13/12/2022
In den letzten Wochen hatte ich etwas über den Tellerrand hinaus blicken können und bekam neue, ja doch sehr tiefe Eindrücke für meine Zuchtplanung.
Ich frage mich ernsthaft, wie es möglich ist, Reptilien wie reine Gegenstände anzusehen.
Erfüllen sie bestimmte Qualitätsmerkmale nicht, sind sie "minderwertig" und werden mehr oder weniger verschenkt oder günstig verkauft. Denn jedes Tier, das "unbrauchbar" ist, benötigt zu viel Platz und Futter..
Meine Lyanna ist ein Sunglow Supergiant Mädchen aus einem Zuchtprogramm.
Sie lebte wahrscheinlich den Großteil ihres Lebens in einer Quarantänebox.
Sie hat mich eine Stange Geld gekostet, aber ich habe nicht verhandelt, weil sie es mir wert ist.
Im Umkehrschluss müsste ich sie doch nun genau deshalb wieder in der Box halten? Sie isolieren, sie in Watte packen? Könnte sie vielleicht sonst ihre Farbe verlieren?
Nachdem Lyanna frisch entwurmt war bei Abgabe sowie auf Kryptosoridien getestet, konnte ihre Quarantäne verkürzt werden.
Die Frage war somit, wo würde mein Mädchen leben?
Und ganz ehrlich, ich entschied mich dafür, dass sie in ein ganz normales Terrarium darf und sich das Mal anschauen sollte...
Für meine persönlichen Vorstellungen ist sie zu übergewichtig, was mir etwas Sorge bereitet hatte. Denn bisher hatte ich sie nur sehr träge erlebt.
Doch als sie das erste Mal die Sand-Lehm-Mischung unter ihren kleinen Beinchen spürte, war sie in ihrem Element 🥰 sie lief durch das ganze Terrarium und fing tatsächlich an zu klettern! ❤️ Ich war wirklich entzückt, wie viel Lebensfreude in ihr steckt. Leider kann man das den Fotos nicht wirklich entnehmen.
Die Gretchen-Frage ist: Wenn ein Tier aufgrund seiner Genetik hochwertig und teuer ist, muss es denn auf ein artgerechtes Leben verzichten?
Für mich stellt sich diese Frage nicht!