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Foxys Geschichte
Foxy wurde 2013 in freier Natur im Allgäu geboren, ist heute zu einer bildschönen Rotfuchsdame und wahrhaften Lady geworden. Sie wurde als Welpe im Alter von ca. 4 Monaten von einem Auto angefahren. Ihre Mutter wurde bei diesem Unfall getötet und Foxy schwer verletzt. Der Autofahrer brachte Foxy zum Tierarzt. Der zuständige Jäger nahm sich zuerst ihrer an und wollte sie gesund pflegen und wieder auswildern. Doch nach einer weiteren Untersuchung der Tierärzte wurde diagnostiziert, dass Foxy nie wieder in der Natur leben könne. Die zerschmetterte Schulter versteift bei Kälte. Damit wäre sie eindeutig gehandicapt und z.B. im Winter nicht in der Lage, selber für ihr Futter zu sorgen. Eine Auswilderung war somit unmöglich. Zoos oder Wildparks wollten das verletzte Tier nicht aufnehmen. Dem zuständigen Jäger blieb also nach dem Naturschutzgesetz keine andere Wahl, als das Tier zu töten. Drei Stunden vor der geplanten Tötung erfuhr zufällig Rolf Niggemeyer, Foxys heutiger Ziehvater oder besser Partner (denn als solchen betrachtet Foxy Rolf) vom Schicksal der Fähe, bat den Jäger um Aufschub und erklärte sich bereit, Foxy gesund zu pflegen.
Foxys Genehmigungen Da eine Auswilderung ja ausgeschlossen war, wollte Rolf ihr ein dauerhaftes Zuhause geben. Er wusste, dass es nicht erlaubt ist, einen Fuchs ohne behördliche Genehmigung als “Heimtier” zu halten. Er benötigte eine Abtretungserklärung des Jägers und eine Ausnahmegenehmigung zur Haltung eines Wildtieres der unteren Landschaftsbehörde. Der Amtsveterinär überzeugte sich von Foxys vorschriftsmäßiger Unterbringung. Nach einer Sachkundeprüfung erhielt Rolf die Erlaubnis, Foxy öffentlich zu zeigen.
Das Zusammenleben mit Foxy Glücklicherweise hatte nicht nur die Tierärztin Foxy ins Herz geschlossen, sondern Foxy erwidert die Zuneigung, indem sie jegliche Behandlungen ohne Gegenwehr über sich ergehen ließ und lässt. Hinweise zur Pflege und Haltung fand Rolf in einem Buch aus Kanada, in der deutschsprachigen Literatur fand er wenig Hilfe. Die meisten Entscheidungen zum Umgang miteinander erfolgten aus dem Bauch heraus. Anfangs schlief Rolf auf einer Isomatte vor Foxys Box. Immer mit einer Hand vor ihrer Schnauze, damit sie sich an die neue Bezugsperson gewöhnt. Gefüttert wurde nur aus der Hand. Zwei Wochen lang massierte er ihre Vorderläufe, denn durch die Brüche waren die Sehnen verkürzt und Foxy lief nur auf ihren Handrücken. Foxy hat im Wintergarten ein eigenes Gehege, darf tagsüber frei im Haus herumlaufen, im Bett schlafen oder mit zum Kuscheln auf die Couch. Lady Foxy fordert diese Rechte auch ein. Füchse sind von Natur aus sehr scheue Tiere. Foxy ist zwar von Geburt ein Wildtier, aber mittlerweile an Menschen gewöhnt. Trotzdem legt sie ihr scheues Verhalten nur langsam immer weiter ab. Vor allem beim Spazierengehen möchte sie stets an Hausmauern, Hecken oder anderen Strukturen entlanglaufen. Denn sie empfindet z.B. Radfahrer, Kinderwagen oder - für sie noch schlimmer - fremde Männer als Gefahr und möchte in Deckung gehen oder noch lieber auf Rolfs Arm. Rolf und Foxy haben eine unglaublich innige Verbindung und sind wirklich ein Herz und eine Seele. Rolf sagt oft lachend, dass er froh ist eine so tolerante Ehefrau zu haben. Sogar auf Reisen begleitet Foxy die beiden im Wohnmobil. Sie hat einen Heimtierausweis und ist gechipt, geimpft, entwurmt und gegen alles behandelt, was der Amtsveterinär vorgeschrieben hat. Insbesondere muss man sich nicht vor dem Fuchsbandwurm fürchten (an dem in Deutschland weniger Menschen erkranken als vom Blitz erschlagen werden). Im Wartezimmer beim Tierarzt sitzt Foxy übrigens brav neben Hunden und Katzen. Wenn Rolf mit seiner Foxy an der Leine spazieren geht, erntet er in der Regel neugierige, erstaunte, aber auch wohlmeinende Blicke. Zudem sind alle fasziniert von der Schönheit des Fuchses. Immer wieder hört man die Frage „Ist das wirklich ein echter Fuchs?“ Und Rolf beantwortet immer wieder geduldig die gleichen Fragen und hat ein Leuchten in den Augen, welches seine Liebe zu Foxy verrät. Die Reaktionen sind sehr positiv. Schließlich können die Menschen sehen, dass das Tier sich bei Rolf wohl fühlt. In der Hundeschule war Foxy auch schon. Sie hatte anfangs Angst vor Hunden, selbst vor Zwergpinschern. Rolf wollte, dass sie das Verhalten von Hunden kennenlernt. Einen Hund kann man natürlich nicht aus einem Fuchs machen. Denn Füchse sind stark instinkt-gesteuert und wohl auch einfach zu schlau, jedem Befehl zu folgen.
Wildtiere gehören in die Natur Rolf stellt in Gesprächen immer klar: Foxy ist ein Wildtier. Sie ist in Freiheit geboren und dass sich Menschen Wildtiere als Haustiere halten, hält er prinzipiell für falsch. Wildtiere gehören in die Natur! Doch ohne seine Hilfe würde Foxy heute nicht mehr leben. Auch hätte Rolf nach einer anderen Lösung gesucht, wenn Foxy sich nicht bei ihm wohlgefühlt hätte. Dass sie so lieb und zutraulich werden würde, das hätten wir nicht gedacht, sagt er. Immer mehr Füchse zieht es in die Städte, was v.a. an der immer stärkeren Einschränkung ihres natürlichen Lebensraums liegt, aber auch daran, dass Menschen nachts Katzenfutter rausstellen. Das holt sich dann auch schon mal der Fuchs. Füchse haben schnell gelernt, dass sie in Wohngebieten nicht bejagt werden. Apropos Nahrung: Foxy frisst abends Hundefutter und am Tag gibt es drei bis vier Eintagsküken, die man tiefgefroren kaufen kann. Die Knochen und Federn der Küken braucht der Fuchs für seine Verdauung.