Romario - Blind unter Freunden (2024)

14/07/2024

Farruco - mein Professor der Energie
Noch nie bin ich einem so starken und zeitgleich so zerbrechlichen Charakter begegnet. Eine Emotion kann sich mit der nächsten innerhalb von Sekunden abwechseln, er ist eine tickende Energiebombe.
Deswegen liebe ich es ihn mit meinen Reitschülern in Arbeit an der Hand zu sehen. Farruco spiegelt jeden Menschen haargenau in seiner Energie. Mit ihm kann man nichts verstecken und lernen die eigene Körperenergie wahrzunehmen, anzunehmen und mit ihr zu arbeiten.
Ich selbst lerne zur Zeit unheimlich viel über meine mentale Kraft, denn diese ist in seinem Fall absolut entscheidend darüber wie unsere Einheiten werden. Seinen Geist die ganze Zeit im Einklang mit sich selbst zu haben und ein klares Bild von dem was man tun will zu schaffen, ist für mich pure Kunst von Kommunikation. Damit fordert mich Farruco jeden Tag über alles, was ich jemals gelernt habe, hinaus zu denken. Vermutlich gibt es keinen ehrlicheren Spiegel, in den man schauen könnte.
Diese Arbeit umfasst viel mehr, als es der Begriff Reiten oder Training erfassen könnte. Wir entdecken zusammen eine neue Dimension von Energiearbeit.
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20/03/2024

„You have to create good energy.“
𝑴𝒂𝒏𝒖𝒆𝒍 𝑱𝒐𝒓𝒈𝒆 𝒅𝒆 𝑶𝒍𝒊𝒗𝒆𝒊𝒓𝒂
Ich wurde vor kurzer Zeit zum nachdenken angeregt: „Pferde haben nur so viel Energie, wie wir ihnen geben. Sie spiegeln uns.“ Es ist also nicht nur Romo‘s Energie, sondern auch meine (teils unterdrückte) Kraft der ich gegenüber stehe, wenn ich auf ihm sitze.
Wir stehen uns auf dem Pferd sitzend, in vielen Situationen, selbst gegenüber. Deswegen ist die Selbstreflexion und Arbeit an sich selbst unerlässlich, um zu wachsen und dem Pferd gerecht zu werden. Jeder von uns muss lernen, mit seinen Schatten umzugehen, wenn er auf dem Pferd sitzt - den Kopf auszuschalten und das Herz leiten zu lassen. Eine schwierige Aufgabe, die niemals endet.
Hannah hat mich letzten Monat eine Woche beim Training begleitet und ich wusste nicht wann sie etwas fotografiert. Dieses Bild, was sie hier eingefangen hat, spiegelt für mich einen Moment voller Energie - das sind einfach Romo & ich! Danke für dein Talent Hannah 😘
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26/01/2024

Wenn ich dir eine Sache im Leben geben könnte, dann würde ich dir die Fähigkeit geben, dich durch meine Augen zu sehen.
Dann würdest du realisieren, wie besonders du für mich bist ♥️
Farruco hat so lange neben mir ganz klein gewirkt. Nach 1,5 Jahren steht er groß und stolz neben mir. Er wirkt, als wäre er gewachsen, allerdings ist dieser Wachstum vor allem auf mentaler Ebene entstanden. Er hat sein Leuchten gefunden.
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❤️

20/01/2024

Romo galoppiert über Schnee ❄️
8 Jahre habe ich mit Romo jetzt damit verbracht, seinen Gleichgewichtssinn zu schulen und Balance zu kreieren.
Diese investierte Zeit zahlt sich gerade enorm aus. Romo war 2023 gesundheitlich das erste Mal leider nicht fit und hat muskulär stark abgebaut. Dafür hat er seine Balance nicht verloren und wir finden gerade schnell wieder ins Training und fangen mit dem Muskelaufbau an.
Es war bei uns nicht immer so leicht. Gerade nach der Erblindung hatte Romo enorme Schwierigkeiten mit seinem Gleichgewichtssinn. Ich musste lernen, das blinden Pferden schwindelig werden kann. Wir konnten anfangs keinen Zirkel oder gar eine Volte gehen. Nach spätestens zwei Runden, hat Romo angefangen zu kreiselen und schwanken. Teils so schlimm, das er fast umkippte. Zum Glück konnten wir das verhindern und haben einen ewig langen, sehr kleinschrittigen Weg gewählt, um seine Sinne zu stärken.
Im März haben wir 8 Jahre Blindheit zusammen gemeistert. Für mich kaum zu glauben, wie weit wir auf unserer Reise schon zusammen gekommen sind.
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17/01/2024

PERIODISCHE AUGENENTZÜNDUNG
-eine Augenerkankung, die bis heute unter Reitern leider noch sehr unbekannt ist, dabei breitet sie sich jährlich in rasanter Geschwindigkeit aus. Etwa 12% der ganzen Pferdepopulation ist weltweit betroffen.
Ursprünglich habe ich diese Seite genutzt, um nicht nur zu zeigen, dass ein blindes Pferd ein äußerst lebenswertes und normales Leben führen kann, sondern auch um über meine Erfahrungen mit dieser Krankheit zu berichten.
Mittlerweile bin ich selbst Pferdetrainerin, spezialisiert auf Pferde mit Handicap (körperlich & mental). Die Reise, die ich mit Romo aufgrund der Blindheit begonnen habe, ist in den Hintergrund gerutscht. Seine Blindheit für mich Alltag geworden. Ich weiß aber, das es vielen von euch nicht so geht. Zur Zeit erreichen mich täglich Nachrichten von erkrankten Pferden.
Daher möchte ich das Thema der Blindheit wieder aufgreifen und euch ein wenig zeigen, wie sich das Training mit Romo von anderen Pferden unterscheidet hat bzw es heute noch tut.
Aus meiner Sicht weiß ich nur gar nicht wo ich anfangen soll und jetzt kommt ihr ins Spiel. Was interessiert euch besonders an meinem Blindfisch und der Arbeit die dahinter steckt?
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24/12/2023

Frohe Weihnachten und ein schönes, gemütliches Fest wünsche ich euch allen 🎄
Nach diesem turbulenten Jahr möchte ich euch alle nochmal kurz daran erinnern, dass es bei Weihnachten weder um Geschenke noch um eine perfekte Zeit oder gar das perfekte Familienessen geht. Meistens wird’s sowieso wilder, anders als geplant. Nutzt die Zeit und schaut auf das Jahr zurück, auf das was ihr geschafft habt. Erfreut euch an den Menschen die euch umgeben, an eurer Gesundheit und daran, das wir Vierbeiner um uns haben können. Das echte Glück wartet nicht in Geschenkpapier auf uns.
Unsere Rasselbande freut sich heute noch auf ihr Weihnachtsmash und eine dicke Umarmung.
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17/12/2023

Farruco wünscht euch allen einen wunderschönen dritten Advent 🌲 ❄️ 🕯️
📸: & das Halfter wurde mir dieses Jahr geschenkt ist von

16/12/2023

„Wer gehorsam ist, hat sich angepasst. Wer sich angepasst hat, hat die Verbundenheit zu sich selbst verloren. Die innere Stimme erstickt.“
Farruco ist in mein Leben gekommen, um mir beizubringen der inneren Stimme mehr Raum zu geben. Meine Intuition zu schulen, sie vermehrt wahrzunehmen und ihm damit zu helfen. Im Endeffekt lerne ich gerade sehr deutlich, das ich ihm nur helfen kann, wenn ich mir selbst helfe und lerne noch mehr und detaillierter bei mir zu sein.
Er beginnt endlich zu strahlen und sich zu öffnen. Wenn ich genau hinfühle, geht es mir genauso. Wir sind verbunden.
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10/12/2023

Romo wünscht euch allen einen wunderschönen zweiten Advent 🌲 ❄️ 🕯️
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30/11/2023

Bei vielen Menschen lächelt nur mein Mund. Bei Dir lächelt mein Herz ♥️
Hannah habe ich zufällig vor ein paar Jahren via Social Media kennen gelernt. Sie hat angefragt, ob sie Romo fotografieren kommen kann und wir haben heraus gefunden, das wir im selben Ort wohnen. Mein erster Kontakt hier in der Gegend und direkt ein Volltreffer.
Hannah hat ein Jahr lang immer wieder am Wiesenrand gesessen und mich kritisch beim Reiten beobachtet. Ich glaube es war eine Mischung aus Neugier meiner Reitweise gegenüber und Interesse, was ich da tue und wie ich Romo ausbilde. Aus diesem Jahr ist nicht nur eine tolle Kooperation entstanden, sondern auch eine Freundschaft gewachsen, die ich nicht mehr missen möchte.
Hannah hat sich zu einer super Fotografin entwickelt, knipst auf meiner Seite alles und hat dadurch viele Momente miterlebt. Ich habe mit Romo in der Zeit die Lektionen erarbeitet bis wir unser Ziel der Piaffe erreicht hatten. Und dann…? Dann sind wir zusammen in einen Truck gestiegen und haben Farruco eingeladen und nach Hause gebracht. Seitdem bestreiten wir viele Abenteuer zusammen und ich kann nur eins sagen: Danke ♥️
Du schenkst mir immer Kraft, ein Lächeln und Gute Laune und das ist heutzutage unbezahlbar!
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25/11/2023

„Angst entsteht im Kopf. Mut ebenso.“ - das gilt auch für persönliche Entwicklung. Mir wird immer klarer, wie wichtig es ist sich selbst zu entwickeln, um sein eigenes Pferd voran zu bringen. Wenn ich es noch besser ausdrücken sollte, dann ist es wohl so, das Pferde von Natur aus wirklich alles können. Sie lesen unsere Emotionen, noch bevor wir sie wahrnehmen. Pferde spüren ihren eigenen Körper und haben einen guten Bezug dazu, bis wir ihn als Reiter durch unsere Schiefe oder Unklarheit unachtsam zerstören.
Währenddessen entfernen wir uns Menschen immer mehr von der Natur. Leben in einer Gesellschaft, in der es schwer fällt nach dem hektischen Alltag im Hier und Jetzt zu sein und den Fokus voll auf ein Pferd zu legen. Durch die Überflutung von Informationen schaltet unser Gehirn immer schwerer ab, wir finden immer weniger Bezug zu uns selbst, noch weniger in sozialer Interaktion. Sich dann auch noch zur Aufgabe zu machen, an die eigene Schiefe, an eigenen Traumata heranzugehen- dem Pferd zu liebe, fällt oftmals schwer. Doch es ist unerlässlich, wenn man keinen Zinnsoldaten - sondern ein energiereichen, selbstbewussten Partner als Pferd haben möchte. Sobald es darum geht auf Augenhöhe miteinander zu kommunizieren, sieht man irgendwann in den Spiegel und muss sich fragen: bin ich dafür bereit? Kann ich mich von alten Mustern lösen, neues annehmen auch wenn es schmerzt, nur um meinem Pferd ein gerechter und besserer Partner zu sein?
Zum Glück spiegelt mir mein Blinder alles, klarer als jedes andere Pferd es könnte. Dadurch, das er die Körpersprache nur durch Energie wahrnimmt, muss ich lernen klar zu kommunizieren und habe keine Ausreden, in meiner Vergangenheit zu bleiben. Es kostet Mut sich alten Traumata oder Mustern zu stellen, aber es schafft neue Freiheit für das Hier und Jetzt.

09/10/2023

Sorgenkonik Luuk | Lange Zeit war’s still hier um den kleinen Mann. Der Grund: sein starkes Übergewicht. Ich glaube jede Pferdemama dieser Welt, will das Beste für ihren Vierbeiner und genauso geht es uns. Ich wollte Luuk nicht auf die Bildfläche bringen, da ich ihm keiner Kritik aussetzen wollte. Man sieht ihm zur Zeit wieder auf den ersten Blick an: der ist zu dick. Doch ist das alles?
Nachdem wir mehrere Jahre mit extremen Gewichtsschwankungen und wiederkehrenden komischen Lahmheiten gekämpft haben, haben wir dieses Jahr endlich eine Diagnose bekommen und das war gar nicht so einfach!
Die meisten, die ihn gesehen haben, haben ihn direkt als „zu fett gefüttert“ abgestempelt. Klar, den Pferden geht’s bei meiner Mama wirklich gut, aber was ihr nicht wisst: wir kontrollieren die Heumengen trotzdem wir ad Libitum füttern. Die Pferde kommen stundenweise raus auf speziell eingesähte Pferdeweiden mit langen Halmen. Jeden Tag werden alle drei Pferde bewegt, Luuk teilweise 2x - weil wir sicher gehen wollten, das er nicht zu dick wird. Doch es blieb ein komisches Gefühl. Es blieb der Gedanke: da stimmt was nicht. Und es blieb Hilflosigkeit.
Nach mehreren Bluttests haben wir jetzt durch einen neuen Tierarzt Gewissheit. Eine der Diagnosen lautet: Schilddrüsenunterfunktion.
Niemand hätte es getestet, wenn ich nicht regelmäßig in einen Isländerstall mit Ponies mit ähnlicher Diagnose fahren würde und nicht den selben Verdacht geäußert hätte bei der letzten Osteobehandlung.
Versteht mich nicht falsch, ich möchte keinesfalls dicke Ponies rechtfertigen, aber ich möchte euch dazu animieren immer hinter die Fassade zu schauen. Es ist leicht zu urteilen, ein Pferd - oder aber auch ein Mensch - sei zu dick, lethargisch- faul… Es steckt aber meistens mehr dahinter, als man annimmt.
Luuk ist seit kurzer Zeit mit diversen Medikamenten versorgt und es wird von Tag zu Tag leichter für ihn. Am meisten freut es mich, das wir ihm endlich gerecht werden können und er nicht mehr nur das kleine „dicke“ Pony sein muss. Drückt uns die Daumen 🍀
Ist hier jemand mit Erfahrungen dieser Erkrankung bei Pferden ?!

27/08/2023

🐴💡 Wichtiger Hinweis zur Pferdegesundheit: Warum Tempo kein Allheilmittel für körperliche Dysbalancen ist! 💡🐴

Mir liegt ein Thema auf dem Herzen, welches mir in letzter Zeit immer wieder durch eure Pferde vor Augen gehalten wird:
Körperliche Dysbalancen und die Versuchung, sie einfach durch ein erhöhtes Tempo ausgleichen zu wollen. ❌
Es ist verlockend, das Tempo zu erhöhen, um ein Pferd in die richtige Haltung zu bringen oder um Schwächen zu kaschieren. Aber hier ist der Haken: Körperliche Dysbalancen haben tieferliegende Ursachen, die sich nicht einfach durch schnelleres Reiten oder mehr Geschwindigkeit beheben lassen.
Dysbalancen können aus ganz verschiedenen Gründen auftreten: Muskelungleichgewicht, Steifheit, Unregelmäßigkeiten in der Bewegung oder sogar Schmerzen, Anzeichen für Krankheitsbilder. Wenn wir versuchen, diese Probleme durch Tempo auszugleichen, setzen wir das Wohlbefinden unserer Pferde ernsthaft aufs Spiel. 🚨
Ich vergleiche es gerne anschaulich mit z.B. einer Knieproblematik bei uns Menschen. Keiner von uns würde, wenn er leicht unklar läuft, joggen gehen. Der normale Weg führt zur Physiotherapie und danach erledigt man gezielte - ruhige - Aufbauarbeit, in der sich das Gelenk stabilisieren kann und die Zusammenhänge betrachtet werden.
Genau deswegen reite/gehe ich Schritt für Schritt, ruhig und konzentriert. Statt das Tempo zu erhöhen, geht es darum das Pferd in der Tiefe zu verstehen, Dysbalancen zu identifizieren und dann mit gezieltem Training Aufbauarbeit zu leisten.
Nur ein ausbalanciertes, bemuskeltes Pferd ist gesund und in der Lage, seine Aufgaben mit uns Menschen auf dem Rücken zu bewältigen. Für mich persönlich ist Reiten nach wie vor ein Privileg, vor dem ich höchste Achtung habe und dementsprechend ist es wichtig beim Training keine Abstriche zu machen. Meistens hilft es einmal selbst darüber nachzudenken, wie wir mit unserem eigenen Körper umgehen würden, wenn wir eine Schwäche feststellen.

📸: mit Farruco

23/08/2023

Ein Jahr mit Farruco ist um. Gestern habe ich kurz den Stall besucht, aus dem ich ihn vor einem Jahr abgeholt habe. Verrückt, wie schnell die Zeit zusammen vergeht. 2023 ist super schnell vergangen bislang.
In diesem Jahr habe ich vor allem gelernt, wie wichtig es ist ohne eine Erwartungshaltung zum Pferd zu gehen. Er reagiert stark auf meine Emotionen, meine Erwartungen - schaffe ich es mich mental frei zu machen, dann haben wir die schönsten Stunden gemeinsam.
Was sich so leicht schreibt, ist in der Regel super schwer umzusetzen. Keine Erwartung bedeutet für mich, den Tag so zu nehmen wie er ist, mehr im Jetzt zu sein und meine menschliche Seite etwas auszuschalten, die alles kontrollieren möchte.
Alles im Leben kommt immer, wie es sein soll, vor allem zur richtigen Zeit. Ich lerne die mir gestellten Aufgaben geduldig anzunehmen und daraus zu wachsen. Danke Farruco ♥️
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27/07/2023

Mein ewiger Lehrer: Romo ♥️
Ob ich mich auf dem richtigen Weg befinde, auf der Suche bin oder Verloren - Romo durchlebt alle Phasen mit mir gemeinsam.
Seitdem ich gelernt habe hinzuhören und reflektiert zu sehen, ist mein Lehrer und mein Spiegel nicht nur angenehm. Ganz im Gegenteil, manchmal steige ich ab und möchte am liebsten weinen. Nicht, weil Romo in irgendeiner Art etwas Falsches gezeigt hat, sondern weil er mir meine Schwächen mit solch einer Klarheit und Präsenz vor Augen hält, das es nicht immer leicht ist, diese anzusehen und anzunehmen. Kein Spiegel ist ehrlicher, direkter und liebevoller, als der der Pferde. Während wir Menschen verlernt haben zu spiegeln, ohne damit verletzend zu sein - sind Pferde gnadenlos ehrliche Wesen.
Wir sind es nicht mehr gewohnt, das uns ein Spiegel nicht verletzen oder in eine Schublade stecken will und können deswegen manchmal nur schwer annehmen, was uns die Pferde an Aufgaben mitgeben.
Dabei sind sie die großen Lehrer des Lebens für mich geworden. Pferde können uns beibringen im Moment zu sein, diesen zu Leben und Entwicklung mit allen Höhen und Tiefen als etwas Positives anzunehmen.
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23/07/2023

„Das Selbstbewusstsein darf auch mal Pause machen“- hat letzte Woche ein weiser Mensch zu mir gesagt. Worte die in mir nachhallen. Genauso wie unser Gespräch, in dem es darum ging, das ich an einem Punkt bin, an dem ich unheimlich viel Wissen absorbiere und absorbiert habe. Trotzdem fühlt es sich so an, als wäre all das Wissen nicht genug, denn je mehr ich weiß, je mehr verstehe ich was ich noch nicht weiß. Hinter jeder gelösten Frage, entstehen neue Fragen und Anreize. Bei jedem Kundenpferd taucht ein neues Problem auf, was löst werden will. Dabei habe ich einen enorm hohen Anspruch an mich selbst, immer ein positives Ergebnis hervor zu bringen. Und damit beginnen die Zweifel: „Habe ich alles bedacht? Kann es wirklich so einfach sein? Was fehlt dir noch an Wissen? Wenn du das oder das besser wüsstest, dann….!“
Zweifel sorgen wiederum dafür, dass das Bauchgefühl stillgelegt wird und man kommt in einen Teufelskreis. Ich denke dann oft, ich bin nicht gut genug oder weiß noch nicht genug. Verliere den Glauben in mich.
Ich versuche mich daher aktuell innerlich wieder frei zu machen und das Gelernte in Ruhe zu vertiefen. Es wird immer offen Fragen geben, doch das mindert nicht, die eigene Intention, das Beste aus der Situation zu machen. Perfektion wird es nicht geben und das Streben danach verträgt ab und an eine Pause. Fehler sind dazu da, gelebt zu werden. All das ist Leben, all das ist Reiten - eine ewige Reise.
📸: - Romo in mitten unseres Trainings in der Pause

14/06/2023

Mit Romo selbstverständlich neben einer Feld-Sprenkleranlage zu stehen, ist für mich etwas besonderes. Nach 7 Jahren der Blindheit & Zusammenarbeit - vertraut er mir nun vollends und ist mental vollkommen bei mir.
Fremde Geräusche in dieser Lautstärke hätten uns vor wenigen Jahren noch komplett aus der Bahn geworfen. Die Anlage kann super laut sein, wenn sie leer pumpt - es klingt dann wie ein Schuss direkt neben uns.
Heute stand Romo zufrieden und ruhig vor dem Spektakel. Ich konnte in Ruhe für Fotos stehen bleiben und den Moment fest halten.
Romo zeigt uns allen deutlich, wieviel Zeit Pferde brauchen. Eine Umstellung des Trainings, des Körpers und der Psyche erfordern jahrelange konsequente Arbeit. Immer wenn ich denke, das müsste schneller gehen im Training, schaue ich auf unsere Zeit zurück.
Heute steht ein gesunder, gar nicht blind wirkender und ziemlich cooler Blinder vor mir. 17 Jahre ist er nun, wird etwas ruhiger im Alter, aber bleibt der rotzfreche Romo mit allen Höhen und Tiefen 🔥
Mein Lehrmeister des Lebens ♥️

28/05/2023

„Wenn du es eilig hast, geh langsam. - Konfuzius“
…. hat meine Mama zitiert. Ich habe ihr erzählt, das ich mich immer wieder bremsen muss, um ausreichend Geduld zu bewahren. Manchmal möchte mein Kopf schneller voran kommen, Erfolge erzielen oder Lektionen reiten. Doch der Moment ist für das Pferd nicht gegeben. Und wenn mich Romo eins gelehrt hat, dann ist es kleinschrittig und geduldig zu arbeiten. Doch manchmal überkommt mich die Lust Neues zu wagen oder die Zeitnot drängt und ich denke „das muss jetzt so“.
Bei Pferden „muss“ nichts. Wir sind die einzigen die etwas müssen - Geduld haben.
Am Beispiel von Farruco erlebe ich gerade noch einmal mit einem eigenen Pferd selbst, wie sich Geduld auszahlt. Er hat mir vieles geschenkt und doch bin ich zur Basis zurück gekehrt, weil er mir insgesamt zu instabil (körperlich und mental). Wir gehen Tag für Tag an die Wurzel zurück und suchen Puzzleteil für Puzzleteil, um eine nachhaltige Basis zu schaffen, die uns in der Zukunft schneller voran bringen wird. Was sich zunächst als Rückschritt angefühlt hat, entpuppt sich immer mehr als zielführend und richtig.
Kennt ihr das Gefühl ?
Anbei Farruco aktuell. Die Halsmuskulatur entwickelt sich immer mehr und formt sich um. Jede Veränderung braucht viel Zeit, Geduld, Gefühl und ich denke auch Demut. Daran arbeiten wir jeden Tag gemeinsam.
📸: die ersten zwei Bilder sind aus dem Mai 23 - das dritte Bild ist von August 22

19/05/2023

Letzten Winter haben wir im eine Folge mit aufgenommen. Eine Folge, die mich inspiriert und fasziniert hat, sodass ich kurzerhand in Berlin einen Kurstag organisiert habe. 16 Menschen kamen zusammen, um am Montag gemeinsam mit zu lernen.
Dabei geht es um viel mehr als eine Sitzschulung. Wir haben in knapp 7 Stunden Theorie und Praxis ohne Pferd unseren tiefen Schwerpunkt eingerichtet bekommen, haben selbst gefühlt wie es ist wenn man einen Reiter trägt, wie wichtig unsere Sitzhöcker sind … und haben das Gefühl mit auf das Pferd genommen.
Ich habe die Woche versucht einen Beitrag zu schreiben, weiß aber noch gar nicht genau wie ich euch erklären kann, worin der Unterschied besteht, weil sehr viel in mir arbeitet und Zeit braucht.
Im nacharbeiten kann ich nur sagen: Wow. Ich bin langsam wieder fit und kann schon zwei Pferde am Tag reiten. Alle Kursteilnehmer schwärmen. Ich bin gespannt was nächste Woche meine Pferde sagen.
Fazit: unbedingt empfehlenswert - fahrt hin und überzeugt euch selbst 😁
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27/04/2023

Meine Gedanken kreisen um das Thema „Vertrauen in mich selbst“ und „Urvertrauen“.
Eine spannende Erfahrung, denn obwohl ich mit meiner alleinigen Ausbildung von Romo sehr zufrieden bin, bin ich sehr selbstkritisch. Irgendwie habe ich das Gefühl, das wenn mir jemand Unterricht gibt, dem ich vertraue, besser zu reiten. Mit dem Gedanken, die Person am Boden könnte die Situation schon Händeln, reitet es sich leichter. Ich zweifle permanent an mir - an meinen Fähigkeiten und habe das Gefühl „nie genug“ gelernt zu haben.
Dieses Mal in der Escola Oliveira Stables kam mir während des Rittes auf einmal der Gedanke, dass die es eigentlich keine Lösung ist, die Verantwortung gedanklich an die Person am Boden abzugeben. Bei Romo steht zB meine Mama zur Verfügung, die mir in den ganz schlimmen Situationen aber auch nicht helfen kann. Bei einem steigenden Pferd, kann ich mir nur selbst helfen. Trotz allem habe ich mir erfolgreich eingeredet, dass sie mit ihrer Anwesenheit zu meiner Sicherheit beiträgt.
Meine Erkenntnis der letzten Woche klingt simple, ist aber für mich wirklich mit viel Tiefgang verbunden.
Die ganze Zeit über, all das was ich reite, lebe, lehre - kann ich nur, weil ich mir SELBST vertrauen schenke.
Und ich kann es besser, wenn ich nicht hinterfrage. Ein kleiner Gedanke des Zweifels reicht aus, um das Vertrauen in mich zu zerstören. Und dieser kleine Gedanke, hat noch tiefer gehende Auswirkungen. Er sorgt vielleicht schon dafür, das ich mir nicht mehr selbst die Hand reichen will, da ich spüre, das ich mir nicht sicher bin. Wenn ich selbst beginne zu zweifeln- wie soll mir darauf aufbauend mein Pferd Vertrauen!?
📸: - Piaffe im Training und in Arbeit

26/04/2023

Mein Herz rast. Mir wird heiß. Ich beginne zu schwitzen, schaue mich von links nach rechts um. Panik steigt auf. Mein Kopf meldet sich: „ich möchte hier gerade weg.“ Die Situation gerät außer Kontrolle - und jetzt ?!
Würde ich mir - von außen betrachtet - selbst die Hand reichen wollen? Vertraue ich meiner eigenen Person an, mir Ruhe zu vermitteln? Vertraue ich mir selbst genug, um es aus diesem Moment heraus zu schaffen? Habe ich dazu die Fähigkeiten erlernt? Brauche ich dazu Fähigkeiten? Was sagt mein Kopf? Was meldet mein Herz?
Jeden Moment in der Arbeit mit Pferden, kann es dir genau so ergehen. Wir setzen uns teils auf Lebewesen, die selbst schlimme Dinge erlebt haben und für uns Reiter nicht einschätzbar sind. Den Moment des Kontrollverlusts, hat denke ich jeder einmal erlebt. Doch hast du dich schon einmal gefragt, ob du es dir selbst zutraust euch aus diesem Moment heraus zu helfen?
Wenn du dir selbst gegenüber stehen müsstest, würdest du deine Hand ergreifen und darin Ruhe finden?
Gedanken meiner Escola Woche - Teil 2 folgt
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22/04/2023

Kennst du das Gefühl, wenn du auf dem Pferd sitzt und eine kleine leise Stimme im Kopf sich immer wieder einschaltet? Manchmal spricht sie Zweifel aus, manchmal fragt sie sich wie die Technik funktioniert. In anderen Momenten redet sie dir ein, das du nicht in der Lage bist die Situation unter Kontrolle zu bringen oder das die Schiefe vom Pferd gerade ganz besonders schwierig ist.
Über diese leise Stimme habe ich in den letzten Tagen sehr viel nachgedacht. Vor meinem Escola-Block hätte ich felsenfest behauptet, das ich in der Lage bin sie stumm zu schalten. Mit dieser Einstellung habe ich nach dem ersten (buckelnden) Ritt gebrochen, als ich sie ganz ganz leise im Hintergrund flüstern gehört habe. Merkwürdig, dachte ich, bin ich doch sonst ein positiver Mensch und auch in der Lage - rein technisch betrachtet - schwierige Situationen auf dem Pferd zu händeln.
Jetzt weiß ich, das es nochmal um viel mehr als die reinen Gedanken geht. Es geht darum, sich selbst tief und ehrlich zu vertrauen, wenn man auf dem Pferd sitzt. Nicht nur in meinem Kopf, sondern auch in meinem Herzen muss Klarheit herrschen, damit das Pferd mir sein Herz, sein Leben anvertrauen kann. Doch zunächst muss ich mir und meinen Fähigkeiten als Reiter ohne jeden Zweifel selbst Vertrauen.
Was sich hier so leicht schreibt und liest, ist in der Realität eine wirklich große Hürde. Oft scheitere ich daran, meine Gedanken ruhig zu stellen - doch ist es genau das was ich am Reiten liebe. Jeder Ritt ist eine Reise zu sich selbst. Innerhalb der Escola wird diese Reise begleitet und ich kann entdecken, was eigentlich offen gelegt werden will. Für mich bleibt der Gedanke bestehen, mehr an die eigene Kraft zu glauben und an mich selbst, denn dann passiert Erstaunliches.
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20/04/2023

Hallo 10k… wollte ich schreiben, doch die Escola-Woche ging anscheinend so schnell rum, das wir hier wieviele geworden sind … 13.000?!
Unglaublich.
Herzlich Willkommen auf meiner kleinen Seite, in der ich nicht nur über Romo’s Blindheit, sondern eben auch meinen Werdegang und seine zwei Blindenbegleiter berichte. Ihr werdet hier also weiterhin neben den schönen Videos und Bildern von Hannah, auch meine tieferen Texte und Gedanken ertragen müssen.
Eine Woche Escola in Waal ging super schnell vorbei. Ich bin total erschöpft, war es doch wie zu erwarten etwas zu früh mit der sportlichen Belastung. Körperlich heißt es weiterhin schonen, viel schlafen und lernen, Dinge liegen und ruhen zu lassen. Nicht perfekt zu sein und die Kontrolle zu verlieren, was anscheinend zu meinem Lernprozess gehört. Emotional und mental war diese Woche für mich viel aufregender, als gedacht. In meinem Kopf schwirren eine Menge Gedanken und neues Wissen, was in den nächsten Wochen verarbeitet und mit euch geteilt werden will. Mein Schulpferd (Neuronio) für diesen Block hat am ersten Tag Farruco in Sachen Irre etwas Konkurrenz gemacht. Dadurch war diese Woche ungemein lehrreich und intensiv. Bevor ich tiefer eintauche, frage ich mich ob ich euch lieber Raum für Fragen geben sollte, bei all den neuen Gesichtern, oder ob ich direkt mit meinem Gedankenchaos beginne …
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10/04/2023

Frohe Ostern 🐣
wünsche ich euch allen. Ich habe die letzten Tage frei gemacht und sie tatsächlich fast handyfrei - dafür mit tollen Menschen um mich herum - verbracht. Mir ging es seit Anfang des Jahres immer wieder nicht gut. Erst hat mich mein Rücken, dann ein Infekt über ein paar Wochen flach gelegt. Nach der Messe folgte eine lange Zeit mit dem bösen C, was mich aufgrund einer Lungenvorerkrankung ziemlich lahm gelegt hat. Ich habe jetzt nach Ostern das Gefühl, langsam wieder „Luft“ und Energie zu bekommen.
Und ich lerne gerade wieder klar zu kommunizieren, das ich nicht immer stark sein muss. Weder privat, noch beruflich, wo leider wirklich viel liegen geblieben ist. Dazu haben sich die beiden Streithähne leider ebenfalls noch nicht eingekommen, aber zumindest nähern sie sich wieder an.
Doch wie heißt es so schön: Krone richten, Aufstehen und weiter machen. Ab heute geht mein Alltag wieder los, vorerst aber langsam. Ab Mitte der Woche fahre ich endlich wieder nach Waal und freue mich auf einen Block Escola ☺️
Romo und ich freuen uns sehr über die ganzen neuen Menschen auf unseren Plattformen. Erholt euch gut & passt ein bisschen auf euch auf. Ich sende euch allen ganz viele Grüße & DANKE für euer Verständnis.
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Romario - Blind unter Freunden