Hundeverhaltensberatung & Coaching - Yvonne Plate

Hundeverhaltensberatung & Coaching - Yvonne Plate Verhaltensberatung & Coaching mit Schwerpunkt schwierige, impulsive, gestresste und hibbelige Hunde.

22/05/2024

Hitzschlag beim Hund: Zwei tödliche Fehler, die es zu vermeiden gilt!

Von Ralph Rückert, Tierarzt

Wie immer um diese Jahreszeit wird es nun schnell sommerlich warm werden. Damit wird es auch unweigerlich wieder zu Hitzeschäden bei Hunden kommen, meist natürlich deshalb, weil sie versehentlich oder in Verkennung der Risiken im Auto zurückgelassen werden, aber auch durch Überlastung.

Viele Hundebesitzer sind wahrscheinlich der Meinung, dass ein Hund, der einen Hitzschlag erlitten hat, nach der noch vor Ort durchgeführten notfallmäßigen Kühlung gerettet und aus dem Schneider wäre. Dem ist nicht so, denn das dicke Ende kommt leider mehr als häufig nach.

In der Fachzeitschrift "kleintier.konkret" hat meine Kollegin Jenny McIntosh (Universitätsklinik Leipzig) vor ein paar Jahren einen Artikel zum Hitzschlag beim Hund veröffentlicht, der sich natürlich in Formulierung und Ausdrucksweise an Tiermediziner richtet. Ich hangel mich mal an diesem Artikel entlang und bringe die darin enthaltenen und für Hundehalter relevanten Informationen in eine auch für medizinische Laien gut verdauliche Form.

Wann reden wir von einem Hitzschlag? Kurz und bündig: Wenn eine Körpertemperatur von 41° C überschritten wird! Unglücklicherweise kann sich das aber bis zum Eintreffen in der Tierarztpraxis so stark verändern, dass dann sogar eine Hypothermie (Untertemperatur) festgestellt wird, was - wie wir später noch lesen werden - einen ungünstigen prognostischen Hinweis für das Überleben des Patienten darstellt. Noch eine Anmerkung zur Körpertemperatur: Bei Hunden, die unter sommerlichen Bedingungen belastet werden, kann es sehr schnell zu mehr als 40° C Körpertemperatur kommen, ohne dass deswegen schon von einem Hitzschlag geredet werden müsste. Wird die Belastung bei entsprechenden körperlichen Anzeichen (in erster Linie heftiges und andauerndes Hecheln) beendet, regelt sich die Körpertemperatur schnell wieder auf Normalwerte ein.

Man unterscheidet den klassischen Hitzschlag, der nur durch die Umgebungstemperaturen verursacht wird, und den anstrengungsinduzierten Hitzschlag durch körperliche Belastung bei gleichzeitig hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit. Meist wird mit einer Kombination beider Formen zu rechnen sein. Beispielsweise wird ein im sich erhitzenden Auto eingesperrter Hund eine Zeit lang verzweifelte Versuche unternehmen, sich aus seiner Lage zu befreien, was die Körpertemperatur noch weiter in die Höhe treibt.

Inwiefern spielt da die Luftfeuchtigkeit eine Rolle? Wenn die Außentemperatur unterhalb der Körpertemperatur liegt, kann der Organismus mehrere Mechanismen für die Wärmeabgabe nützen (Konduktion, Konvektion, Radiation und Verdunstung), steigt aber die Außentemperatur auf das Niveau der Körpertemperatur, funktioniert nur noch die Verdunstung über die Schleimhaut der Nasenmuscheln und durch Hecheln. Dann wird es eng, und das natürlich ganz besonders bei den Hunderassen, die eine deutlich verringerte Nasenschleimhautoberfläche haben, also bei allen Plattnasen. Furchtbar eng wird es, wenn schwüle Hitze mit hoher Luftfeuchtigkeit herrscht, denn dann funktioniert auch der Verdunstungsmechanismus nicht mehr ordentlich.

Aus diesen Fakten geht klar hervor, warum speziell ein im Auto eingesperrter Hund so überraschend schnell Opfer eines Hitzschlags werden kann:

1. Am Körper des Hundes - z. B. zwischen den Vorderbeinen, an der Brust und in der Lendenregion - finden sich sogenannte "Thermische Fenster", über die besonders viel Wärme abgegeben werden kann. Je nach Bewegungseinschränkung (Hundebox, etc.) und daraus resultierender Körperhaltung können diese Fenster zum Teil geschlossen sein.

2. In einem Auto kann der Hund keine kühlen Flächen (Steinböden, etc.) finden bzw. sich schaffen (Erdkuhle), die er für die Notkühlung nutzen könnte.

3. Die Temperatur im Innenraum steigt sehr schnell in Bereiche über 35° C, was dazu führt, dass nur noch Atmen und Hecheln für Abkühlung sorgen können.

4. Durch das anfänglich hohe Niveau an körperlicher Aktivität (Unruhe, Scharren und Kratzen) und das unablässige Hecheln steigt dann letztendlich auch die Luftfeuchtigkeit im Innenraum des Autos stark an, was die letzte Möglichkeit der Körpertemperaturregulation zunichte und das Unglück perfekt macht.

Kollegin McIntosh geht in ihrem Artikel auf die eigentlich erstaunliche Tatsache ein, dass der Säugetierorganismus sich an veränderte Außentemperaturen anpassen kann. Diese Akklimatisation dauert aber irgendwas zwischen 10 und 60 Tagen, was unter anderem erklärt, warum wir Hitzschläge vorwiegend im Frühling und Frühsommer zu sehen bekommen. Es ist also sehr wichtig, dass in der kühlen Jahreszeit problemlos mögliche körperliche Belastungen des Hundes nicht ohne Rücksicht auf Verluste durchgezogen werden, sobald die Außentemperaturen im Frühling nach oben schnellen. Das kann sonst ganz unvermutet ins Auge gehen.

Jetzt lassen Sie uns mal davon ausgehen, dass es doch irgendwie passiert ist: Sie haben den eigenen oder einen fremden Hund vor sich, der offensichtlich extrem überhitzt ist oder gar einen Hitzschlag hat. Was tun? Sie müssen den Hund sofort abkühlen, und zwar noch vor der Fahrt zum Tierarzt. Jenny McIntosh nennt das aktive Kühlung und empfiehlt die Verwendung von kaltem, aber nicht eiskaltem Wasser. Im Gegensatz zu dieser so häufig zu lesenden Empfehlung gibt es aber sehr eindeutige Untersuchungen aus der Humanmedizin, die die besten Erfolge bei Eintauchen der Hitzschlag-Patienten in Eiswasser sehen. Auch auf näheres Nachfragen kann einem eigentlich niemand erklären, warum sich dieser potenziell tödliche Mythos vom „vorsichtigen Abkühlen“ speziell in der Tiermedizin so enorm hartnäckig hält. Nach allem, was wir inzwischen wissen, ist die Notabkühlung um so effektiver, je radikaler und zackiger sie durchgeführt wird. Aber egal, eine Wanne mit Eiswasser wird uns so oder so in der Regel nicht zur Verfügung stehen. Der Hund sollte also idealerweise mit so kaltem Wasser wie möglich bis auf die Haut durchnässt werden, was bei Tieren mit richtig dickem Fell gar nicht so einfach ist und große Wassermengen erfordert. Also um Himmels Willen kein Rumgekleckere von wegen „vorsichtiger Kühlung“, sondern rein in den Bach, den Fluss, den See, oder eben Übergießen mit allem, was kalt und flüssig ist; das könnte in der Not ruhig auch ein Kasten Cola oder Zitronenlimonade aus dem Kühlschrank sein. Um die Beseitigung der dabei entstehenden Sauerei kann man sich immer noch kümmern, wenn alles überstanden ist.

Die Abkühlung mittels Durchnässung kann durch einen der Verdunstung Vorschub leistenden Luftstrom weiter verstärkt werden. Bei der Fahrt zum Tierarzt sollten also entweder die Autofenster geöffnet oder die Klimaanlage auf volle Leistung gedreht werden. Nasse Tücher, in die der Hund eventuell gewickelt wird, behindern den Verdunstungseffekt und sind deshalb nicht sinnvoll.

Bei der Fahrt zum Tierarzt? Muss das sein? Der Hund ist doch schon erfolgreich abgekühlt worden! Lassen Sie es mich mal so ausdrücken: Nach der aktiven Kühlung eines Hundes mit Hitzeschaden nicht den Tierarzt aufzusuchen, kann unter Umständen gut gehen. Aber (großes Aber mit dickem Ausrufezeichen!): Retrospektive Studien zeigen, dass wegen Hitzschlags vorgestellte Hunde trotz tiermedizinischer Intervention zu über 50 Prozent sterben! Das Überleben des Hundes ist also nach der aktiven Notkühlung keineswegs in trockenen Tüchern.

Ein Hitzschlag richtet im Körper ein beträchtliches Chaos und unter Umständen irreparable Schäden an. Nur in einer Tierarztpraxis hat man die Chance, entsprechend zu reagieren. Beispielhaft seien ein paar Notmaßnahmen genannt: Weitere Kühlung bis auf eine Körpertemperatur von 39,5 Grad, eventuell großflächiges Scheren dick bepelzter Hunde, Massagen zur Förderung der peripheren Durchblutung, Infusionsbehandlung, Sauerstoffzufuhr, Ausgleich der oft vorliegenden Übersäuerung (metabolische Azidose), Verhinderung oder Behebung einer Hypoglykämie (Unterzuckerung) durch Glukose-Infusionen oder eines Hirnödems durch die Verabreichung von Mannitol, antibiotische Abdeckung, die Bekämpfung von Krampfanfällen und so weiter und so fort.

Bezüglich der Prognose führt Kollegin McIntosh eine israelische Studie an, die sich eingehend mit den Risikofaktoren für das Überleben von Hitzschlagopfern beschäftig hat. Je mehr dieser Faktoren vorliegen, desto unwahrscheinlicher ist das Überleben des Tieres. Es werden genannt:

- Verzögerter Beginn der aktiven Kühlung bzw. verzögerte Vorstellung beim Tierarzt (mehr als 90 Minuten vergangen)

- Adipositas (Fettleibigkeit)

- Hypothermie (Untertemperatur) bei Vorstellung

- Verzögerte Gerinnungswerte und Entwicklung einer DIC (Disseminierte Intravasale Gerinnung)

- Akutes Nierenversagen

- Hochgradige Hypoglykämie (Unterzuckerung) unter 47 mg/dl

- Auftreten von Krampfanfällen

- Komatöser Zustand bei Vorstellung

Ziehen wir also unser Fazit:

1. Ein Auto, das bei von uns Menschen als angenehm und keineswegs heiß empfundenen 24° C in der Sonne abgestellt wird, kann für einen darin befindlichen Hund innerhalb einer Stunde zur Todesfalle werden. Ich verstehe es, wenn Ihnen diese Information banal vorkommt, denn ich empfinde das auch so, aber es passiert halt leider jedes Jahr mit schöner Regelmäßigkeit, dass Hunde oder gar Kinder auf diese grässliche Weise ums Leben kommen.

2. Selbst gut trainierte Hunde können - speziell im Frühling und Frühsommer - bei warmer Witterung und hoher Luftfeuchtigkeit ganz unerwartet einen anstrengungsinduzierten Hitzschlag erleiden, wenn die körperliche Aktivität nicht entsprechend angepasst wird. Es gibt Hunde bzw. ganze Rassegruppen, die NICHT von selber aufhören, wenn es zu viel wird.

3. Wir privaten Hundehalter können uns bezüglich der Spiel- und Sportaktivitäten unserer Vierbeiner ja gut und gerne ein Beispiel an den Regeln für die Profis nehmen: Die Einsatzzeiten von Such- und Rettungshunden sind entsprechend der Richtlinien der "Urban Search and Rescue Veterinary Group" (USAR) bei Temperaturen über 30 Grad auf 15 Minuten zu beschränken. Zwischen den Suchperioden sind ausreichend lange Pausen mit Zugang zu Wasser einzuhalten. Die Körpertemperatur sollte regelmäßig kontrolliert und die Hunde sollten vor dem Einsatz eventuell komplett durchnässt werden.

4. Brachycephale Hunde (Plattnasen) sollten in Bezug auf Wärmeexposition wie ein rohes Ei behandelt werden. Selbst ruhige Spaziergänge in der Mittagsh*tze können bei solchen Tieren dazu führen, dass es sie einfach umhaut. Eine Tierklinik hat vor einiger Zeit einen Fall öffentlich gemacht, bei dem ein Mops einen im weiteren Verlauf tödlichen Hitzschlag erlitten hat, und zwar bei einer Temperatur von gerade mal 19° C im Schatten!

5. Hat ein Hund einen Hitzschlag erlitten, dann wären die beiden tödlichen Fehler aus der Überschrift a) irgendwelche Halbherzigkeiten bei der aktiven Notfallkühlung und b) nach erst mal erfolgreicher Kühlung in dem Glauben, dass es das schon gewesen wäre, NICHT sofort eine tiermedizinische Einrichtung zur Weiterbehandlung aufzusuchen.

Bleiben Sie uns gewogen, bis bald, Ihr
Ralph Rückert

© Ralph Rückert
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⭐ Vor uns liegen 365 unbeschriebene Seiten des Jahres 2024. Auch wenn wir nicht alles in unserem Leben beeinflussen könn...
01/01/2024

⭐ Vor uns liegen 365 unbeschriebene Seiten des Jahres 2024. Auch wenn wir nicht alles in unserem Leben beeinflussen können, so liegt es doch an uns, womit wir diese Seiten füllen möchten.

🎉 Ich wünsche dir von ganzem Herzen ein glückliches neues Jahr voll Gesundheit, Liebe, Mut und wundervollen Momenten.

--yve--

❌ Du hast Probleme mit deinem Hund und kommst im Training einfach nicht weiter?❌ Eure Spaziergänge sind ein Spießrutenla...
16/11/2023

❌ Du hast Probleme mit deinem Hund und kommst im Training einfach nicht weiter?
❌ Eure Spaziergänge sind ein Spießrutenlauf und du bist immer auf der Hut?
❌ Du fühlst dich oft unsicher und weißt nicht, wie du auf sein Verhalten reagieren sollst?
❌ Der Alltag mit ihm ist anstrengend geworden und es läuft komplett alles anders, als du dir das wünschst?
❌ Du zweifelst inzwischen auch immer häufiger an dir selbst und fragst dich, ob du deinem Hund überhaupt gerecht werden kannst?

Lass uns das gemeinsam verändern 💪

👉 Die meisten Schwierigkeiten zwischen Mensch und Hund haben ihren Ursprung in vielen kleinen Alltagskonflikten, unklarer Kommunikation, zu wenig Ruhe und fehlender Struktur.
👉 Indem du beginnst, ganzheitlich an diesen Ursachen für das Verhalten zu arbeiten, kannst du eure Probleme direkt an der Wurzel lösen und musst nicht mehr vergeblich versuchen, die einzelnen Symptome bekämpfen.

Hi, ich bin Yvonne 🙋‍♀️

Als ausgebildete Hundetrainerin und Verhaltensberaterin helfe ich Halter*innen mit herausfordernden Hunden, den richtigen Weg im Training und in der Erziehung zu finden. Mein besonderes Fachgebiet sind nervöse, impulsive und schwierige Hunde - und ihre gestressten Menschen 😉

Dein Hund bringt dich gerade echt an deine Grenzen? I feel you!!!

👆 Problematische Hunde kenne ich nicht nur aus dem Lehrbuch. Seit 20 Jahren teile ich mein Leben mit Dobermännern und Schäferhunden aus dem Tierschutz, die aufgrund von Verhaltensauffälligkeiten ihr Zuhause verloren haben. Ich weiß genau wie es sich anfühlt, wenn der eigene Hund völlig aus dem Ruder läuft. 😞

🌺 Darum ist es ist für mich zu einer echten Herzensangelegenheit geworden, mein Wissen und meine Erfahrung an dich weiterzugeben, damit du so schnell wie möglich wieder entspannt mit deiner Fellnase zusammenleben kannst.

👉 Im Einzeltraining kümmern wir uns intensiv um euer persönliches Thema und ich helfe dir mit einem ganzheitlichen Trainingskonzept, die Schwierigkeiten mit deinem Hund in den Griff zu bekommen....

✅ Leinenführigkeit
✅ Hundebegegnungen
✅ Erziehungsprobleme
✅ Impulsives Verhalten
✅ Stress, Unruhe, Hyperaktivität
✅ Alltagstraining für Arbeits- und Gebrauchshunderassen
✅ Aggressionsverhalten

Als mobile Hundetrainerin bin ich im Raum Bad Segeberg, Ostholstein, Plön und Lübeck unterwegs. Gerne komme ich zu euch nach Hause.

😃 Du möchtest wissen ob und wie ich dir mit deinem Hund helfen kann? Dann lass uns doch einfach am Telefon schnacken. Weitere Infos und Kontaktmöglichkeiten findest du auf meiner Website www.yvonneplate.de oder sende mir eine DM 📩

Ich freue mich schon sehr darauf, dich und deinen Hund kennenzulernen!

Seit einigen Wochen ist bei mir hinter den Kulissen einiges los. Es stehen große Veränderungen an, um die ich mich lange...
27/08/2023

Seit einigen Wochen ist bei mir hinter den Kulissen einiges los. Es stehen große Veränderungen an, um die ich mich lange herum gedrückt habe. In der Komfortzone ist es schließlich wesentlich angenehmer, als in der Unsicherheit, die jede Veränderung zwangsläufig begleitet.
Es ist also allgemein bei uns gerade etwas wuselig, unklar und ich bin innerlich oft angespannt. Was passiert natürlich? Kiwi - die extrem viel Stabilität von ihrer Bezugsperson benötigt - fällt zum Teil wieder in alte Verhaltensweisen 🙄 Mein Stress ist auch ihr Stress.
Aber ich weiß, dass es wieder besser wird. Darum nehme ich es an, wie es ist. Ich versuche im Moment nicht auf Teufel komm raus an dem Verhalten herumzudoktern und mit Druck dagegen zu arbeiten. Denn alles hängt mit allem zusammen. Erst wenn ich wieder klar bin, werde ich auch in der Kommunikation wieder klar und kann meinem Hund Ruhe und Struktur vorleben.
Und genau das Thema Beziehungsdynamik innerhalb des Mensch-Hund-Systems ist mittlerweile der Kern meiner Arbeit als , und . Die meisten meiner KundInnen wissen eigentlich ganz genau was sie tun müssten, um das schwierige Verhalten ihres Hundes in den Griff zu bekommen. Es funktioniert aber nicht, weil die Klarheit und das richtige Mindset (noch) fehlen.
👉 Wenn wir wollen, dass der Hund sein Verhalten verändert, müssen wir zunächst damit beginnen, unser eigenes Verhalten zu reflektieren und zu verändern. Hunde besitzen eben diese schöne Fähigkeit, uns unsere eignen Themen auf den Tisch zu knallen 💁‍♀️
Persönlichkeit, Emotionen und Verhalten von Mensch und Hund beeinflussen sich gegenseitig. Das Schöne daran ist, wenn du beginnst, Kleinigkeiten zu verändern, dann verändert sich zwangsläufig das ganze System. Wie bei einem Uhrwerk, in dem ein Zahnrädchen weiter gedreht wird.
Alles hängt mit allem zusammen. Das wichtigste ist also, überhaupt damit anzufangen, ein Rädchen zu bewegen und den Prozess in Gang zu bringen!
Interessiert dich das Thema Beziehungsdynamik zwischen Mensch und Hund? Am 19.9. gebe ich ein Webinar dazu: Das Mensch-Hund-System im Fokus 😃 alle Infos findest du hier:
https://www.yvonneplate.de/webinare-hundetraining/
Alles Liebe
Yvonne
Foto: .schultz_fotografie

|Akzeptanz im Hundetraining|Vor ein paar Tagen sagte eine Kundin zu mir, dass Akzeptanz der größte Gamechanger in der Ar...
22/06/2023

|Akzeptanz im Hundetraining|
Vor ein paar Tagen sagte eine Kundin zu mir, dass Akzeptanz der größte Gamechanger in der Arbeit mit ihrer Hündin gewesen sei. Akzeptanz dafür, dass sie vom Wesen her nicht den Hund bekommen hat, den sie eigentlich wollte, obwohl sie die Rasse anhand der genetischen Eigenschaften sehr bewusst und sorgfältig ausgewählt hat.
Aber warum kann es so wichtig sein, bestimmte Dinge so zu akzeptieren, wie sie sind? Weil die Akzeptanz wieder positive Energie freisetzt und den Weg für neue Möglichkeiten eröffnet. ✨ Where focus goes, energy flows ✨
Gerade in Bezug auf unsere Hunde läuft nicht immer alles so, wie wir uns das wünschen oder geplant haben. Nicht selten zerplatzen Träume, wenn sich das Zusammenleben mit dem Hund anders entwickelt, als in unserer Vorstellung, der Hund Charaktereigenschaften zeigt, auf die wir lieber verzichtet hätten oder Dinge geschehen, die wir nicht (mehr) ändern können. I know that 🌺
Solange wir aber ständig versuchen dagegen anzugehen und in Gedanken unserer Wunschvorstellung hinterherhängen, versperren wir uns selbst den Blick dafür, was auf andere Art und Weise alles möglich ist.
Schaffen wir es - jetzt hier in diesem Moment - die Situation so annehmen wie sie ist, entsteht ein neuer Raum für Veränderung. Damit meine ich übrigens keinesfalls, sich dauerhaft mit etwas “abfinden” zu müssen. Es geht vielmehr darum, das eigene Denken von “hätte, würde, könnte, wäre…” zu befreien und die mentale Energie wieder auf Chancen auszurichten und einen Plan zu schmieden. 💪🛠
Für mich heißt das auch, die Persönlichkeit unseres Hundes mit all ihren Facetten anzunehmen, wie sie ist. Darum ist in der Verhaltensberatung auch das Element “Quality Time” so wichtig. Denn durch gezielte gemeinsame Aktivitäten mit dem Hund - außerhalb des Problemkreislaufs - bekommen Mensch und Hund die Möglichkeit, sich ganz neu zu entdecken und zueinander zu finden.
Freiheit ist das, was du daraus machst.
Alles Liebe
Yvonne

07/01/2023

TRAININGSTAG Ostholstein/Segeberg am Freitag, 13.1.23
Bei Interesse bitte DM 🙋‍♀️

2023 - los geht´s 😎💪Die Termine für die Social Walks bis einschl. März sind nun online 🥳 wir machen gemeinsam und gelass...
05/01/2023

2023 - los geht´s 😎💪

Die Termine für die Social Walks bis einschl. März sind nun online 🥳 wir machen gemeinsam und gelassen wieder schöne Spaziergänge und arbeiten in einer netten Gruppe mit unseren Hunden an den kleinen und großen Problemzonen ❤

NEU: ab sofort finden die Social Walks abwechselnd in und statt. Ich freue mich schon unglaublich darauf, wieder öfter in meiner alten Heimat zu sein und einige meiner Kunden freuen sich ganz bestimmt darüber, für das Training nicht mehr Richtung Hamburg fahren zu müssen 🙃

Alle Termine findest Du auf meiner Homepage (Link in den Kommentaren) und kannst Dich ganz unkompliziert per WhatsApp oder Mail anmelden. Ich freue mich auf Dich und Deinen Hund!

Alles Liebe
Yvonne

24/12/2022
Kein Leckerli ersetzt die echte Kommunikation zwischen 2 Persönlichkeiten, die in einer Beziehung zueinander leben. Dank...
15/12/2022

Kein Leckerli ersetzt die echte Kommunikation zwischen 2 Persönlichkeiten, die in einer Beziehung zueinander leben. Danke Gerd Schuster für diesen Text!

Sind Hunde zunehmend gefährlich?

Das ich das nicht glaube habe ich bereits geschrieben, sie sind aggressiv, wie eh und je.

Anmerkung: Ich schreibe diesen Text absichtlich etwas provokant, um eine Diskussion auszulösen, weil ich mir wirklich Gedanken mache, warum unsere Tierheime überbelegt sind und bei uns nahezu täglich Anfragen über Abgabehunde „reinflattern“.

Und bitte fangt nicht wieder mit Corona-Hunden an, es war vor Corona bereits ähnlich nur in einer anderen Dimension und ist für mich nur eine Verlagerung oder Ablenkung vom Thema.

Vielleicht liegt die Begründung des „Zubeißens“ darin, dass wir westlichen Menschen handlungsunfähig, verweichlicht und der Natur zunehmend entfremdet sind? Wir haben kaum mehr Gespür für die jeweilige Situation und den passenden Moment für eine Belohnung oder Bestrafung. Fehlt es uns ein wenig an Pragmatismus?

Mit Sicherheit tun sich schon einige Leute beim Lesen des Wortes „Bestrafung“ (im Kontext zum Hund) bereits unnormal schwer.

Ich habe kein Problem damit einen Hund situativ zu bestrafen, weil ich mir der Bedeutung und Herkunft des Wortes bewusst bin und nicht einfach so nachplappere was andere erzählen. Übrigens, das Ausbleiben positiver Bestätigung kann bereits eine Form von Bestrafung sein…

Es ist so sehr auffallend, wie sehr im Umgang mit dem Hund jongliert oder der Szene typisch um den heißen Brei herumgeredet wird. Da wird von Begrenzung, Distanz schaffen und anderem gesprochen, doch das Wort „Strafe“ oder „Bestrafung“ wird verbannt, man will es einfach nicht mehr zulassen und haben. Dabei hat doch Strafe nicht unbedingt mit Gewalt oder Isolierung zu tun.

Und weil man konfliktscheu ist, wird lieber mit der Wurst um den Konflikt herum gearbeitet. Erziehung wird mit Dressur gleichgestellt und die Frucht davon ist, dass nahezu alle Hunde, die beißen, super Kunststückchen draufhaben, aber im sozialem Miteinander teilweise hoch gefährlich sind.

Vielleicht ist es genau der Moment, wenn der eigene Hund zuschnappt, bei dem wir uns zu sehr verkopfen. Wissen wir nicht was richtig oder falsch ist in diesem Moment, bei dem es einfach richtig wäre zu handeln? Haben wir kein Recht auf Selbstverteidigung mehr und müssen wir uns beißen lassen?

Und eventuell raubt uns so eine Situation des Grübelns die erforderliche Klarheit gegenüber dem eigenen Hund? – Machen wir uns doch nicht unglaubwürdig, hören wir doch endlich damit auf!

„Rein positive Erziehung“ wird nahezu überall beworben und ist in aller Munde, geht aber nicht. Man ist sich sicher das Richtige zu tun und es passt in diese Zeit, ist irgendwie im Trend und TRENNT.

Randnotiz: Ich empfinde so rein positive Beziehungen als unnatürlich und fremd. Beide Seiten haben doch Bedürfnisse. Oft werden die eigenen, menschlichen Bedürfnisse nach hinten gestellt, Hauptsache der Hund findet sein Glück.

Doch da wird gelächelt, gestreichelt und gefüttert…

Zugegeben, es gibt Hunde, die machen da gerne mit und machen kaum Probleme, außer dass ich persönlich diese Form der Er- bzw. Beziehung als etwas eintönig und langweilig empfinde.

Lassen wir doch diese Gedanken mal zu!

Was, wenn dieser Umgang mit Hunden, also diese „rein positive Erziehung“ eine Begründung für wachsende Probleme und zunehmende Gefährlichkeit von teils noch sehr jungen Hunden ist?

Vielleicht haben bestimmte Hunde solche Menschen satt, im wahrsten Sinne des Wortes und wollen kein Leckerli mehr fressen, sondern zubeißen? Der Hund muss doch fast entarten, um gehört zu werden, dass macht doch wahnsinnig!

Ich hoffe Ihr versteht, was ich meine und damit ausdrücken möchte.

Gerd Schuster

Ob Du im Training mit Deinem Hund Erfolg haben wirst oder nicht, hängt zu einem großen Teil davon ab, ob Du es schaffst,...
09/12/2022

Ob Du im Training mit Deinem Hund Erfolg haben wirst oder nicht, hängt zu einem großen Teil davon ab, ob Du es schaffst, Deine Gewohnheiten dauerhaft zu verändern.
✅ Wenn Du regelmäßig die richtigen Dinge tust, entsteht ein Dominoeffekt, der Dich näher zum Ziel führt. Soweit so gut. Aber warum schaffen wir es oft nicht, dauerhaft an einer Sache dran zu bleiben? 🤔
➡ Veränderung ist unbequem und anstrengend. Wir brauchen dafür viel mentale Energie, da unser Gehirn lieber jeden Tag die bekannten Abläufe abspult (auch wenn die offensichtlich nicht gut sind!) Unseren Hunden geht es da übrigens nicht anders - mit dem Unterschied, dass wir uns diese Tatsache bewusst machen können 👆.
Gute Gewohnheiten beginnen übrigens immer mit kleinen Schritten, die dafür sorgen, dass Du nicht nach 1 Woche wieder hinschmeißt. Wenn Du Dich gesünder ernähren willst, fang erstmal an, jeden Mittag einen Teller Obst zu essen, anstatt ab morgen nur noch glutenfrei, zuckerfrei, salzfrei und vegan zu essen 😂🙈
🐶 Was heißt das jetzt für das Hundetraining, wenn Du das Verhalten von Deinem schwierigen Hund in den Griff bekommen willst? Fang mit vermeintlichen Kleinigkeiten Zuhause an, die Du aber konsequent durchziehst. Zum Beispiel:
❌ permanentes Hinterherlaufen im Haus unterbinden
❌ Deinem Hund nicht ständig Aufmerksamkeit schenken
❌ vor dem Spaziergang für Ruhe sorgen (Hausflur/Auto)
❌ ruhig und klar kommunizieren und Signale durchsetzen (Nein heißt Nein!)
Du siehst, hierbei geht es nicht um irgendwelche Übungen, sondern um gute Gewohnheiten im Umgang mit Deinem Hund, die dafür sorgen, dass Du eine bessere Ausgangslage in großen Konflikten (z.B. Hundebegegnungen) hast. Diese Gewohnheiten alleine lösen zwar nicht die Probleme, aber Du löst die Probleme auch nicht ohne gute Gewohnheiten 😉
Alles Liebe
Yvonne

👀 Your Dog is watching You! 👀🧨⚡️ Dein Hund ist nervös, impulsiv, kann schlecht etwas aushalten und sich nicht konzentrie...
18/11/2022

👀 Your Dog is watching You! 👀
🧨⚡️ Dein Hund ist nervös, impulsiv, kann schlecht etwas aushalten und sich nicht konzentrieren? Er lässt keine Gelegenheit aus, sich über etwas zu beschweren? Du hast immer wieder die gleichen Probleme mit ihm?
🫶 Jetzt mal Hand auf´s Herz: Und Du so?
❓ Regst Du Dich oft über irgendwas auf?
❓ Fliegen zu Hause ständig die Fetzen?
❓ Bist Du schnell genervt, frustriert und gestresst?
❓ Trägst Du viel Wut oder Traurigkeit in Dir?
❓ Schleppst Du ungelöste Probleme mit Dir herum?
❓ Fällt es Dir schwer, Dinge zu akzeptieren?
❓ Deine Gefühle fahren ständig Achterbahn?
👉 Dein Hund weiß, fühlt und sieht das alles!
🐕‍🦺 Wenn Hunde komplexe Verhaltensauffälligkeiten zeigen, die mit Training scheinbar nicht in den Griff zu bekommen sind, ist es hilfreich, den Blick **auch** auf uns und unser seelisches Befinden zu richten. Ich kann von meinem Hund nur das erwarten, was ich ihm selber vorleben kann.
👉 Beispiel Konflikte:
❓ Wie reagierst Du in einem Konflikt in Deiner Familie? Machst Du zwischen Reiz und Reaktion noch einen Atemzug? Oder bist Du emotional so aufgeladen, dass Du schnell aus der Haut fährst? Oder bist Du in der Regel in der Lage, Dich zu regulieren und die Themen konstruktiv anzugehen?
❓ Und wie sieht das jetzt aus, wenn Du mit Deinem Hund in einen Konflikt gerätst? Sei es weil Ihr "unterschiedlicher Meinung" seid oder aber weil z.B. der Erzfeind um die Ecke kommt? Kannst Du souverän und gelassen eine Marschrichtung vorgeben, deeskalierend reagieren und die Nerven bewahren?
💛 Bitte denke immer daran, dass Du mit Deinem Hund in einem System mit gegenseitiger Beeinflussung zusammenlebst. Deswegen ist der Weg zu einer gewünschten Verhaltensveränderung auch immer ein gemeinsamer Weg.
🌺 Es ist nicht einfach und manchmal auch sehr schmerzhaft genau hinzusehen. Wenn wir uns wirklich darauf einlassen, steckt hier aber so ein großes Potential für den Weg in ein zufriedenes Leben (und einen gelasseneren Hund. 😉)
Alles Liebe
Yvonne

🤔 Wie schaffe ich es denn nun, dass mein Hund ruhiger wird? Gibt es da Übungen? Diese oder ähnliche Fragen werden mir al...
17/11/2022

🤔 Wie schaffe ich es denn nun, dass mein Hund ruhiger wird? Gibt es da Übungen? Diese oder ähnliche Fragen werden mir als häufig gestellt.
😴 Bestimmte Ruheübungen wie z.B. Körperarbeit oder konditionierte Entspannung können Deinem Hund dabei helfen runterzufahren.
👉 Isoliert als “Training” angewendet, lösen sie aber nicht grundsätzlich die Verhaltensprobleme, die mit dem unregulierten Energieniveau entstehen. Sie sind nur EIN kleiner Baustein.
💛 Ruhe ist keine Übung. Ruhe ist eine Entscheidung. 💛
Du möchtest, dass Dein Hund gelassener wird und sich besser beherrschen kann?
🔑 Der Schlüssel dafür ist ein grundsätzlich ruhiger, konsequenter und verbindlicher Umgang mit Deinem Hund im Alltag.
✅ Am Anfang steht also Deine ganz bewusste Entscheidung, dass Ruhe ab jetzt die neue Basis Eurer Beziehung ist. Alles beginnt mit Ruhe. Immer.
So kannst Du Zuhause anfangen:
👉 Versuche jeden Kontakt mit Deinem Hund ganz bewusst zu gestalten. Bevor Du etwas von ihm willst (z.B. Halsband und Leine vor dem Spaziergang anlegen), sortiere Dich innerlich kurz und atme tief ein und aus.
Sprich weniger und dafür ruhiger mit Deinem Hund. Achte darauf, Dich langsamer und bedachter zu bewegen.
😎 Dein Hund bekommt nur was er will, wenn er sich zurücknimmt und aufhört zu wuseln, zu jammern und zu springen.
Auch wenn es Dir zu Beginn schwer fällt:
🫶 Je mehr Dein Hund aufdreht, desto ruhiger wirst Du. Lass Dich nicht anstecken, bleib bei Dir und gib eine andere Energie in die Situation. Du wirst überrascht sein, wie viele Momente sich im Zusammenleben dadurch entspannen.
Alles Liebe
Yvonne

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Seedorf
23823

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