22/07/2024
𝑼𝒎𝒘𝒆𝒍𝒕𝒔𝒊𝒄𝒉𝒆𝒓𝒉𝒆𝒊𝒕!
Wer von euch hat sich mit diesem Begriff schon einmal bewusst auseinandergesetzt?
Was bedeutet es den Hund umweltsicher zu machen, wie funktioniert das?
Umweltsicherheit wird über Habituation, also Gewöhnung erlangt.
Viele Hunde sind physisch und psychisch in ihrem Alltag und mit ihrem Alltag, überfordert. Denn genau das ist es, was oftmals in der Erziehung des Hundes vergessen wird, der Hund muss es lernen umweltsicher zu werden. Leider sieht man jedoch sehr häufig auf den Straßen genau das Gegenteil.
Wieso ist das so?
Wie immer gibt es auch hierfür mehrere Gründe.
• Die Zahl an Hunden aus dem Auslandstierschutz nimmt stetig zu. Diese Hunde sind zwar in ihrer gewohnten Umgebung umweltsicher, jedoch haben sie oft sehr viele Probleme sich in unserer westlichen Welt zurechtzufinden. Was, wenn man darüber nachdenkt nicht verwunderlich ist. Der Hund hatte bis zu diesem Zeitpunkt als er nach Deutschland kam seine eigene kleine Welt. Wie auch immer diese Welt ausgesehen hat, er kannte sich darin aus, diese Welt war ihm vertraut. In seiner neuen Welt ist eben ALLES NEU. Vielleicht hat der Hund bisher als Straßenhund in der Millionenstadt Barcelona gelebt, er kannte sein Viertel. Sein Territorium war ihm bekannt. Ebenfalls die damit verbundenen Geräusche und Gegenstände. Kommt dieser Hund in ein ländliches Gebiet irgendwo in Deutschland, so kann er mit den Umwelteinflüssen überfordert sein. Maisfelder welche sich im Wind hin und her bewegen, Traktoren und riesige Rasenmäher. Kühe, Pferde usw. hat er vielleicht noch nie zuvor gesehen. So kann es jedoch auch gerade andersherum der Fall sein. Ein Hund welcher bisher auf den Straßen von Rumänien lebte, mitten im Nirgendwo, wird in der deutschen Stadt einen „Schock“ bekommen. Noch viel heftiger ist es, wenn der Hund aus einem Shelter stammt, oder womöglich bereits dort geboren wurde. Dieser kennt so gut wie keine Umwelteinflüsse.
• Auch unsere sogenannten Corona-Hunde haben Defizite, selbst wer zu dieser Zeit wollte, es war unendlich schwer in einer Welt, welche fast zum Stillstand gezwungen wurde, einen Hund an das, bis dahin, normale Leben zu gewöhnen.
• Genauso wie es Helikoptermütter gibt, gibt es auch Helikopter-Hundehalter. Diese Hundehalter packen ihre Hunde in Watte und möchten sie vor der „bösen weiten Welt“ beschützen. Diese Hunde bekommen keine Chance eigene Erfahrungen zu sammeln und über Versuch und Irrtum zu lernen.
Wer sich an dieser Stelle überlegt, ob er vielleicht ein sogenannter Helikopter-Hundehalter ist, so habe ich nachfolgend ein paar Fragen zur Beantwortung aufgelistet.
𝘞𝘪𝘦 𝘷𝘪𝘦𝘭 𝘏𝘦𝘭𝘪-𝘏𝘢𝘭𝘵𝘦𝘳 𝘴𝘪𝘯𝘥 𝘚𝘪𝘦?
> 𝘙𝘦𝘢𝘨𝘪𝘦𝘳𝘦𝘯 𝘚𝘪𝘦 𝘢𝘶𝘧 𝘫𝘦𝘥𝘦𝘴 𝘢𝘶ß𝘦𝘳𝘨𝘦𝘸ö𝘩𝘯𝘭𝘪𝘤𝘩𝘦 𝘎𝘦𝘳ä𝘶𝘴𝘤𝘩 𝘐𝘩𝘳𝘦𝘴 𝘏𝘶𝘯𝘥𝘦𝘴? 𝘚𝘪𝘯𝘥 𝘚𝘪𝘦 𝘥𝘢𝘣𝘦𝘪 𝘴𝘤𝘩𝘯𝘦𝘭𝘭 𝘷𝘦𝘳𝘶𝘯𝘴𝘪𝘤𝘩𝘦𝘳𝘵?
> 𝘔𝘦𝘪𝘥𝘦𝘯 𝘚𝘪𝘦 𝘏𝘶𝘯𝘥𝘦𝘣𝘦𝘨𝘦𝘨𝘯𝘶𝘯𝘨𝘦𝘯?
> Ä𝘯𝘥𝘦𝘳𝘯 𝘚𝘪𝘦 𝘰𝘧𝘵 𝘥𝘪𝘦 𝘌𝘳𝘻𝘪𝘦𝘩𝘶𝘯𝘨𝘴𝘮𝘦𝘵𝘩𝘰𝘥𝘦, 𝘸𝘦𝘯𝘯 𝘥𝘪𝘦 𝘷𝘰𝘳𝘩𝘦𝘳𝘪𝘨𝘦 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘨𝘳𝘦𝘪𝘧𝘦𝘯 𝘸𝘪𝘭𝘭?
> 𝘒𝘯𝘶𝘳𝘳𝘵 𝘦𝘪𝘯 𝘢𝘯𝘥𝘦𝘳𝘦𝘳 𝘏𝘶𝘯𝘥 𝘥𝘦𝘯 𝘐𝘩𝘳𝘪𝘨𝘦𝘯 𝘢𝘯, 𝘣𝘦𝘷𝘰𝘳𝘻𝘶𝘨𝘦𝘯 𝘚𝘪𝘦 𝘦𝘪𝘯 𝘴𝘰𝘧𝘰𝘳𝘵𝘪𝘨𝘦𝘴 𝘌𝘪𝘯𝘨𝘳𝘦𝘪𝘧𝘦𝘯 𝘢𝘯𝘴𝘵𝘦𝘭𝘭𝘦 𝘷𝘰𝘯 𝘉𝘦𝘰𝘣𝘢𝘤𝘩𝘵𝘦𝘯?
> 𝘔𝘶𝘴𝘴 𝘐𝘩𝘳 𝘏𝘶𝘯𝘥 𝘥𝘪𝘦 𝘪𝘩𝘮 𝘣𝘦𝘪𝘨𝘦𝘣𝘳𝘢𝘤𝘩𝘵𝘦𝘯 𝘚𝘪𝘨𝘯𝘢𝘭𝘦 𝘻𝘸𝘪𝘯𝘨𝘦𝘯𝘥 𝘣𝘦𝘩𝘦𝘳𝘳𝘴𝘤𝘩𝘦𝘯?
> 𝘞𝘪𝘳𝘥 𝘐𝘩𝘯𝘦𝘯 𝘮𝘶𝘭𝘮𝘪𝘨, 𝘸𝘦𝘯𝘯 𝘦𝘪𝘯 𝘧𝘳𝘦𝘮𝘥𝘦𝘳 𝘏𝘶𝘯𝘥 𝘢𝘶𝘧 𝘥𝘦𝘯 𝘐𝘩𝘳𝘦𝘯 𝘻𝘶𝘬𝘰𝘮𝘮𝘵?
> 𝘛𝘰𝘭𝘦𝘳𝘪𝘦𝘳𝘦𝘯 𝘚𝘪𝘦 𝘝𝘦𝘳𝘩𝘢𝘭𝘵𝘦𝘯𝘴𝘮𝘢𝘯𝘬𝘰𝘴 𝘐𝘩𝘳𝘦𝘴 𝘝𝘪𝘦𝘳𝘣𝘦𝘪𝘯𝘦𝘳𝘴 𝘨𝘳𝘰ß𝘻ü𝘨𝘪𝘨? > 𝘏𝘢𝘣𝘦𝘯 𝘚𝘪𝘦 𝘡𝘸𝘦𝘪𝘧𝘦𝘭, 𝘥𝘢𝘴𝘴 𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘢𝘯𝘥𝘦𝘳𝘦 𝘗𝘦𝘳𝘴𝘰𝘯 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘨𝘶𝘵 𝘨𝘦𝘯𝘶𝘨 𝘢𝘶𝘧 𝘐𝘩𝘳𝘦𝘯 𝘏𝘶𝘯𝘥 𝘢𝘶𝘧𝘱𝘢𝘴𝘴𝘦𝘯 𝘸ü𝘳𝘥𝘦?
Den Artikel zu den Fragen findet ihr unter:𝘩𝘵𝘵𝘱𝘴://𝘸𝘸𝘸.𝘵𝘪𝘦𝘳𝘸𝘦𝘭𝘵.𝘤𝘩/𝘢𝘳𝘵𝘪𝘬𝘦𝘭/𝘩𝘶𝘯𝘥𝘦/𝘪𝘯-𝘸𝘢𝘵𝘵𝘦-𝘨𝘦𝘱𝘢𝘤𝘬𝘵-𝘷𝘦𝘳𝘬𝘶𝘮𝘮𝘦𝘳𝘵-𝘥𝘦𝘳-𝘩𝘶𝘯𝘥-𝟦𝟢𝟩𝟦𝟤𝟦
Je mehr Fragen du mit Ja beantworten kannst, desto größer ist deine Tendenz zum sogenannten «Helikoptern».
𝑊𝑎𝑠 𝑏𝑒𝑑𝑒𝑢𝑡𝑒𝑡 𝐻𝑒𝑙𝑖𝑘𝑜𝑝𝑡𝑒𝑟𝑛: 𝐷𝑎𝑟𝑢𝑛𝑡𝑒𝑟 𝑣𝑒𝑟𝑠𝑡𝑒ℎ𝑡 𝑚𝑎𝑛 𝑒𝑖𝑛𝑒 ü𝑏𝑒𝑟𝑏𝑒ℎü𝑡𝑒𝑛𝑑𝑒 𝑉𝑒𝑟ℎ𝑎𝑙𝑡𝑒𝑛𝑠𝑤𝑒𝑖𝑠𝑒 – 𝑤𝑖𝑒 𝑒𝑖𝑛 𝐵𝑒𝑜𝑏𝑎𝑐ℎ𝑡𝑢𝑛𝑔𝑠-𝐻𝑢𝑏𝑠𝑐ℎ𝑟𝑎𝑢𝑏𝑒𝑟, 𝑑𝑒𝑟 𝑠𝑡ä𝑛𝑑𝑖𝑔 ü𝑏𝑒𝑟 𝑒𝑖𝑛𝑒𝑚 𝑘𝑟𝑒𝑖𝑠𝑡 𝑢𝑛𝑑 𝑎𝑙𝑙𝑒𝑠 𝑘𝑜𝑛𝑡𝑟𝑜𝑙𝑙𝑖𝑒𝑟𝑡.
• Nun und als letzten Grund möchte ich noch das Leben hinzufügen.
In meinem inneren Ohr, höre ich euch fragen: Häääää?
– Aber ja, das Leben verhindert oftmals eine ausreichende Gewöhnung unseres Hundes an unser Leben. Wir selbst sind oft so sehr im Stress und unter Druck. Sodass wir schlichtweg keine Zeit haben, oder es vor uns herschieben, oder zu müde sind, oder, oder, oder um uns Zeit dafür zu nehmen den Hund kleinschrittig an seine Umwelt heranzuführen. Dass wir uns darüber Gedanken machen, was wir von unserem Hund verlangen und ob er dieses überhaupt leisten kann. Das ist menschlich und nicht verwerflich.
Wichtig ist es jedoch, wir müssen uns selbst reflektieren! Uns hinterfragen, den Hund hinterfragen und uns die Frage stellen, kann dieser Hund diese Aufgabe meistern und / oder muss ich ihn darin unterstützen. Muss ich ihn hier und jetzt an die Hand nehmen und ihm sagen: Schatz ich weiß, das ist jetzt vielleicht gruselig, aber gemeinsam schaffen wir das. Oder muss den Hund aufmuntern, mutig voranzuschreiten und seine eigene Erfahrung zu machen. Oder muss ich ihn zurückhalten und ihm erklären, dass das, was er gerade vorhatte, keine gute Idee ist …
wie auch immer, wir müssen dem Hund unsere Welt erklären. Mal ganz sanft und behutsam, mal mit einem tritt in den Popo (Bildlich gesprochen) und ein anderes Mal mit einem zurückhalten oder in den Arm nehmen.
So bekommt der Hund eine Umweltsicherheit, so können Hund und Halter die größtmögliche Freiheit genießen.
Habt einen guten Start in die Woche