
19/09/2025
Hunde im Stall
Hunde im Stall gehören irgendwie dazu. Oft haben Stallbetreiber welche, damit haben diese Hunde ziemlich simpel auch das Recht, dort zu sein. Natürlich wissen sie in der Regel, wie sich in dem Stall benommen wird und das, was der Stallbetreiber möchte, wird er auch bei seinen Hunden entsprechend durchsetzen (Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel). Jedenfalls sind alle Hunde, die dazu kommen, diejenigen, die sich anzupassen haben. Können sie das nicht oder möchten ihre Besitzer das nicht - nun ja, dann müssen sie zuhause bleiben. So weit, so klar. In der Realität kollidiert das oft. Vor allem, wenn man im Stall Publikumsverkehr hat. Dabei ist so ein Stall ja ein Ort für Reiter und ihre Pferde. Nicht aber zwingend auch für Hunde. In manchen sind sie sogar ganz verboten. Oder müssen sich eben an konkrete Regeln halten. Geht das nicht, gibt es ziemlich automatisch viel Stress. Mit allen Parteien. Kommt dann noch Uneinsichtigkeit dazu, dann wird es richtig wild.
Zum Beispiel ist es in den meisten Ställen absolut normal, dass Hunde nichts in Boxen oder Reithallen zu suchen haben. Auch auf Weiden sind sie nicht erwünscht - maximal auf leeren Weiden, aber es wird nicht gerne gesehen, dass sie dort hinmachen. Das ist so ein Konsens, mit dem alle Beteiligten doch etwas anfangen können, oder? Logischerweise wird auch nicht unter Pferden durchgerannt, an Pferden hochgesprungen oder in irgendwelche Schweife gehapst. Kommt ein Pferd, sollte der Hund nicht plötzlich losschießen. So. Eigentlich ja simpel. Komplizierter wird es, wenn der Hund aber eigentlich gut erzogen ist - trotzdem aber zum Beispiel nicht in den Stall mitdarf. Oder trotzdem an die Leine muss. Weil Stallbetreiber das so wollen. Das ist ihr gutes Recht. Verstehen aber viele nicht. Weil: “Der Hund tut ja nix.” Oder: “Aber die Hunde vom Stallbetreiber dürfen auch.” Ja, gut, aber dem gehört eben der Laden, der hat Hausrecht. Darum ist es schon sinnvoll, sich vor dem Einzug oder vor dem Betreten des Stalles zu informieren, was denn erlaubt und erwünscht ist, wenn es um Hunde geht.
Leider gehen heutzutage viele davon aus, dass so ein Stall für Hund (und gerne auch mal Kind) so eine Art Abenteuerspielplatz ist. Das machen Reiter und Nichtreiter gleichermaßen. Und wenn dann so ein Fiffi nach der Pferdeschnute schnappt, weil das gerade nett aus seiner Box guckt - dann werden Einsteller auch schnell mal sauer. Und schon gibt es Stunk. Weil viele nicht begreifen, dass in einem Stall vor allem erst Mal Pferde zuhause sind. Die haben ein Recht darauf, kein vollgepinkeltes Heu zu bekommen und auf ihren Paddocks oder in ihren Boxen keine Tutnichtse zu haben, die spontan mit 500 Kilo Pferd spielen wollen. Weist man die Leute darauf hin, werden die schnell grantig und verweisen zum Beispiel auf Hunde, die frei rumrennen dürfen. Ja, vielleicht dürfen die das, aber offensichtlich ist dein Hund nicht stalltauglich. Vielleicht sind das die Hunde vom Stallbetreiber, die das eben dürfen, weil ihm der Bums gehört. Ja, könnte dir unfair vorkommen, ist aber einfach so.
In manchen Fällen ist es schlichtweg erholsamer für alle Beteiligten, wenn der Hund sich entweder benehmen kann oder zuhause bleibt, falls er Probleme im Stall macht. Denn die Pferde kommen dort zuerst. Und wenn sich der Hund im Umkreis von Pferden nicht beherrschen kann, dann ist er dort einfach falsch. Die Pferde sind schließlich im Stall zuhause und sollen sich dort auch gut fühlen. Und ihre Besitzer zahlen jetzt auch nicht so wenig Geld dafür, dass das so ist. Darum: Hund an die Leine, wenn es im Stall nicht klappt. Oder vielleicht auch ganz Zuhause lassen. Auch wenn der Stallbetreiber seine eigenen Fiffis dort herumflitzen lässt.
Foto: Der Erzfeind war da.