11/01/2023
Sammy der „Flughafen-München-Hund“ ✈️ oder auch das Winterloch der Medien
Die Adoptantin hat Sammy während einer Urlaubsreise🏖 kennengelernt und sich in den damals noch Lausewelpen verliebt. Sie verbrachte 14 Tage mit ihm und beschloss dann, ihn zu sich nach Deutschland zu holen. Hier verging gut ein halbes Jahr aufgrund diverser Vorschriften wie Alter, entsprechende Impfungen etc., Sammy war inzwischen über 1 Jahr alt. Am 02.01.2023 war es dann soweit, Sammy durfte mit Flugpaten nach Deutschland fliegen. Wie so oft, gibt es neben dem vermittelnden Verein und der Adoptantin viele andere Variablen, hier meinten es die Flugpaten zu gut, weil sie es persönlicher fanden, Sammy nicht mit der Box sondern lieber direkt in die Hand zu übergeben. Die Adoptantin versuchte noch, Sammy zu beruhigen, aber innerhalb von Sekunden konnte er entwischen und rannte in Panik davon. Sie versuchte noch ihn zu erwischen, was bekanntermaßen nicht klappte.
Einen Tag später wurde eine Vermisstmeldung über unsere Facebookseite „entlaufene und vermisste Hunde in München“ veröffentlicht und so kam der Kontakt zwischen der Adoptantin und uns zustande. Die Maschinerie lief an und es konnten nach erster Kontaktaufnahme mit der Polizeiinspektion Flughafen München Futterstellen eingerichtet werden. Es gab dann die nächsten 2 Tage viele Sichtungen von Sammy am Flughafen, er war jedoch noch zu sehr in Panik, um eine Futterstelle anzunehmen.
Leider sprach sich Sammy so rasant rum, dass auch schnell sämtliche Medien wie Onlinezeitungen, Radio etc. die Geschichte mit aufnahmen. Selbst in den S-Bahnen lief eine Suchmeldung über Leuchtbänder. Wir nahmen Konktakt zu S-Bahn München auf, waren praktisch durchgehend mit der Polizeiinspektion Flughafen München in Kontakt, versuchten den wildesten Spekulationen im Internet wie z.B. Facebook entgegenzuwirken, nur mit langsamen Erfolg. Ein Segen war es, als die Deutsche Presseagentur (DPA) Kontakt mit uns aufnahm, so konnten wir zumindest einen gewissen Einfluss auf die Berichterstattung nehmen, in dem unsere Kathy das Verhalten eines entlaufenen Hundes erklärte und wie man sich am besten verhalten und wen informieren sollte. So wurde jetzt GsD jede Pressemitteilung klarer und für Sammy hilfreicher und sicherer.
Inzwischen hatten wir den 05.01.2023. Aufgrund Sichtungsmeldungen wussten wir, dass es Sammy soweit gut ging und endlich war er das erste Mal an einer der Futterstellen 🍖am Flughafen. Ohne Probleme gab es die Genehmigung, unsere Lebendfalle aufzustellen. Just an diesem Abend hatten wir dann aber diverse Menschen auf unseren Kameras die offensichtlich nach Sammy suchten. Denn die Futterstellen waren da eingerichtet, wo sich in der Regel niemand, schon gar nicht in der Nacht, hinverläuft. Das war dann erstmal das letzte Lebenszeichen von Sammy, der von dieser Aktion vertrieben wurde. Also haben wir im Rahmen von stiller Post = Emails den Flyer von Sammy an sämtliche Firmen etc. rund um den Flughafen geschickt. Am Montag, 09.01.23 dann endlich die erlösende Nachricht über eine Sichtungsmeldung, Sammy hatte sich ins nahe Umland des Flughafens zurückgezogen, dorthin, wo sich maximal nur Hase🐇 und Igel 🦔 Gute Nacht sagen.
Also alles auf Null und alle Maßnahmen von vorne: Futterstellen einrichten und Sammy die Zeit geben, diese anzunehmen. Montag Abend war er dann zum ersten Mal dort auf den Kameras. Also am Dienstag unsere Lebendfalle am Flughafen abgebaut und dorthin transportiert. Wir hofften, dass der Hunger inzwischen groß genug ist und Sammy sich über den Tag gleich wieder etwas von der Futterstelle holt, aber Sammy war wohl erstmal satt und ließ sich den ganzen Tag nicht blicken. Gegen 22.00 Uhr war er dann wieder an der Futterstelle, die direkt zur Falle führte, begnügte sich aber auch da erstmal nur mit ein paar „Krümeln“ und schaute sich die Situation mit der Falle genau an. Doch der Hunger auf Fleischpflanzerl, Tellerfleisch und Co. war dann doch so groß, dass Sammy dann um 1.00 Uhr in die Falle ging. Was für eine Freude und Aufatmen. 🥳
Wir möchten uns auf diesem Wege noch einmal ausdrücklich bei Iris (Hundeführerin) bei der PI Erding, stellvertretend für alle Kollegen der Polizei und der Flughafenpolizei bedanken, die Zusammenarbeit war wirklich grandios. Danke auch an Tanja und ihr Team als Tierschutzbeauftragte des Flughafen München. Vielen Dank auch an die DPA, die ab Kontaktaufnahme wirklich versucht hat Klarheit reinzubringen und es in jedem erschienenen Beitrag besser und sicherer für Sammy wurde.
Dann noch ein Wort an unsere lieben „Tierschutz-PC-Trulla's“: Ihr alle habt mit Eurer Hetzerei und falschen Behauptungen dazu beigetragen, dass sich Menschen auf den Weg gemacht haben um Sammy um jeden Preis „zu finden“, bevor er erschossen wird, oder verhungert oder oder oder. Schämt Euch dafür. Hier ist es nochmal gut ausgegangen. Aber an anderer Stelle ist der Einzige, der den Preis am Ende dafür zu zahlen hat, der Hund, und das eventuell mit seinem Leben. Lasst Euch gesagt sein, aktive Suche führt nicht zum Erfolg. Es hilft hier einzig und allein die Ruhe zu bewahren, den Hund zu schützen, und ausschließlich nach den Menschen zu suchen, die den Hund gesehen haben und mit Sichtungen kann man arbeiten.
Sammy wurde selbstverständlich auch einem Tierarzt (vielen Dank an Frontier GmbH für die liebevolle Umsorgung) vorgestellt und bis auf ein paar Gramm weniger auf den Rippen geht es ihm hervorragend und er kann seinem künftigen Frauchen in eine sichere Zukunft übergeben werden.
Wer mehr über uns und unsere Arbeit erfahren möchte: tiersuchhilfe-münchen.de