
29/05/2023
Let it be?
Zu den Leiden von kurzköpfigen Qualzuchten wie der Französischen Bulldogge, dem Mops und Co. gibt es mittlerweile unzählig viel Informationsmaterial. Social Media ist zwar voll von "lustigen Bulldoggenvideos", aber auch Aufklärungsposts sind erfreulicherweise mittlerweile ziemlich populär. Ändert sich dadurch etwas? Werden weniger Qualzuchten gekauft und gezüchtet? Könnte man annehmen, ist aber nicht so. Die Entscheidung für oder gegen einen Hund ist wie bei vielen menschlichen Entscheidungsprozessen wenig rational.
In einer aktuellen Studie (Bognar & Kubinyi 2023) wurde die Effektivität von Aufklärungskampagnen zu Qualzuchten untersucht. Die Beobachtung: Personen, die sich bewusst für Qualzuchten entschieden, wussten zum größten Teil von deren gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Es war ihnen halt nur egal. Die Ergebnisse deuten also (unüberraschenderweise) darauf hin, dass Aufklärung über den schlechten Gesundheitszustand das Qualzuchtproblem nicht löst.
Zsófia Bognár, Enikő Kubinyi,The brachycephalic paradox: The relationship between attitudes, demography, personality, health awareness, and dog-human eye contact Applied Animal Behaviour Science, Volume 264, 2023,105948, ISSN 0168-1591