
02/07/2025
Könnten sie? 🦘💨
In Hellabrunn kann man viele Tiere in sogenannten "offenen Anlagen" beobachten. Kein Zaun, kein Gitter – manchmal trennen nur Wassergräben und Bepflanzung verschiedene Tierarten von Besucherinnen und Besuchern. So auch z. B. bei den Roten Riesenkängurus. Warum also springen die Tiere, die aus dem Stand bis zu acht Meter weit springen können, nicht aus der Anlage obwohl sie könnten? 🧐
Den Tieren dient die Anlage als Ersatzlebensraum, der alles bietet, um ihre verschiedenen Bedürfnisse zu bedienen: Sozialpartner dank der Familiengruppe, sie finden in der abwechslungsreich gestalteten Anlage viel Struktur (abwechslungsreiche Vegetation, Futterplätze, Sandflächen etc.) sowie Rückzugsmöglichkeiten. Die Gruppe wird 24/7 mit Futter und auch, wenn notwendig, mit medizinischer Behandlung versorgt. Dadurch, dass die zuständige Tierpflege die Anlage ausnahmslos und ausschließlich von hinten und nicht über den Graben betritt, verstehen die Tiere, dass ihnen von Seite der Besucherwege keine Gefahr droht. Deswegen kann man sie oft ganz nah an den Beobachtungsbuchten beim Fressen oder gegenseitiger Interaktion beobachten 💡
Aus der Natur bekannte Wanderungen oder große Bewegungsradien von verschiedenen Tierarten haben immer als Hintergrund die Suche nach Futter, Sicherheit oder Sozialpartnern. Und auch dabei müssen sich Tierarten teilweise an markierten Reviergrenzen bzw. ihrer physiologischen Konstitution orientieren. Tun sie dies nicht, hat das oft tödliche Konsequenzen ‼️
📸 Birgit Mohr