Verhaltenstherapie für Hunde und Katzen

Verhaltenstherapie für Hunde und Katzen Tierpsychologie - Tierhaltung, Tierbetreuung, Tierverhaltenstherapie - DogWalking - Bachblütenberater

06/11/2022

Preisfrage: Warum liegen diese beiden schlafenden Hunde auf den Füßen ihres Halters?

Ich wette, 80% der Leute entdecken hier wieder mal den dominanten Hund.

Glauben Sie wirklich, dass es in der Natur eines Hundes liegt, seinen Menschen dominieren zu wollen?
Glauben Sie wirklich, dass Hunde sich vor 15.000 Jahren dem Menschen angeschlossen haben, um einen lebenslangen Kampf um die Vorherrschaft zu starten, und um Macht über uns Menschen auszuüben?

Warum sind Hunde dann so beliebte Haustiere, wenn man 24/7 vor ihnen auf der Hut sein muss?
Wäre es nicht äußerst riskant, sich solch eine Bestie ins Haus zu holen, ähnlich gefährlich wie ein wildes Raubtier?
Was wäre die Folge davon? Dass der die Dominanz erworbene Hund dann über seinen Menschen (heißt es nicht "der beste Freund des Menschen" oder ist er doch der ärgste Rivale des Menschen?)) herrscht? Und dann? Ist er dann der Rudelführer? Was macht denn so ein Rudelführer? Kämpft er rund um die Uhr gegen sein Rudel? Wozu? Warum hat er dann ein Rudel um sich herum?
Fragen über Fragen. Kontroversen über Kontroversen.

Ich darf es Ihnen erklären:

Zum Thema Rudel: Wölfe sind Rudeltiere. Da sind wir uns alle im Klaren. Aber selbst dieser Begriff ist nicht korrekt, denn sie sind Familientiere, bestehend aus Mama Wolf, Papa Wolf (beide monogam) mit ihren Welpen der ersten und zweiten Generation, wobei die älteren mit der Pubertät das Elternhaus verlassen (wie bei uns Menschen).
Hunde hingegren sind keine Rudeltiere. Die Mama zieht die Welpen alleine auf, und ab da ist jeder sich selbst der Nächste. Hunde sind hochsoziale Lebewesen (im Vergleich zu uns Menschen), vermeiden Streß und Konflikte, bilden gerne individuelle Freundschaften, aber keine Rudel. Kann man ganz wunderbar an Straßenhunden beobachten, die alleine durch die Straßen ziehen, sich aber an Futterstellen wie Müllhalden oder bei fütternden Touristen treffen. Jeder ist auch da sich selbst er nächste. Keiner dient dem anderen. (Lesen Sie doch bitte dazu das Buch "Pizzahunde" vom Wolfsforscher Günher Bloch, ein sehr aufschlußreiches Experiment.)

Hunde haben aber durch die Domestizierung (und sie haben sich als einzige Haustiere selber domestiziert) beschlossen, dass Menschen in ihrem Leben wichtiger sind als Kollegen, und wenn ein Hund die Wahl zwischen einem Leben mit einem Menschen und dem Leben mit einem Kollegen hat, wird er sich für den Menschen entscheiden.

Da sie keine Rudel bilden, kennen sie auch keine Rangordnung und keine Hierarchien, im Vergleich zu uns Menschen. Genau wie beispielsweise Katzen. Sprich: Kein Hund will über seinen geliebten Menschen herrschen. Unsere Hunde lieben uns, sind tottraurig, wenn wir außer Sichtweite sind, begrüßen uns jeden Morgen wie einen totgelaubten Verwandten aufs Neue, drehen durch vor Freude, wenn wir nach der Arbeit nach Hause kommen. Kurz: Sie lieben uns mehr als wir jemals im Stande wären, irgendjemanden auch nur annähernd zu lieben.

Dominanz? Nein, natürlich nicht. Was diese hundemüden Hunde auf den Fotos machen nennt sich Kontaktliegen. Sie legen sich auf die Füße ihres Menschen, um ihm ganz nah zu sein, um ihn auch im Schlafe zu spüren und seinen Schutz zu genießen. Am liebesten würden sie in ihn hineinkriechen. Sie sind abhängig von uns, unserer Liebe, unserer Fürsoge und unserem Schutz.

So einfach ist das. Geben sie dies doch einfach Ihren treuen vierbeiningen Freunden zurück anstatt 10 - 15 Jahre gegen sie zu kämpfen.

Eva Windisch
www.mithundensein.de
Tel.: 0177 2826344
Mail: [email protected]
Instagram: https://www.instagram.com/mithundensein/
You Tube: https://www.youtube.com/user/Eva376
TikTok: www.tiktok.com/

❗Wenn ein Hundetrainer von Rudel, Rudelführer, Dominanz, Wolfsverhalten und Hirachie spricht - dann sollten alle Alarmgl...
12/09/2022

❗Wenn ein Hundetrainer von Rudel, Rudelführer, Dominanz, Wolfsverhalten und Hirachie spricht - dann sollten alle Alarmglocken schrillen... ❗

Und dann hab ich meine Tierärztin gefragt, was ich gegen das Leineziehen/die Leinenaggression machen kann, und die hat mir dann geraten...“.
STOP!
Wie kann man allen Ernstes einen Tierarzt bei Problemen im Umgang mit dem Hund fragen? Ein Tierarzt ist ein Mediziner und kein Hundetrainer. Hundepsyche oder Hundeverhalten kommen im Studium nicht vor.
Oder würden Sie Ihren Hausarzt um Rat fragen, wenn Sie Eheprobleme haben?

Meine Bitte daher: Wenn Sie Probleme im Umgang mit Ihrem Hund haben, dann wenden Sie sich nicht an einen Mediziner und bitte auch nicht an ein Forum/Gruppe im Internet (dort finden Sie nur viele verschiedene Meinungen von vielen verschiedenen Menschen), sondern an einen kompetenten Hundetrainer.

Und schon kommt das große ABER: Bitte lesen Sie seine Webseite genau. Schauen Sie als erstes, ob er wirklich gewaltfrei arbeitet.
Suchen Sie verstecke Hinweise wie Rudel, Rudelführer, Wolfsverhalten, Rangordnung, Hierarchie, dann sollten bei Ihnen bereits alle Alarmglocken schrillen. Schauen Sie sich die Fotos der Hunde auf der Webseite an. Tragen Sie Halsband oder ein lockeres, gut sitzendes Geschirr?

Es geht hier immerhin um ein lebendes, fühlendes Familienmitglied und nicht um einen Gegenstand, der zum Funktionieren gebracht werden muss. Wenn Sie den Trainer zu Rate gezogen haben, dann überlegen Sie, ob sie in jeder Sekunde mit Ihrem Hund in dieser Situation die Rollen tauschen würden.

Hören Sie bitte auf Ihr Bauchgefühl, Ihr Herz und Ihren gesunden Menschenverstand. Bedenken Sie dass sich JEDER Hundetrainer nennen darf. Dieser Beruf ist nicht geschützt.

Eva Windisch
www.mithundensein.de
Tel.: 0177 2826344
Mail: [email protected]
Instagram: https://www.instagram.com/mithundensein/
You Tube: https://www.youtube.com/user/Eva376
TikTok: www.tiktok.com/

💚🐕💚
13/08/2022

💚🐕💚

13/08/2022

„Das hab ich in der Hundeschule ganz anders gelernt“.

Dieser Satz fällt bei meinen Kunden ständig.

Natürlich haben sie es ganz anders gelernt. Jeder lernt und lehrt völlig anders.

100 Hundetrainer – 100 Meinungen und 100 Lehrmethoden.

Eine Meinung ist nichts wert. Eine Meinung ist keine Wahrheit. Eine Meinung ist nichts anderes als ein Geschmack.

"Meiner Meinung nach ist diese und jene Musik gut" – "Meiner Meinung nach ist diese und jene Musik schlecht."
"Diese Sendung gut" – "Diese Sendung schlecht".
"Dieses Restaurant gut" – "Dieses Restaurant schlecht."

Das ist alles eine Geschmacksfrage, die von Mensch zu Mensch eigen, individuell und völlig unterschiedlich ist, weil jeder in seinem Leben andere, eigene Erfahrungen gemacht hat, einen eigenen ganz, persönlichen Geschmack hat, Erwartungen hat, und die Welt durch seinen eigenen persönlichen Filter sieht und wahrnimmt.

Das macht uns als Individuen aus. Keiner von uns gleicht einem anderen. Jeder ist einzigartig und einmalig.
Ist übrigens bei unseren Hunden nicht anders. Keiner gleicht dem anderen. Jeder ist einzigartig und einmalig.
Leider neigen viele Hundehalter dazu, ihre Hunde alle normen und vergegenständlichen zu wollen.
"Ein Hund hat sich so und so zu verhalten." Das ist oft die Prämisse. Aber ich kann Ihnen garantieren: Das geht nicht. Ein Hund ist wie ein Mensch: Die Summe aus dem Erlebten, aus dem Erfahrenen, aus den eigenen Präferenzen. Hunde lassen sich wie Menschen nicht normen.

Leider ist es aber in dieser Gesellschaft und in diesem Wirtschaftssystem erwünscht, Menschen zu normen. Sie haben gesellschaftskonform zu sein, Erwartungshaltungen zu erfüllen, die dieses System vorgibt, sie haben tüchtig, strebsam und gehorsam und unauffällig zu sein. Leider hat man diese Erwartungshaltung in den letzten 100 Jahren auf den Hund übertragen. Auf ein Tier! Er hat tüchtig, strebsam, gehorsam und unauffällig zu sein. Er hat wie wir in diesem System zu funktionieren. Und das entspricht überhaupt nicht seinem Naturell.

Hunde sind genau das Gegenteil: Energiesparende Raubtiere (genau wie Katzen), die ca. 20 Stunden des Tages verschlafen, und die vier Stunden des Wachseins würden sie mit Durchstreifen ihres Reviers (welches bei Hunden im Vergleich zu Wölfen sehr begrenzt ist), auf Nahrungssuche und mit sozialen Interaktionen verbringen.
Ist genug Nahrung vorhanden würde sich das Durchstreifen des Reviers deutlich vermindern. (siehe Günther Blochs „Pizzahunde“).

Leider wird in vielen Hundeschulen das Funktionieren des Hundes gelehrt, und er wird durch einen Stundenplan des Auspowerns geschickt. Bis zum Burn Out. Und dann heißt es, er sei nicht genug ausgelastet worden, und er wird noch mehr ausgepowert.
Seine wahren Bedürfnisse werden häufig ignoriert bzw. bestraft, seine Sorgen und Nöte nicht ernst genommen. Anstatt ihn zu schützen wird er gemaßregelt, und die veralterte und wissenschaftlich überholte Rangordnungtheorie als Argument für alles genommen.

Bitte hören Sie auf Ihr Bauchgefühl, wenn Ihnen etwas in der Hundeschule gelehrt wird, was GEGEN Ihren Hund und vor allem gegen Ihr Bauchgefühl geht. Und bitte bilden Sie sich außerhalb der Hundeschule fort. Lesen Sie moderne Fachliteratur über Kynologie, Hundeverhalten und Hundepsyche, so dass Sie nicht mit Meinungen argumentieren sondern mit fundiertem Wissen. Auf meiner Webseite unter der Rubrik „Bücher“ finden Sie viele Literaturhinweise.
Halten Sie sich auf dem neusten Stand der Wissenschaft (im Vergleich zu 90 % der Hundeschulden).

Eva Windisch
www.mithundensein.de
Tel.: 0177 2826344
Mail: [email protected]
Instagram: https://www.instagram.com/mithundensein/
You Tube: https://www.youtube.com/user/Eva376
TikTok: www.tiktok.com/

31/07/2022

Auf der Nase herumtanzen?

Das ist die häufigste Angst vieler Hundehalter, wenn sie nicht streng zu ihrem Hund sind.

Wie darf man sich das dann vorstellen?

Also da ist dann die Angst vor dem eigenen Vierbeiner, welcher Sie tagtäglich bis zum Sterbebett mehr liebt und lieben wird als Sie je ein Mensch in Ihrem Leben auch nur annähernd lieben kann? Das Tier, welches Ihnen alle Fehler verzeiht, die Sie im Umgang mit ihm machen, welches nicht nachtragend ist, welches sich von Ihnen zu allem Möglichen motivieren lässt, welches sich von Ihnen begeistern läßt, welches Ihnen gefallen will, welches Ihre Aufmerksamkeit und Ihre Nähe möchte, welches unfassbar traurig ist, sobald Sie das Haus verlassen, welches eigentlich ein Nichts ohne Sie ist – und Sie glauben allen Ernstes, dass dieses Tier, das im Vergleich zu uns stets im Hier und Jetzt lebt, den Plan schmiedet, uns auf der Nase herumzutanzen?

Wozu?

Zu welchem Zweck?
Was hätte ein uns liebendes Wesen davon, uns auf der Nase herumzutanzen? Ist dieser Gedanke nicht Vermenschlichung pur?

Woher kommen diese geschürten Ängste vor dem eigenen Haustier? Warum holt man sich so ein Tier freiwillig ins Haus und nennt es dann auch noch „den besten Freund des Menschen“, wenn man ihm gleichzeitig ständig unterstellt, er würde jede Schwäche unsererseits ausnützen und hinterhältig händereibend darauf warten, uns von unserem selbsternannten Thron zu stürzen?

Hunde tanzen niemandem auf der Nase herum. Sie haben Bedürfnisse, die Hunde nun mal haben und kommunizieren diese auf ihre hündische Art mit uns. Das ist kein "auf der Nase herumtanzen", das ist normales Hundeverhalten, auf das Sie entweder eingehen können oder eben nicht. Hundeverhalten ist kein Hinterhalt.

Liebe Leser, sie dürfen Ihren Hund mit Liebe überschütten, ihn herzen, kuscheln und liebhaben, ihm zugestehen, dass er als Hund sich wie ein Hund verhält. Sie brauchen keine Härte, keine Strenge und keine Strafe, um mit ihm eine harmonische Zeit bis zu seinem Lebensende zu verbringen.

Hundehaltung ist das Einfachste der Welt. Lassen Sie sich nichts einreden, was Ihrem Bauchgefühl widerspricht.

Lernen Sie von Ihrem vierbeiningen Freund im Hier und Jetzt zu leben, den Augenblick zu genießen. Es ist ohnehin ein viel zu kurze Zeit. Nutzen Sie sie.

Eva Windisch (der keiner ihrer vier Hunde, vier Ponys, einer Katze, einem Ehemann und vielen guten Freunden auf der Nase herumtanzt, obwohl sie diese liebt).

Eva Windisch
www.mithundensein.de
Tel.: 0177 2826344
Mail: [email protected]
Instagram: https://www.instagram.com/mithundensein/
You Tube: https://www.youtube.com/user/Eva376
TikTok: www.tiktok.com/

27/05/2022

💚💚💚

02/03/2022

„Das ist aber ein gut erzogenener Hund!“ oder „Ein unerzogener Hund kam auf uns zugerannt!“
Was bedeutet eigentlich „gut erzogen“ bzw. „unerzogen“?
Bedeutet unerzogen, dass Hunde ohne unsere menschliche „Erziehung“ und ohne unser Zutun asoziale Wesen sind? Dass Hunde von Natur aus schlecht sind, dass normales Hundeverhalten per se etwas Negatives ist?

Wenn man sich auf wissenschaftlicher Ebene mit dem Sozialverhalten von Hunden und/oder Wölfen befasst, wird man unweigerlich feststellen, dass deren Sozialverhalten das unsrige um einiges übertrifft. Hunde und Wölfe sind eine freundliche Spezies. Sie gehen Konflikten aus dem Weg soweit es möglich ist und wollen einfach ein gechilltes Leben.

Wir Menschen doch eigentlich auch, aber leider sind wir trotz angeblicher Zivilisation noch meilenweit davon entfernt. Obwohl wir - die selbsternannte Krone der Schöpfung doch den Verstand und die Vernunft dazu hätten. Wir könnten uns vom Sozialverhalten der Caniden bzw. der Wölfe eine dicke Scheibe abschneiden.

In den Augen der meisten Menschen ist ein gut erzogener Hund ein Hund, der gelernt hat, Körperpositionen auf Befehl einzunehmen. Und der nicht bellt. Und der gut rückrufbar ist.
Ein angeblich schlecht erzogener Hund ist ein Hund, der bellt, der nicht kommt, wenn man ihn ruft, der aus Eigeninitiative auch mal Spaß hat.

Es sind aber nicht nicht die schlecht erzogenen Hunde die bellen, sondern es sind Hunde, die leicht erregbar sind, die unsicher sind, die gestresst sind, die negative Erfahrungen gemacht haben bei genau diesen Situationen, in denen sie jetzt bellen. Und wer so einen Hund hat, der weiß, wie schwer es ist, ihn zu beruhigen, ihm Sicherheit zu geben. Das hat nichts mit Erziehung zu tun, sondern mit unendlich viel Liebe, Geduld und Einfühlungsvermögen.

Der offensichtig „gut erzogene“ Hund ist in der Regel ein eher gelassener und souveräner Zeitgenosse. Er hat es einfach nicht nötig, ständig um Hilfe zu rufen, also zu bellen. Er läßt sich auch im Freilauf durch nichts aus der Ruhe bringen und kommt daher zuverlässig, wenn man ihn ruft.

Schließen Sie bitte keine Rückschlüsse auf die Erziehung, wenn Sie einem bellenden Hund begegnen oder sehen wie ein Halter versucht seinen Hund zurückzurufen. Dass der Rückruf zu 100% klappt ist utopisch, und je größer die Ablenkung ist, desto schwieriger wird es.

Und rennt ein unangeleinter Hund auf Sie zu, dann liegt es meist nicht am „ungezogenen“ Hund, sondern daran, dass sein Halter ihn gar nicht ruft, bzw. sichert, weil er die Notwendigkeit nicht erkennt. Also ein unerzogener Hundehalter.

Also lieber Leser, bevor sie einen Hund bewerten, den sie treffen, überlegen Sie sich vorab, ob sein Verhalten nicht einen triftigen Grund hat, anstatt ihn in erzogen und unerzogen einzukategorisieren. Es ist ein lebendes und fühlendes Wesen genau wie Sie. Mit den gleichen Emotionen, Empfindungen und Gefühlen wie Sie.

In diesem Sinne, jeder Hund ist anders, sie normen zu wollen ist nicht möglich.

Eva Windisch
www.mithundensein.de
Tel.: 0177 2826344 (jederzeit kostenlose Beratung, damit ich mir hier nicht die Finger nach jedem Beitrag wund tippen muss 😉 )
Mail: [email protected]
Instagram: https://www.instagram.com/mithundensein/
You Tube: https://www.youtube.com/user/Eva376
TikTok: www.tiktok.com/

21/11/2021

"Ich mag seine ruhige Energie", sagte eine Hundehalterin zu mir, als es im Gespräch um einen TV-Hundetrainer ging.
"Würden Sie lieber von einem eiskalten Killer bedroht werden oder von einem wütenden Killer?" war meine Antwort.

Bedrohung ist Bedrohung. Und Bedrohung macht Angst. Im schlimmsten Fall Todesangst. Können Sie unter Todesangst lernen? Nein, mit Sicherheit nicht, denn das kann niemand. Unter Todesangst kann man nicht mal mehr richtig von falsch, erwünscht von unerwünscht oder gut von schlecht unterscheiden. Das Streßhomon Cortisol macht sich im ganzen Körper breit und hat nur einen Effekt: Angriff, Flucht, Erstarren oder völlig unkontrolliert Rumhibbeln. Keiner diese Sitationen erlaubt messerscharfes Nachdenken oder Konzentration. Man ist nur noch darauf bedacht, sein Leben zu retten, bzw. so unversehrt wie möglich zu bleiben.

Wenn keine dieser 4 Möglichkeiten mehr machbar ist, dann tritt die sogenannte erlernte Hilflosigkeit ein. Man ist gebrochen. So funktioniert Folter. Unter Folter hat man im Mittelalter unschuldige Frauen dazu gebracht, dass sie zugegeben haben, Hexen zu sein. Denn der "erlösende" Tod auf dem Scheiterhaufen war erstrebenswerter als diese nicht endende Folter. Reitelefanten werden so lange gefoltert, bis sie aufhören sich zu wehren und damit wissen, dass sie keine Chance gegen den Menschen haben. Zirkustiere werden gefoltert, obwohl sie stärker sind als wir, bis sie erniedrigende Kunststücke ohne aufzumucken auf Befehl zeigen. Weil sie gebrochen sind.

Straft ein Hundehalter oder ein Hundetrainer einen Hund, indem er ihn in Todesangst versetzt (da reicht schon die "Alpharolle" oder der Nackengriff), ist dieser Hund gebrochen. Dies wird zunächst dazu führen, dass er das unerwünschte Verhalten durch Passivität nicht mehr zeigt. Aber der Schuß kann nach hinten losgehen, und der Hund könnte eines Tages mit der Faust auf den Tisch hauen und alles Erfahrene zurückgeben. Erlittene Gewalt erzeugt weitere Gewalt. Und dann müsste man noch mehr Gewalt anwenden, und diese Spirale wird nie ein Ende nehmen.

Daher bitte ich Sie: Anstatt unerwünschtes Verhalten zu bestrafen, zeigen Sie doch bitte Ihrem Hund, welches Verhalten Sie statt dessen von ihm wünschen. Denn er kann nicht Ihre Gedanken lesen. Und wenn Sie das nicht schaffen, dann holen Sie sich einen Experten, der Ihnen hilft. Aber lesen Sie auf seiner Webseite zwischen den Zeilen. Selbst wenn er den Terminus "gewaltfrei" verwendet, dann lernen Sie zwischen den Zeilen zu lesen. Stehen da Schlagworte wie "Rudel", "vom Wolf abgeschaut", Hierarchie", "Leitwolf", "Chef", "Alpha", "Rangordnung", "Dominanz", "Disziplin", "Verhalten korrigieren" oder rühmt er sich gar, seine Methode von Hunden abgeschaut zu haben, dann lassen Sie besser die Finger davon. Ebenso, wenn im Training auf Halsband bestanden wird. Allein daran sehen Sie, dass er es nicht schafft, einen Hund ohne dem Zufügen von Schmerzen leinenführig zu machen.

In diesem Sinne - Seien Sie wachsam

Eva Windisch
www.mithundensein.de
Tel.: 0177 2826344 (jederzeit kostenlose Beratung, damit ich mir hier nicht die Finger nach jedem Beitrag wund tippen muss 😉 )
Mail: [email protected]
Instagram: https://www.instagram.com/mithundensein/
You Tube: https://www.youtube.com/user/Eva376
TikTok: www.tiktok.com/

04/10/2021

Der Leinenruck

Ist die wohl ab häufigsten angewendete physische Strafe. Fast jeder macht ihn – den Leinenruck. Vorwiegend Hundehalter, die ihren Hund am Halsband führen. Kein Wunder, denn er soll ja wehtun. Beobachten Sie sich doch einmal selber. Wie oft am Tag kommt bei Ihnen der Leinenruck zum Einsatz? Machen Sie ihn bewußt, oder gehören Sie zu den Hundehaltern, die den Leinenruck schon unbewußt ständig machen?

Der Leinenruck wird angewendet, wenn der Hund an der Leine zieht, ja selbst wenn er nur die ihm gewährte Länge der Leine ausnutzt, wenn er an der Leine eine andere Richtung einschlägt, wenn er bellt, wenn er knurrt, wenn er an Hinterlassenschaften von Kollegen schnüffelt, wenn er vom Boden etwas aufnehmen will, wenn er nicht ständig Blickkontakt hält, wenn er zu Kollegen hin will, also eigentlich bei allem, was eben Hunde so machen, was der Hundehalter nicht will.

Es soll weh tun, daher wird der Leinenruck auch entsprechen hart vollzogen. Können Sie sich vorstellen, wie sich ein Handkantenschlag gegen Ihre Luftröhre anfühlt? Dann wissen Sie wie sich ein Leinenruck für Ihren Hund anfühlt.

Ihr Hund weiß nicht, wofür Sie ihn strafen, denn er hat im Moment des Leinenrucks -zig Assoziationen und Eindrücke. Alles könnte in Frage kommen, warum er plötzlich diese Schmerzen hat. Strafe ist für einen Hund sehr schwer zu verstehen, denn das was er in dem Moment tut, ist für ihn schlüssig und logisch. Dass ihm ein Schlag gegen die Luftröhre widerfährt, und dass dieser von seinem geliebten Menschen kommt, muss er erst mal verknüpfen. Und dann muss er auch noch erraten für was er denn eigentlich gestraft wurde, denn wie gesagt: Er handelt im besten Wissen und Gewissen. Woher soll ein Hund wissen, dass nach vorne gehen falsch ist, dass Schüffeln und Markieren falsch ist, dass seine Sprache falsch ist, dass so Vieles was er in seinem Hundeleben macht falsch ist? Ein Leinenruck bewirkt wie jede Strafe einfach nur Streß, Angst und Unsicherheit. Kann man in solch einem Stadium lernen? Strafe funktioniert nur dann, wenn man hart genug straft. Wollen Sie das wirklich? Was kommt, wenn der Leinenruck nicht wirkt? Das Würgehalsband? Der Endloswürger? Das Stachelhalsband? Das Stromhalsband? Wenn Sie nur hart genug strafen, dann haben Sie einen gebrochenen Hund. Ein Hund, der für sich gelernt hat, dass alles was er aus Eigeninitiative macht, falsch ist und bestraft wird. Ist das wirklich erstrebenswert?

Wäre es nicht viel sinnvoller als ständig zu strafen, dem Hund zu zeigen, was man denn eigentlich von ihm möchte? Hunde wollen gefallen, wollen gerne etwas richtig machen, wollen uns erfreuen, also geben wir uns doch die Mühe und zeigen ihm, was sinnvoll ist und was es alles für wunderbare Alternativen zu den Dingen gibt, die er machen möchte, die uns aber nicht gefallen. Es ist und bleibt ein Tier, dass sich gerne dem Menschen anschließt, aber niemals ein perfekter Mensch sein wird. Ein perfektes Tier ist er bereits, dafür hat die Natur gesorgt.

Eva Windisch
www.mithundensein.de
Tel.: 0177 2826344 (jederzeit kostenlose Beratung, damit ich mir hier nicht die Finger nach jedem Beitrag wund tippen muss 😉 )
Mail: [email protected]
Instagram: https://www.instagram.com/mithundensein/
You Tube: https://www.youtube.com/user/Eva376
TikTok: www.tiktok.com/

🐶 Freundschaft statt Programmierung 🐶❗Genau meine Welle...so behandelt man Freunde - mit Respekt und auf Augenhöhe ❗
27/09/2021

🐶 Freundschaft statt Programmierung 🐶

❗Genau meine Welle...so behandelt man Freunde - mit Respekt und auf Augenhöhe ❗

Müssen Hunde Grenzen kennen? Müssen Sie Regeln einhalten?

Unsere Hunde haben keinerlei Vorstellungen von unseren menschlichen Regeln und Grenzen. Sie leben in einer Hundewelt, und in dieser Hundewelt ist alles was sie machen perfekt und richtig. Sie haben keine Vorstellung von unserer gesellschaftlichen Moral und Gesetzesgebung, keine Vorstellung von dem was wir Menschen für richtig und falsch erachten, keine Vorstellung von Recht und Unrecht.

„Der weiß genau, dass er das nicht darf!“ prahlt der stolze Hundehalter.
Nein, er weiß es nicht, er weiß nur, dass sein Mensch ihn häufig schimpft oder straft und hat für sich den Rückschluß gezogen, dass ein Meideverhalten besser ist als unangenehme Konsequenzen.

„Dem müssen Grenzen gesetzt werden, der muss Regeln einhalten!“ Lieber Leser, bitte überschätzen Sie Ihr Tier nicht und bitte vermenschlichen Sie ihn nicht durch solche Sprüche. Es ist und bleibt ein Tier mit dem IQ eines zweijährigen Kindes (das ist nicht meine Erfindung, sondern wissenschaftlich erwiesen). Und ich setze sogar noch eines drauf: Mit dem IQ und dem Gemüt eines zweijährigen autistischen Kindes. Auch dieses lebt in seiner eigenen Welt, in der alles was es tut seine Richtigkeit hat. Aber mit zwei Jahren hat man auch noch keine Vorstellung wie ein perfekter erwachsener Mensch zu funktionieren hat, wie unsere Gesellschaft so tickt und was für Normen und Moralvorstellungen sie hat.

Die Grenzen die ein Hund einem anderen verdeutlicht ist lediglich: „Kommt mir nicht zu nahe, ich möchte nicht, dass Du meinen Individualbereich überschreitest!“ und „Dies ist meine Ressource, und ich bin bereit sie zur verteidigen!“
Nicht anders machen wir übrigens auch in unserem Leben.

Unsere Hunde erfahren einige Grenzen, nämlich dass sie gelegentlich an der Leine geführt werden, dass die Leine ein Ende hat, dass die Haustür zu ist, und dass der Garten einen Zaun hat, dass der Kühlschrank zu ist, die Futterbox nicht zu erreichen ist, und und und. Durch Trial and Error lernen sie für sich, wo und wie diese Grenzen sind. Aber das sind Grenzen, die wir ihnen nicht beibringen müssen, sondern das sind Erfahrungen, die unsere Hunde machen. Solche Erfahrungen machen sie ihr ganzes Leben lang, das müssen wir weder andressieren noch beibringen, noch üben. Auch wir machen viele Erfahrungen im Leben. Jeden Tag aufs Neue.

Und die erzieherischen Grenzen, die unseren Hunden ständig gesetzt werden, werden nie nachhaltig sein. Dass ein Hund nicht jagen geht, kann der Hundehalter per Leine, per Schleppleine oder per Rückruf erreichen, aber niemals kann er von einem Hund erwarten, dass dieser sich auf seine gute Erziehung besinnt und beschließt, dass Jagen in der Menschenwelt unmoralisch ist.

Dass ein Hund keine Leute anspringt, kann man wunderbar situativ per Rückruf regeln oder indem man die Leine kurz hält, wenn man sich mit jemandem unterhält, den der Hund üblicherweise anspringen würde. Alles was ein Hund macht, was man in dem Augenblick nicht möchte ist wunderbar per Rückruf zu regeln. Setzt man dem Hund damit eine Grenze? Situativ ja, aber das ist doch keine Erziehung oder ein Regelwerk sondern normales Handling im Alltag.

Jeder Hundehalter kann entscheiden, was er mit seinem Hund gerade vorhat. Grenzen setzen? Er kann entscheiden, ob sein Hund an der Leine einen anderen angeleinten Hund beschnüffeln darf. Aber die Grenze dazu, und dass dies ein NO GO ist muss der Hundehalter wissen, bzw. regeln. Oder dass er seinen Hund anleint, wenn ein anderer angeleinter Hund entgegen kommt. Diese Grenze muss der Hundehalter lernen und der Hundehalter muss wissen, dass der Hund solche Höflichkeiten nie verstehen und von alleine umsetzen wird, vor allem, wenn er das Interesse hat, diesen Hund zu beschnüffeln.

Wir müssen uns Grenzen setzen und abschätzen: „Wie komme ich mit meinem Hund in der Gesellschaft an?“ Was kann ich meinen Mitmenschen oder Mitgeschöpfen zumuten und was nicht. Ist es nicht vielmehr so, dass wir uns über das nicht umsichtigen Verhalten der anderen Hundehalter aufregen und nicht über deren angeblich „schlecht erzogenen“ Hunde?

Daher bitte seien Sie unsichtig, wenn Sie mit Ihrem Hund hinaus gehen, achten Sie liebevoll auf ihn und auf Ihre Mitmenschen, kennen Sie Ihre Grenzen im Umgang mit Ihren Mitmenschen, aber bitte erwarten Sie nicht, dass Ihr Hund (Ihre) Grenzen samt Ihrem Regelwerk auswendig kennt und aus eigener Initiative von sich aus befolgt.

In diesem Sinne, seien Sie ein achtsamer Hundehalter und stets freundlich und umsichtig im Umgang mit anderen.

Eva Windisch
www.mithundensein.de
Tel.: 0177 2826344 (jederzeit kostenlose Beratung, damit ich mir hier nicht die Finger nach jedem Beitrag wund tippen muss 😉 )
Mail: [email protected]
Instagram: https://www.instagram.com/mithundensein/
You Tube: https://www.youtube.com/user/Eva376
TikTok: www.tiktok.com/

23/09/2021

In der Tierklinik in Oberhaching bei München sind die Wartebereiche praktischerweise getrennt: Einer für Hunde und einer für Katzen. Da ich fünf Hunde habe und bei so vielen Tieren natürlich immer irgendwas ist, halte ich mich primär im Hundebereich auf.

Meine Hunde finden Tierarzt immer cool und nutzen den Wartebereich für ein kleines Nickerchen. Die Szenen um uns herum sind immer gleich: Gestresste, nervöse und ängstliche Hunde. Kein Wunder, denn fast jeder Hund weiß aus Erfahrung, dass das was ihn gleich erwarten wird, nicht sonderlich angenehm sein wird. Und was macht fast jeder Hundehalter? Richtig: SITZ! PLATZ! mit strengem Ton in der Endlosschleife, unterbrochen von diversen Leinenrucks und Runterdrücken des Hundehinterteils.

Liebe Leser, auch wenn Ihr Hund in der Hundeschule die Kommandos für einschränkende Körperpositionen gelernt hat, so wird er diese mit Sicherheit in einem Zustand von Stress, Angst, Aufregung und Nervosität nicht ausführen. Das kann er nicht, denn sein Körper ist angefüllt vom Stresshormon Cortsol, welches ihn fluchtbereit macht. Doch die Leine hintert ihn daran, was für ihn schlimm genug ist. Anstatt, dass er bei seinem Menschen, seinem einzigen Sozialpartner Schutz, Sicherheit, Nähe und Zuspruch bzw. Trost findet, fegt dieser gnadenlos über seine Emotionen hinweg und befiehlt ihm ungeachtet dieser gefälligst bewgungslos zu bleiben, was er aber nicht kann. So schaukeln sich Mensch und Hund immer höher.

Ich gehe in solchen Situationen immer demonstrativ mit gutem Beispiel voran und beginne, meine Hunde, obwohl sie in keinster Weise aufgeregt sind, zu streicheln, zu beschmusen, zu betüddeln und liebevoll mit ihnen zu reden.

Dann erlebe ich immer etwas ganz Besonderes: Je länger und intensiver ich diese Show vor all den Wartenden abzuziehe, desto schneller sehe ich, wie die anderen Hundehalter plötzlich auch, erst schüchtern und vorsichtig und dann immer offensichtlicher es mir gleichzutun, und plötzlich werden alle Hunde immer ruhiger, und die gesamte Stimmung im Wartezimmer immer entspannter.
So einfach ist es. Lernen durch Nachahmen. Funktioniert bei Mensch und Hund gleichermaßen gut.

Neulich war ich mit meiner Katze im Wartebereich für Katzen, wo sich ein völlig anderes Bild zeigt: Jeder Katzenbesitzer tröstet und streichelt seine kläglich maunzende Katze und legt sich ins Zeug, das ängstliche Tierchen zu beruhigen. Natürlich. Was sonst macht man, um ein nervöses Tier zu beruhigen? Da käme niemand auf die Idee, seinen Vierbeiner anzuherrschen.

In diesem Sinne - stehen Sie Ihrem Hund bei. Ob ängstlich, aufgeregt, gestresst oder nervös. Sie sind sein einziger Sozialpartner und haben eine Verantwortung.

Eva Windisch
www.mithundensein.de
Tel.: 0177 2826344 (jederzeit kostenlose Beratung, damit ich mir hier nicht die Finger nach jedem Beitrag wund tippen muss 😉 )
Mail: [email protected]
Instagram: https://www.instagram.com/mithundensein/
You Tube: https://www.youtube.com/user/Eva376
TikTok: www.tiktok.com/

Adresse

Stadtlohn
48703

Benachrichtigungen

Lassen Sie sich von uns eine E-Mail senden und seien Sie der erste der Neuigkeiten und Aktionen von Verhaltenstherapie für Hunde und Katzen erfährt. Ihre E-Mail-Adresse wird nicht für andere Zwecke verwendet und Sie können sich jederzeit abmelden.

Service Kontaktieren

Nachricht an Verhaltenstherapie für Hunde und Katzen senden:

Teilen

Kategorie

Tierhandlungen in der Nähe


Andere Haustierdienstleistungen in Stadtlohn

Alles Anzeigen

Sie können auch mögen