24/02/2024
Sehr lesenswert!!!
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WIRTSCHAFTSFAKTOR AUSLANDSHUND
Man mag es kaum glauben, aber der Auslandshund wird zu einem ernst zu nehmenden Wirtschaftsfaktor. Es ist in Mode einen ehemaligen Straßenhund ein Sofa zu geben und immer mehr Vierbeiner, die die Mühlen des Auslandtierschutzes überlebt haben, ziehen in deutsche oder österreichische Wohnzimmer ein, ob sie das nun wollen oder nicht.
Nun, wer verdient aller am Auslandshund?
Zuerst wären da die Menschen im Ausland selbst, sei es dass sie bereits für den Tierschutz vermehren, sei es dass sie entdeckt haben, dass man einen Tötungshund auch etwas teurer vergeben kann, als es im Land üblich ist.
Dann wären da die Vereine, gleich vorweg, nicht jeder tut das, aber manche tun das sehr professionell – Auslandshunde verkaufen. Es geht ganz einfach, man macht einen Vertrag mit einer oder mehrerer Tötungsstationen und preist diese Hunde mit der Masche Mitleid an. Funktioniert so gut wie immer, vor allem auf Facebook, wer selbst keinen Platz mehr zu Hause hat, teilt wenigstens die traurigen Bilder und fühlt sich als Tierschützer – und das ist ja ein gutes Gefühl.
Einer jener Vereine, der das aktuell ausgesprochen professionell macht, ist Streunerparadies. In Verbindung mit der Seite „Gegen Tierquälerei“ haben sie eine respektable Internetpräsenz geschaffen, selbst wenn man die (Achtung Unterstellung) gekauften Likes abzieht, bleiben genug Multiplikatoren übrig um die „armen Hunde“ auch noch auf die entfernteste Timeline des Social Networks zu befördern. Da helfen auch die Seiten und Gruppen nichts, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, dem Treiben von Streunerparadies ein Ende zu setzen. Und auch die hilflosen Versuche einer kleinen Internetseite die sich angeblich dem Thema Tierschutz verschrieben hat und lautstark gegen Streunerparadies wettert, wird vermutlich wenig bis nichts erreichen. Im Gegenteil, so rührend die Bemühungen auch sind, sie werden zu weiteren Multiplikatoren und tragen so eher zur Bekanntheit von Streunerparadies bei. Würden sie sich mehr auf die Recherche konzentrieren und weniger auf die „Hetze“, dann wären sie vermutlich erfolgreicher, vielleicht wüssten sie dann schon und könnten auch belegen, dass es das ungarische Tierheim dieses Vereins, in Ungarn wenigstens, gar nicht geben soll.
Für Streunerparadies sind die Auslandshunde jedenfalls ein gutes Geschäft, das unterstellen wir mal frei von der Leber weg. Billig eingekauft, billig, wenn auch vermutlich nicht tierschutzgerecht transportiert, teurer weitergegeben, bringen die unglücklichen Vierbeiner viel Geld. Was mit dem verdienten Geld passiert, dazu gibt Streunerparadies keine wirkliche Auskunft.
Die Verkaufsargumente sind gut, billiger als ein Rassehund, etwa so teuer wie ein Vermehrerhund, aber mit dem Etikett „Tierschutz“, das zieht, man kauft günstig einen Hund und fühlt sich besser. Das erklärt, warum Streuner die zu Sofahunden werden, immer beliebter werden. Vor dem Kauf liest niemand das Kleingedruckte. Da würde stehen: Achtung wird vermutlich teuer beim Tierarzt und hat auch die eine oder andere kleinere Macke. Tierärzte und Hundetrainer kosten Geld, das stellt der stolze Besitzer im Laufe der Zeit fest.
Tierärzte verdienen gut daran, dass es den Auslandshund gibt. Nicht alle, aber einige der Vierbeiner haben Leiden, die regelmäßige Besuche notwendig machen. Und meist hat man sich dann schon so sehr an den pelzigen Freund gewöhnt, dass man ihn nicht mehr hergeben will.
Manchmal hat der Hund aber auch das eine oder andere Verhaltensproblem, was aufgrund der Behandlung die ihm vorher zu Teil wurde, wenig verwunderlich ist. Hunde die im Vermittlungstext als Familienfreundlich beschrieben wurden, haben ihre Familie auch schon mal zum Fressen gern. Oder Hunde die als eher schüchtern und zurückhaltend beschrieben wurden, sind wahre Houdinis und büchsen bei jeder sich bietenden Gelegenheit aus. Mancher Sofahund, liebt dieses vor allem in seinen Einzelteilen. Da überlegt man sich dann schon, einen Hundetrainer aufzusuchen.
Hundetrainer sind über diese Entwicklung nicht wirklich unglücklich, denn an einem Auslandshund arbeitet man einige Zeit, bis er wirkliche Familien-und Stadttauglich geworden ist. Es gibt sogar findige Webseiten, die sich schon darauf spezialisiert haben Auslandshunde zu „therapieren“ – you go the point?
Wir haben tatsächlich eine Webseite gefunden die Seminare und Vorträge, speziell für den Auslandshund anbietet, ab 10€ ist man bei einem Vortrag dabei. Shop ist ebenfalls vorhanden, auch Auslandshunde brauchen Hundebettchen. Die Betreiberin hat ihre Erfahrungen als Pflegestelle erworben und vermutlich diese zu einem Geschäftsmodell ausgebaut.
Auf der Strecke bleibt bei diesen Entwicklungen der „ehrliche Auslandstierschutz“, den gibt es auch, aber er hat es mittlerweile sehr schwer. Es gibt zu viele Skandale die Auffliegen, es gibt zu viele Transporte auf denen Hunde sterben, zu oft taucht in Gruppen das Thema entlaufener Hund auf, oder es beschwert sich eine völlig überlastete Pflegestelle und plaudert aus dem Nähkästchen. Und auch Menschen, die es gut meinten, die aus Überzeugung einen Auslandshund genommen haben, noch bevor es Mode wurde, schreiben ihre Erfahrungen im Netz nieder.
Die Hunde bleiben sowieso auf der Strecke, in den letzten 20 Jahren, so lange gibt es den Auslandstierschutz etwa in der heutigen Form, wurde viel zu wenig vor Ort verändert. Sterilisierungen werden kaum vorgenommen, Kastrationsprojekte laufen erst seit einigen Jahren. Hätte, man die 20 Jahre anders genutzt, dann wären einige große Tiertragödien, wie zum Beispiel in Rumänien, nicht passiert. Man hätte, in der Anfangszeit wenigstens, vor Ort Strukturen aufbauen können, Kooperationen mit lokaler Bevölkerung und Behörden vor Ort. Das ist nicht passiert.
Warum? Nun vermutlich weil mehr als ein Tierschützer in einem Raum „Krieg“ bedeutet, es gibt kaum ein Völkchen das sich so leidenschaftlich streitet, wie die Tierschützer. Und dann gibt es noch jene „Tierschützer“, die zwar noch kein Tier geschützt, dafür aber umso mehr andere Tierschützer an den öffentlichen Pranger gestellt haben, und das mit einer Leidenschaft und einem Zeitaufwand, der anders eingesetzt, viel hätte verändern können. Daher gibt es mittlerweile schon den Begriff „Hausfrauentierschutz“, gemeint sind damit Menschen, die von der Materie wenig bis gar keine Ahnung haben, die seltenst vor Ort, in einer Tötung zum Beispiel, gewesen sind. Die ihre Informationen ausschließlich aus dem Netz beziehen oder per Telefon. Und die grundsätzlich aufgrund persönlicher Animositäten agieren, also nicht sachbezogen.
Rechtsanwälte verdienen ebenfalls daran, denn Tierschützer klagen einander leidenschaftlich gerne, es gibt auch in dieser Sparte bereits einige, die das erkannt und sich auf Tierschutz spezialisiert haben.
Text und Foto: DOGnews-die Seite