Giulia Pöhnl: Pferde.nachhaltig.ausbilden

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Giulia Pöhnl: Pferde.nachhaltig.ausbilden Biotensegrales Pferdetraining vom Boden und im Sattel: Mobiler Unterricht, Beritt und Faszienkurse

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20/12/2024

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08/09/2024

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Die Arbeit an der Hand und das tensegrale Training Ihr habt euch einen Beitrag gewünscht, hier ist er. 🙂Einige Zeit hab ...
10/07/2024

Die Arbeit an der Hand und das tensegrale Training

Ihr habt euch einen Beitrag gewünscht, hier ist er. 🙂
Einige Zeit hab ich die Arbeit an der Hand (versammelnde Arbeit auf Trense) hinten angestellt, weil ich gemerkt habe, dass meine Pferde immer wieder in kompensatorische Bewegungsmuster zurückgefallen sind. Das zeigte sich zum Beispiel durch ein vermehrtes Stützen über den Unterhals, eine aufgewölbte Lende und ein Verkürzen der dorsalen Kette. Trotzdem mochte ich die Ergänzung zum tensegralen Training („Bewegungstraining“) am Kappzaum, weil der Fokus ein anderer ist, ich die Pferde mehr schließe und zum Beispiel an der Beugung der Hinterhand arbeite.
Grundsätzlich kann ich viele Übungen im tensegralen Training ebenso auf Trense ausführen. Das ist zum Beispiel zur Gewöhnung an das Gebiss super und zur Vorbereitung aufs Reiten. Die eigentliche Arbeit an der Hand ist für mich aber eher klassisch geprägt und besteht u.a. aus Abkauübungen sowie Seitengängen, zur Förderung der Versammlungsfähigkeit und zur Mobilisation. Die Pferde werden in Aufrichtung gearbeitet. Schulschritt und die Erarbeitung einer Piaffe sind weitere Lektionen. Klingt toll, sofern die Pferde in der Lage sind, die Übungen korrekt auszuführen. Daher habe ich in letzter Zeit vermehrt getestet, wie ich beides miteinander kombinieren kann. Meine Lösung: Flexibilität im Denken 🤪.
Sobald ich merke, dass mein Pferd fest im Rippenbogen wird oder keine Flexion in der BWS zustande kommt, verlässt meine Hand, die den äußeren Zügel führt, ihren angestammten Platz und hilft dem Pferd an anderer Stelle. So einfach und simpel. Es klappt tatsächlich sehr gut und ich hab die Erfahrung gemacht, dass ich die Pferde durch diese Ergänzung noch besser stabilisieren kann. Ein ruhiger Schulschritt/ Tropfenschritt kann zum Beispiel bei Pferden sehr sinnvoll sein, die zu viel im Schub sind oder/ und extrem in den Sprunggelenken drehen. Wann ist sie meiner Meinung nach nicht sinnvoll? Bei Pferden ohne eine Idee sich korrekt zu tragen. Dann fördert zu frühe Versammlung Kompensationen bzw. pathologische Bewegungsmuster.

Aber ich möchte in dem Zug auch erwähnen, dass sich Pferde ausprobieren sollen dürfen und ich sie in kein starres Förmchen pressen möchte. Daher ist Bewegungsvarianz auch so wichtig.
Arbeitet ihr eure Pferde auch an der Hand? Was sind eure Erfahrungen?

Ich oute mich. Ich hab meine Pferde gekauft um zu reiten. Und das finde ich völlig in Ordnung. Denn ich liebe es zu reit...
07/06/2024

Ich oute mich.

Ich hab meine Pferde gekauft um zu reiten. Und das finde ich völlig in Ordnung. Denn ich liebe es zu reiten, mit meinem Pferd über sandigen Waldboden zu galoppieren oder einen Moment der Harmonie auf dem Reitplatz zu erleben. Das ist meine Leidenschaft. Genauso liebe ich es, Pferde am Boden zu arbeiten, ihre Probleme zu lösen und Tragkraft zu entwickeln. Zum Glück, denn ein gesundes, tragfähiges Pferd ist dennoch Voraussetzung und es liegt in unserer Verantwortung, diese zu erarbeiten. In letzter Zeit begegnen mir aber immer mehr Kunden, die das Reiten, aus Angst ihrem Pferd zu schaden, abgeschrieben haben. Das finde ich sehr schade. Denn Reiten kann wirklich toll sein und manche Themen lassen sich vom Sattel tatsächlich noch besser lösen als am Boden. Damit meine ich nicht, dass man auf trageerschöpften Pferden reiten sollte, aber man darf sich auch wieder in den Sattel trauen, wenn man am Boden genügend Stabilität und Mobilität erarbeitet hat. Jeder, der sein Pferd lieber am Boden bespaßt, mit ihm spielt oder spazieren geht, der darf das natürlich sehr gerne machen. Diejenigen die gerne wieder im Sattel sitzen möchten, dürfen das auch gerne zugeben, denn daran ist nichts verwerfliches, wenn man auf die körperlichen und psychischen Befindlichkeiten seines vierbeinigen Partners Rücksicht nimmt. Vielleicht sind es zu Beginn nur 10 Minuten, die das Pferd nach vorbereitender Arbeit am Boden leisten kann. Aber die Zeitspanne wird sich vergrößern. Daher: Bleibt dran und bleibt optimistisch.

Sich stets hinterfragen …Diesen Aspekt finde ich in der Arbeit mit den Pferden sehr wichtig und bereichernd. Nicht nur w...
08/02/2024

Sich stets hinterfragen …
Diesen Aspekt finde ich in der Arbeit mit den Pferden sehr wichtig und bereichernd. Nicht nur wenn man zweifelt, sondern um zu überprüfen, wo Entwicklungspotenzial herrscht. Vielleicht geht es ja noch feiner, präziser und weniger aufwändig?
Schnell entwickelt sich eine Routine und man hinterfragt ggfs. manch einen Ablauf gar nicht mehr. Gerade wenn Pferd und Reiter schon lange ein Team sind, verhalten sie sich manchmal wie alte Ehepaare. 👵🏻👨🏼‍🦳 Man kommt gut miteinander aus aber verlässt die eigene Komfortzone nicht mehr. Aber nur dann kann Entwicklung passieren.
Aktuell reite ich Grandioso zum Beispiel wieder vermehrt auf Wassertrense anstatt auf Kandare, dadurch bekomme ich wieder ein ganz anderes Feedback und ich kann überprüfen, ob meine Ausbildungsweise ehrlich ist oder die Ausrüstung Fehler kaschiert. Mein Ziel ist das Pferd nicht nur körperlich fit zu machen, sondern mit dem Partner Pferd ein harmonisches Miteinander zu finden, sodass es gerne mitarbeitet und geritten wird.
Dazu gehört auch, auf sein Bauchgefühl zu achten, wenn man das Gefühl hat, der Trainer verlangt zum Beispiel etwas, was sich nicht gut und richtig anfühlt. Denn tierschutzwidrige und unfaire Ausbildungsmethoden sieht man nicht nur im großen Sport sondern leider auch vielerorts in Reitställen. Oft gar nicht willentlich aber aus Unwissenheit. Trotzdem sind wir in der Verantwortung dem Pferd gegenüber, unser Vorgehen stets zu hinterfragen und zu überprüfen.
Wie steht ihr zu dem Thema?

Der Energiefluss von hinten nach vorne oder „Wie spanne ich mein Pferd tensegral auf?“Wer kennt sie nicht. Aussagen wie ...
16/01/2024

Der Energiefluss von hinten nach vorne oder „Wie spanne ich mein Pferd tensegral auf?“

Wer kennt sie nicht. Aussagen wie „der Motor des Pferdes ist hinten“, man muss das Pferd „vor den treibenden Hilfen haben“ oder man soll sein Pferd „an die Hand heran treiben“. Was haben diese Aussagen gemeinsam? Man möchte, dass die Energie von einem aktiv abfußenden Hinterbein nach vorne fließt und sich das Pferd an die Hand herandehnt. Das möchte ich sowohl beim Reiten als auch bei der Arbeit am Boden.

Was wird dabei häufig vergessen? Dass die Energie vom Hinterbein über einen getragenen Rumpf nach vorne fließen muss. Sonst fließt die Energie nicht ins Vorwärts-Aufwärts sondern in den Boden. Das aktiv abfußende Hinterbein hat auch nichts mit Tempo und unendlich Schub zu tun sondern mit Energie.
Außerdem muss der Pferdekörper in der Lage sein sich tensegral aufzuspannen und die Energie durch einen frei schwingenden Körper fließen zu lassen. Dafür müssen körperliche Hindernisse ggfs. analysiert und behoben werden.
Sobald das möglich ist, sucht das Pferd den Kontakt in meine feine, nachgiebige Hand. Es wird stabil und groß. Der Hals verkürzt sich nicht und das Pferd bricht nicht in der Halsbasis hab.
Dann beginnt die Leichtigkeit und Harmonie. 🙂

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Über mich

Pferde begleiten mich bereits mein ganzes Leben lang. Als Kind einer Reiterfamilie saß ich schon früh im Sattel und habe sowohl auf den Warmblütern meiner Eltern als auch auf unseren Ponys das Reiten gelernt. Seit jeher bin ich vielseitig unterwegs und konnte nicht nur in Dressur und Springen sondern ebenso im Westernreiten Erfahrungen sammeln. Entscheidend wurde meine reiterliche Entwicklung geprägt, als der erste PRE Hengst vor über 20 Jahren aus Spanien bei uns einzog. Seitdem begeistern mich die iberischen Pferde und beeinflussen meinen Werdegang maßgeblich. Im Laufe der Jahre konnte ich von Ausbildern wie Kathrin Roida, Frédéric Pignon, Manuel Jorge de Oliveira und Pedro Torres lernen und mich im Bereich der klassischen Dressur, der Arbeit an der Hand und in der Freiarbeit fortbilden.

Aktuell darf ich zwei Lusitanos mein Eigen nennen, die ich nach den Grundsätzen der klassischen Dressur vielseitig ausbilde. Ebenso stelle ich eines meiner Pferde gelegentlich auf Working Equitation Turnieren vor und lasse Erkenntnisse der Faszientherapie in meine Ausbildung mit einfließen.

Erfahrung in der Jungpferdeausbildung konnte ich bereits während meiner Schul- und Studienzeit sammeln, als ich u.a. für zwei Gestüte tätig war. Dort gehörte nicht nur das Anreiten der Jungpferde zu meinem Aufgabengebiet, sondern auch die Vorstellung der Nachzucht und Deckhengste auf Leistungsprüfungen, Zuchtschauen und Veranstaltungen.

Die Arbeit mit Pferden, die sowohl körperlich als auch seelisch aus dem Gleichgewicht geraten waren, hat mich stets dazu veranlasst, nach neuen, feineren Wegen der Pferdeausbildung zu suchen. Diesem Konzept bleibe ich auch heute noch treu, indem ich meinen Horizont kontinuierlich erweitere und mich fortbilde.