Pedadogical

Pedadogical Individuelles Coaching

- Schulung von Körpersprache
- Hunde lesen lernen & führen lernen
(9)

27/09/2023

Neuste wissenschaftliche Studie beweist: Stress tötet Einhörner!
oder: Der Feind in deinem Bett

Ich möchte euch heute eine kleine Geschichte erzählen. Also lehnt euch zurück und macht es euch gemütlich: «Es war einmal ein rosarotes Einhorn – äh, nein, tut mir leid, entschuldigt… ich beginne nochmal: Es war einmal ein Hund, der irgendwo in einem fernen Land lebte. Oder vielleicht auch gar nicht so fern, dafür bei einer alten Dame. Irgendwann zogen dunkle Wolken am Himmel auf und alles veränderte sich: Die alte Dame starb oder vielleicht war es auch ganz anders, auf jeden Fall tauchte dieser Hund in den sozialen Medien auf, da er nun dringend auf der Suche war nach lieben Menschen, die ihm ein neues Zuhause geben würden.
Und dieser Hund war etwas sehr Besonderes: An einem Tag war er gross, am nächsten Tag war er klein, je nach Lichteinfall war er struppig, dann wieder glatthaarig, mal lang-, mal kurzhaarig. Was aber immer gleich blieb, waren seine tieftraurigen Augen, mit denen er die Menschen durch die Bildschirme nach seinem neuen Glück anflehte.
Und tatsächlich: Eines Tages wurde dieses arme Geschöpf von grossherzigen Menschen gesehen, welche ihn warmherzig in ihr Leben aufnahmen und alles taten, um seine glanzlosen Augen wieder zum Strahlen zu bringen.
So liessen sie ihn drei Monate in Ruhe ankommen, nahmen Rücksicht auf all seine Bedürfnisse und achteten darauf, ihn nie zu überfordern. Schliesslich wollten sie einander in tiefem Frieden kennenlernen. Sie sprachen leise und liebevoll mit ihm, gewöhnten ihn an alle neuen Situationen, gingen alles schön langsam an, jede mögliche Situation wurde in kleinsten Schrittchen trainiert, so dass dieser Hund mit viel Glück und möglichst wenig Stress in seinem neuen Leben aufblühen konnte. Denn das hatte er wie jedes Wesen auf dieser Welt verdient.

Und so lebten sie glücklich und zufrieden bis an ihr Lebens… nein, nein, nein, nein, tut mir leid, da habe ich mich wieder vertan. Das war der falsche Schluss, moment, aha, hier ist der richtige Schluss: Und so lebten sie glücklich und vollkommen ahnungslos, bis er biss.»

Und hier ist das Märchen dann jeweils zu Ende. Es helfen weder Vorwürfe noch Schuldzuweisungen. Nur Aufklärung hilft.
Fast täglich höre ich inzwischen Sätze wie:
«So viel Stress würde ich meinem Hund nie zumuten.»
«Meistens klappt es inzwischen, wenn er eine Zecke hat, dass ich sie rausdrehen kann. Aber wir müssen es viel trainieren.»
«Manchmal hat er schon so bisschen wie geschnappt. Aber mit genügend Abstand geht es.»

All das – und noch viel mehr – ist unglaublich gut gemeint. Doch jetzt kommt das Aber: Die allerwenigsten Menschen, die einen Hund haben, wissen, wer er wirklich ist. Und zwar ganz ungeschönt, nicht verfremdet durch Training und Hilfestellung. Sondern einfach, wie der Hund unter Stress und Aufregung reagiert. Ohne Glitzerstaub, Schminke und Maskerade. Sondern n***t. Einfach so. Da gibt es Hunde, die unter Stress nach vorne gehen und sofort wieder zurück (auch das gibt unschöne Verletzungen). Es gibt Hunde, die sich unter Stress zurückziehen. Es gibt Hunde, die nach vorn gehen und sofort massiv beschädigen. Ob Genetik, ob bewusst oder unbewusst angelernt, ob Trigger, ob Status oder was auch immer. Die Frage ist: Wer ist mein Hund? Und ich liebe ihn, auch wenn ich weiss, dass er ernsthaft verletzen würde. Aber dann kann ich Massnahmen ergreifen und ihn verantwortungsvoll mit Maulkorb sichern. Und ja, alle glauben, ihre Hunde zu kennen. Aber seid ehrlich: Habt ihr sie schon mal bewusst für mehr als zwei Minuten Stress ausgesetzt? Habt ihr auch schon mal bewusst sie in eine wirklich hohe Erregungslage kommen lassen und dann geschaut, was da so los ist, wenn ihr dann vielleicht auch noch einen Anspruch an euren Hund habt (und diesen auch durchsetzt) oder noch ein Aussenreiz dazu kommt? Und nein, das ist nicht fies oder gemein. Das ist die Realität (wenn auch nicht täglich, aber trotzdem möglich). Und wir sind es unseren Hunden – und unseren Kindern, der Nachbarschaft, dem Pony und wem auch immer – schuldig, dass wir wissen, wie sie unter Stress reagieren, wie sie mit Aufregung und Erregung umgehen, wenn wir mal nicht sofort reagieren können.
Wir haben immer mehr Hunde mit unbekannter Vergangenheit (ja, auch Hunde mit bekannter Vergangenheit können beissen, ich weiss): Und gerade da ist es in meinen Augen immens wichtig, dass wir uns im Klaren darüber sind, dass wenn wir nie auch mal Stress zulassen, beziehungsweise ihn bewusst provozieren, der Hund den Umgang damit nicht lernen kann (Umgang mit Stress und Aufregung kann man nämlich trainieren – dafür muss man es aber auch zulassen) und wir auch keine Ahnung haben, wen wir da an unserer Seite haben, wenn mal der ganze Feenstaub durch einen Orkan weggeblasen wird.
Wenn nichts mehr selbstverständlich ist, dürfen wir uns nicht wundern, wenn die Hunde austicken, wenn mal etwas nicht so läuft, wie sie es erwarten und wünschen. Wenn Hunde jahrelang nie erlebt haben, dass sie mal überfordert sind, dass sie etwas nicht wollen und es dennoch getan wird, dass sie gefrustet und genervt sind und mal niemand auf ihre Bedürfnisse eingeht, dann dürfen wir uns nicht wundern. Über nichts mehr.
Ich kenne Hunde, die lassen sich nur dann anfassen, wenn es für sie okay ist, wenn sie die «Einwilligung» gegeben haben. Ich kenne Hunde, die einen Wutanfall haben, wenn sie angebunden werden und ihre Menschen sich fünf Meter von ihnen entfernen und sie nicht beachten.

Wenn wir unseren Hunden keine Möglichkeiten mehr geben, stressresistent zu werden und mit Frust und Wut umzugehen und wir auch gar nicht wissen wollen, wie unser Einhorn denn wirklich tickt, wenn ihm jemand die Maske vom Kopf reisst, dann leben wir unter Umständen mit dem Feind in unserem Bett, beziehungsweise in einer Welt voller Einhörner. Und wer es noch nicht gemerkt hat: Es gibt keine Einhörner. Dafür immer häufiger den Satz: «Und plötzlich hat er zugebissen».

Bald ist Weihnachten oder Ostern:
Schenkt euren Hunden Stress – er vertreibt die Einhörner.
Schenkt euren Hunden Stress – sie werden es euch danken.

Nina Miodragovic

Es darf hier gerne sachlich diskutiert und gefragt werden. Kommentare von Menschen, die alles besser wissen, das Tragen von Maulkörben und jedes Beschwichtigen als tierschutzrelevant sehen, werden kommentarlos gelöscht.
Nina Miodragovic

17/08/2023
Eine neue Runde Basisarbeit für Neukunden startet im September! 😊
09/08/2023

Eine neue Runde Basisarbeit für Neukunden startet im September! 😊

😊
16/07/2023

😊

Wie sinnvoll sind Welpengruppen - oder warum rate ich davon ab?

Ich höre immer wieder das Kunden mir aufzählen welches Training sie schon alles mit ihrem Hund gemacht haben. Beginn ist hier immer die Welpen (spiel) Gruppe. Wenn ich dann nachfrage warum sie in diese gegangen sind wird sofort mit der "Sozialisierung" des Welpen geantwortet. Sicherlich ein guter Vorsatz, nur muss man sich fragen wie man eine gute Sozialisierung hin bekommt. Wenn ich dann so an die Welpengruppen denke die ich kenne hat das mit viel zu tun, aber sicherlich nicht mit Sozialisierung.

Man kommt an dem Platz an wo das Training statt findet, ist der Welpen schon häufiger dort gewesen fängt er wohlmöglich schon im Auto an unruhig zu werden. Holt man ihn dann raus wird mit allem was der kleine hat Richtung des Platzes gezerrt und gezogen, häufig auch noch lautstark... Angekommen rennen dann alle wild durcheinander, hier siegt dann der Stärkere (der welcher ist nicht ist hat dann Pech gehabt). Dann folgen ein paar Trainingssequenzen und danach wird wieder "gespielt".

Noch schlimmer ist es wenn man einen etwas zurückhaltenden Vertreter hat. Der wird dann in die wilde Meute gelassen welche ihm absolut gruselig vorkommt und lern gleich das sein Besitzer vermutlich völlig verrückt sein muss ihn in eine solch "gefährliche" Situation zu bringen. Für das Vertrauensverhältnis ein totaler Rückschlag.

Ihr merkt schon, von Ruhe, sich an seinem Besitzer zu orientieren, Schutz und Sicherheit bei ihm zu finden oder gar andere Hunde zu ignorieren bzw. sich ihnen wenn dann respektvoll zu nähern ist hier nichts zu finden.

Was also lernt klein Welpi?
Andere Hunde --> gleich "Halligalli ohne Ende"

und damit man das wieder ausbügelt geht man dann in den "Junghundkurs" 😄

Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende und genießt die Zeit mit euren lieben ❤️

(Kleiner Nachtrag, sicherlich gibt es auch schöne Welpengruppen wo ist für den Welpen eine absolute Bereicherung ist.)

https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/eingezaeuntes-gelaende-als-trainingsplatz/2469113096-207-9340?utm_source=whatsapp...
15/06/2023

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Bitte gerne teilen!!!!
Es darf auch ein Gewerbegelände sein, das nach Absprache genutzt werden kann oder ein Kleingarten außerhalb - ganz egal! 😊

Ich suche für meine Hundeschule ein Gelände, das ich (auch gerne nach Absprache) als Trainingsplatz...,Eingezäuntes Gelände als Trainingsplatz in Ulm - Ulm

Letzte Basisarbeit für die nächste Zeit. Am 24.6. Um 19.00Noch schnell anmelden!📄
14/06/2023

Letzte Basisarbeit für die nächste Zeit. Am 24.6. Um 19.00

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05/06/2023

🏠

"Huch - die sind ja verrückt! 5 Hunde!" - wir wissen, dass Sie das jetzt denken und leider können...,Zuverlässige Mieter für Ihr Haus! in Baden-Württemberg - Illerkirchberg

‚Schuld ist immer das andere Ende der Leine.‘Woher stammt dieser Satz wohl? Er kann nur von jemandem stammen, der noch k...
05/06/2023

‚Schuld ist immer das andere Ende der Leine.‘

Woher stammt dieser Satz wohl? Er kann nur von jemandem stammen, der noch keine wirklich gravierenden Probleme mit seinem Hund hatte. Vielleicht auch von jemandem mit 30 Jahren Hundeerfahrung. Wer weiß.
Auch ich habe diesen Satz mal geglaubt. Auch ich bin nicht unfehlbar.

In meiner Hundehaltungslaufbahn durfte ich viele verschiedene Hundecharaktere kennenlernen und auch gänzlich verschiedene von klein an aufziehen.

Was ich euch sagen kann: es gibt sie! Die leicht erziehbaren ‚Selbstläufer‘, die jeden Erziehungsfehler verzeihen.

Dann gibt es auch noch das Zwischending, die, die gern mal etwas größere Probleme machen, mit denen man dann doch zum Hundetrainer geht. Die Probleme sind dann aber noch nicht so gravierend, sodass man sich noch der rein positiven Methode bedienen kann und sich ein Leben lang mit Training und der selbstberuhigenden Aussage ‚es ist besser geworden‘ zufriedenstellt.

Und dann gibt es da noch die Brecher. Ja, wahrhaftig gibt es sie. Die Hunde, die massive Probleme machen, die, die einfach nicht mit fröhlich keksendem Zuspruch, Liebe und Geduld erziehbar sind.

Aus diesem Grund lehne ich die obige Aussage ab. Es ist nicht immer nur der Halter schuld daran, dass sein Hund ein beißendes, pöbelndes oder distanzlos aufgeregtes Monster geworden ist.

SCHULD SIND WIR ALLE.
Wir, die die positive Hundeerziehung, die reine Konditionierung an die Macht lassen (Stichwort Paragraf 11).
Wir, die die Hundesprache nicht lesen können.
Wir, die fröhlich starke Hundecharaktere weiterzüchten und in falsche Hände vermitteln.

Es ist ein Zusammenspiel aus Genen, Umwelt und Erziehung, was unsere Hunde so werden lässt, wie sie sind.

Lasst uns vor unserer eigenen Haustür kehren und weniger Menschen verurteilen. Aufklärungsarbeit leisten!

Dinge, die ich früher geglaubt habe: 🌟Schuld ist immer das andere Ende der Leine! Nein, das stimmt so nicht ganz. Es wär...
02/06/2023

Dinge, die ich früher geglaubt habe:

🌟Schuld ist immer das andere Ende der Leine!
Nein, das stimmt so nicht ganz. Es wäre sehr vereinfacht, zu sagen, dass nur der Halter schuld daran ist, dass der Hund zum Problemhund geworden ist. Dieser Satz verleugnet Genetik und rassespezifische Eigenschaften komplett. Bei einem Hund kann man in der Erziehung Fehler ohne Ende machen, beim anderen reicht einer aus, der nie verziehen wird und von einem zum nächsten Problem führt.
🌟 Jeder Hund kann rein positiv erzogen werden.
Ebenfalls nein. Führt uns wieder zum ersten Punkt zurück. Leider gibt es sie, die Hunde, für die Futter, Spielzeug oder sonstige Motivationen nicht ausreichen, die in einer hierarchischen Beziehung mit dem Halter leben müssen, damit sie ihre Entscheidungen nicht selbst treffen (die für den Menschen leider meist nicht die besten sind).
🌟kein Hund wird böse geboren!
Da sind wir wieder bei Punkt 1 angekommen. Außerdem stellt sich noch die Frage - was bedeutet denn überhaupt ‘böse’? Ist ein Hund, der hündische Grenzen setzt, z.B. auch gegenüber Menschen, ein böser Hund?
🌟Es gibt keine Kampfhunde!
Auch das verleugnet, dass manche Hunde zum Zwecke des Kampfes gezüchtet wurden, wie der Jagdhund, wie der Hütehund… doch, es gibt sie, die Kampfhunde.

Kennt ihr noch andere Sätze, die im Volksmund kursieren, die ihr definitiv nicht glaubt?

Habt ihr einen ‘schwierigen’ Hund? Wann gilt denn ein Hund eigentlich als schwierig? Wenn er nicht der gesellschaftliche...
01/06/2023

Habt ihr einen ‘schwierigen’ Hund?

Wann gilt denn ein Hund eigentlich als schwierig?
Wenn er nicht der gesellschaftlichen Wunschvorstellung des allseits verträglichen Kuscheltiers entspricht und sich aus dem Repertoire des Aggressionsverhaltens bedient.
Wenn er sich nicht in dieses Schema pressen lässt, das Schema des lieben, freundlichen Weggefährten. Ein Hund, der sich dem Halter widersetzt, seine Grenzen klar kommuniziert - sei es durch Aggression - wird als schwierig oder sogar böse abgestempelt.
Eins wird dabei oft vergessen.

Aggression ist unter Hunden VOLLKOMMEN NORMAL! Hunde bedienen sich natürlicherweise aus dem Repertoire der Aggression. Knurren, Zähne zeigen, schnappen, beißen.
Wichtig ist deshalb nicht, dass ein Hund diese Verhaltensweisen nicht mehr zeigt, sondern, dass er lernt, diese Dinge fair und gerechtfertigt, in Maßen, einzusetzen und dass der Halter lernt, seinen Hund zu lesen und auf seine Bedürfnisse einzugehen. Ich habe schon viele Hunde kennengelernt, die einfach nur gelernt haben ‘Wenn ich knurre oder beiße, werde ich in Ruhe gelassen.’ - diese Verknüpfung geht oft wahnsinnig schnell und dann hat man plötzlich den Salat. Viel schöner wäre es doch, dass der Mensch vorher an der Körpersprache erkennt - mein Hund will das nicht - und adäquat darauf reagiert, andere Menschen oder Tiere auf Abstand hält und aber auch dran arbeitet, dass der Hund manche Dinge auch mal aushalten muss. Leider funktioniert das nur, wenn der Mensch lernt, hündisch zu kommunizieren und die Hundesprache zu verstehen. Das ist ein großes Problem, denn Hunde haben einen komplett anderen Umgang miteinander als Menschen es untereinander haben.
Beispiel: Was macht eine höfliche Annäherung eines Menschen aus?
🌟 Adäquate Nähe, dem Gegenüber in die Augen sehen, Händeschütteln. Als unhöflich gilt der Mensch dann, wenn er wegschaut, im Abstand bleibt oder sich gar wegdreht.
Und wie sieht nun eine höfliche Annäherung unter Hunden aus?
🌟höflichen Bogen laufen, Kopf wegdrehen, wenig bis keinen Blickkontakt, kein Körperkontakt, Po beschnüffeln,…

Merkt ihr, wie unterschiedlich die Sprachen sind?
Da sind Missverständnisse vorprogrammiert. Und das ist es, was das Leben zwischen Mensch und Hund oft sehr schwierig macht.

Hunde lesen lernen ist gar nicht so einfach. Bei mir hat es viele Jahre gebraucht, ich konnte an den besten lernen (Clyde, Odin, Freya) und ich lerne immernoch täglich dazu.

Heute wurde ich von einer Kundin gefragt, ob ich denn nicht auch manchmal Mitleid habe, wenn ich meine Hunde korrigiere…...
21/05/2023

Heute wurde ich von einer Kundin gefragt, ob ich denn nicht auch manchmal Mitleid habe, wenn ich meine Hunde korrigiere….

Warum ich kein MITLEID habe, wenn ich korrigiere.

Habt ihr sie schon mal gesehen? Die Abgründe?

Wie ein Hund ein Lebewesen getötet hat? Wie ein Hund dir im Gesicht oder am Arm hängt? Wie ein Hund andere Hunde, Menschen oder Tiere angreift?

Ich habe es alles schon miterlebt.
Durch diese Erfahrungen konnte ich lernen, dass folgende Sätze in den Gulli gekickt werden können:

KEIN HUND WIRD BÖSE GEBOREN. (Das ist die vollständige Verleugnung der Genetik, alles wird auf die Erziehung geschoben, es gibt keine ‘bösen’ Hunde. Erinnert euch, wofür manche Rassen ursprünglich gezüchtet wurden - zum Eintreiben, zum Schnappen, zum Zupacken,…)

JEDER HUND KANN REIN POSITIV ERZOGEN WERDEN. (Das ist die Annahme, dass es nichts gebe, was gewissen Hunden nicht wichtiger sein könnte als Zuneigung, Liebe - Belohnung vom Halter. Das verleugnet zum Beispiel auch, dass manche Hunde sich mit ihrer Hormonausschüttung selbst belohnen und da dann eine Belohnung vom Halter einfach ggf. nicht mehr ausreichen kann, da sie nicht mehr wiegen wird, als der selbstproduzierte Kick oder der eigene Willen.)

Aber zurück zum Thema.
Es gibt keinen Grund, warum ich Mitleid haben müsste, denn ich setze faire und gerechtfertigte Korrekturen. Ich kommuniziere dem Hund klare Grenzen und rede nicht um den heißen Brei herum. So, wie es der Hund eben braucht.
Und ganz zum Schluss noch die Ergänzung - mit Korrekturen allein ist es sowieso nicht getan. Es wird immer alles so vereinfacht dargestellt nach außen: ‘korrigiere den Hund einfach und alles wird gut’ - nein, damit ist es nicht getan. Es geht auch um Coregulation, Energiekontrolle, Körpersprache und Sicherheit, aber dazu Näheres ein andern Mal.

Wie steht es bei euch um euer Mitleid? Könnt ihr korrigieren, oder setzt euer Herz gleich aus, wenn euer Hund euch beschwichtigt?

Meine Lieben 🧡Heute habe ich eine Frage an euch. Wenn ihr nach einer Hundeschule sucht, wie geht ihr vor? Worauf verlass...
07/05/2023

Meine Lieben 🧡
Heute habe ich eine Frage an euch.

Wenn ihr nach einer Hundeschule sucht, wie geht ihr vor? Worauf verlasst ihr euch, worauf achtet ihr? Wen fragt ihr nach Empfehlungen?

Mundpropaganda? Homepages? Google-Suche?

Ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn ihr mir helft beim Thema Marketing. Da meine Hundeschule ganz neu angemeldet ist, muss ich natürlich schauen, wie ich meine Kunden am besten erreiche 😊⭐️

Helft mit, kommentiert 🧡

Der Hund ist nicht ausgelastet.Wer hat diesen Satz schon mal gehört? Viele Trainer arbeiten mit diesem Grundsatz. Die Au...
06/05/2023

Der Hund ist nicht ausgelastet.

Wer hat diesen Satz schon mal gehört? Viele Trainer arbeiten mit diesem Grundsatz. Die Auslastung als Basis für gutes Benehmen und Ruhe, Auslastung als Erklärung für Fehlverhalten.

Warum ich da in vielen Fällen nicht mitgehe?

⭐️ hochfahren kann i.d.R. jeder Hund. Ruhe dagegen müssen sie meist erst lernen.
⭐️ Wisst ihr, wie anstrengend ein Hundeleben ist? Was tun Hunde in der freien Wildbahn? Fast den ganzen Tag rumliegen, Müll fressen, kurzzeitig mal mit Artgenossen spielen oder was jagen. Wieso brauchen denn die sonst keine Auslastung? 🤔 So könnt ihr euch vorstellen, dass ein Hund, der jeden Tag viele aufregende Dinge mitkriegt, spazieren geht in der weiten Welt, hier und da trainiert oft eher überdreht und überfordert ist, als mehr Auslastung zu brauchen.
⭐️ mehr Auslastung fördert Kondition. Natürlich - wenn mein Hund jeden Tag stundenlang bespaßt wird und rennen kann, dann fordert er das irgendwann mehr und mehr und mehr, weil er’s kann.
⭐️ Hunde BRAUCHEN Ruhe und Schlaf. Und davon nicht zu wenig. Bis zu 20 Stunden am Tag ruhen Hunde. Und dann zieht davon mal die aufregenden Phasen ab. Das Auto fahren, das Füttern, das heim kommen, das Spielen, das Gassi,…

Natürlich kann es in manchen Fällen wirklich zutreffen, dass ein Hund mehr Auslastung braucht. Aber ich empfehle, wenn dieser Satz fällt: schaut bitte genau hin, rechnet hoch und prüft erstmal nach, ob euer Hund denn überhaupt fähig ist zu ruhen.

AUCH HUNDE MÜSSEN NICHT JEDEN MÖGEN. Die Erwartungshaltung bei uns Menschen ist hoch. Unser Hund soll immer nett zu ande...
03/05/2023

AUCH HUNDE MÜSSEN NICHT JEDEN MÖGEN.

Die Erwartungshaltung bei uns Menschen ist hoch. Unser Hund soll immer nett zu anderen Hunden sein, zu fremden natürlich ganz besonders, denn ständig begegnet man denen beim Spaziergang.

Bonny spricht mit mir. Sie teilt mir mit, dass sie keinen Kontakt möchte, sie dreht auf, flippt komplett aus, fiepst, dreht sich, wedelt und hüpft herum und die Menschen interpretieren das als ‚die freut sich so über den anderen Hund‘.
NEIN. Bonny freut sich nicht über andere Hunde. Bonny ist aufgeregt, dass da andere Hunde sind. Wenn man beobachtet, was sie dann macht: kommt ein fremder Hund zu uns und ich lasse sie los, verscheucht sie ihn zum Halter zurück. Komisch - aber sie hat sich doch so gefreut?

Clyde spricht da eine klarere Sprache. Er bellt im Ernstfall, knurrt und geht nach vorne. Das verstehen die Menschen. Gefährlicher Kampfhund, sagen sie dann. Der will keinen Kontakt. Der Hund ist assozial. Dasselbe mit Fill, Odin und Freya.

Wenn ich euch jetzt sage, wie sozial meine Hunde eigentlich sind… glaubt ihr mir?

Natürlich müsst ihr mir glauben - schließlich leben sie zu 5. zusammen, kuscheln miteinander und akzeptieren ohne große Probleme Besuchs- und Betreuungshunde.

Allerdings fordern sie RESPEKT und DISTANZ. Ganz besonders von fremden Hunden.
Ich möchte doch auch nicht, dass mir fremde Menschen auf die Pelle rücken, oder - möchtet ihr das etwa???

Ich frage mich, wann Menschen endlich beginnen, ihre Hunde zu verstehen und aufhören, sie in ein Schema pressen zu wollen. In das Schema des ‚mit allem und jedem verträglichen und immerzu freundlichen Hundes, der niemals Aggression als Kommunikation verwendet.

!!!!!!!!!! Ganz wichtig!!! Meine Alarmglocken Schellen sofort, wenn ich das Wort ‚spielen‘ höre.. und ich kriege das seh...
28/03/2023

!!!!!!!!!! Ganz wichtig!!! Meine Alarmglocken Schellen sofort, wenn ich das Wort ‚spielen‘ höre.. und ich kriege das sehr oft zu hören.

„Abgedreht!“
Wenn Hunde nur noch spielen wollen und nicht mehr kommunizieren können.

Täglich tausendfach zu sehen: die Pupillen geweitet, der Körper bebend, die Atmung hektisch, die Stimme von bellend bis kreischend, die Leine furchtbar straff!
Und der Mensch am Ende der gestrafften Leine? „Mist, jetzt kommt jemand mit Hund entgegen“, so seine Gedanken.
Die auf ihn zukommenden, möglichen Szenarien sind ihm schon länger bekannt.
Nur, welcher seiner Pläne von A bis G soll heute angewendet werden?

Plan A: sofort umdrehen und nichts wie weg.

Plan B: ausweichen und mit großem Abstand links oder rechts vorbei.

Plan C: Augen zu und einfach durch.

Plan D: zur Seite drehen, Hund festhalten und warten, bis alles vorbei ist.

Plan E: Leine einfach fallen lassen, wird schon gut gehen, er will ja eh nur spielen.

Plan F: Ablenken mit Spielzeug. Hat anfangs funktioniert, jetzt kaum noch.

Plan G: „Party feiern“ und die Begegnung mit Fleischwurst garnieren.

Plan H: Hund reglementieren und Gehorsam einfordern. Hat noch nie funktioniert, wurde auch nie trainiert, da ja Hundetraining nur freiwillig und ohne Strafe sein soll.

Weitere Pläne existieren gerade nicht.

Zunächst muss jedem klar sein, dass das Szenario Hundebegegnung in der beschriebenen Form weder eine Erfindung noch eine Übertreibung darstellt.
Leidtragende Menschen mit derart verhaltensauffälligen Hunden gibt es in enorm hoher Anzahl, und wie so oft, stellt sich auch in diesem Fall die Frage nach den Ursachen.
Warum nur gibt es offensichtlich immer mehr Familienhunde, denen kaum noch etwas an Kommunikation mit Artgenossen, sondern weitaus mehr an exzessiven Rennspielen – und damit an purer Interaktion – liegt? Na, weil sich der Mensch auch in diesem Fall an Dingen, die krank machen, mehr erfreuen kann, als an gesunden Alternativen, die halt weniger Glückshormone freisetzen.
Es ist doch einfach ein besonderer Genuss für Menschen, die kleinen und großen Vierbeiner beim lustvollen Toben über eine Wiese zuschauen zu können. Das ist doch so schön und kann doch auch nicht schaden. Doch! Und wie das schaden kann. Die Zunahme an „spielsüchtigen“ und sozial wenig kompetenten Hunden ist in den vergangenen Jahren enorm gewachsen.

Dafür gibt es – wie meistens – nicht nur eine Ursache, aber Spitzenreiter bei der Schuldfrage sind nach meiner Überzeugung schlecht geführte Hundegruppen in Welpen- bzw. in Hundeschulen. Hier ist sehr häufig der Nährboden für sozial abnormes Verhalten zu finden. Ich lasse nicht unerwähnt, dass es auch qualitativ sehr gute Hundeschulen gibt, die das von mir beschriebene Problem zu gut kennen und es einfach besser machen.
Daneben sind selbstverständlich auch sogenannte „Freilauf-Gebiete“ verantwortlich, in denen nicht selten 20 und mehr Hunde sich selbst überlassen werden und kaum jemand wirklich Plan hat, was Hunden im sozialen Spiel guttun kann und was nicht.

Fehlinterpretierte Studien!

In den vergangenen Jahren wurde ich immer wieder mit wissenschaftlichen Studien konfrontiert, die angeblich belegen sollen, wie wichtig und wertvoll soziales SPIEL für die Entwicklung des hundlichen Gehirns sein sollen. Auch lernen wohl Welpen allgemein schneller, wenn soziales SPIEL als Teil der Lernprozesse Einfluss nehmen kann.
Das würde und werde ich nie in Abrede stellen, auch wenn hier der Zeitfaktor unbedingt berücksichtigt werden muss (siehe letzter Absatz – Humanpsychologie).
Wohl aber ergeht der Vorwurf, dass der Begriff SPIEL als solcher nicht ausreichend und vor allem nicht abgrenzend definiert wird.
Ganz einfach erklärt: Wenn soziales SPIEL schön und angenehm empfunden wird, ist alles im Lot; wenn hingegen soziales SPIEL als „geil“ und „berauschend“ empfunden wird, lehren wir unseren Hunden soziale Irrwege, aus denen diese Hunde selbst und ohne Hilfe von außen überhaupt nicht mehr herausfinden können!

Wenn Hunde „reden“ könnten!

In unseren sonntäglichen Welpengruppen (Sozialisierungs-Stunden mit max. 10 Welpen) beginnen wir mit Ruheübungen (Stand-By-Modus) und sozialer Zweisamkeit (Mensch und Hund). Nach und nach kommt es dann zu Einzelzusammenführungen zwischen zwei(!) passenden Welpen. Diese dürfen jeweils einige Minuten kontrolliert kommunizieren und interagieren. Dann pausieren die zwei Welpen und die nächsten zwei Welpen werden zusammengeführt.
Nach etwa 30 bis 40 Minuten wird nach Vorauswahl die Gruppe auf 4 bis 6 Welpen erhöht. Es beginnt das freie kommunizieren und interagieren, wobei die Gruppe individuell alle paar Minuten „personell“ umgestaltet wird.
Eingegriffen wird explizit nur dann, wenn sich extrem hohe Erregungsprozesse in einem Welpen oder auch tendenzielles Meideverhalten (Angst/Unsicherheit) abzeichnen. Aggressionsverhalten (konstruktiv) ist selbstverständlich erlaubt!
Es bedarf übrigens einer ganzen Menge an Erfahrungen und Wissen, Welpengruppen so zu steuern bzw. zu koordinieren, dass möglichst jeder einzelne Welpe davon auch profitieren kann. Niemals eine Sache für unerfahrenes „Einstiegs-Personal“ in einer Hundeschule, was leider viel zu häufig der Fall ist.
Am Ende der Sozialisierungsstunde schließen wir erneut mit Ruheübungen ab.

Könnten die uns anvertrauten Welpen reden, würden sie – zuhause von Artgenossen befragt: „wie war es in der Hundeschule?“ – mitteilen: „Ja, war ganz nett, habe ein paar Kumpels kennengelernt, mit denen ich mich austauschen konnte. Ansonsten war es recht ruhig dort“.
Würden sie hingegen antworten: „das war abartig geil, unvorstellbar! Da solltest du mal dabei sein“, dann hätte ich eine ganze Menge stümperhafte Fehler gemacht.“
Das Gefühl „abartig geil“ erzeugt nämlich Glücksgefühle mit problematischen Folgen.

Die Sache mit dem Dopamin

Es ist völlig unbestreitbar – auch wissenschaftlich – dass extrem positiv assoziierte Reize die körpereigene Droge Dopamin freisetzt. Dopamin treibt uns nach Freisetzung unnachgiebig an, bestimmte Handlungen zu vollziehen.
Nach „Vollzug“ werden Endorphine ausgeschüttet. Endorphine sind Glückshormone die ähnliche chemische Strukturen aufweisen wie Drogen auf opiater Basis.
Euphorische Rauschzustände und zunehmendes Suchtverhalten reduzieren in diesem Zusammenhang die Lebensqualität mittlerweile viel zu vieler Familienhunde.

Wer nun behaupten sollte, exzessive Rennspiele unter Hunden würden unter den Begriff Kommunikation fallen, unterliegt einem Irrtum. Kommunikation ist in erster Linie auf Informationsaustausch ausgelegt, bei dem sich zwei oder auch mehr etwas zu sagen haben. Man redet quasi miteinander. Bei Rennspielen hingegen ist ein Informationsaustausch geringgradig oder überhaupt nicht gegeben.
Auch deshalb spricht man bei Rennspielen in erster Linie von Interaktion und nicht von Kommunikation. Und wenn man Interaktion definiert, so gilt sie als „wechselseitige Beeinflussung Einzelner oder Gruppen.“ Das geht übrigens auch ohne weiteren Informationsaustausch und damit kann Interaktion auch (zumindest weitestgehend) frei von Kommunikation sein.

Interaktion stationär oder mobil!?

Wenn wir aber den Begriff Interaktion etwas genauer und unter Praxisbezug beurteilen wollen, müssen wir zwischen stationärer und mobiler Interaktion unterscheiden.
Bei der stationären Interaktion bleiben die sozial spielenden Hunde quasi positionstreu; sie balgen, ringen, kämpfen (spielerisch) an ein und derselben Stelle. Dabei sind die Hunde ruhiger, konzentrierter und auch deutlich ansprechbarer. Zudem wird deutlich mehr kommuniziert als in einer mobilen Interaktion.
In einer mobilen Interaktion wird die vorhandene Bewegungsenergie in läuferische Momente verpackt. Der eine jagt, der andere wird gejagt. Rennspiele entstehen, die allzu häufig auch das sogenannte Beutefangverhalten (spielerisch) aktivieren.
Und genau an dieser Stelle zeigt uns die Praxis ganz deutlich, dass insbesondere bei Welpen und Junghunden die größten Gefahren in den so beliebten Rennspielen liegen, die häufig exzessive Ausmaße annehmen.
Die Grenzen einer „gesunden“ mobilen Interaktion hin zur „krank“ machenden Interaktion sind fließend und hier tun sich sogar Fachleute schwer, den Zeitpunkt eines suchtfördernden Verhaltens richtig einzuschätzen.
Häufig wird in diesem Zusammenhang bei Rennspielen viel zu spät eingegriffen!!!

Unvermeidbarer Einstieg in die Leinenaggression bei „süchtigen“ Hunden!

Und hier der häufigste Weg in die konditionierte Leinenaggression:
• Jeder hundeerfahrene Zweibeiner wird sofort bestätigen, dass soziales Spiel eine enorm hohe Attraktivität aufweist (und auch wichtig ist).
• Bei nicht wenigen Hunden ist soziales Spiel auch mit einer erkennbar ansteigenden Lust verbunden. Das übersehen leider viele, die es aufgrund ihrer Verantwortung nicht übersehen dürften.
• Dass dabei auch die Aktivierung des Dopaminsystems und die Ausschüttung von Endorphinen zu vermerken ist, dürfte ebenso unstrittig sein.
• Betroffene Hundebesitzer berichten später sehr häufig, dass es zu einer alltagsbedingten Reduktion sozialer Kommunikation/Interaktion nach dem Besuch von Welpenschulen kommt. Weniger Zeit, weniger Artgenossen im unmittelbaren Umfeld, mehr Leinenführigkeit, mehr Kontrolle und damit in sehr vielen Fällen - weniger Kontakte! Das Suchtpotential aber besteht ja bereits!
• Hundebegegnungen mit dem zunehmend erwachsen werdenden Hund werden schwieriger, weil die konditionierte Erwartungshaltung (soziales Spiel) in Hundebegegnungen - aus Sicht des Hundes - in nicht ausreichender Weise stattfinden kann. Vor allem dann, wenn die erzieherische Kontrolle unzureichend ist - was eben auch sehr häufig der Fall ist.
• Es entstehen - ebenfalls nachvollziehbar - erklärbare Frustrationsmodelle und diese münden letztlich häufig in das, was wir konditionierte Leinenaggression nennen.
• Derartige Hunde können an der Leine aggressiv und zunehmend sogar bissig sein (Frustration), weil sie unter den sozialen Entbehrungen leiden.
• Sollten sie sich von der Leine reißen schwenken sie häufig von Aggression – für den Betrachter von außen plötzlich und überraschend – in eine meist penetrante Spielaufforderung mit sozialen „Vergewaltigungs-Momenten“.
Keine Aggression mehr, aber sozial ohne kommunikative Kompetenzen.
Respekt und Individualdistanz sind mit die wichtigsten Kompetenzgrundlagen für soziales Miteinander. Das aber wurde diesen Hunden nie beigebracht.

Humanpsychologie mit interessanten Fakten

Ich bin nach fast 40 Jahren gelebter Praxis absolut überzeugt, dass es nicht richtig sein kann, Welpen und auch erwachsenen Hunden unmittelbar nach der Vermittlung von Lerninhalten soziales Spiel mit Artgenossen zu „verordnen“. Warum das nicht sein sollte, zeigen uns – neben eigenen Erfahrungen – eindeutige Forschungsergebnisse aus der Humanpsychologie.
Und dass die Humanpsychologie in der Hirnforschung so gravierend abweichend von der Tier- bzw. Säugetierpsychologie sein soll, halte ich ohnehin für überholt.
Sozialemotionales Lernen zwischen dem menschlichen und dem hundlichen Gehirn läuft mehr als ähnlich ab!

Bereits 2016 ist (auszugsweise) zum Thema Gehirnforschung in "Die Welt" zu lesen: Und erst seit kurzem wissen wir auch, dass sich selbst nach dem Lernen, wenn wir schon gar nicht mehr an Vokabeln denken, die Spuren des Gelernten im Gehirn verfestigen. Und das ist eigentlich ganz spannend. Man spricht von Konsolidierung. (Neurowissenschaftler Manfred Spitzer).

Konsolidierung bedeutet, dass Lernen nicht unmittelbar mit dem Abschluss von Lernübungen beendet ist, sondern erst Stunden danach! Und Konsolidierung erfolgt idealerweise in einer PAUSE! Forschungsergebnisse haben ergeben, dass bei uns Menschen Spiel und Sport UNMITTELBAR NACH Lernübungen Keine signifikante Festigung der erlernten Elemente nach sich ziehen. Dies geschieht erst dann, wenn erst ca. 4 Stunden nach dem Lernen Sport und Spiel erfolgen. Damit zeigt mir nicht nur die jahrelange Erfahrung von mir und meiner Frau, sondern auch die Hirnforschung im humanpsychologischen Bereich, dass wir keine Lernfestigung erwarten dürfen, wenn wir UNMITTELBAR nach dem Lernen Rennspiele initiieren.

Hinzu kommt:
Lernen ist ein fortlaufender Konstruktionsprozess im Gehirn
Das emotionale Erfahrungsgedächtnis prüft ständig, ob ein bestimmtes Verhalten mit Lustempfindungen verbunden ist. Trifft dies zu, dann fühlen wir uns motiviert, dieses Verhalten wiederholt auszuführen. Je intensiver die Lust dabei empfunden wird, umso mehr erfolgt eine Priorisierung bei der künftigen Konstruktion des Gehirns.
Demnach hat ein soziales Rennspiel mit Artgenossen für einen Hund eine weitaus höhere Priorität als beispielsweise die alternative Beschäftigung mit dem Menschen.

Wichtig dabei: Was das Gehirn als hochwertig einstuft, saugt es auf.
Weniger Hochwertiges wird weniger aufgesaugt („der erste Eindruck zählt, der letzte bleibt“ stimmt wirklich).
Welchen Sinn macht somit ein Sozialspiel mit Artgenossen am Ende einer Trainingsstunde, wenn wir sicher sein können, dass solch ein Spiel eine viel höhere Priorität einnimmt, als alles andere, was zuvor geübt wurde.
Ich sehe das soziale Spiel am Ende einer Übungsstunde als das, was es wirklich ist: ein ideologisch konzipiertes und auf Irrtümern basierendes Konstrukt von Menschen, die am Ende einer Übungsstunde nicht den zufriedenen, sondern den glückseligen (berauschten) Hund sehen wollen. Wie sehr sich dieser doch freut, wenn er fiepend und vor Vorfreude zitternd zur nächsten Unterrichtsstunde kommt.
Das Resultat ist Tag für Tag im Alltag und auch seit Jahren zunehmend in der „Problemhund-Beratung“ zu erkennen.
Auch wenn es zum Kampf gegen „Windmühlen“ und zum ständigen Schwimmen gegen den Strom mutiert; ich betone erneut: Das abschließende Sozialspiel zwischen Hunden unmittelbar nach dem Training ist ganz einfach ein ideologisch gefestigter Riesen-Irrtum, der auf dem Rücken und zum Leidwesen unglaublich vieler Hunde ausgetragen wird.

Thomas Baumann, März 2023

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