Pferdepraxis Speikern

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Pferdepraxis Speikern Die Pferdepraxis Speikern wurde 1976 von Dr. Klaus Vornberger gegründet . Seit dem 01.01.2016 bin ich im Ruhestand. Die Pferdeklinik Speikern ist geschlossen.
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Die Außenpraxis führt Sigrun Bahr TA weiter, sie erreichen sie unter 01754111004 Die Pferdepraxis Speikern wurde 1976 von Dr. Klaus Vornberger gegründet und ist seit 1987 in der Anlage in der Industriestr.40, 91233 Speikern. Wir sind erreichbar rund um die Uhr unter +49915398140 für jeden Notfall betreffend Pferde.

22/08/2024

Hilft viel wirklich immer viel? In dieser Folge geht es um das oft diskutierte Thema Nahrungsergänzungsmittel für Pferde. Ob im Freizeitbereich oder im Leistungssport, immer mehr Pferdebesitzerinnen und Pferdebesitzer greifen zu ergänzenden Futterzusätzen, um die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Tiere zu unterstützen und Mängel auszugleichen. Aber was steckt eigentlich hinter diesen Mitteln? Welche Vorteile bieten sie wirklich und worauf sollte man bei der Fütterung achten? In dieser Folge spricht Professor Dr. Karsten Feige der mit Professorin Dr. Ingrid Vervuert von der Uni Leipzig über dieses spannende Thema und räumen mit Futter-Mythen auf.
🐎🐎🐎 Der Podcast "Pferdemedizin heute" erscheint in unregelmäßigen Abständen und ist kostenlos. Ihr findet ihn auf der Seite der Gesellschaft für Pferdemedizin (https://gpm-vet.de/service/podcast), überall dort, wo es Podcasts gibt, und natürlich auf den Seiten der TiHo: www.tiho-hannover.de/podcast-pferdemedizin

11/03/2024

🐾 Grosse Neuigkeiten für alle Katzenliebhaber! 🎉 Die feline infektiöse Peritonitis (FIP) ist kein Todesurteil mehr! Unser Team aus dem Veterinärmedizinischen Labor und der Klinischen Infektiologie am Universitären Tierspital Zürich freut es riesig: Im Jahr 2023 konnten wir über 100 an FIP erkrankten Katzen eine Heilungschance bieten. 🤩

Antivirale Medikamente können mittlerweile FIP bei Katzen heilen. Leider sind solche Medikamente in der Schweiz noch nicht zugelassen. Deshalb bieten wir am Universitären Tierspital Zürich im Rahmen einer bewilligten Studie die vielversprechende antivirale Therapie an, um möglichst viele Katzen mit FIP unter tierärztlicher Betreuung legal zu behandeln.🐈

Teilnehmen können alle Katzen mit gesicherter FIP-Diagnose. Wir akzeptieren Katzen mit und ohne Erguss sowie Katzen mit neurologischen oder ophthalmologischen Symptomen. Auch Katzen mit Verdacht auf FIP ohne gesicherte Diagnose dürfen für die weitere Abklärung bei uns vorgestellt werden. Wir bieten schnelle Diagnosefindung und umfassende Betreuung.🩺

📣Bist du Tierärztin oder Tierarzt und möchtest dich über die ersten Ergebnisse der Studie und innovative Diagnostikmöglichkeiten für FIP informieren? Dann melde dich für das kommende Zürcher Kleintierseminar am 21. März 2024 um 18:00 an. (Anmeldelink auf der Website des Tierspitals bei den Weiterbildungen)

Bist du Besitzerin oder Besitzer eines Büsis und deine Tierärztin oder dein Tierarzt hat den Verdacht auf FIP geäussert oder bereits FIP diagnostiziert? Dann lass uns gemeinsam deiner Katze helfen! Uns erreichst du per E-mail ([email protected]) oder über die Telefonzentrale der Kleintierklinik (044 635 81 12).

©2023 Vetsuisse Faculty, UZH / Michelle Aimée Oesch

13/12/2023
05/12/2023

Das Start-up Desert Control stellt extrem kleine Ton-Partikel her. Wenn sie mit Wasser auf Sandboden aufgesprüht werden, verwandeln sie die Wüste innerhalb von nur Stunden in Ackerland.

03/12/2023

Dieser Artikel wird wieder mal länger - nehmen Sie sich bitte Zeit zum Lesen.

Der große Irrtum in der Tiermedizin

Angesichts der seit November 2022 gültigen neuen Gebührenordnung für Tierärzte (nGOT) gibt es von unterschiedlichen Seiten Überraschung und zum Teil Entrüstung. Da sorgt zum Beispiel bei Pferdebesitzern die Hausbesuchsgebühr (i. H. v. 41,00 EUR), die pro Besitzer berechnet wird, für einen Aufschrei in den einschlägigen Medien.
Die vielen Posten, die bei leitliniengetreuen und somit sicheren Narkosen oder bei den praxisinternen Laborleistungen neu zu Buche schlagen, überraschen Tierbesitzer und zum Teil auch Tierärzte.

Insgesamt ist das Preisniveau in der Tiermedizin mit der nGOT ein gutes Stück nach oben gerutscht.
Es gibt viele Rechtfertigungen für diese zwingend notwendige Gebührenerhöhung. Aber die sollen hier nicht noch einmal wiederholt werden.

In der Summe übersehen alle Diskutierenden einen besonders wichtigen Punkt – und begehen den großen Irrtum in der Tiermedizin.

Gute Tiermedizin (und Medizin) war noch nie billig – den Preis haben in den vielen letzten Jahren nur Andere bezahlt, nicht der Tierbesitzer.

Es waren das die Tierärzte, die nach dem Studium wenig verdienten, wochenlang Tag und Nacht arbeiteten. In deren Arbeitsverträgen waren im Grundlohn bereits sämtliche Nacht-, Wochenend-, Sonntagsdienste und Überstunden vollständig abgegolten. Für die jungen Assistenten waren 60 bis 80 Stunden Wochen die Regel und wurden klaglos geleistet. Ich selbst habe noch meinen ersten Arbeitsvertrag mit diesen Regelungen. Viele damalige Assistenten sind heute Inhaber und leisten seit Jahren auch heute noch ihre 60 Stunden/ Woche.
Das Arbeitszeitgesetz gab es damals übrigens auch schon. Da es nicht kontrolliert wurde – wurde es von allen Beteiligten geflissentlich ignoriert.

An den Universitäten wurde uns gelehrt, dass so unser Arbeitsleben aussehen würde; an den Kliniken und Praxen die Leistung gefordert und uns heute „älteren“ Tierärzten damals als normal und natürlich beigebracht. Tierärztliche Verbände, in denen zumeist die Inhaber großer Praxen und Kliniken in den entsprechenden Gremien sitzen, haben das Ganze mit niedrigen Mindestgehaltsempfehlungen noch untermauert.

Gleiches galt für die TFA, die Tiermedizinischen Fachangestellten. Niedrige Löhne waren genauso die Regel, wie schlechte Arbeitszeiten. Ein wenig besser als die Tierärzte waren sie nur durch einen bestehenden Tarifvertrag gestellt, der Rahmenbedingungen für Arbeitszeiten vorgab und Zuschläge vorsah.

Durch diese Maßnahmen konnte dem Tierbesitzer vermittelt werden, Tiermedizin würde ihn nichts kosten, Tiermedizin sei billig. Nur so konnte der Tierhalter einen günstigen Zahlbetrag an der Kasse der Tierärzte erhalten. Trotzdem wurden Preise verglichen und schnell mit einem Tierarztwechsel gedroht.

Den wahren Preis bezahlten jedoch die TFA und die Tierärzte.
Hohe Stundenbelastung und niedrige Löhne, schlechte Bewertungen und drohende Kunden, waren und sind für viele von uns ein zu hoher persönlicher Preis – die Selbstmordrate unter Tierärzten zählt weltweit zu den Höchsten.

Die nachfolgende Generation an Tierärzten möchte unsere Fehler nicht wiederholen und befindet sich aufgrund des Fachkräftemangels dazu auch in der passenden Verhandlungsposition.
Die Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes wird zu Recht gefordert. Der Zoll kontrolliert die Einhaltung der Arbeitszeiten und Verstöße werden auch empfindlich geahndet.

Während früher eine Klinik durch wenige, schlecht bezahlte Tierärzte und noch weniger TFA ihren Betrieb rund um die Uhr am Laufen halten und für einen funktionierenden Notdienst sorgen konnte, ist das heute nicht mehr möglich. Viele Kliniken haben deswegen ihren Klinikstatus zurück- und den Notdienst aufgegeben.

Die Illusion der billigen Tiermedizin verpufft gerade – vor allem für die Tierbesitzer, aber auch für meine Generation von Tierärzten.

Der Verlust eines Privilegs
Für Sie als Tierbesitzer hat das im Moment die offensichtlichsten Folgen. Das jahrelange Privileg billiger Tiermedizin wird Ihnen einfach genommen. So ein Verlust schmerzt immer und stellt manche sogar vor nachvollziehbare Probleme und Fragen.
Das ist absolut nachvollziehbar.
Wenn ein Gut plötzlich deutlich teurer wird, empfindet das jeder sofort als „ungerecht“. Korrekt wäre jedoch das Wort „unerwartet“ oder „ungewohnt“.

Der neue Status Quo
Dennoch wird sich daran allein aus den Marktgegebenheiten nichts verändern können. Warum ?

Während 1970 noch ca. 1 Mio. Kinder geboren wurden, waren es 2005 nur noch 705.000 und noch weniger in den Folgejahren.
Menschen die nicht geboren wurden, werden auch keine Tierärzte und keine TFA.
Es herrscht auch bei uns ein biologisch begründeter Fachkräftemangel, der noch viele Jahre andauern wird.

In so einer Situation konkurriert die Tiermedizin mit allen anderen Berufen um Arbeitskräfte. Gehalt, Work-Life-Balance, freie Wochenenden, Stresslevel in der Arbeit und zu erwartender Kundenfreundlichkeit sind für Berufsanfänger heute Kriterien zur Berufswahl.
Die Tiermedizin hat dabei von Haus aus einen großen Malus – wenn Tiere krank werden oder verunfallen, halten sie sich nicht an Sprechzeiten. Arbeitszeiten, nachts und am Wochenende sind aber heutzutage unbeliebt.

Diesen Malus müssen Arbeitgeber in irgendeiner Form ausgleichen.
Das geht natürlich in erster Linie über das Gehalt, Zulagen und Boni.
Es geht natürlich über eine Einhaltung der Regelarbeitszeiten, über fachlich attraktive, moderne Arbeitsplätze und
es geht über ein nettes Klientel.

Die Tierärzte sind in allen genannten Bereichen gezwungen, aktiv zu werden, sofern Sie nicht allein ihre Praxis betreiben oder in Zukunft allein betreiben wollen.
Die Kosten müssen von den Praxen und Kliniken, um weiterhin gute tiermedizinische Versorgung gewährleisten zu können, dem Verursacher (=Tierhalter) auferlegt werden.

Die Tierärzte meiner Generation lernen das gerade und unsere Foren sind voll von Diskussionen über Preise und korrekte GOT-Anwendung. Diese Diskussionen sind emotional geführt und nicht nur bei den älteren Kollegen klingt das Lied von der Notwendigkeit zur billigen Tiermedizin noch immer durch.

Wir alle erleben aktuell einen ziemlich abrupten Paradigmenwechsel:
Während es in meiner Ausbildungszeit viele Tierärzte gab, die sich um wenige Tierhalter „geprügelt“ haben, gibt jetzt viele Tierhalter, die nach einem guten Tierarzt suchen, aber keinen mehr finden, der sie annimmt. Die Sprechstunden sind voll. Die Notdienste sind in weiten Teilen nicht mehr existent oder am Sterben.

Tierärztliche Arbeitgeber gibt es (noch) viele, tierärztliche Arbeitnehmer und TFA gibt es aktuell wenige.

Fazit
Wenn also Tierhalter auch in Zukunft Tierärzte vorfinden wollen, die für Ihr Tier da sind, bleiben zwingend folgende Überlegungen:

Meine Generation von Tierärzten muss sich über zukunftsorientierte Praxis- und Klinikmodelle Gedanken machen. Sie muss sich von den Vorbildern aus unserer beruflichen Jugend trennen, in denen Tierärzte und TFA unter Missachtung persönlicher Bedürfnisse rund um die Uhr und für geringen Lohn ihren Dienst verrichteten.

Die Zeiten der billigen Tiermedizin, gemessen am Zahlbetrag an der Kasse, sind bis auf Weiteres vorbei. Tierarztkosten sollten besser in das Haushaltsbudget eingeplant oder über eine Tierkrankenversicherung abgesichert werden.
Man muss sich Gedanken machen, wie viele Tiere man sich leisten kann und bedenken, dass Futterkosten und Zubehör in der Summe aber auch weiterhin weit über Tierarztkosten liegen.

Wer heute nach billiger Tiermedizin sucht, wird sie nur noch dort finden, wo die Wertigkeit nicht mehr vorhanden ist.

02/12/2023

Ein Jahr neue GOT – Teil 1: Fazit für die Kleintierpraxis

Von Ralph Rückert, Tierarzt

Die neue Gebührenordnung (nGOT) für Tierärztinnen und Tierärzte trat am 22. November 2022 in Kraft. Diese Neufassung lag mehr als ein Jahrzehnt in der Luft, wurde aber von der Politik immer wieder auf die lange Bank geschoben. Wie in der Ära Merkel leider in vielen Bereichen üblich, wurden trotz aller Warnungen vor der inzwischen eingetretenen Versorgungskatastrophe statt des eigentlich notwendigen Druckverbandes nur kleine Heftpflaster auf die arteriellen Blutungen der Tierärzteschaft geklebt, in Form von zwei rein prozentualen und angesichts der allgemeinen Lohn- und Preisentwicklung völlig unzureichenden Anpassungen und einer Erhöhung der im Notdienst berechenbaren Gebühren.

Nun haben wir seit einem Jahr die Neufassung, die endlich in einer deutlich verbesserten logischen Struktur sehr viele inzwischen übliche diagnostische und therapeutische Verfahren abdeckt, die in der alten GOT nicht mal erwähnt waren, und die überdies den realistischen Zeitaufwand der verschiedenen Tätigkeiten berücksichtigt, auf der Basis einer zwar nicht perfekt, aber doch sehr vernünftig gemachten Studie einer vom zuständigen Bundesministerium beauftragten Beratungsfirma. Zeit für ein praxisinternes Fazit, bevor wir uns (Achtung: Teaser!) im dann hoffentlich schnell folgenden zweiten Teil der aktuellen und maximal lächerlichen Petition der Trotzkinder von der Reiterlichen Vereinigung FN widmen!

Die erklärte Absicht der neuen GOT ist es, die durch jahrzehntelange politische Verschleppung zweifellos entstandene Lücke zur allgemeinen Lohn- und Preisentwicklung zu schließen und damit etwa 25 Prozent mehr Geld in das tiermedizinische System zu spülen, zuvorderst natürlich mit dem Ziel, den geradezu verheerenden und die Versorgung der Tiere akut gefährdenden Fachkräftemangel abzufedern.

Aus meiner Sicht ist das gelungen! Wir verzeichnen (sehr stabil und sich Monat für Monat wiederholend) eine Umsatzsteigerung von etwa 20 Prozent bei mehr oder weniger gleich bleibenden Konsultationszahlen, was logischerweise eine durchschnittliche Mehrbelastung unserer Kundinnen und Kunden in gleicher Höhe bedeutet. Diese Mehrbelastung ist ungleich verteilt, so dass für Tierbesitzer:innen subjektiv ein anderer Eindruck entstehen kann. Gerade der Bereich Narkosen und Chirurgie hat sich um deutlich mehr als 20 Prozent verteuert, während andere Leistungen (bekanntestes Beispiel: Röntgen) sogar billiger geworden sind. Dass eine ruckartige Preissteigerung um durchschnittlich 20 bis 25 Prozent für den Kundenkreis unangenehm ist, ist uns klar wie Kloßbrühe. In Relation zu dem, was sich in letzter Zeit auf dem Energie- und Bausektor und in noch so einigen anderen Bereichen abgespielt hat, erscheint uns das trotzdem als noch recht moderat.

Ich habe geschrieben „gleich bleibende Konsultationszahlen“. Es wurden uns also seit dem Inkrafttreten der nGOT ziemlich genau gleich viele Tiere vorgestellt wie im Jahr zuvor. Das überall zu hörende Kassandra-Geplärr von wegen „dann geht halt niemand mehr zum Tierarzt und die armen Tiere müssen es ausbaden“ hat sich also nach unseren Zahlen überhaupt nicht bewahrheitet. Dass es nach den unter rationalen Gesichtspunkten geradezu surreal anmutenden Haustier-Neuanschaffungszahlen während der Pandemie irgendwann zu einer Stagnation bzw. Korrektur kommen würde, war ja auch ohne die neue Gebührenordnung eine ausgemachte Sache und völlig vorhersehbar. Es haben sich halt leider in der Pandemie-Phase sehr viele Leute Tiere zugelegt, die das niemals hätten tun dürfen.

Natürlich, viele Kunden stöhnen beim Bezahlen der Rechnung oder beim ersten Überfliegen der Kostenschätzung für einen geplanten Eingriff, aber mal ehrlich: Das geht mir und uns allen in vielen anderen Bereichen ganz genau so. Was Preisstabilität angeht, ist das gerade ganz sicher keine gute Zeit. Das liegt aber weitgehend an Entwicklungen, die niemand von uns irgendwie ändern könnte. Nichtsdestotrotz können wir – zumindest in unserer Praxis – absolut nicht feststellen, dass die Masse der Tierbesitzer:innen wegen der neuen GOT irgendwie an ihrem Tier sparen würde. Die Qualität der für das vierbeinige Familienmitglied erbrachten Leistungen hat ganz offenbar nach wie vor einen deutlich höheren Stellenwert als der dafür fällig werdende Betrag. Diese unsere Erfahrungen decken sich weitgehend mit dem, was wir aus anderen Praxen und Kliniken mit hohem Qualitätsanspruch zu hören bekommen.

Ich habe den Gedanken ja schon mehrfach formuliert: Es ist völlig unbestreitbar, dass jegliche Verteuerung einer Leistung oder eines Produkts eine Art Exklusionseffekt auslöst, dass also im Fall der Tiermedizin Menschen, die sich das Hobby Tierhaltung vorher gerade so auf Kante genäht leisten konnten, nun in Schwierigkeiten kommen und von der Tierhaltung ausgeschlossen werden. Isso! Das allerdings einzig und allein auf die neue GOT zu schieben, ist angesichts der Verteuerungen, die wir alle aktuell in anderen Lebensbereichen erfahren müssen und die wesentlich mehr zu Buche schlagen, geradezu aberwitzig bzw. vorsätzlich böswillig.

Ebenso aberwitzig und unseriös ist der Gedanke, dass sich eine ganze Branche „aus Liebe zu den Tieren“ selber ruinieren soll, um diese Effekte in ihrer Gesamtheit abzufangen. Wir praktizierenden Tierärztinnen und Tierärzte sind NICHT dafür da, ALLEN Leuten, völlig unabhängig von ihren finanziellen Möglichkeiten, die Haltung von Haustieren durch Querfinanzierung zu ermöglichen! Wollten wir das tun, müssten wir nämlich buchstäblich für Lau arbeiten. Wenn das, also die Möglichkeit für jeden, Haustiere zu halten, gesamtgesellschaftlich gewollt wird, dann ist das auch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und definitiv nicht unser brancheninternes Problem!

Wir sind auch nicht bereit, Außenstehenden, die nicht den blassesten Schimmer von Betriebswirtschaft haben und dementsprechend ständig in himmelschreiender Naivität einen tiermedizinischen Rechnungsbetrag mit einem „Stundenlohn“ gleichsetzen, die Möglichkeit einzuräumen, darüber zu beschließen, welche Gewinne für uns nach ihrer unmaßgeblichen Meinung angemessen wären.

Eine bei Diskussionen der nGOT mit am häufigsten zu lesenden Formulierungen ist „Ich habe noch keine Tierärztin / keinen Tierarzt verhungern gesehen!“. Das glaube ich unbesehen, denn ich wüsste auch von keinem derartigen Fall. Nur ist das halt in einer Gesellschaftsform, in der eh niemand aus finanziellen Gründen verhungert, maximal irrelevant und letztendlich ein Ausdruck von egozentrischem Sozialneid, weil es nämlich nur bedeutet: „Das sind doch sowieso alles Bonzen mit dicken Autos und großen Häusern, die (Unverschämtheit!) viel mehr verdienen als ich, also sollen die mal den Gürtel enger schnallen und ihre Rechnungen so billig machen, dass es MIR in den Kram passt!“. So läuft das aber nun mal nicht, sorry!

Ja, es gibt natürlich weit überdurchschnittlich erfolgreiche Kolleginnen und Kollegen, die sehr schöne Einkommen erzielen. Will man aber die wirtschaftliche Situation einer Branche korrekt einschätzen, hilft einem völlig unbestreitbar nur die Betrachtung der Durchschnittszahlen weiter, und da sah es eben vor der Einführung der neuen GOT reichlich düster aus. Dafür liegen handfeste Zahlen vor, und nach diesen Zahlen erzielten 60 Prozent (!) der deutschen Tierarztpraxen einen Umsatz von weniger als 250.000 Euro pro Jahr, was bedeutet, dass die Inhaber:innen pro Monat über ein Nettoeinkommen von gerade mal 2000 Euro (oder gar weniger) verfügen konnten, und das ist nun mal inakzeptabel und musste sich ändern.

Die erhöhten Umsätze und Gewinne werden von uns (und vielen anderen) mit einem ziemlich fixen Prozentsatz als höhere und deutlich übertarifliche Gehälter an unsere Mitarbeiterinnen durchgereicht, und genau so soll es sein! Die (durchaus schönen!) Berufe der Tiermedizinischen Fachangestellten und der angestellten Tierärztinnen und Tierärzte müssen sich für die jungen Leute auch vom Verdienst her wieder lohnen, denn sonst haben wir bezüglich des aktuellen Fachkräftemangels nicht die geringste Chance! Und das wäre dann nicht wirklich unser, sondern vielmehr Ihr Problem als Tierbesitzer:innen!

Viele von Ihnen stellen ja schon jetzt fest, wie problematisch es geworden ist, im Fall der Fälle einen schnellen Termin am gleichen Tag zu bekommen oder gar eine Einrichtung zu finden, die in der Nacht und/oder am Wochenende dienstbereit ist. Sollten wir diesen Fachkräftemangel nicht in den Griff bekommen – und die neue GOT ist da ein in seiner Wichtigkeit gar nicht zu überschätzendes Instrument – werden die deutschen Tierhalter:innen extrem düstere Zeiten erleben. Durch die nGOT werden keine Tiere sterben, zumindest nicht, wenn sie sich in den Händen von auch nur halbwegs verantwortungsvollen Tierbesitzer:innen befinden, durch den Mangel an Fachkräften und das dadurch verursachte Praxis- und Kliniksterben aber sehr wohl! Das zumindest in den Sozialen Medien weit verbreitete Genöle über die (nun endlich realistischen) Gebühren wird individuell halt genau so lange weiter gehen, bis man mal erlebt hat, wie man mit einem ernsthaft erkrankten Tier im Haus zehn Praxen durchruft und immer noch keinen Termin bekommt.

Das passiert nicht, weil wir faul sind und uns einen schlanken Fuß machen wollen! Das passiert, weil wir in der Breite inzwischen einfach nicht mehr genug Leute haben, um die pro Tag eigentlich nötigen tiermedizinischen Arbeitsstunden erbringen zu können. Das ist auch der Grund, warum diese vielfach zu lesenden subtilen Drohungen, sich in Zukunft (natürlich nur wegen der gestiegenen Gebühren, haha!) kein neues Haustier anschaffen zu wollen, uns überhaupt nicht treffen, sondern meilenweit an uns vorbei fliegen. Wir werden noch jahrelang mit diesem immer schlimmer werdenden Fachkräftemangel zu tun haben, so dass etwas sinkende Tierzahlen aus unserer Sicht durchaus begrüßenswert wären. Wir leiden nämlich tatsächlich darunter, wenn wir kranken Tieren nicht helfen können!

Neulich, beim jährlichen Treffen des Notdienstringes Ulm / Neu-Ulm, saß eine Kollegin neben mir und sagte plötzlich ganz bedrückt: „Ralph, schau dich mal um! Wir sind ja fast alle schon richtig alt. Und nur du und Kollegin X haben Nachfolgerinnen für ihre Praxen. Die anderen werden über kurz oder lang einfach zumachen müssen. Was soll das alles noch werden? Wie soll das denn weiter gehen?“. Und genau das ist der Punkt, den so schrecklich viele, die sich mit Schaum vor dem Mund über höhere Tierarztgebühren ereifern, einfach nicht kapieren (wollen). Die höheren Tierarztkosten jetzt sind für Sie als Tierhalter:innen nicht zuletzt auch eine Investition in die (nahe!) Zukunft, weil diese Zukunft sonst gut so aussehen könnte, dass Sie einfach keine Praxis oder Klinik für ihr krankes Tier mehr finden! Wir sind uns hoffentlich alle einig, dass wir es nicht so weit kommen lassen dürfen, denn das wäre dann im Gegensatz zu den nun höheren Gebühren ein echtes Tierschutzproblem!

Fazit (für die Kleintierpraxis!): Die Neufassung der GOT tut genau das, was sie soll! Sie bringt der Branche im Gesamten irgendwas zwischen 20 und 25 Prozent mehr Umsatz und entsprechend höhere Gewinne, die zu einem guten Teil als höhere Gehälter an die Angestellten (seien es Tiermedizinische Angestellte oder Tierärzt:innen) weiter gegeben werden, und zwar zwangsläufig, weil man auf dem leergefegten Personalmarkt sonst sowieso niemand mehr findet. Frühestens in fünf bis zehn Jahren werden wir wissen, ob sich das dann positiv auf die Versorgungskrise ausgewirkt hat.

In diesem Sinne: Halten Sie die Ohren steif und und bleiben Sie uns gewogen, auch wenn wir Ihnen häufig mal sehr bittere Wahrheiten erzählen, Ihr

Ralph Rückert

© Kleintierpraxis Ralph Rückert, Römerstraße 71, 89077 Ulm

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03/08/2023

Du begeisterst dich für Anästhesiologie, perioperative Intensivmedizin und Schmerzmanagement, möchtest gern in einem spezialisierten Team aus Tierärztinnen, Tierärzten und TFAs arbeiten und hast Interesse an einem klinisch-wissenschaftlichen Projekt? Dann ist eine Residency an der Klinik für Kleintiere der etwas für dich! Wir bieten eine supervisierte Ausbildung mit internationalen Kontakten in einem enthusiastischen, jungen und kollegialen Team mit 4 ECVAA-Diplomates, 4 ECVAA-Diplomate-Kandidaten, 2 ECVAA-Residents und 4 Interns. Die Residency ist eingebunden in die Spezialistenausbildung des European College of Veterinary Anaesthesia and Analgesia und startet am 1. Januar 2024.

Voraussetzungen sind ein besonderes Interesse für das Fach sowie der erfolgreiche Abschluss eines 12-monatigen rotierenden Internships oder einer gleichwertigen 2-jährigen Tätigkeit in der kurativen Praxis.

Du hast Interesse? Dann freuen wir uns auf deine Bewerbung bis zum 1. September 2023. Alle Infos findest du unter www.tiho-hannover.de/residency_anästhesie

Foto: Sabine Kästner

25/06/2023
09/06/2023
Ein wirklich wichtiger Hinweis zum Beginn des Anreitens noch vor Schluss der Epiphysen Fugen. Noch besser wäre es in die...
11/03/2023

Ein wirklich wichtiger Hinweis zum Beginn des Anreitens noch vor Schluss der Epiphysen Fugen. Noch besser wäre es in diese Überlegungen auch die Epiphysen Fugen der Knie Gelenke, Tuberositas Tibiae und die Fermur Fugen mit einzubeziehen.

02/02/2023

Gestern und Heute war wieder Augen-Chirurgie Tag im : unsere Teilhaberin und Augenspezialistin und die Augen-Chirurgie-Koryphäe Dr. Stefan Gesell-May versorgten miteinander und nacheinander ein Pferdeauge nach dem anderen: von Vitrektomien (Glaskörperaustausch), Plattenepithelkarzinom-Entfernungen von Sklera und Hornhaut bis hin zu Parazentesen (Kammerwaßerpunktion) war alles dabei 👁️🐎
Viele chirurgische Eingriffe am Pferdeauge können heutzutage zum Glück am Stehenden Pferd gemacht werden 🍀
Wir wünschen allen Patienten eine schnelle Genesung 🐎💚

23/01/2023

❗️Die liebe Hausbesuchsgebühr ❗️
..nach vielen Diskussionen in den sozialen Medien und vermehrten Fake-News, gibt es nun endlich eine offizielle Stellungnahme der Bundestierärztekammer.

Kurz und knapp:
- die Hausbesuchsgebühr ist kein Fehler, sondern ein Bestandteil des Gesetzes
- die Erhebung dieser Gebühr ist zwingend (!!!)
- eine anteilige Berechnung ist NICHT zulässig
- verpflichtend für ALLE mobilen Praxen

wer die Muße hat, hier der vollständige Text (Stellungnahme der BTK vom 23.01.2023):

Hausbesuchsgebühr bei Pferden (Ziff. 40 GOT)

Aufgrund der insb. in der Zeitschrift St. Georg verbreiteten Behauptung, dass alle Pferde landwirtschaftliche Nutztiere sind und die Ziff. 40 GOT ein Fehler sei, sieht sich die BTK zu einer Klarstellung gezwungen:

Die von Bundestierärztekammer (BTK) und Bundesverband Praktizierender Tierärzte (bpt) bestehende AG „GOT“ hat sich in diversen Telefonkonferenzen mit der Frage der Hausbesuchsgebühr beschäftigt. Die AG möchte betonen, dass sie kein Gremium ist, welches befugt ist, ein Gesetz rechtssicher zu kommentieren. Bei unklaren Formulierungen wird diese Aufgabe den Gerichten zufallen. Nach Auffassung der AG ist die Gesetzeslage aber zurzeit eindeutig:
Bei der GOT handelt es sich um eine Verordnung der Bundesregierung. An diese müssen sich die Tierärzt:innen zwingend halten. Dazu gehört auch die Ziff. 40.

Die BTK ist ein Verein der Landes-/Tierärztekammern und keine Körperschaft öffentlichen Rechts. Der Gesetzgeber hat die GOT erstellt und beschlossen. Die Preise beruhen auf einer wissenschaftlichen Studie, die das BMEL in Auftrag gegeben hat, um die tierärztlichen Leistungen zu bewerten. Änderungen der GOT kann nur der Gesetzgeber vornehmen. Nach Auskunft des Federführenden Ministeriums (BMEL) sind derzeit keine Änderungen geplant. Selbst wenn Änderungen geplant wären, würde das Gesetzgebungsverfahren eine Weile dauern, da Änderungen auch durch den Bundesrat müssen. Bei Ziff. 40 handelt es sich zudem nicht um einen Fehler, sondern um eine Position, die seit dem Entwurf der Studie im Entwurf enthalten war, und die alle Stakeholder zuvor zur Stellungnahme erhalten haben.

Die Überwachung der Einhaltung der GOT obliegt den Landes-/Tierärztekammern als Körperschaften öffentlichen Rechts. Diese müssen Verstöße gegen die GOT ahnden!
Alle Praxen, die Hausbesuche machen, auch mobile Praxen – Niedergelassene wie auch Ketten – sind verpflichtet, diese Gebühr zu berechnen. Die Ausnahme von dieser Regel sieht der Gesetzgeber lediglich bei landwirtschaftlichen Nutztieren vor. Laut Auffassung der AG „GOT“ kann nur bei diesen 3 Ausnahmen (Aufzählung nicht abschließend) ein Pferd als landwirtschaftlich gehaltenes Tier eingestuft werden (und somit muss keine Hausbesuchsgebühr berechnet werden):
- Stutenhaltung zur Milchgewinnung
- Pferdehaltung zur Fleischgewinnung (ist nicht identisch mit Eintragung als LM-Tier im Equidenpass)
- Zuchtstute im landwirtschaftlichen Betrieb.

Eine VVVO-Nummer haben auch viele Tierarztpraxen, und auch ein LM-Status eines Pferdes heißt nicht, das dieses landwirtschaftlich gehalten wird. Falls die Zuchtstuten als landwirtschaftliche Nutztiere einzustufen sind, gelten auch deren Fohlen (Nachzucht) für die Dauer des Verbleibs in dieser Landwirtschaft als landwirtschaftlich gehaltene Tiere.
Eine anteilige Berechnung ist im Gegensatz zum Weggeld nicht vorgesehen; die Gebühr muss je Besitzer/in erhoben werden. Eine mögliche Ausnahme wäre dann denkbar, wenn z.B. der Stallbesitzer eine/n Tierärztin/Tierarzt beauftragt, alle Pferde in seinem Stall zu impfen und er auch die Gesamtrechnung begleicht.

Auch Tierärzt:innen müssen im Übrigen ihre Angestellten angemessen bezahlen, insbesondere am Abend und am Wochenende. Aufgrund der gestiegenen Praxiskosten und des Personalmangels ist es schwierig genug, z.B. einen funktionierenden Notdienst aufrecht zu erhalten.

Quelle: bundestieraerztekammer.de

01/12/2022
17/07/2022

Origen de la palabra VETERINARIO
La palabra "veterinario" tiene su origen en latín. En la antigua Roma, los caballos usados ​​en el ejército (bestias de carga) que eran muy viejos se recogían en un lugar donde podían disfrutar y descansar. Estos animales fueron llamados "veterinus". Las personas que cuidaban de estos animales se llamaban VETERINARII (veterinarius), que era un derivado de la palabra VETUS / VETERIS, "viejo". Debido a esto, la profesión de cuidado de animales pasó a llamarse así. A 259 años de creación de la primera escuela de medicina veterinaria. Las dos primeras escuelas de veterinaria, Lyon, el 4 de agosto de 1761, y la École Nationale Vétérinaire d'Alfort (París), fueron creadas por el francés Claude Bourgelat, abogado y amante de los caballos, que no aceptaba la ineficacia en el tratamiento empírico en sus caballos de raza, y usó su influencia para convencer al rey Luis XV de crear la Escuela de Veterinaria de Lyon, que comenzó a funcionar en 1762, con sus estudiantes reclutados en medio de herradores, especialistas en el cuidado de los cascos de los caballos, siendo la herradura uno de los temas estudiados. El segundo país fue Austria, en 1768, seguido de Italia, en 1769, Dinamarca, en 1773, Suecia, en 1775, Alemania, en 1778, Hungría, en 1781, Inglaterra, en 1791 y España, en 1792. Al final del siglo XVIII, había 19 escuelas de medicina veterinaria en toda Europa. Los primeros veterinarios reconocidos oficialmente se graduaron de las grandes escuelas de veterinaria fundadas entre 1762 y 1821, como el Royal Veterinary College, en 1791 en Londres, y la escuela de Lyon se convirtió en un símbolo de la modernidad. Fuente: Dr. Oscar Brogna.

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