Mitunter werden kleine oder „niedliche“ Hunde nicht ernst genommen. Doch wie schon in meinen Clips „Lieben und ernst nehmen“ und „Bandbreite der Gefühle“ erwähnt, kann ein ausgeglichener, erwachsener Zögling nur dann ausgeglichen und erwachsen werden, wenn er als vollständige Person erkannt und behandelt wird. Deshalb, egal ob groß oder klein, egal ob wuschelig oder knochig, massig oder drahtig, lebt eine größtmögliche Bandbreite an Gefühlen mit eurem Zögling, damit er sich ernst genommen und geliebt fühlen kann.
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Mitunter lebt ein Hund in einer Familie oder einer familiären Konstellation, in welcher nicht alle Parteien mit dem Hund zu tun haben, oder einen erzieherischen Part übernehmen möchten. Dann fragen die Menschen, die an der Bindung zu ihrem Hund arbeiten und eine geklärte Beziehung mit ihrem Hund leben möchten, ob es denn nicht alle in der Familie gleich machen müssten. - Nein. Jeder in der Familie stellt sich selbst dar: den anderen und dem Hund gegenüber. Das bedeutet, wenn da jemand nicht „mit zieht“, tut das Ihnen keinen Abbruch. Eine Sozialgemeinschaft besteht immer aus einzelnen Individuen, die sich zueinander klären.
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Jeder hat seinen Charakter, sein Wesen, seine Persönlichkeit. Wenn man einen lebhaften, lustigen Hund bei sich hat, wieso anstreben ihn derart zu verändern, dass er ein ruhiger, desinteressierter Charakter wird? Auch beim Menschenkind würde man nicht anstreben aus einem sportlichen Kind, das gerne draußen tobt, einen Bücherwurm zu machen, der sich lieber in den Lesesessel vergleicht. Ich empfehle die Zöglinge in ihrem Charakter sein zu lassen wie sie sind und den Fokus auf die Folgsamkeit zu legen.
Freiheit und Folgsamkeit gehen Hand in Gand: je zuverlässiger der Hund auf Ansprache reagiert, desto freier kann er sich in seiner Umwelt bewegen WEIL man Verlass hat. So kann er seine Wünsche und Träume haben und leben, bis man etwas sagt. Und etwas anordnen muss ich nur dann, wenn eine Gefahrensituation besteht, oder ich gesellschaftlich anecken würde.
Man sieht es auch in den Clips mit den Hundebegegnungen. Olaf wurde nicht von mir geprägt, er hat seine ersten 6 Lebensjahre bei einer anderen Familie gelebt. So hat er nun ein abgeschlossenes Weltbild mit manchen Eigenschaften, die nun mal sind wie sie sind, er würde gerne zu anderen Hunden, doch er lässt es bleiben, da er genau weiß, es ist nicht erwünscht. Das bedeutet wiederum, Olaf hat seine Wünsche und sein Wesen, doch hat er auch viel innere Ruhe gefunden, da er Anlehnung und Geborgenheit in einem Familienoberhaupt findet, das weiß, wie man sich durch die Welt bewegt.
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Kontakte an der Leine enden meistens schlecht - und in der Innenstadt kann das ohnehin nicht sinnvoll gestaltet werden. Also heißt es da grubdsätzlich "Bitte keinen Kontakt". Olaf kann es mittlerweile gelassen nehmen. Mehr zum Thema "Ungewollter Hundekontakt" oder auch "Sinnvoller Hundekontakt", findet ihr auf dem Youtube-Kanal.
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Die Leinenführigkeit erarbeiten kann also nie der erste Schritt sein, diese wird dann besser, je geklärter man mit seinem Hund zusammen lebt. Denn als wer hält man denn die Leine? Als Kasper, als Leckerli-Geber, als Spielekumpel - oder als Mutter/Vater? In der Begegnungssituation der Leine, kommt es ganz auf die geklärten Positionen an.
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Insbesondere bei großen Hunden, sollte man auf sich aufpassen, falls man sie mal tragen muss. Olafs 34 kg merkt man da schon, wenn man ihn auf die Arme nimmt. Deshalb hier ein kleiner Tipp, wie man sich das Tragen etwas erleichtern kann.
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Nebengedanken ausschalten - „klappt das jetzt auch?“, „guckt mir jemand zu?“, „da kommt ein Hund“ - und im Hier und Jetzt Akzeptanz des Hundes einfordern. Das muss nicht hart oder kalt sein, einfach ernst zu nehmend in der eigenen Persönlichkeit. Denn wahre Selbstsicherheit, die dann auch ankommt - kann man nicht Schauspielern.
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Und man sieht: weder Rasse, noch Alter, noch Geschlecht sind ausschlaggebend dafür, ob der Hund folgt oder nicht. Als wir Olaf mit 6 Jahren (das ist mittlerweile mehr als 3 Jahre her) aus schlimmsten Verhältnissen übernahmen, war er aggressiv in Begegnungen mit anderen Hunden, zerrte an der Leine, bellte in seiner Aufregung unablässig und platzte in jede Richtung vor lauter Drang zu leben. Mittlerweile ist das alles kein Thema mehr, er weiß sich zu benehmen - auch ohne Kommando - und akzeptiert, dass es bei uns anders läuft. So ist auch Olaf mit seinen 6 Jahren noch erwachsen geworden. Es ist also nie zu spät und auch nie zu früh damit anzufangen, sich als JEMAND zu zeigen.
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Kleine Schritte werden schnell große, wenn man jedes Mal zum Ziel kommt. Und das Ziel ist IMMER Akzeptanz.
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Die Menschen denken gern und viel über ihr Gegenüber nach, wenn etwas schlecht läuft. Ob Pferd, Kind, Hund oder Mitarbeiter, es wird bei ihm die Ursache gesucht. Doch hat man sich selbst als eine vernunftbegabte Persönlichkeit darzustellen, damit auf einen eingegangen wird. Man hat also zu lernen eine ernst zu nehmende und verantwortungsbewusste, gerne auch liebevolle Persönlichkeit zu sein, um gehört zu werden. Bei Klarheit in der Kommunikation und in der Persönlichkeitsabgrenzung wird alles resultieren, was man sich wünscht: Folgsamkeit, Geborgenheit, Lachen, Schmusen und Liebe. Auch das derzeit so beliebte Wort Vertrauen wird dann bedeutend und selbstverständlich sein.
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Bei dem Maß an Folgsamkeit des Hundes immer vernünftig bleiben. Man will keinen Roboter und man möchte auch nicht, dass die Beziehung kalt oder hart wird.
Lange Versionen der Reels gibt‘s bei YouTube.
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„Beim Fauser darf man keine Leine dran machen“, schon öfters haben mich solche Aussagen erreicht. Doch was „Beziehung ohne Leine“ bedeutet ist nicht, dass man keine Leine benutzen darf, sondern dass man jede Situation mit seinem ohne ohne Leine meistern können sollte. Erst dann weiß man, dass Positionen in der Familie geklärt sind und es eine reibungslose Kommunikation gibt.
Aber vor allem zu Beginn einer solchen Beziehung, wenn man noch dabei ist seinem Hund zu erklären was was bedeutet und wer hier wer ist, wird man noch eine Leine brauchen. Als HILFSMITTEL in Situationen, in denen man erklären muss, dass man jetzt nicht ignoriert werden möchte. An der Leine sollte dennoch nicht gezerrt und gerissen werden (von keiner Seite) und es sollte kein Dauerzug drauf sein, sie ist lediglich die letzte Instanz, damit der Hund nicht beim Radfahrer, oder beim fremden Menschen oder Hund, oder gar beim Giftköder ankommt.
Zudem gibt es in Deutschland und in jedem Bundesland Gesetze, die nun mal in bestimmten Bereichen eine Leine vorschreiben, so muss eben auch Olaf im Wildpark, im Baumarkt oder in der Stadt an die Leine. Und das ist ja in dem Moment auch gar nicht weiter schlimm, da er den Rest seiner Zeit in größtmöglicher Freiheit leben kann, WEIL Verlass auf zuverlässige Antwort bei Absprache da ist.
Die Leine ist also auch beim „Fauser“ kein NoGo, sondern ein gutes Hilfsmittel, bis man sein Erziehungsziel erreicht hat.
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Schaut euch auch Part 1 dazu an
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Vorsicht vor zu vielen aneinandergereihten Kommandos - irgendwann schaltet der Hund ab. Vor allem auf dem Spaziergang, kann der Zögling mal seinen eigenen Interessen nachgehen, schnuppern, markieren, schauen was so los ist, da kann man mit emotionaler Ansprache eine ausgelassenere Atmosphäre aufrecht erhalten, als wenn man ein Kommando nach dem anderen nutzt. Das heißt auch, wissen was man wann möchte: möchte ich die Stimmung bremsen oder möchte ich meinen Hund anfeuern? So lange man nicht genau weiß was man möchte, kann man es nicht kommunizieren (egal ob Kommando oder emotionaler Ansprache).
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Kaum eine Berufsbezeichnung, die unpassender gewählt sein könnte. Krankenpfleger - pflegen kranke Menschen, Kinderärzte behandeln kranke Kinder und Hundetrainer trainieren Hunde? NEIN! Wäre zwar gar nicht so schlecht, wenn das funktionieren würde, aber beibringen und erziehen sind einfach zwei unterschiedliche paar Schuhe. Niemand kann „für wen anders dessen Kind erziehen“, denn es geht ja immer um das sich Darstellen des Familienoberhauptes. Wenn das Familienoberhaupt in den Augen des Hundes keine respektable (im positiven Sinne) Person ist, kann das niemand anders retten. Also wäre es passender zu sagen es geht um Persönlichkeitsentwicklung - Coaching, Verhaltenberatung für einen entspannten und Leinenlos Alltag mit deinem Hund.
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Prägung - was erlebt der Hund als Welpe? Wie formt sich sein Weltbild und warum passiert es, dass man mitunter unbewusst etwas prägt, das man gar nicht möchte? Einen Fehler zu korrigieren ist viel schwieriger, als von Anfang an ein klares Bild zu haben was man möchte und was nicht - und da dann am Ball zu bleiben. Aus dem Grund gibt es auch kein ZU FRÜH, um mit dem „Training“ bzw. der Erziehung/ der sozialen Strukturierung zu beginnen!
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Der Zug fährt auf zwei Schienen: Bedürfnisbefriedigung und Erziehung/soziale Strukturierung. Mitunter rufen mich Menschen hilfesuchend an, weil ihr Hund unablässig bellt, wenn er zu Hause warten muss. Sie möchten, dass ich helfe das Bellen „abzustellen“. Doch muss man sich hier erst mal die Frage stellen, in wie weit Bedürfnisbefriedigung gegeben ist! Wartet der Hund täglich 4, 6, 8 Stunden zu Hause allein auf seinen Menschen? Man beachte dabei, dass der Hund allein zu Hause nichts weiter tun kann als ein- und auszuatmen. Um hier einfordern zu können, muss erst einmal ein friedvoller, bedürfnisbefriedigter Alltag stattfinden, ansonsten kann es passieren, dass man zum Misshandeln hin abdriftet…
Für mehr Input folgt uns auf dem Youtube-Kanal „Fauser-System“
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