12/07/2020
Kastrationsnarbe
Ich möchte euch heute anhand eines Beispiels etwas über die Ganzheitlichkeit der Osteopathie erzählen. Der Körper ist mit all seinen Funktionen ein komplexes System, ein unbehandeltes Problem kann verheerende Folgen für den gesamten Körper haben.
Ich habe innerhalb einer Woche 2 Patienten behandelt, von denen ich berichten möchte.
2 Wallache, ganz unterschiedliche Typen, unterschiedliche Reitweisen. Beide haben das Problem immer wieder Verspannungen und Blockaden in der Lendenwirbelsäule und im Becken zu haben. Beide schleifen mit den Hinterhufen, mal mehr, mal weniger. Und beide heben immer mal wieder aus dem Nichts heraus ein Hinterbein abnorm hoch, der eine spreizt es sogar seitlich ab.
Nun könnte man meinen: okay, haben beide eben diese Blockaden. Aber, warum treten diese immer wieder auf? Es sind keine weiteren, orthopädischen Probleme bekannt.
Die Antwort: beide haben extreme Spannungen im Becken durch ihre Kastrationsnarbe. Vernarbtes Gewebe behindert normale Bewegung. Es zieht,zerrt und schmerzt vielleicht sogar.
Reflektorisch verspannt der Rücken, die Pferde können das Becken schlecht abkippen und kaum untertreten.
Behandelt man osteopathisch neben den Blockaden im Bewegungsapparat auch die Kastrationsnarbe kann das deutliche Verbesserung und Erleichterung bringen.
Ihr seht, oft ist Aufmerksamkeit gefragt, wenn immer wieder die selben Probleme auftreten. Nicht selten liegt die Ursache dann tiefer, als es zunächst scheint.
Nichts im Körper ist getrennt voneinander zu betrachten, und dort sollte die ganzheitliche Therapie, die Osteopathie ansetzen.