06/11/2022
Preisfrage: Warum liegen diese beiden schlafenden Hunde auf den Füßen ihres Halters?
Ich wette, 80% der Leute entdecken hier wieder mal den dominanten Hund.
Glauben Sie wirklich, dass es in der Natur eines Hundes liegt, seinen Menschen dominieren zu wollen?
Glauben Sie wirklich, dass Hunde sich vor 15.000 Jahren dem Menschen angeschlossen haben, um einen lebenslangen Kampf um die Vorherrschaft zu starten, und um Macht über uns Menschen auszuüben?
Warum sind Hunde dann so beliebte Haustiere, wenn man 24/7 vor ihnen auf der Hut sein muss?
Wäre es nicht äußerst riskant, sich solch eine Bestie ins Haus zu holen, ähnlich gefährlich wie ein wildes Raubtier?
Was wäre die Folge davon? Dass der die Dominanz erworbene Hund dann über seinen Menschen (heißt es nicht "der beste Freund des Menschen" oder ist er doch der ärgste Rivale des Menschen?)) herrscht? Und dann? Ist er dann der Rudelführer? Was macht denn so ein Rudelführer? Kämpft er rund um die Uhr gegen sein Rudel? Wozu? Warum hat er dann ein Rudel um sich herum?
Fragen über Fragen. Kontroversen über Kontroversen.
Ich darf es Ihnen erklären:
Zum Thema Rudel: Wölfe sind Rudeltiere. Da sind wir uns alle im Klaren. Aber selbst dieser Begriff ist nicht korrekt, denn sie sind Familientiere, bestehend aus Mama Wolf, Papa Wolf (beide monogam) mit ihren Welpen der ersten und zweiten Generation, wobei die älteren mit der Pubertät das Elternhaus verlassen (wie bei uns Menschen).
Hunde hingegren sind keine Rudeltiere. Die Mama zieht die Welpen alleine auf, und ab da ist jeder sich selbst der Nächste. Hunde sind hochsoziale Lebewesen (im Vergleich zu uns Menschen), vermeiden Streß und Konflikte, bilden gerne individuelle Freundschaften, aber keine Rudel. Kann man ganz wunderbar an Straßenhunden beobachten, die alleine durch die Straßen ziehen, sich aber an Futterstellen wie Müllhalden oder bei fütternden Touristen treffen. Jeder ist auch da sich selbst er nächste. Keiner dient dem anderen. (Lesen Sie doch bitte dazu das Buch "Pizzahunde" vom Wolfsforscher Günher Bloch, ein sehr aufschlußreiches Experiment.)
Hunde haben aber durch die Domestizierung (und sie haben sich als einzige Haustiere selber domestiziert) beschlossen, dass Menschen in ihrem Leben wichtiger sind als Kollegen, und wenn ein Hund die Wahl zwischen einem Leben mit einem Menschen und dem Leben mit einem Kollegen hat, wird er sich für den Menschen entscheiden.
Da sie keine Rudel bilden, kennen sie auch keine Rangordnung und keine Hierarchien, im Vergleich zu uns Menschen. Genau wie beispielsweise Katzen. Sprich: Kein Hund will über seinen geliebten Menschen herrschen. Unsere Hunde lieben uns, sind tottraurig, wenn wir außer Sichtweite sind, begrüßen uns jeden Morgen wie einen totgelaubten Verwandten aufs Neue, drehen durch vor Freude, wenn wir nach der Arbeit nach Hause kommen. Kurz: Sie lieben uns mehr als wir jemals im Stande wären, irgendjemanden auch nur annähernd zu lieben.
Dominanz? Nein, natürlich nicht. Was diese hundemüden Hunde auf den Fotos machen nennt sich Kontaktliegen. Sie legen sich auf die Füße ihres Menschen, um ihm ganz nah zu sein, um ihn auch im Schlafe zu spüren und seinen Schutz zu genießen. Am liebesten würden sie in ihn hineinkriechen. Sie sind abhängig von uns, unserer Liebe, unserer Fürsoge und unserem Schutz.
So einfach ist das. Geben sie dies doch einfach Ihren treuen vierbeiningen Freunden zurück anstatt 10 - 15 Jahre gegen sie zu kämpfen.
Eva Windisch
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