Hundeschule Petra Stank

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Hundeschule Petra Stank Für ein harmonisches Verhältnis zwischen Mensch und Hund

17/01/2025

🪵 Falls jemand einen Reminder braucht, dass Stöckchenspiele keine gute Idee sind 👆🏼

Auf dem beigefügten Foto ist eine tiefe Verletzung unter der Zunge sichtbar. Die Wundhöhle reicht noch 5cm weiter Richtung Zungenspitze und tut der betroffenen Hündin ordentlich weh!

10/01/2025

Wir haben vergangenen Herbst einen Tango Kurs besucht. Der Ehemann hat sich das gewünscht und was soll ich sagen: Da geht es erst einmal gar nicht so sehr ums Tanzen, sondern darum, sich gemeinsam zu bewegen, ohne sich zu verletzen 😆
Der Tangolehrer sagte dazu etwas sehr Kluges.
„Wenn dein Partner dich nicht ordentlich führt und genau klarmacht, wohin er möchte, dann endet alles im Chaos und Ihr tretet euch permanent gegenseitig auf die Füße.“
Das stimmt, kann ich bestätigen, voll und ganz. 😅

Ja prima, denkt Ihr jetzt, langweil mich ned mit deinem Tangokäse.
Der Tangokäse hat allerdings einiges mit dem Alltag mit unseren Hunden zu tun. Denn auch im Zusammenleben mit Hunden benötigen wir Führungsqualität. Führung ist leider im Hundebereich ein viel missbrauchter Begriff. Ich verwende ihn dennoch, um zu erklären, was Führung eigentlich bedeutet, bevor Dominanztheoretiker und Rudel-Gedönsler den Begriff an sich gerissen haben.

Führung bedeutet in erster Linie, Verantwortung übernehmen, Klarheit zu schaffen, eine Richtung vorzugeben. Sie bedeutet nicht, jemanden herumzuschubsen, zu gängeln oder die eigene Machtposition auszunutzen.

Führung heißt, klarzumachen und verständlich zu machen, worum es geht. Führung gibt Sicherheit in einer immer komplexer werdenden, widersprüchlichen und unsicheren Welt.
Führung bedeutet auch, den anderen zu motivieren, ihn wertzuschätzen, seine Qualitäten zu sehen und anzuerkennen, ihm zu helfen, seine Schwächen weiter zu entwickeln und in Stärken umzuwandeln. Jemand, der unsicher führt, der keine klare Richtung vorgibt, schafft keine sichere Basis.

Es ist, wie beim Tango: Zögerlichkeit, falsch verstandene Rücksichtnahme, Unsicherheit helfen überhaupt nicht weiter, im Gegenteil. Mein Gegenüber muss mir klar signalisieren, in welche Richtung ich mit welchem Fuß starten soll. Und da sind wir wieder bei den Hunden: wenn ein Hund weiß, worum es geht, was er tun kann, was der Mensch tun wird (Stichwort Erwartungssicherheit), dann gibt das ein hohes Maß an Sicherheit und Zuverlässigkeit.

Ich erlebe es immer wieder, wie verunsichert vor allem Hundehalterinnen sind, weil sie permanent unterschiedliche Informationen bekommen, weil sie auf Instagram 500 verschiedene sich zum Teil widersprechende Dinge sehen, sie ausprobieren, wieder verwerfen. Weil sie denken, sie müssen dem Hund immer alles recht machen. Weil sie unpopuläre Entscheidungen fürchten. Weil sie denken, der Beziehung zum Hund zu schaden, wenn sie eine klare Vorgabe machen.

Das führt dazu, dass Hunde verunsichert werden, dass sie keinen sicheren Rahmen haben, in dem sie sich bewegen können, dass Menschen ihre Hunde in bester Absicht komplett verwirren, weil sie nicht klar sind in dem, was sie möchten und was sie nicht möchten.

Bedürfnisorientiert bedeutet nicht, dass die Bedürfnisse des Menschen nichts zählen. Bedürfnisorientiert bedeutet, die Bedürfnisse des Hundes zu kennen, anzuerkennen und bestmöglich zu erfüllen und es bedeutet auch, auf sich selbst achtzugeben, in sich hinein zu hören, was man braucht, um glücklich mit dem Hund zusammen zu leben. Dieser letzte Aspekt geht häufig verloren. Das ist schade, weil Führung nichts Negatives ist, wenn man sie so versteht, wie sie gemeint ist. Als liebevolle Anleitung, als klarer Rahmen als Richtungsvorgabe, die viel Freiheit lässt, und gleichzeitig Sicherheit gibt.

Für mich war der Tango eine gute Erfahrung, mal Kontrolle abzugeben und sich führen zu lassen. Und surprise! War gar ned schlimm 😅🫶

Foto: Steffi Atze Fotografie ❤️

31/12/2024

𝗗𝗶𝗲𝘀𝗲𝗿 𝗲𝗶𝗻𝗳𝗮𝗰𝗵𝗲 𝗧𝗶𝗽𝗽 𝗳𝘂̈𝗿 𝗲𝗶𝗻 𝘀𝘁𝗿𝗲𝘀𝘀𝗳𝗿𝗲𝗶𝗲𝗿𝗲𝘀 𝗦𝗶𝗹𝘃𝗲𝘀𝘁𝗲𝗿 𝗶𝘀𝘁 𝗻𝗼𝗰𝗵 𝗸𝗮𝘂𝗺 𝗯𝗲𝗸𝗮𝗻𝗻𝘁:
Nutze "𝗦𝗼𝘂𝗻𝗱 𝗺𝗮𝘀𝗸𝗶𝗻𝗴", 𝗱𝗮𝗺𝗶𝘁 𝗱𝗲𝗶𝗻 𝗛𝘂𝗻𝗱 𝗙𝗲𝘂𝗲𝗿𝘄𝗲𝗿𝗸𝘀𝗴𝗲𝗿𝗮̈𝘂𝘀𝗰𝗵𝗲 𝗻𝗶𝗰𝗵𝘁 𝘀𝗼 𝘀𝘁𝗮𝗿𝗸 𝘄𝗮𝗵𝗿𝗻𝗶𝗺𝗺𝘁.
„Sound masking“ bedeutet, dass 𝗚𝗲𝗿ä𝘂𝘀𝗰𝗵𝗲 𝘄𝗲𝗻𝗶𝗴𝗲𝗿 𝘄𝗮𝗵𝗿𝗻𝗲𝗵𝗺𝗯𝗮𝗿 sind, wenn gleichzeitig 𝗚𝗲𝗿ä𝘂𝘀𝗰𝗵𝗲 𝗮̈𝗵𝗻𝗹𝗶𝗰𝗵𝗲𝗿 𝗙𝗿𝗲𝗾𝘂𝗲𝗻𝘇 𝗶𝗺 𝗛𝗶𝗻𝘁𝗲𝗿𝗴𝗿𝘂𝗻𝗱 ablaufen - dies kann durch die Physik der Schallwellen erklärt werden - siehe den Artikel von Eileen Anderson (unten).

𝗗𝗶𝗲 𝗯𝗲𝘀𝘁𝗲𝗻 𝗚𝗲𝗿ä𝘂𝘀𝗰𝗵𝗲 𝗳𝘂̈𝗿 𝗠𝗮𝘀𝗸𝗶𝗻𝗴 sind demnach
🖲 Staubsauger oder andere 𝗚𝗲𝗿ä𝘁𝗲 𝗺𝗶𝘁 𝗠𝗼𝘁𝗼𝗿𝗲𝗻𝗴𝗲𝗿ä𝘂𝘀𝗰𝗵𝗲𝗻 (natürlich nur für Hunde, die den Staubsauger nicht fürchten)
🥁 𝗛𝗲𝗮𝘃𝘆 𝗠𝗲𝘁𝗮𝗹 oder 𝗧𝗮𝗶𝗸𝗼 𝗧𝗿𝗼𝗺𝗺𝗲𝗹-𝗠𝘂𝘀𝗶𝗸 – hier ein Beispiel von Taiko Trommeln www.youtube.com/watch?v=OIWFsVI9ilg
🟫„𝗕𝗿𝗼𝘄𝗻 𝗻𝗼𝗶𝘀𝗲“ oder „white noise” (wobei ich persönlich dabei vorsichtig bin, da Hunde mit Stress auf „white noise" reagieren können - am besten geeignet ist brown noise) https://www.youtube.com/watch?v=-teK_6JX9gc
✇ 𝗩𝗲𝗻𝘁𝗶𝗹𝗮𝘁𝗼𝗿𝗲𝗻 falls laut genug

𝗦𝘁𝗮𝘁𝘁 "𝗻𝗼𝗿𝗺𝗮𝗹𝗲" 𝗠𝘂𝘀𝗶𝗸 𝗮𝗯𝘇𝘂𝘀𝗽𝗶𝗲𝗹𝗲𝗻, 𝗻𝘂̈𝘁𝘇𝗲 𝗮𝗹𝘀𝗼 𝗹𝗶𝗲𝗯𝗲𝗿 𝗦𝗼𝘂𝗻𝗱 𝗺𝗮𝘀𝗸𝗶𝗻𝗴, 𝘂𝗺 𝗱𝗲𝗶𝗻𝗲𝗻 𝗛𝘂𝗻𝗱 𝗲𝘁𝘄𝗮𝘀 𝘃𝗼𝗻 𝗱𝗲𝗻 𝗔𝘂ß𝗲𝗻𝗴𝗲𝗿𝗮̈𝘂𝘀𝗰𝗵𝗲𝗻 "𝗮𝗯𝘇𝘂𝘀𝗰𝗵𝗶𝗿𝗺𝗲𝗻".
Das Geräusch sollte konstant und mit gleichbleibender Lautstärke abgespielt werden. W𝗶𝗰𝗵𝘁𝗶𝗴 𝘀𝗶𝗻𝗱 die 𝘁𝗶𝗲𝗳𝗲𝗻 𝗙𝗿𝗲𝗾𝘂𝗲𝗻𝘇𝗲𝗻 - am besten über einen hochwertigen Lautsprecher abgespielt.

Wie immer rate ich natürlich auch dazu, 𝗯𝗲𝗶 𝗹𝗮𝘂𝘁𝗲𝗻 𝗚𝗲𝗿ä𝘂𝘀𝗰𝗵𝗲𝗻 𝗴𝗲𝗴𝗲𝗻𝗸𝗼𝗻𝗱𝗶𝘁𝗶𝗼𝗻𝗶𝗲𝗿𝗲𝗻 und Dinge zu tun, die bei deinem Hund 𝗽𝗼𝘀𝗶𝘁𝗶𝘃𝗲 𝗘𝗺𝗼𝘁𝗶𝗼𝗻𝗲𝗻 𝗲𝗿𝘇𝗲𝘂𝗴𝗲𝗻 - eine meiner Studien konnte zeigen, dass sich dadurch die Geräuschangst verbessert 🍪🥎🐶
𝗪𝗲𝗶𝘁𝗲𝗿𝗲 𝗜𝗻𝗳𝗼𝘀 𝗿𝘂𝗻𝗱 𝘂𝗺 (𝗚𝗲𝗿ä𝘂𝘀𝗰𝗵-)𝗔𝗻𝗴𝘀𝘁 𝗳𝗶𝗻𝗱𝗲𝘀𝘁 𝗱𝘂 𝘂𝗻𝘁𝗲𝗿
www.hundeuni.info/angst

PS: Auf alle Vortragsaufzeichnung gibt es noch bis 31.1.2025 25% Rabatt mit dem Code PROFI.

Quellen:
Sound masking www.whole-dog-journal.com/behavior/noise-canceling-for-dogs/
Gegenkonditionierung: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S155878782030037X

14/12/2024

Relativ neu gibt es nun eine Stellungnahme der tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz zur Kastration von Rüden und Hündinnen. Ihr könnt sie hier herunterladen:

https://svg.to/tvt-kastration

Die Zusammenfassung kopiere ich hier gern mal rein, es ist aber die ganze PDF lesenswert, insbesondere die "tierschutzrelevanten Aspekte".

"Zusammenfassung Vor dem Hintergrund der aufgeführten rechtlichen Hintergründe sowie wissenschaftlichen Daten zu den Auswirkungen einer Kastration ist abschließend festzuhalten, dass die Kastration eines Hundes in Deutschland stets eine Einzelfallentscheidung nach gründlicher tier- und verhaltensmedizinischer Abwägung der für das Tier resultierenden Vor- und Nachteile ist. Über potentielle negative Auswirkungen einer Kastration sollte durch Tierärzte und Tierärztinnen stets umfassend aufgeklärt und - sofern wirklich notwendig - die für das Tier zunächst schonendste Methode zur Unfruchtbarmachung angewendet werden.
Die Kastration von Hunden vor Eintritt der Geschlechtsreife ist grundsätzlich abzulehnen. Es ist medizinisch nur schwer zu rechtfertigen, ein gesundes Organ prophylaktisch zu entfernen, das zur physiologischen Ausreifung essenziell ist. Im Ausland ist die Kastration frei lebender Hunde (Straßenhunde) aus Tierschutzsicht gerechtfertigt und als Managementmaßnahme der unkontrollierten Fortpflanzung von Straßentiere mit resultierenden Risikofaktoren für Mensch und Tier unabdingbar. Adoptanten bzw. Adoptantinnen nicht kastrierter Importhunde aus dem Ausland vertraglich für eine Kastration des Tieres in Deutschland zu verpflichten ist rechtlich nicht zulässig. Für diese Tiere ist ebenfalls im Einzelfall nach tier- sowie verhaltensmedizinischer Abwägung durch eine Tierärztin bzw. Tierarzt zu entscheiden."

12/12/2024

Überschattung im Hundetraining – was ist denn das?

Die beim Hund im Training ankommenden Signale sind in ihrer Wertigkeit für ihn an eine bestimmte Reihenfolge (Hierarchie) gebunden, die bei der Ausbildung beachtet werden sollte, da sie ganz anders ist als beim Menschen:

Zuerst kommen alle Geruchssignale, sogenannte olfaktorische Signale, die in der Hundeerziehung kaum einsetzbar sind, aber unbewusst oft mitwirken, z.B. der Duft aus der Leckerli-Tasche. Als nächstwichtiges Signal erreichen den Hund Berührungssignale, z.B. Fingerdruck auf die Kruppe, Spannung der Leine… Optische Signale (z.B. unsere Körperhaltung, Körpersprache, Mimik) stehen für ihn ebenfalls noch verhältnismäßig weit oben, denn auch untereinander kommunizieren Hunde sehr viel optisch. Akustische Signale sind für den Hund im Gegensatz zum Menschen relativ unwichtig beim Lernen - viele unserer akustischen Signale sind für den Hund nur "Geräuschmüll". Leider arbeiten wir in der Erziehung vorrangig mit diesen Signalen und wundern uns, dass es nicht so funktioniert, wie wir uns das eigentlich vorgestellt haben. Zwar hat der Hund seit seiner Domestikation seine Kommunikation über Lautäußerung deutlich ausgebaut – Wölfe bellen fast nie -, dennoch sind die anderen Signale für den Hund wesentlicher, leichter verständlich und „überschatten“ insofern eben oft die akustischen Signale.

Im Hundetraining nutzen wir dies anfangs oft ganz bewusst. So bringen wir Hunden, v.a. Welpen, erst über Handsignale (+ geruchlichem Signal) ein Verhalten bei (z.B. „Sitz“ mittels der über den Kopf gehaltenen (Leckerli-)Hand mit ausgestrecktem Zeigefinger), weil dies aufgrund dieser Hierarchie am einfachsten für ihn verständlich ist. Erst wenn der Hund das Signal sicher beherrscht und das Verhalten regelmäßig ausführt, setzen wir das Lautsignal ca. 0,5 Sek vor das Handsignal und kreieren so mit der Zeit mittels klassischer Konditionierung ein neues, rein akustisches Signal, das uns ermöglicht, das Handsignal auszuschleichen.

Leider passiert es uns im Hundetraining aber auch sehr oft, dass wir unbewusst mehrere, sich teils widersprechende Signale gleichzeitig zu geben. Stehen wir beispielweise leicht vornübergebeugt, womöglich mit ärgerlichem, angespanntem Gesicht und rufen den Hund „hierher“, wird er unsere drohende Körperhaltung und Mimik bevorzugt wahrnehmen, das akustische Signal wird hiervon überschattet, vom Hund sozusagen ausgeblendet und er wird auf Distanz bleiben.
Berührungssignale überschatten sowohl akustische als auch optische Signale, das Gefühl des Leinenzugs- oder –kontakts beim Beibringen eines bestimmten Verhaltens wird somit vorrangig als Signal verknüpft, was oft dazu führt, dass ein Hund – von der Leine gelassen- ein bislang zuverlässig ausgeführtes Kommando plötzlich nicht mehr zeigt. Auch z.B. Druck auf die Kruppe beim Kommando „Sitz“ wird als überschattendes Signal abgespeichert, das Sitz somit wohl nicht gezeigt, wenn der Druck plötzlich fehlt.

Was bedeutet das für unser Training mit dem Hund: In der Regel steckt keine Absicht oder Ungehorsam dahinter, wenn der Hund beim Wegfall oder auch Hinzukommen von taktilen, optischen oder olfaktorischen Signalen das mittels akustischen Signals geforderte Verhalten nicht oder nicht mehr zeigt.

Wir müssen im Hundetraining sehr exakt arbeiten. D.h. genau auf unsere Körpersprache achten; beim Anwenden mehrerer Signale darauf achten, dass das akustische Signal VOR den anderen Signalen gegeben wird, damit eine Verknüpfung stattfinden kann und das Ausschleichen der nichtakustischen Signale bewusst und schrittweise vorantreiben.

© Angelika Prinz; Rundumhund-Ostalb

07/12/2024

ÜBER DEN WILLEN, IHRE AUFGABE ERNST ZU NEHMEN
~ Petra Werner

Der Begriff will-to-please kommt aus dem Englischen und lässt sich mit "Wille/Bedürfnis/Bereitschaft zu gefallen" übersetzen. Diese Hundetypen legen großen Wert darauf, mit ihrem Menschen zusammenzuarbeiten oder zumindest bei ihm sein zu können.

Ganz häufig wird der "will-to- please" mit reinem Arbeitseifer erklärt, aber das stimmt nicht so ganz. Beispielsweise gibt es Hunde, die großen Arbeitseifer an den Tag legen und eine sinnvolle, rassegerechte Aufgabe brauchen, dabei aber sehr eigenständig sind und nicht zwingend mit ihrem Menschen zusammenarbeiten wollen – wie Herdenschutzhunde. Gleichzeitig haben viele "Gesellschaftshunde" zwar das Bedürfnis, ihren Hundehaltern zu gefallen und in ihrer Nähe zu sein, sind aber nicht besonders arbeitswütig. Zu gerne wird letzteren Hunden dann nachgesagt in ihnen schlummere der Herdenschutzhund, um ein Verhalten zu erklären, was der Mensch einfach nicht versteht, verstehen will oder kann. Einfachstes Schubladendenken. Gerade hier in der Gruppe werden wir ständig damit konfrontiert.

Will-to-please-Hunde werden gerade für Hundeanfänger als leichter erziehbar und für geeigneter gehalten. Das heißt allerdings nicht, dass diese Hunde sich von selbst erziehen oder den Menschen problemlos verstehen. Diesen Hunden müssen selbstverständlich erst noch die Regeln und Kommandos beigebracht werden, die sie irgendwann verstehen und befolgen sollen. Auch ein "will-to-please-Hund" muss erst lernen, was gewünscht und vor allem was nicht gewünscht wird. Auch bei diesem Hundetyp ist es notwendig, dass mit ihm klar, eindeutig und konsequent kommuniziert und umgegangen wird, damit er verstehen kann, was von ihm erwartet wird. Eine inkosequente Führung verursacht Widerspruch im Hund und daraus können sich unerwünschte Verhaltensweisen zeigen.
Diese Hunde sind eigentlich nur glücklich, wenn sie entsprechend ihrer Rasse gefordert und gefördert werden. Ein kleiner Gesellschaftshund hat womöglich mehr Spaß an Intelligenzspielen, Tricks und leichter körperlicher Betätigung, während ein Gebrauchshund, wie der Schäferhund, Hütehund oder Jagdhund mit "will to please" richtige Arbeitsaufgaben, intensiven Hundesport und Bewegung benötigt, um glücklich und zufrieden zu sein. Einen will-to-please-Hund zu motivieren geht allerdings in der Regel tatsächlich leichter, da er sich über Futter, Loben, gemeinsame Spiele leichter an neue Aufgaben oder Kommandos heranführen lässt als ein Hund der sich selbst genug ist.

Im Bild sehr gut erkennbar, den "will-to-please-Hund" neben dem "ich-denke-drüber-nach-Hund" 😄😂😂😂 Cash der Malinois wird immer alles tun, um mein Kommando schnellstmöglich umzusetzen während die Herdenschutzhunde, Elvis und Chapeau, erst überlegen, ob mein Kommando aus ihrer Sicht überhaupt Sinn macht. 😁
Zu herrlich...

Nun zu euch .. was für einzelne Unterschiede zwischen Herdenschutzhunden und "will to please-Hunden" fallen euch spontan ein. Ich bin gespannt. 😊

Wer mehr über uns Herdenschutzhunde erfahren oder sich mit Hundefreunden treffen möchte, ist herzlich in unsere Gruppe
"Ciobănesc Românesc de Bucovina, Carpatin, Mioritic und alle anderen HSH" eingeladen, s. Link.
- https://www.facebook.com/groups/2032726040096511/?ref=share -


03/12/2024

Irrtümer über Hunde:

Der Alpha-Wurf als wirksame Erziehungsmethode?!?

Immer noch empfehlen manche „Hundetrainer“ und nutzen manche Hundebesitzer den sogenannten „Alpha-Wurf“, um ihre Hunde zu betrafen oder zu disziplinieren. Das meint, den Hund gewaltsam auf den Rücken zu drehen und ihm symbolisch „an die Kehle“ zu gehen. So könne man unmissverständlich demonstrieren, wer der Chef sei. Gerechtfertigt wird das mit der Behauptung, dass auch Wölfe im Rudel die Rangordnung auf diese Weise klären und einen Artgenossen disziplinieren.

Wissenschaftlich ist es aber höchst strittig, ob es diesen „Alpha-Wurf unter Wölfen und anderen Caniden überhaupt gibt. Denn eigentlich beobachtet man in der Regel eine „passive Unterwerfung“ seitens des rangniederen Wolfes – ohne körperliche Einwirkung des Ranghöheren, d.h. der Rangniedrigere macht sich selbst klein oder legt sich auch auf den Rücken. Unstrittig ist, dass sich ein Leittier in einem Wolfsrudel durch souveränes Auftreten auszeichnet und Rangordnung nichts mit Härte oder Gewalt zu tun hat. Rangniedrige Tiere ordnen sich im Allgemeinen freiwillig und gerne einem erfahrenen und souveränen Leittier unter. Zutreffend ist allerdings, dass erwachsene Wölfe einen Welpen (!) disziplinieren, in dem sie diesen „auf den Boden drücken, was als „Pinning“ bezeichnet wird.

Bei erwachsenen Hunden sieht man aktives Umwerfen und „an-die-Kehle-gehen“ aber nur dann, wenn es um einen sogenannten „Ernstkampf“ geht, also um einen Kampf auf Leben und Tod. Ein Alpha-Wurf durch den Besitzer käme somit ebenfalls einer Todesdrohung gleich und es wäre mehr als verständlich, wenn sich der Hund hiergegen zur Wehr setzt, denn in einem Ernstkampf wird natürlich auch ein rangniedriger Hund verzweifelt versuchen, am Leben zu bleiben. Das kann nicht Ziel von uns Hundehaltern sein und insofern hat der Alpha-Wurf in sinnvoller Hundeerziehung nichts verloren!

Auch anerkannte und renommierte Wissenschaftler lehnen diese veraltete und rohe Erziehungsmaßnahme ab. JUNG et al. schreiben dazu: »Wird der Hund von seinem Besitzer auf den Rücken geworfen, kann er sich weder sicher noch wohl fühlen« FEDDERSEN-PETERSEN et al. bezeichnen „das schwungvolle Verbringen des Hundes in die Rückenlage“ als »unsinnig«.

© Angelika Prinz, Rundumhund-Ostalb

19/11/2024

‼️ Achtung vor vermeintlich lustigen Tiervideos auf Social Media ‼️

Eine schnarchende Bulldogge, ein Igel im Kostüm, eine erschreckte Katze oder ein betrunkener Hund. Videos von Tieren belustigen in den sozialen Medien viele Menschen.

Solche vermeintlich lustigen Videos wirken auf den ersten Blick vielleicht witzig oder niedlich und werden daher oft tausendfach geteilt. Doch wer genauer hinschaut, merkt in der Regel schnell, dass der Hintergrund oft ziemlich traurig ist.

Gesundheitliche Einschränkungen bei Qualzuchten sind nicht niedlich und Wildtiere gehören nicht in Privathaushalte.

Das Internet ist voll von tierschutzwidrigen Videos und Fotos und deswegen schaut bitte genau hin.

Natürlich sind nicht alle diese Videos tierschutzwidrig, daher achtet bitte darauf, wie sich das Tier verhält. Ist es in einer gefährlichen Situation, möchte es aus der Situation flüchten oder hat es Angst, dann zögert nicht dieses Video über die entsprechende Plattform zu melden.

Hier findet ihr einen Artikel vom deutschen Tierschutzbund zu diesem Thema: https://www.tierschutzbund.de/tiere-themen/tierschutz-im-alltag/tiere-in-sozialen-medien



Aktuelle Fundtiere: https://www.tierheim-starnberg.de/unsere-tiere/aktuelle-fundtiere/

Ihr wollt uns finanziell oder anderweitig unterstützen? Wir brauchen und freuen uns über jeden Euro, denn wir finanzieren uns zum Großteil aus Spenden. Danke 🥰 https://www.tierheim-starnberg.de/helfen-und-spenden/

18/11/2024
14/11/2024

von Maren Grote :
Die meisten Hunde landen an dieser Stelle, weil sie NICHT erzogen wurden… hier sind sich die Menschen einig, die diese Tierheime für Hunde führen.
Nicht das gezielte Abrichten oder schlechte Behandlung sind die Hauptgründe!
Zum auf der Zunge zergehen lassen: es sind meistens fehlende und unzureichend durchgesetzte Grenzen in der Erziehung!
Das Verteufeln von Grenzsetzung macht, dass sich Menschen hier den Hintern aufreißen um dem Terrier, Rottweiler oder Kangal das Leben zu retten, nachdem jemand anderes keine Erziehung umsetzen wollte.
Ja, das macht mich wütend. Stellvertretend für diese Leute, die hier teilweise wirklich ihr Leben riskieren um etwas auszubaden, was andere Menschen den Hunden angetan haben.
Und es macht mich wütend das immer noch verbreitet wird, dass man auf negative Konsequenzen, Stress oder Frust in der Erziehung lieber komplett verzichtet, weil man so ein besserer, moderner erziehender Mensch wäre.
Denn genau daraus entstehen solche Leidensgeschichten. Und die antiautoritäre Erziehung ist nicht modern, sondern war bereits in den 70ern der neustes S**t und gilt heute erwiesenermaßen als schlecht. Nicht weil ich das so finde, sondern weil es umfänglich erforscht ist.
Er wird in den Erziehungswissenschaften als als gescheitert beschrieben und an Universitäten NICHT gelehrt.
Das ist nicht neu und es gibt dazu auch nicht „eine Studie“, es gibt diverse Studien. Langzeitstudien, Metastudien, Doktorarbeiten und Resümees. Es gilt als Konsens, dass die antiautoritäre, genau so wie die autoritäre Erziehung labile Erwachsene erschaffen und für Leid sorgen.
Deswegen wird es bei Menschen nicht mehr empfohlen oder gelehrt und das auch nicht seit gestern erst.
Und ja, es gibt auch einen Konsens darüber was stattdessen sinnvoll ist: die autoritative Erziehung.
Diese besteht aus sozialer Wärme, Zuwendung und Verständnis genauso wie klaren Regeln und dem fairen Durchsetzen von diesen Regeln.
Das ist doch gar nicht schwer und schon der gesunde Menschenverstand sagt einem doch eigentlich, dass richtiges Verhalten immer gefördert und unpassendes Verhalten geahndet werden sollte, damit am Ende etwas Gutes dabei rauskommt.
Und wer sich einen Hund holt der auf Grund seiner Genetik viel in Frage stellt und viel versucht die Grenzen auszuweiten, der gehört nicht in die Hände von Menschen die sich nicht klar durchsetzen können, oder die Respekt mit militärischem Drill verwechseln.
Wer nicht weiß wie man faire Grenzen setzt der braucht Hilfe das zu verstehen und nicht Hilfe das einfach zu umgehen und zu vermeiden.
Erziehung ist nicht eben mal schnell. Sie ist nicht immer witzig, man ist nicht immer beliebt und sie verlangt viel Wachstum an sich selbst, Reflexion und Dranbleiben. Erziehung bedeutet Kompromisse zu finden, selbstlos handeln und denken zu können und trotzdem selbstbewusst durchzusetzen, was unumgänglich ist.
Verständnis, Liebe, Geduld, Hilfe annehmen und faire Grenzen zu setzen sind Grundvoraussetzung für alle, die einen Hund haben wollen.
Ein Hund ist kein Kuscheltier und hat ein Recht auf eine angemessene Behandlung als soziales Lebewesen und darauf dass er weder als Statussymbol, noch als Seelentröster angeschafft wird.

13/11/2024

Wenn Hunde wirklich zuhören findet ein verstanden werden und gleichzeitig ein verstehen statt. Das zu beobachten ist einfach schön und bringt das Team so nah zusammen, dass es zu einer Einheit wird.
Wo es am Anfang noch anstrengend und sehr müßig war, wird es nach und nach immer leichter und Verlässlichkeit hält Einzug.

Was dafür nötig ist? Eine stabile Beziehung, Klarheit aber auch Wohlwollen und die Bereitschaft sich aufeinander einzulassen.
Nimmt das Gegenüber mich nicht ernst, dann werden viele Dinge in Frage gestellt oder ausgeblendet werden. Es beginnt im Kleinen. Hier entwickelt der Hund sein Bild von dem wer er ist und was er darf oder eben nicht darf. Hier entwickelt der Hund sein Bild von dem wer sein Mensch ist und wie verbindlich das Zusammenleben gestaltet wird oder eben nicht.
Und ernst genommen zu werden bedeutet nicht, dass man die große Keule schwingen muss oder soll. Darum geht es nich

Es geht um einen respektvollen Umgang miteinander und in der Beziehung zum Hund auch letztendlich darum, dass eine geklärte Basis vorhanden ist. Wohlwollen aber auch Klarheit und damit einhergehend die Bereitschaft Konflikte zu besprechen.
Konflikte zu vermeiden oder davon abzulenken führt vielleicht kurzfristig dazu, dass es sich für uns Menschen besser und einfacher anfühlt. Im Alltag habe ich aber keine Handhabe darüber was und wer mir begegnet und welche Situationen stattfinden. Spätestens dann wird es richtig turbulent, wenn im Vorfeld vieles ungeklärt geblieben ist.

Wer bist du? Wer bin ich? Wer sind wir?
Wer trifft Entscheidungen im Zusammenleben?
Wer bemüht sich um wen?
Wer agiert und wer reagiert darauf?
Wer führt und wer folgt?

Alles so wichtige und grundlegende Fragen, die letztendlich das Gesamtbild ausmachen.
Veränderungen brauchen Zeit, es ist ein Prozess der nach und nach wachsen darf.
Alles zu seiner Zeit 🤍

12/11/2024

☝️😉😅

01/11/2024
30/10/2024

MiteinanderLernen | Johanna Pelz, Coach für Mensch-Hund-Teams | Sprachfreies Training für Halter und Hunde. Rudeltraining. Spezielle Angebote für Tierschutzhunde.

26/10/2024

Bitte lass deinen Hund nicht auf freien Flächen buddeln. Die Löcher können alle nachfolgenden Menschen und Tiere schwer verletzten. Danke 🙏🏻

25/10/2024

Heute möchten wir euch mehr über die Gebärmuttervereiterung (Pyometra) bei Hündinnen informieren.🐾

Diese Erkrankung ist die häufigste Störung der Geschlechtsorgane bei unkastrierten Hündinnen. Typische Anzeichen treten oft einige Wochen nach der Läufigkeit auf und umfassen unter anderem Mattheit, Appetitlosigkeit, Erbrechen sowie vermehrtes Trinken. In einigen Fällen kann auch ein eitriger Vaginalausfluss beobachtet werden, da sich durch eine Entzündung Eiter in der Gebärmutter ansammelt.

Unbehandelt können die von Bakterien freigesetzten Toxine im schlimmsten Fall zu einer lebensgefährlichen Blutvergiftung führen. 🦠⚠️

Zur genauen Diagnose einer Pyometra werden in der Regel ein Ultraschall sowie eine Blutuntersuchung durchgeführt. 🩺📊

In Ausnahmefällen kann eine konservative Behandlung versucht werden. Grundsätzlich wird jedoch eine chirurgische Kastration, bei der die Gebärmutter und Eierstöcke entfernt werden, dringend empfohlen. 🏥✂️

Falls ihr Fragen habt oder einen Termin vereinbaren möchtet, erreicht ihr uns gerne telefonisch unter: Tel.: 08151 7391501 📞🐶

24/10/2024

PRINZIP DES FEHLERFREIEN LERNENS

Die Lernfähigkeit des Hundes hat sich durch die Domestikation im Vergleich zum Wolf deutlich gesteigert.
Das ist durchaus hilfreich, muss er doch als Sozialpartner des Menschen sehr viel mehr unterschiedliche Anforderungen erfüllen, denn als Laufraubtier in der freien Wildbahn.
Wissenschaftler – Psychologen und Kynologen – haben das Lernen in den vergangenen Jahrzehnten sehr genau untersucht und Interessantes herausgefunden.
Wenn wir unseren Hunden bewusst etwas beibringen, nutzen wir hierzu fast immer die sogenannte instrumentelle Konditionierung. D.h. der Hund erfährt auf sein Verhalten von uns eine Konsequenz, die dazu führt, dass er das Verhalten in Zukunft öfter (bei angenehmer Konsequenz) oder seltener (bei unangenehmer Konsequenz) zeigen wird. Dieses Verhalten wird dann mittels klassischer Konditionierung mit einem Signal (in der Regel ein Befehlswort) verknüpft, das idealerweise ganz kurz (0,5 – 1 sek.) vor dem Verhalten gegeben wird.
Zum gewünschten Verhalten kann der Hund zum einen über Versuch und Irrtum gelangen.
Dieses ist durchaus eine gute Sache, bringt es doch eine fifty-fifty Chance auf Erfolg. Beim freien Formen von Verhalten wird das auch ganz bewusst eingesetzt und stärkt vor allem die Kreativität des Hundes. Für sicheres Ausführen des Gelernten gibt es allerdings lerntheoretisch noch eine bessere Variante:
und zwar das fehlerfreie Lernen. Fehlerfreies Training ist vor allem gleich zu Beginn einer neuen Trainingsaufgabe ein wichtiger Faktor für schnelles Lernen und spätere Zuverlässigkeit.
H.S.Terrace, Wissenschaftler und Psychologe an der Columbia University, fand in einem Experiment mit Tauben heraus, dass Tiere, die über Versuch und Irrtum lernen, bei der gelernten Aufgabe wesentlich fehleranfälliger sind und bleiben als solche, die über fehlerfreies Lernen an eine Trainingsaufgabe herangeführt wurden (durchschnittlich über 3000 Fehler im Lernen über Versuch und Irrtum vs. durchschnittlich 25 Fehler im fehlerfreien Lernen bei gleich vielen Trainingseinheiten). Das ist ein eindrucksvoller Unterschied und wir sollten deshalb diese Lernmethode nutzen, wann und wo immer es geht.
Durch bewusste Vorbereitung und Gestaltung der Lernsituation verhindert hierbei der Hundehalter, dass der Hund Fehler macht. Hierzu ist Management gefragt, das bedeutet die bewusste Gestaltung von Übungsabläufen.
Das Wesentliche bei fehlerfreiem Lernen ist, dass es anfangs bzw. sehr lange im Übungsablauf tatsächlich nur eine einzige Möglichkeit gibt - nämlich die richtige und dass der erste Ansatz eines Fehlers sofort korrigiert wird, der Hund hier also eine negative Konsequenz erfährt, und zwar mit möglichst perfektem Timing und wichtig: IMMER.
Soll der Hund z.B. lernen, leinenführig zu gehen oder gar „bei Fuß“, dann sorgt man in der Übungssituation dafür, dass er gar nicht anders kann, z.B. in dem man ihn in genau der richtigen Position mit einem Leckerchen lockt, oder in einem langen schmalen Gang an der Wand entlang übt. Bei der Leinenführigkeit muss zudem jedes Strammwerden der Leine, jedes Verlieren der Orientierung am Menschen sofort eine negative Einwirkung des Menschen zur Folge haben. Denn lässt man den Hund mal ziehen und mal nicht, ist man lerntheoretisch in der sogenannten intermittierenden Verstärkung – oder auch intermittierenden Bestrafung – mal kommt der Hund ziehend vorwärts und damit zum Erfolg, mal nicht. Mal wird er „gestraft“ für Ziehen an der Leine, mal nicht.
Wie beim Spiel(automaten)süchtigen, der nicht Erfolge und Misserfolge realistisch aufrechnet und daraufhin sein Verhalten anpasst, sondern nur nach den wenigen erfolgreichen Spielsequenzen giert, wird auch der Hund das unerwünschte Verhalten immer wieder und sehr fest im Gehirn verankert zeigen.
Mit Strafe sieht es ähnlich aus: Man kann „stromzaunresistente“ Schafe produzieren, wenn der Zaun im Lernprozess beim Berühren nicht immer stromführend ist, sondern auch ab und an abgeschaltet und das Schaf, solange es noch nicht sicher abgespeichert hat, dass Zaun = Aua, doch immer wieder mal die Erfahrung macht, dass es den Zaun ungestraft durchbrechen und auf der anderen Seite zum saftigen Gras kommen kann. Das kann nicht das Ziel sein. So straft man lebenslang und uneffektiv. Dem Hund zuliebe sollten wir insofern unbedingt vermeiden, inkonsequent mit den Folgen auf unerwünschtes Verhalten zu sein, denn langfristig tun wir unserem Hund damit nicht unerhebliches Leid an, wenn er über intermittierende Bestrafung gelernt hat, doch immer wieder das unerwünschte Verhalten auszuprobieren und daraufhin von uns mal gestraft und mal nicht gestraft wird.
Aber zurück zu Beispielen für fehlerfreie Übungsaufbauten:
Soll der Hund z.B. das Liegenbleiben lernen, geht man in so kleinen Trainingsschritten und mit so geringer Ablenkung vor, dass der Hund gar nie auf die Idee kommt, ohne Auflösekommando aufzustehen. D.h. das Liegenbleiben wird engmaschig belohnt, und der Mensch bleibt präsent beim Hund, um Aufstehen sofort abzubrechen. Denn jedes unerwünschte Aufstehen bedeutet einen Fehler und wirft uns im Trainingserfolg zurück, besonders dann, wenn womöglich nicht mal eine eindeutige Konsequenz für den Fehler und sofortiges Wiederholen der Übung verlangt wird. Ist man nicht sicher, ob der Hund liegen bleiben wird, z.B. wenn er irgendwo kurz warten soll, gibt man gar kein Platzkommando, sondern lässt den Hund einfach angeleint in beliebiger Position warten.
Beim sicheren Rückruf z.B. mit der Hundepfeife, aber auch mit einem Rückrufkommando, ruft man den Hund nur, wenn man sehr sicher ist, dass er in dieser Situation auch kommen wird (oder das Kommen mittels Schleppleine oder sonstiger Einwirkungen einfordern kann). Anfangs also nur, wenn der Hund ohnehin schon auf dem Weg zu einem ist. Später unter geringer Ablenkung und nur, wenn der Hund nicht mit dem Kopf völlig woanders, z.B. im nächsten Mäuseloch, ist.
Rückruf aus „kritischen“ Situationen, beispielsweise aus dem Hundespiel, sollte unterbleiben, wenn nicht Leib und Leben davon abhängt, dass der Hund jetzt tatsächlich kommt. Die Belohnung für das Ignorieren des Kommandos wäre das tolle Weiterspielen mit dem Hundekumpel. Eine sehr ungünstige Lernerfahrung…. Lieber abholen / heranlocken / einfangen und weiterhin am Aufbau des sicheren Rückrufs in Übungssituationen arbeiten.
Nicht vergessen werden sollte bei allen Übungen natürlich die Belohnung – nur was sich lohnt, wird der Hund dauerhaft immer wieder tun.
Kleinschrittiges, konsequentes Arbeiten und sich tatsächlich auch die bei jedem Hund individuelle Zeit fürs Üben zu nehmen, gehört zwingend dazu und wird sich langfristig durch einen zuverlässigen Hund auszahlen.
Gerade auch bei Hunden mit Ängsten und Unsicherheiten hat sich gezeigt, dass fehlerfreies Lernen allerhand erwünschte Nebenwirkungen hat. So liegt auf der Hand, dass fehlerfreies Lernen das Selbstvertrauen des Tieres verbessert und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, Probleme zu lösen stärkt.
Erfolg zu haben, ist ein gutes Gefühl. Und gute Gefühle sind eine ideale Lerngrundlage.
Hier auch noch ein erklärendes Video mit dem Anschauungsbeispiel des Lernens bei einer Ratte dazu: https://www.youtube.com/watch?v=GngbfMGHyaM&list=PLgAAIPHy3d4F63iHlN4qGzCyYz45UxFrL&index=31&t=229s

© Angelika Prinz, Rundumhund-Ostalb
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