24/06/2024
Die gezeigte 10 1/2 jährige Hündin hatte großes Glück solch tolle und mutige Besitzer zu haben, die sich nach umfangreicher Aufklärung und Risikoabwägung für eine solch große OP entschieden haben.
Die Hündin litt an massiven und schlimmer werdenden Kotabsatzbeschwerden. Röntgen, Ultraschall und Biopsien erbrachten, dass gutartige Tumore, sog. Leiomyome, aufgrund des rasanten Wachstums den Beckenkanal einengen, dadurch den über der Scheide liegenden Enddarm bedrängen und kaum noch Kot durchkommt. Dieser musste immer mehr flüssig gehalten werden, respektive mit Einläufen der Absatz unterstützt werden
Ohne OP bleibt mittelfristig, trotz der Gutartigkeit der Tumore, nur die Erlösung des Tieres, aufgrund der starken Einschränkungen.
Die Besitzer fasten sich ein Herz trotz der Risiken und der delikaten Stelle wo operiert wurde und ließen es drauf ankommen.
In einer vierstündigen OP wurde zu nächst über einen Zugang zum Bauch die Gebärmutter mit Eierstöcken entfernt, da die weiblichen Hormone nämlich Ursache für die Entstehung der Tumore sind. Es wurde sich vom Gebärmutterhals an der Scheide entlang ins Becken präpariert, um so weit wie möglich Scheide und Tumore "von innen" von umliegenden Becken, Darm, blase und Harnröhre zu lösen.
Im zweiten Teil wurde im Damm, also der Bereich zwischen After und Scham, die Scheide frei präpariert. 90% der Va**na, bis zur Mündung der Harnröhre wurde abgesetzt. Eine kleine Mini Scheide wurde rekonstruiert, sodass Harn über eine natürliche Öffnung abfließt.
Der Heilungsverlauf verlief fast perfekt und Komplikationen sind nicht aufgetreten. Die Hündin konnte somit als geheilt entlassen werden.