24/04/2024
Ich bin eine Superheldin!
Heute war mal wieder der Tag der Tage, an dem meine ganz besonderen Superheldenkräfte zum Einsatz kamen.
Was ist passiert?! Ich war mit Ciwi mit dem Fahrrad an der Ostsee unterwegs. Ciwi läuft da immer frei, weil sie sich super an mir orientiert. Sie läuft immer in meinem Blickfeld, entweder frei neben mir oder ein Stück voraus. Plötzlich verschwand sie kurz (2 Sekunden) aus meinem Blickfeld und als ich prüfend über meine Schulter schaute, war er da: Der taktlose und temporär taubstumme „Tut-Nix“, der kurz mal (nicht nur) „Hallo“ sagen wollte. Genauso schnell wie er da war, genauso schnell stieg ich vom Rad. Ich kenne meine Hündin. Die hat genauso wenig Bock auf Kontaktaufnahme wie ich. Der lüsterne Labbi Rüde wollte ihr gerne mal unter den Rock schauen, hat da aber wohl nicht mit mir gerechnet (oder überhaupt mit jemanden, der ihm scheinbar das erste Mal in seinem Leben eine Grenze kommuniziert).
Nun stand ich da vor ihm, blockend und ziemlich genervt. Keine Ahnung, ob ich da souverän wirkte, aber ich blieb standhaft. Denn, wenn ich eines nicht will, dann ist das ungefragter Nahkontakt, und schon gar nicht so. Nun war es dieser taktlose „Tut-Nix“ aber anscheinend nicht gewohnt, dass da jemand mal Nein sagt und kläffte mich frustig an. Indes fragte ich wenig höflich den Besitzer, der mittlerweile schon 15 Mal seinen Kötlon erfolglos gerufen hatte, ob er mal auf die Idee käme, ihn abzuholen. Impulskontrolle ist ja nicht endlos vorhanden, wie wir wissen. Meine war schon aufgebraucht. Und da ich aus Erfahrung heraus mich nicht mehr erkläre, wieso, weshalb, warum ich keinen Kontakt möchte, kommunizierte ich unmissverständlich, ein wenig übellaunig meine Grenze - dem Hund UND dem Besitzer. Naja, ein paar Worte hin und her, nahm er seinen Kötlon am Halsband und fuhr (ohne Leine) weiter. Der Kötlon kläffte noch ein paar Meter und beide verschwanden aus unserem Dunstkreis.
Ich belohnte Ciwi für‘s höfliche Warten, stieg auf mein Rad und radelte weiter. Ihr hättet den Blick von Ciwi sehen sollen. Sie lief die restlichen 3 km mit Herzchen in den Augen neben mir.
Ich war ihre Superheldin!