17/01/2025
Das Pferd als Medium bietet eine Vielzahl von Ansatzpunkten, die in der therapeutischen
Beziehung genutzt werden können. Das Pferd als Interaktionspartner bringt sich allein
durch seine Größe in eine Autoritätsposition, die einen angemessenen respektvollen
Umgang erfordert.
Wünsche und Bedürfnisse können gegenüber dem Pferd nicht durch Kraft oder
Aggressivität durchgesetzt werden, die Verständigung auf ein Miteinander, das Arbeiten an
einer gemeinsamen Kommunikationsbasis ist gefragt.
Gleichzeitig wird auf dem warmen weichen und großen Pferd ein therapeutisch wichtiger
Anstoß zur Regression gestellt, frühkindliche Wünsche nach Körperkontakt, Nähe,
Getragen werden und Geborgensein werden wiederbelebt. Durch den Körperkontakt beim
Reiten oder auch vom Boden aus werden alle Sinne und damit Selbst- und
Körpererfahrungen angeregt.
Die Bewegung auf dem Pferd stimuliert auf körperlicher und geistiger Ebene, dabei können
folgende Aspekte im Verhalten und Habitus des Tieres therapeutisch genutzt werden- z.B.:
- es begegnet Menschen nicht mit Vorbehalten
- es erlaubt und genießt Körperkontakt
- es ist in der Lage, Stimmungen zu erkennen und darauf zu reagieren
- die Bewegung auf dem Pferd verbindet zwei gegensätzliche Empfindungen -Getragen
werden und Hinweg getragen werden, Sicherheit und Gefahr, Vertrauen und
Herausforderung
- das Pferd wirkt hochmotivierend -Bewegungsdialog statt einseitiger Gymnastizierung
- ein großes Tier zu lenken, stärkt das Selbstvertrauen und macht neue
Beziehungserfahrungen möglich