11/03/2023
10 Jahre Thea, eine Liebe für die Ewigkeit
Thea, fast genau 10 Jahre warst Du an meiner Seite, wir waren wirklich nur selten getrennt. Kennengelernt habe ich dich im Oktober 2012 in Griechenland in einem privaten Shelter. Dort hast du mich gefunden, nicht umgekehrt. Vom ersten Tag an warst du immer bei mir, wenn ich da vor Ort war, wolltest auch keinen anderen Hund an mich heranlassen, hast mich immer abends zum Tor gebracht. Ich fragte, wie du heißt, doch du hattest keinen Namen, ab diesem Augenblick warst du Thea. In diesem Oktober habe ich dir versprochen, ich finde ein Haus hier und hole dich. Am letzten Abend hast du mich nicht zum Tor begleitet. Du hast mir wohl nicht geglaubt…
Wir fanden ein Haus und im März 2013 kehrte ich zurück. Du warst gechippt, hattest alle Impfungen und ich einen Rückflug nach Frankfurt, weil wir in Düsseldorf wegen Tierschutz Embargo gegen die Fluglinie nicht landen durften, eine andere Fluggesellschaft flog im Winter aber nicht. Außerdem hattest du mehr als 10 Kilo mehr auf den Rippen. Othon hatte sich sehr gut um dich gekümmert. So schwer warst du, dass ich dich fast nicht in den Flieger bekommen hätte.. Mit Box mehr als 40 Kilo bedeutet Cargo fliegen. Dies wäre irre teuer geworden, aber die Frau am Counter hatte ein Herz für uns. Wir landeten am 16. März
Wir landeten, die Box passte nicht in den Kombi, zu groß, also am Flughafen die Box im strömenden Regen zerlegen und du mit in den Fußraum. Ein Alptraum. Unser Hund Fred war auch nicht sehr begeistert über den Familienzuwachs.
Dann wurdest du erstmal sehr krank, keiner hatte dir gesagt, dass man Maiglöckchen als Hund nicht fressen darf… doch du wurdest gesund und im Mai sind wir endgültig in das Haus eingezogen. Auch Fred fand dich inzwischen ganz nett und gab sogar das Zepter der Führung an dich ab.
Dann hab ich dir erstmal Gold implantieren lassen an den Gelenken, denn du hattest mit deinen 6 Jahren leider eine ausgeprägte Arthrose. Die Chance, das dies etwas bringt lag bei 50%. Nach 4 Wochen liefst du auf den Hinterbeinen.
Die Jahre gingen ins Land, du warst sehr oft sehr krank, mehr als einmal haben wir beide mit dem Schicksal einen Deal gemacht. Du hast vieles überstanden und mich gelehrt, das es immer noch einen Weg gibt, das vieles einfach Geduld braucht und das man niemals aufgibt. Du warst meine Königin. Weder der Ehrlichienschub mit einer Milz, die bis ins kleine Becken ging, noch ein Milztumor (gesichert durch Ultraschall) haben dich klein bekommen. Der Milztumor verschwand wieder mit Hilfe von Tierkommunikation, Reiki und viel Schamanismus und auch die Riesenmilz liess sich mit Reiki und einer längeren Tablettengabe in den Normalzustand zurücksetzen.
Du wurdest älter und meine Angst wuchs.. vor diesem einen Tag, der nie kommen darf, der aber unausweichlich ist. Manchmal habe ich gescherzt und gesagt, du bist eigentlich eine Katze, denn du hast 7 Leben. Ich glaube im Laufe der Jahre waren es noch mehr.
Letztes Frühjahr kam eine partielle Stimmbandlähmung dazu, du hast viel gehustet und konntest auch nicht mehr richtig bellen. Ich besorgte alles, was man so brauchen kann, alles für den Notfall… dann liess ich meine sehr geschätzte Tierkommunikationskollegin Silke Wettich mit dir sprechen. Was sollen wir machen? Deine Antwort war mehr als eindeutig, du wolltest keine Op. Du hattest Zweifel, das du das überleben würdest. Du wolltest nicht einen Op mit Kacheln als Letztes sehen auf dieser Erde. Allerdings hättest du mir zuliebe die Op versucht. Natürlich haben wir dich nicht operieren lassen, sondern dich mit allerlei Homöopathie etc. behandelt, tatsächlich verbesserte es sich wieder, das bellen wurde ein klein wenig weniger heiser. Du hast noch zusätzlich gesagt, dass du, wenn es soweit wäre, einfach nicht mehr aufstehen würdest. Sollte es soweit kommen, würdest du dann gerne Hilfe in Anspruch nehmen, aber nur und erst dann.
Die letzten Monate war es immer mehr nicht mehr zu übersehen, dass der letzte Abschnitt in deinem Leben begonnen hatte. Die Spaziergänge wurden immer kürzer, das Schnäuzchen noch grauer und auch der Gesichtsausdruck war oft müde. Aber immer wieder kehrte der Glanz in deine Augen zurück und auch das Essen schmeckte immer hervorragend. Mit der Zeit wurde die Kontrolle über den Darm schlecht, das war uns aber egal. Wir haben uns immer gefreut, das es noch funktioniert, das du dich noch lösen konntest. Auch die anderen beiden Jungs in die Schranken verweisen hat bis zuletzt ohne Probleme geklappt, eine Königin bis zum Schluss. Die letzten Wochen haben wir abwechselnd unten geschlafen, die Treppen der 2 Etagen waren zu anstrengend für dich. Zuerst haben wir es mit einem Kindergitter versucht, dies hast du aber in der einen Nacht nach 2 Stunden schimpfen eingerissen und bist hoch gekommen zu uns. Seit dieser Nacht schliefen wir abwechselnd unten bei dir.
Ich hatte zwischenzeitlich Angst, dass ich den Zeitpunkt verpassen würde, wenn er denn wirklich kommt. Ich fragte meine Tierkommunikationslehrerin Claudi Widder um Rat. Die sagte mir dann aber, dass bei so einer tiefen Verbindung diese Angst unbegründet sei. Ich würde es merken.
So war es leider auch, ich wusste es innerhalb von wenigen Minuten, als der Punkt erreicht war. Ein letzter Infekt hatte dich zusätzlich geschwächt. Ich hab dir noch Derivatio, Antibiose und auch Kohletabletten gegeben, aber der Durchfall war heftigst. Am nächsten Morgen war es zwar besser, aber nicht gut. Du lagst schön in der Sonne draussen im Fell, ich hab dich mehrfach gesäubert. Leckerlies hast du die ganz Zeit gerne genommen. Nachmittags schmeckten die Leckerlies immer noch, aber du kamst nicht mehr hoch. Keine Kraft mehr im lieben alten Körper. Ich hab dir noch geholfen mit dem Geschirr, was dich hinten gestützt hat ein letztes Pippi in den Garten zu machen. Die Pfoten standen nicht mehr richtig auf dem Boden. Da haben wir es beide gewusst. Die Stunde war gekommen.
Wir haben dich dann mit deinem Fell reingetragen und ich hab alles vorbereitet. Wir haben es dir gesagt und dich gehalten, als du über die Brücke gegangen bist. Die Nacht habe ich an deiner Seite verbracht. Ich denke zwar, du warst schon weg, deine Seele ist sofort geflogen, es fühlte sich an, als hättest du einen zu engen Anzug abgelegt (danke liebe Claudi Widder für deine Kommunikation, nachdem Thea die Brücke überquert hatte), aber die Totenwache war mir sehr wichtig. Ben, unser kleiner Hund, hatte sich schnell von dir verabschiedet, der wollte auch am nächsten Morgen nicht an dir vorbei. Hugo, den du ja gross gezogen hast, hat es anfangs gar nicht verstanden. Er hat dich immer wieder mit der Pfote angestupst, du mögest doch wach werden. Hugo war deine mobile Zahnbürste, der hat dir ja mit Inbrunst die Zähne abgeleckt. Und genau das hat er dann noch einmal gemacht, einmal über die Schnauze lecken, dann ist auch er gegangen.
Meine Königin, meine Nudel, meine Maus, meine Thea, mein Liebes, ich kann es immer noch nicht fassen, dass du nicht mehr bei uns hier bist. Während ich das hier schreibe, laufen immer noch die Tränen, aber die Dankbarkeit für 10 unfassbar schöne Jahre lassen mich damit im Frieden sein. Nur wenige Tage haben uns von den vollen 10 Jahren getrennt. Ich bin sowieso sicher, dass wir uns wiedersehen. Jetzt bist du bei Fred, meinem Papa und bei Thalia, die dich als junges Hundemädchen von der Landstraße gerettet hat. 16 Jahre bist du geworden, ein unfassbares Alter für ein so großes Hunde Mädchen mit so vielen Baustellen aus dem Tierschutz. Meine Tierärztin nannte dich ja immer den Wunder Hund… weil du einfach alles geschafft und überstanden hast und immer älter wurdest.
Unsere Liebe zueinander reicht aus, die Zeit bis zum Wiedersehen zu überstehen, was auch immer passiert.
In ewiger Liebe dein Frauchen