Schon als Kind begeisterte ich mich für eigentlich alle Tiere und hätte am liebsten einen ganzen Zoo zuhause gehabt. Allerdings hatten wir einen Hund und weiteren Haustieren stimmten meine Eltern nicht zu.
Als ich zehn war hat meine Mutter nochmal eine Ausbildung gemacht und wir mussten unseren Hund weggeben, weil die entsprechende Zeit fehlte. Als "Entschädigung" sollte ich einen Hamster bekommen, der auch bald bei mir einziehen durfte.
Hamsterdame Lilli war ein Golden Banded und ich kann mit Recht behaupten, dass ich wohl alles falsch gemacht habe, was man nur falsch machen kann! Der Käfig war viel zu klein und weil mir die Erfahrung fehlte wurde sie nie zahm, sondern sogar richtig bissig! Hamster sind nun mal nicht die besten Haustiere für Kinder, aber es gefiel mir auch sie zu beobachten und mein Interesse an den kleinen Fellkneulen wurde immer größer. Zunehmend informierte ich mich darüber, was ein Hamster brauchte um zufrieden zu sein und stockte, oft aus meinem Taschengeld, mein Hamsterinventar auf.
Nach Lilli zogen noch ein paar andere Hamster bei mir ein, darunter auch ein Geschwisterpaar Dschungarischer Zwerghamster, die laut Zoohandlung beide Männchen sein sollten. Allerdings musste ich bald erfahren, dass das nicht ganz richtig war und auch, dass man auch Zwerghamster lieber einzeln halten sollte, vor allem wenn einem noch Erfahrung und Wissen fehlte. Allerdings war es diesmal schon zu spät und eines Tages lagen drei kleine Zwergenzwerge im Nestchen.
Mit 16 musste ich zu meinem Vater ziehen, wo ich keine Hamster mehr haben durfte.
Nach der Schule
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Erst nach meinem Abitur, als ich auszog um mein Studium zu beginnen, konnte ich wieder einen Hamster halten. Im Oktober 2012 zog schließlich der kleine Allen bei mir ein, ein RE Rust, der vom ersten Tag an der reinste Schatz war. Nachdem ich mich in den letzten Jahren nicht besonders viel mit Hamstern beschäftigt hatte, war ich nun überwältigt von den Informationsfluten. In meinem damals aktuellen Hamsterbuch war das Mindestmaß für Käfige auf 60 x 40 cm begrenzt. Nun lag es bei 100 x 50 cm, man konnte wirklich artgerechtes Futter kaufen, wenn auch nur im Internet und es gab Foren die sich nur Hamstern widmeten.
Mit Allen hatte ich in einer Zoohandlung einen Glücksgriff gemacht, doch nachdem ich begriff, woher die Hamster in Zoohandlungen stammten und unter welchen Bedingungen sie gezüchtet wurden, beschloss ich mich in Zukunft an einen Züchter zu wenden.
Beginn meiner Zucht
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Ich besuchte Angelique, von Enchanting's Hamster und bekam einen Einblick in die Zucht und wieviel Arbeit darin steckte, die kleinen mit Liebe aufzuziehen.
Zunehmend durchforstete ich das Internet nach Quellen über Genetik, stellte Gen-Codes und Verpaarungen theoretisch auf und informierte mich, was zu beachten war, wenn man einen Wurf Hamster aufziehen wollte.
In der Zwischenzeit fanden zwei Zwerghamstermädchen aus dem Zoohandel ihren Weg zu mir, verstarben jedoch nach nur einem Monat und hinterließen mir viel Arbeit um die Milben, die ihren Tod verursacht hatten und die sie aus der Zoohandlung miteigeschlappt hatten, wieder los zu werden.
Danach war für mich klar, dass ich kein Tier aus dem Zoohandel mehr wollte und wollte auch dazu beitragen, dass Anderen eine Alternative geboten wurde. Außerdem faszinierte mich nach wie vor die Genetik, weshalb ich an der Uni sogar ein Genetikseminar besuchte.
Nachdem die Milbenkarantäne ausgestanden war, begann ich zu planen und bekam
2014 meine ersten Zuchttiere. Am 01.01.2015 kam daraufhin mein erster Wurf mit 10 Jungtieren zur Welt.
Nun war die Leidenschaft endgültig entfacht und ich begann mit weiteren Züchtern Kontakt aufzunehmen um Tipps und Ratschläge zu sammeln.