12/07/2023
Als Max im Alter von 10 Wochen bei uns einzog, stand fest, dass wir eine Hundeschule besuchen werden. Schließlich wollten wir als frischgebackene Hundeeltern alles richtig machen. Doch statt Spaß und Freude erlebten wir Druck und Anspannung auf dem Hundeplatz. Der Fokus lag ausschließlich auf "unerwünschtem" Verhalten, welches unter anderem auch gewaltvoll bestraft wurde. Alles in mir hat sich dagegen gewehrt - doch schließlich haben wir viel Geld für die Trainingsstunden gezahlt und der Trainer schien sehr kompetent. Immerhin hat er schon 20 Jahre Erfahrung in diesem Beruf sammeln dürfen und auf alle Fragen eine scheinbar logische Antwort parat gehabt.
Spaziergänge arteten ausschließlich in Frust auf beiden Seiten. Max zeigte immer deutlichere Stresssignale und auch wir waren am Ende mit unseren Nerven. Das kann es doch nicht sein - oder?
Nach einigen Recherchen und langen Überlegungen entschloss ich mich, selbst eine Ausbildung als Hundetrainerin zu absolvieren. So kam ich in Kontakt mit positivem Hundetraining. Auch, wenn sich das Ganze etwas komisch zu Anfang anfühlte, wandelte sich mein Blick auf die Hundewelt Schritt für Schritt. Heute bin ich mehr als dankbar, mich dafür entschieden zu haben. Ich nehme meinen Hund nicht mehr als reine Verhaltensmaschine wahr, sondern als Individuum mit eigenen Gefühlen und Bedürfnissen. Ein netter Nebeneffekt: Verhalten, das ich damals als "unerwünscht" bezeichnet habe, stellte sich mit der Zeit von ganz alleine ein - kein Wunder, denn sein Stresspegel ist um einiges gesunken!