25/06/2025
🐶 Der Hund zeigt – wir lesen.
Mantrailing ist keine Vorführung.
Es ist Kommunikation – auf zwei Ebenen:
🐾 Emotion und 👃 Verhalten
❤️ 1. Emotionen – der innere Zustand des Hundes
👂 Ohrenstellung
→ Vorne: fokussiert
→ Seitlich: reizoffen, unsicher
→ Nach hinten: gestresst, überfordert
🚩 Rutenhaltung
→ Hoch getragen: selbstsicher, arbeitsbereit
→ Tief eingezogen: verunsichert, vorsichtig
→ Locker pendelnd: ruhig, im Flow
🧠 Kopfhaltung – Verbindung zwischen Emotion und Umweltwahrnehmung
📍 Tief gesenkt:
→ intensive Bodenarbeit, klare Fokussierung auf Spur
📍 Leicht erhöht:
→ kann Unsicherheit ausdrücken (Suche nach Reizinformation)
→ kann auch Sicherheit zeigen (Einfinden in intensives Geruchsfeld)
→ Ausschlaggebend ist das Zusammenspiel mit Tempo, Körperspannung und Leinenbild
📍 Wechsel Boden ↔ Luft:
→ Verarbeitung konkurrierender Duftquellen oder dynamischer Reizlage
📍 Hoch getragen:
→ Reizaufnahme aus Distanz (z. B. Highfind, Car Scent, Thermik)
→ häufig verbunden mit Orientierung oder Standortanzeige
💡 Die Kopfhaltung zeigt, wo der Hund „hinfühlt“ – ob er sucht, empfängt oder klärt.
Sie ist ein Spiegel von Emotion, Geruchslage und Umweltverarbeitung.
👃 2. Suchverhalten – Reaktion auf Geruchsveränderungen
📍 Was wie eine Pause wirkt, ist oft feinste Spurklärung im Mikrobereich.
Der Hund zeigt:
🔄 Headturns
→ Richtungsprüfung, Reizwahrnehmung
🌀 Kreise
→ Suche nach Geruchskomponenten
→ Größe & Richtung abhängig von Wind, Thermik, Bebauung
↩️ Cutbacks
→ Rückverlagerung bei rückgeführtem Geruch oder Geruchsstau
👃 Kopfheben
→ Kontrolle der Luftströmung bei Bodenverlust
🏃♂️ Dynamisches Ziehen
→ Klare Geruchsaufnahme, hoher Kontrast
🐾 Verändertes Tempo
→ Ausdruck feiner Reaktion auf Geruchslage
– Verlangsamung = Unsicherheit oder Prüfung
– Beschleunigung = klare Spur
– Stockender Rhythmus = Reizunterbrechung, Umorientierung
💡 Tempowechsel sind oft der erste Hinweis auf Veränderung –
lange bevor Richtungswechsel sichtbar werden.
⚠️ Verhalten entsteht durch den Hundeführer – nicht von allein
❌ Viele „Suchmuster“ des Hundes entstehen durch:
🔸 unbewusste Leinenimpulse
🔸 mentale Erwartung
🔸 Körperspannung und Blickverhalten
🔸 fehlende Klarheit beim Start
➡️ Der Hund reagiert auf das, was vom Ende der Leine kommt –
nicht auf unsere Vorstellung vom „richtigen“ Verhalten.
✅ Unbekannter Trail + lange Leine = ehrliche Nasenarbeit
📍 Kein Vorwissen
📍 Kein Sichtreiz
📍 Kein lenkender Einfluss
🧭 Der Hund entfaltet sich:
– Er sortiert Gerüche
– Er reagiert spontan
– Er zeigt, was er wahrnimmt – nicht, was erwartet wird
💡 Was wie Innehalten wirkt, ist:
gerichtete Arbeit im Reizfeld – selbstbestimmt und ehrlich.
🔗 Die Leine – kein Lenker, sondern Sensor
🎯 Sie überträgt:
– Konzentration
– Spannung
– Zögern
– Zielklarheit
➡️ Spannung auf der Leine ist kein Fehler –
sie kann Ausdruck sein von:
✅ Fokussiertem Arbeiten
✅ intensiver Geruchswahrnehmung
✅ aktiver Spuraufnahme
🚫 Problematisch wird sie nur, wenn sie vom Hundeführer ungewollt erzeugt wird –
durch mentale Kontrolle, Unsicherheit oder Führung.
📌 Die Qualität der Leinenverbindung verrät, ob wir Raum geben – oder unbewusst lenken.
💬 Merksätze:
🔄 Was wie ein Halt wirkt, ist präzise Spurklärung auf engstem Raum.
🐾 Verändertes Tempo ist Sprache – nicht Unsicherheit.
🧠 Die Kopfhaltung zeigt, wohin der Hund fühlt – nicht wohin er schaut.
🔗 Die Leine überträgt nicht Richtung – sondern Information.
🧭 Unbekannter Trail + lange Leine = Raum für Wahrheit.
🤝 Als Hundeführer musst du nicht führen –
sondern zulassen, dass der Hund arbeitet.