anzeichen einer schweren Lungenerkrankung. Damit einhergehende Symptome sind schnelle, angestrengte und laute Atmung, überstreckter Hals, blaues bis violettes Zahnfleisch und ein niedriger Sauerstoffgehalt im Blut. Röntgenaufnahmen zeigen Anzeichen einer diffusen Lungenschädigung, und in einigen Fällen entwickeln die Hunde eine Symtomatik, bei der sich der Raum rund um das Herz, die Luftröhre, die Speiseröhre und anderen Strukturen im Brustkorb mit Luft füllt. Sehr häufig versterben die Hunde innerhalb von sechs Wochen nach Auftreten der ersten klinischen Anzeichen oder werden aufgrund der schlechten Lebensqualität euthanasiert.
Kardiomyopathie, dilatativ – DCM – Dilatative Kardiomyopathie ist eine vererbte Erkrankung des Herzmuskels bei Hunden. Betroffene Hunde zeigen in der Regel vor dem 3. Lebensjahr klinische Anzeichen einer schlechten Herzfunktion. Betroffene Rüden erkranken in der Regel früher als betroffene Hündinnen, und zwar in einem Alter von etwa 1,5 Jahren gegenüber 2,4 Jahren. Eine fortschreitende Herzmuskelschwäche, die Erweiterung der Herzkammern und die Verdünnung der Herzwände führen zu einer schlechten Kontraktionskraft und machen betroffene Hunde anfällig für tödliche Herzrhythmusstörungen. Der bekannteste Vertreter dieser Krankheit ist der Dobermann.
Multidrug-Resistance 1 - MDR1 - ist eine angeborene Erkrankung. Die Mutation im ABCB1 Gen verursacht eine Fehlfunktion des P-Glykoproteins, welches für den Abbau von bestimmten Medikamenten und Toxinen im Körper verantwortlich ist. Klinische Symptome sind häufig mit der Verteilung der Medikamente im Zentralnervensystem verbunden. Aufgrund von Berichten, dass bereits Träger Symptome einer Unverträglichkeit entwickeln können, ist davon auszugehen, dass der Erbgang eher autosomal unvollständig dominant ist, anstelle von autosomal rezessiv. Autosomal unvollständig dominant bedeutet, dass bereits Hunde die nur eine Kopie der Mutation tragen, einem erhöhten Risiko einer unerwünschten Reaktion gegen bestimmte Medikamente ausgesetzt sind. Obwohl Nebenwirkungen auf bestimmte Medikamente am häufigsten bei Hunden mit zwei defekten Kopien des Gens beobachtet werden, sollte dennoch bereits bei Trägern des MDR1-Defektes die Dosierung von Medikamenten angepasst werden. Am bekanntesten für diese Krankheit sind die Hütehunderassen.