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Hundegesundheitstraining Glassdogs Bei mir bekommst du individuelles Training und Gesundheitsvorsorge deines Hundes aus einer Hand.

Dem kann ich als zertifizierte Sporthundetherapeutin nur zustimmen
15/11/2024

Dem kann ich als zertifizierte Sporthundetherapeutin nur zustimmen

Einsatz von Aversiven Hilfsmitteln im Hundesport: Ein Aufruf zur Reflexion und Verantwortung

Im Hundesport geht es nicht nur um Leistung und Disziplin, sondern vor allem um die Beziehung zwischen Mensch und Hund. Eine respektvolle Partnerschaft, in der Vertrauen und Kooperation die Grundlage des Trainings bilden, sollte stets das Ziel sein. Doch immer wieder begegnen wir Praktiken, die diese Prinzipien gefährden: Der Einsatz von Stromreizgeräten, Stachelhalsbändern, Schlingen und anderen aversiven Hilfsmitteln.

Diese Geräte setzen auf Schmerz und Angst als Mittel der Kontrolle. Sie entziehen dem Hund das Recht auf eine humane, respektvolle Erziehung und ersetzen positive, für den Hund verständliche Lernmethoden durch Gewalt. Stromreizgeräte erzeugen bei Hunden Schmerzen, die den natürlichen Instinkt hervorrufen, sich gegen die Reizung zu wehren. Anstatt eine vertrauensvolle Bindung aufzubauen, wird der Hund auf eine körperliche Reaktion konditioniert, die Angst vor dem Besitzer und der Trainingsumgebung verstärken kann. Der Einsatz von Stachelhalsbändern ist nicht minder grausam. Sie verletzen die empfindliche Haut des Hundes und verbinden Schmerz mit dem Verhalten des Tieres, was zu einer tiefen Verwirrung und einer gestörten Kommunikation führen kann.

Schlingen, die den Hund durch Druck am Hals zwingen, bestimmte Verhaltensweisen zu zeigen, machen klar, dass hier nicht auf die individuellen Bedürfnisse des Tieres eingegangen wird. Sie können sogar zu Verletzungen führen, die den Hund in seiner Bewegungsfreiheit einschränken. All diese Methoden setzen die körperliche Integrität des Tieres aufs Spiel und hinterlassen nicht nur physische, sondern auch psychische Narben. Das Vertrauen des Hundes in seinen Besitzer wird zerstört, und der Hund lernt nicht, was er tun soll, sondern nur, was er vermeiden muss – durch Schmerz, Angst oder das Gefühl der Bedrohung.

Ein Hund ist kein Automat, der auf Knopfdruck reagiert, sondern ein Lebewesen mit eigenen Gefühlen, Gedanken und Bedürfnissen. Der Hundesport sollte daher auch ein Spiegelbild dieser Achtung und Wertschätzung sein. Wenn wir als Hundesportler bereit sind, auf schmerzhafte, aversive Hilfsmittel zurückzugreifen, stellen wir nicht nur den Hund, sondern auch uns selbst in Frage. Was bedeutet es für uns, einen Hund "erfolgreich" zu trainieren, wenn wir dabei seine Würde, seine Unversehrtheit und seine seelische Gesundheit opfern? Ist ein Hund, der durch Schmerz und Angst geformt wurde, wirklich der Inbegriff von sportlicher Leistung?

Es ist an der Zeit, Verantwortung zu übernehmen und uns von Praktiken zu distanzieren, die den Hund und seine Bedürfnisse missachten. Stattdessen sollten wir auf moderne, gewaltfreie Trainingsmethoden setzen, die auf positiver Verstärkung beruhen und auf Kooperation und Respekt ausgerichtet sind. Der wahre Erfolg im Hundesport entsteht nicht durch Zwang und Schmerz, sondern durch das Vertrauen, das wir in unsere Hunde setzen. Hunde, die durch positive Erfahrungen lernen, und Hunde, die wissen, dass ihr Mensch ihnen Sicherheit und Liebe gibt, sind die wahren Sieger.

Wir fordern alle Hundesportler auf, sich ihrer Verantwortung bewusst zu werden und sich gegen den Einsatz von Stromreizgeräten, Stachelhalsbändern, Schlingen und ähnlichen Hilfsmitteln auszusprechen. Stattdessen sollten wir uns auf Training konzentrieren, das auf Verständnis, Respekt und Vertrauen basiert. Nur so können wir eine Zukunft für den Hundesport gestalten, in der die Beziehung zwischen Mensch und Hund im Mittelpunkt steht – auf der Grundlage von Liebe und Achtung, nicht von Angst und Schmerz.

Ein Einblick meiner Hunde. Wie wirkt das Bild auf euch?
06/11/2024

Ein Einblick meiner Hunde. Wie wirkt das Bild auf euch?

Eine wichtige Botschaft die ich jedem Kleinhunde-Halter mitgeben möchte:"Behandle deinen Hund, als hätte er 30kg."Hätte ...
05/10/2024

Eine wichtige Botschaft die ich jedem Kleinhunde-Halter mitgeben möchte:

"Behandle deinen Hund, als hätte er 30kg."

Hätte der Hund 30kg würde man mehr auf eine angepasste Erziehung und Führung achten. Bei kleinen Hunden, wird leider die Erziehung und auch die Führung, oft vernachlässigt.

Hätte der Hund 30kg würde man ihm den Halt geben, den er braucht, ohne ihn dabei zu verhätscheln (ein bisschen verhätscheln ist immer erlaubt ;-) ). Bzw. ihn übergriffig, oder wie ein Stofftier zu behandeln.

Hätte der Hund 30kg würde man ihn nicht achtlos, wie ein Gepäckstück hinter sich herschleifen.

Hätte der Hund 30kg würde man ihn in so einigen Situationen nicht belächeln oder ihn nicht für vollnehmen.

Hätte der Hund 30kg würde man den Hund nicht einfach hochheben. Ich hab generell nichts dagegen Hunde hochzuheben, darauf gehe ich aber nochmal in den nächsten Tagen ein.

Auf dem Foto sieht man wie achtlos kleine Hunde oft behandelt werden. Beide Hunde fühlen sich dieser Situation ausgesetzt nicht wohl.

Am 04. September startet im Fürther Umland mein 11teiliger Intensiv-Jagdhunde-Kurs. Die Termine finden in Präsenz, aber ...
25/08/2024

Am 04. September startet im Fürther Umland mein 11teiliger Intensiv-Jagdhunde-Kurs.
Die Termine finden in Präsenz, aber auch teilweise Online statt. Du solltest Online-Training gegenüber also offen sein ;-).

In diesem Kurs gehen wir Individuell auf jeden Hund ein. Welchem Jagdtyp gehört euer Hund an? Handelt es sich um echtes Jagdverhalten, oder um Pseudo-Jagdverhalten?
Wir analysieren euren Alltag und suchen für euch ein passendes Revier zum Üben für euch Zuhause aus.
Achten auf die Orientierung und Ansprechbarkeit.
Nehmen uns Zeit für das richtige Handling mit der Schleppleine.
Ihr lernt wichtige Signale in diesem Bereich kennen.
Ein großes Thema wird natürlich auch der sichere Freilauf und Radiustraining sein.
Erarbeiten uns einen sicheren Rückruf im Worst Case.
Achten auf die Impulskontrolle eurer Hunde und fördern diese.
Wir achten auf Ruhe, Entspannung und Stressabbau.
Auch Hintergrundwissen wie Wildkunde und die Jagdverhaltenskette kommen nicht zu kurz.
Optional zu buchbar ist noch ein Gesundheitscheck, exklusiv für jagende Hunde.

Um dieses Angebot zu buchen, muss dein Hund keiner Jagdhunde-Rasse angehören, jeder Hund der jagt, ist Herzlich Willkommen.

Wer mich noch nicht kennt, kann über meine Website www.glassdogs.de unter Termine auf einen Blick einen unverbindlichen und kostenlosen Termin bei mir buchen. Hier könnt ihr mich kennenlernen und wir können gemeinsam entscheiden, ob dieser Kurs, etwas für euch ist.

Für alle, die voller Freude entspannt mit ihrem Hund Spazierengehen und gemeinsam die Welt entdecken möchten. Hier lernst du die Bedürfnisse, Eigenarten und besonderen Fähigkeiten deines (Jagd)-Hundes kennen Dein Hund lernt dich wieder wahrzunehmen Du lernst wie du deinem Spezialisten gerecht wi...

19/07/2024

Wenn ihr wissen wollt, wie sich euer Hund zu euch umorientiert und nicht dem Wild nachhetzt, kann ich euch schon mal 2 Dinge verraten.

- Es geht nicht von heute auf morgen
- Mit Bestrafung kommst du nicht weiter

Im September beginnt wieder mein Jagdhunde-Kurs, für alle Hunde mit Jagdleidenschaft.

Wie wunderbar und so passend geschrieben.
28/06/2024

Wie wunderbar und so passend geschrieben.

Der Mensch führt, die Hunde haben nichts untereinander zu regeln!

Wenn ich in Hundekreisen erzähle, dass bei uns Jusha Fina führt und Jusha auch Finas erster Ansprechpartner ist, ernte ich oft erstaunte bis skeptische Blicke. Manche schütteln sogar den Kopf und verdrehen bestimmt innerlich die Augen.
Auch, dass wir Jusha grundsätzlich erlauben, Fina zu korrigieren, selbst wenn wir keinen Grund erkennen, stößt nicht selten auf Unverständnis bis Ablehnung.
Einem Hund die Führung eines anderen Hundes überlassen? Darf man das denn? Ist nicht der Mensch der Entscheidungsträger und alle Hunde haben sich immer zuerst oder sogar ausschließlich an ihn zu wenden und nichts untereinander zu regeln? Muss nicht der Hund immer hauptsächlich seinem Menschen und nicht anderen Hunden zuhören?
Da gibt es tatsächlich sehr unterschiedliche Ansichten. Meine Ansicht erwächst aus meinem Verständnis und meinen Erfahrungen meines Lebens und den Erlebnissen mit Hunden.

Mir ist dieses „der Hund darf nicht führen!“ absolut zu pauschal! Es ist inzwischen allgemein bekannt, dass es unterschiedliche Hundepersönlichkeiten mit unterschiedlichen Kompetenzen, auch innerhalb eines Typs, gibt, aber in vielen Bereichen werden sie dann doch wieder alle über einen Kamm geschoren.

Wenn man weiß, dass Hunde so verschieden sind, warum handelt man dann nicht danach? Warum heißt es dann doch wieder, dass alle Hunde grundsätzlich NICHTS miteinander zu regeln haben?
Was ist das? Menschliches Ego? Alles hört auf mein Kommando? Ich bin der Boss? Angst vorm Nichtwichtigsein? Kontrollverlust? Profilneurose? Ich weiß es nicht.

Okay… wenn man keine Idee davon hat, was für Hundepersönlichkeiten man da vor sich hat, wer wie zu wem steht und wo die Kommunikation gut ineinander greift und wo nicht, dann ist es möglicherweise das Vernünftigste, erstmal lieber nichts zuzulassen.
Manche Menschen haben ein so gutes Bauchgefühl, dass sie die Beziehungen der Hunde untereinander gut emotional erfassen können und unterbinden nur das, was ihnen ein schlechtes Gefühl macht. Und liegen oft sehr gut damit.
Wem sich das nicht so klar darstellt, kann sich Hilfe durch eine Einschätzung holen. Da bitte gut darauf achten, dass nicht nur das oberflächliche Verhalten beurteilt wird, sondern der dem Hund zugrunde liegende Persönlichkeitstyp ermittelt wird.

Es einfach pauschal immer konsequent zu unterbinden, dass die Hunde sich „unterhalten“ ist wirklich keine gute Idee, wenn man nicht darauf achtet, was passt und was nicht passt.
Unpassende Kommunikation immer zuzulassen ist sicher nicht gut. Passende Kommunikation immer zu unterbinden jedoch viel schlechter! Oft entwickeln sich daraus Verhaltensauffälligkeiten.

Wir lassen hier die Kommunikation der beiden Hunde grundsätzlich zu, da wir wissen, wer hier wer ist! Und auch, wer wen führen kann. Unsere Hunde sind sicher eingeschätzt und Jusha hat die Kompetenz, Fina zu führen. Und für sie da zu sein! Sie zu begrenzen und sie aufzufangen. Sie zu regulieren und sie zu entspannen.
Das gibt beiden Sicherheit und Zufriedenheit. Das lastet sie mehr aus als jeder Hundesport, bringt sie in ihre Mitte und ermöglicht eine Weiterentwicklung.

Vor diesem Hintergrund geben wir sehr gerne die Führung an Jusha ab. Ich könnte es mir gar nicht anders vorstellen.
Aber natürlich sind wir Menschen die letzte Instanz. Wir führen die Hunde durch die Menschenwelt und müssen ihnen manchmal die Regeln vorgeben.
Doch da, wo es möglich ist, überlassen wir es vertrauensvoll den Hunden, die Dinge miteinander zu klären, wie sie es für nötig halten. ❤️

20/06/2024

Hundenamen im Lauf der Zeiten - wie spannend!

Dieser Ausstellungskatalog von 1887 gibt uns einen Einblick, welche Rassen damals besonders beliebt waren und wie die Hunde hießen. Hier zahlenmäßig mit 266 Meldungen ganz vorn: Die Deutschen Doggen. Häufigster Name bei den Hündinnen: Flora, bei den Rüden Harras und Hektor. Der "Deutsche Schäferhund" war noch nicht erfunden, dafür gab es "Continentale Schäferhunde" (4 Nennungen) und "Schottische Schäferhunde" (3 Nennungen, darunter ein Willis und ein Lord).3 Seiten Nennungen nur Spitze, die mehrheitlich "Mohrle" und "Spitzer" oder "Spitzi" hießen. 18 Schnürenpudel waren genannt, 9 Bullterrier, 45 "Fuchsterrier", aber auch der ein oder anderen "Arabische Windhund" oder "Russische Windhund". Die Dachshunde hießen mehrheitlich "Waldmann" (Rüden) und "Waldine" (Hündinnen).
Wie interessant wäre es zu wissen, wie diese Hunde damals ausgesehen haben!
Kuriosum am Rande: Die "Einlieferung" der Hunde zur Ausstellung war durch Ablieferung des Besitzers oder eines von ihm Beauftragten oder durch "durch Einsendung des Hundes ohne Begleiter als Eilgut oder per Post" möglich. "Die als Eilgut oder per Post eingesendeten Hunde müssen in Kisten oder Körben verpackt sein. Die Einsendung hat franco zu erfolgen".

18/05/2024

Hitzschlag beim Hund: Zwei tödliche Fehler, die es zu vermeiden gilt!

Von Ralph Rückert, Tierarzt

Wie immer um diese Jahreszeit wird es nun schnell sommerlich warm werden. Damit wird es auch unweigerlich wieder zu Hitzeschäden bei Hunden kommen, meist natürlich deshalb, weil sie versehentlich oder in Verkennung der Risiken im Auto zurückgelassen werden, aber auch durch Überlastung.

Viele Hundebesitzer sind wahrscheinlich der Meinung, dass ein Hund, der einen Hitzschlag erlitten hat, nach der noch vor Ort durchgeführten notfallmäßigen Kühlung gerettet und aus dem Schneider wäre. Dem ist nicht so, denn das dicke Ende kommt leider mehr als häufig nach.

In der Fachzeitschrift "kleintier.konkret" hat meine Kollegin Jenny McIntosh (Universitätsklinik Leipzig) vor ein paar Jahren einen Artikel zum Hitzschlag beim Hund veröffentlicht, der sich natürlich in Formulierung und Ausdrucksweise an Tiermediziner richtet. Ich hangel mich mal an diesem Artikel entlang und bringe die darin enthaltenen und für Hundehalter relevanten Informationen in eine auch für medizinische Laien gut verdauliche Form.

Wann reden wir von einem Hitzschlag? Kurz und bündig: Wenn eine Körpertemperatur von 41° C überschritten wird! Unglücklicherweise kann sich das aber bis zum Eintreffen in der Tierarztpraxis so stark verändern, dass dann sogar eine Hypothermie (Untertemperatur) festgestellt wird, was - wie wir später noch lesen werden - einen ungünstigen prognostischen Hinweis für das Überleben des Patienten darstellt. Noch eine Anmerkung zur Körpertemperatur: Bei Hunden, die unter sommerlichen Bedingungen belastet werden, kann es sehr schnell zu mehr als 40° C Körpertemperatur kommen, ohne dass deswegen schon von einem Hitzschlag geredet werden müsste. Wird die Belastung bei entsprechenden körperlichen Anzeichen (in erster Linie heftiges und andauerndes Hecheln) beendet, regelt sich die Körpertemperatur schnell wieder auf Normalwerte ein.

Man unterscheidet den klassischen Hitzschlag, der nur durch die Umgebungstemperaturen verursacht wird, und den anstrengungsinduzierten Hitzschlag durch körperliche Belastung bei gleichzeitig hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit. Meist wird mit einer Kombination beider Formen zu rechnen sein. Beispielsweise wird ein im sich erhitzenden Auto eingesperrter Hund eine Zeit lang verzweifelte Versuche unternehmen, sich aus seiner Lage zu befreien, was die Körpertemperatur noch weiter in die Höhe treibt.

Inwiefern spielt da die Luftfeuchtigkeit eine Rolle? Wenn die Außentemperatur unterhalb der Körpertemperatur liegt, kann der Organismus mehrere Mechanismen für die Wärmeabgabe nützen (Konduktion, Konvektion, Radiation und Verdunstung), steigt aber die Außentemperatur auf das Niveau der Körpertemperatur, funktioniert nur noch die Verdunstung über die Schleimhaut der Nasenmuscheln und durch Hecheln. Dann wird es eng, und das natürlich ganz besonders bei den Hunderassen, die eine deutlich verringerte Nasenschleimhautoberfläche haben, also bei allen Plattnasen. Furchtbar eng wird es, wenn schwüle Hitze mit hoher Luftfeuchtigkeit herrscht, denn dann funktioniert auch der Verdunstungsmechanismus nicht mehr ordentlich.

Aus diesen Fakten geht klar hervor, warum speziell ein im Auto eingesperrter Hund so überraschend schnell Opfer eines Hitzschlags werden kann:

1. Am Körper des Hundes - z. B. zwischen den Vorderbeinen, an der Brust und in der Lendenregion - finden sich sogenannte "Thermische Fenster", über die besonders viel Wärme abgegeben werden kann. Je nach Bewegungseinschränkung (Hundebox, etc.) und daraus resultierender Körperhaltung können diese Fenster zum Teil geschlossen sein.

2. In einem Auto kann der Hund keine kühlen Flächen (Steinböden, etc.) finden bzw. sich schaffen (Erdkuhle), die er für die Notkühlung nutzen könnte.

3. Die Temperatur im Innenraum steigt sehr schnell in Bereiche über 35° C, was dazu führt, dass nur noch Atmen und Hecheln für Abkühlung sorgen können.

4. Durch das anfänglich hohe Niveau an körperlicher Aktivität (Unruhe, Scharren und Kratzen) und das unablässige Hecheln steigt dann letztendlich auch die Luftfeuchtigkeit im Innenraum des Autos stark an, was die letzte Möglichkeit der Körpertemperaturregulation zunichte und das Unglück perfekt macht.

Kollegin McIntosh geht in ihrem Artikel auf die eigentlich erstaunliche Tatsache ein, dass der Säugetierorganismus sich an veränderte Außentemperaturen anpassen kann. Diese Akklimatisation dauert aber irgendwas zwischen 10 und 60 Tagen, was unter anderem erklärt, warum wir Hitzschläge vorwiegend im Frühling und Frühsommer zu sehen bekommen. Es ist also sehr wichtig, dass in der kühlen Jahreszeit problemlos mögliche körperliche Belastungen des Hundes nicht ohne Rücksicht auf Verluste durchgezogen werden, sobald die Außentemperaturen im Frühling nach oben schnellen. Das kann sonst ganz unvermutet ins Auge gehen.

Jetzt lassen Sie uns mal davon ausgehen, dass es doch irgendwie passiert ist: Sie haben den eigenen oder einen fremden Hund vor sich, der offensichtlich extrem überhitzt ist oder gar einen Hitzschlag hat. Was tun? Sie müssen den Hund sofort abkühlen, und zwar noch vor der Fahrt zum Tierarzt. Jenny McIntosh nennt das aktive Kühlung und empfiehlt die Verwendung von kaltem, aber nicht eiskaltem Wasser. Im Gegensatz zu dieser so häufig zu lesenden Empfehlung gibt es aber sehr eindeutige Untersuchungen aus der Humanmedizin, die die besten Erfolge bei Eintauchen der Hitzschlag-Patienten in Eiswasser sehen. Auch auf näheres Nachfragen kann einem eigentlich niemand erklären, warum sich dieser potenziell tödliche Mythos vom „vorsichtigen Abkühlen“ speziell in der Tiermedizin so enorm hartnäckig hält. Nach allem, was wir inzwischen wissen, ist die Notabkühlung um so effektiver, je radikaler und zackiger sie durchgeführt wird. Aber egal, eine Wanne mit Eiswasser wird uns so oder so in der Regel nicht zur Verfügung stehen. Der Hund sollte also idealerweise mit so kaltem Wasser wie möglich bis auf die Haut durchnässt werden, was bei Tieren mit richtig dickem Fell gar nicht so einfach ist und große Wassermengen erfordert. Also um Himmels Willen kein Rumgekleckere von wegen „vorsichtiger Kühlung“, sondern rein in den Bach, den Fluss, den See, oder eben Übergießen mit allem, was kalt und flüssig ist; das könnte in der Not ruhig auch ein Kasten Cola oder Zitronenlimonade aus dem Kühlschrank sein. Um die Beseitigung der dabei entstehenden Sauerei kann man sich immer noch kümmern, wenn alles überstanden ist.

Die Abkühlung mittels Durchnässung kann durch einen der Verdunstung Vorschub leistenden Luftstrom weiter verstärkt werden. Bei der Fahrt zum Tierarzt sollten also entweder die Autofenster geöffnet oder die Klimaanlage auf volle Leistung gedreht werden. Nasse Tücher, in die der Hund eventuell gewickelt wird, behindern den Verdunstungseffekt und sind deshalb nicht sinnvoll.

Bei der Fahrt zum Tierarzt? Muss das sein? Der Hund ist doch schon erfolgreich abgekühlt worden! Lassen Sie es mich mal so ausdrücken: Nach der aktiven Kühlung eines Hundes mit Hitzeschaden nicht den Tierarzt aufzusuchen, kann unter Umständen gut gehen. Aber (großes Aber mit dickem Ausrufezeichen!): Retrospektive Studien zeigen, dass wegen Hitzschlags vorgestellte Hunde trotz tiermedizinischer Intervention zu über 50 Prozent sterben! Das Überleben des Hundes ist also nach der aktiven Notkühlung keineswegs in trockenen Tüchern.

Ein Hitzschlag richtet im Körper ein beträchtliches Chaos und unter Umständen irreparable Schäden an. Nur in einer Tierarztpraxis hat man die Chance, entsprechend zu reagieren. Beispielhaft seien ein paar Notmaßnahmen genannt: Weitere Kühlung bis auf eine Körpertemperatur von 39,5 Grad, eventuell großflächiges Scheren dick bepelzter Hunde, Massagen zur Förderung der peripheren Durchblutung, Infusionsbehandlung, Sauerstoffzufuhr, Ausgleich der oft vorliegenden Übersäuerung (metabolische Azidose), Verhinderung oder Behebung einer Hypoglykämie (Unterzuckerung) durch Glukose-Infusionen oder eines Hirnödems durch die Verabreichung von Mannitol, antibiotische Abdeckung, die Bekämpfung von Krampfanfällen und so weiter und so fort.

Bezüglich der Prognose führt Kollegin McIntosh eine israelische Studie an, die sich eingehend mit den Risikofaktoren für das Überleben von Hitzschlagopfern beschäftig hat. Je mehr dieser Faktoren vorliegen, desto unwahrscheinlicher ist das Überleben des Tieres. Es werden genannt:

- Verzögerter Beginn der aktiven Kühlung bzw. verzögerte Vorstellung beim Tierarzt (mehr als 90 Minuten vergangen)

- Adipositas (Fettleibigkeit)

- Hypothermie (Untertemperatur) bei Vorstellung

- Verzögerte Gerinnungswerte und Entwicklung einer DIC (Disseminierte Intravasale Gerinnung)

- Akutes Nierenversagen

- Hochgradige Hypoglykämie (Unterzuckerung) unter 47 mg/dl

- Auftreten von Krampfanfällen

- Komatöser Zustand bei Vorstellung

Ziehen wir also unser Fazit:

1. Ein Auto, das bei von uns Menschen als angenehm und keineswegs heiß empfundenen 24° C in der Sonne abgestellt wird, kann für einen darin befindlichen Hund innerhalb einer Stunde zur Todesfalle werden. Ich verstehe es, wenn Ihnen diese Information banal vorkommt, denn ich empfinde das auch so, aber es passiert halt leider jedes Jahr mit schöner Regelmäßigkeit, dass Hunde oder gar Kinder auf diese grässliche Weise ums Leben kommen.

2. Selbst gut trainierte Hunde können - speziell im Frühling und Frühsommer - bei warmer Witterung und hoher Luftfeuchtigkeit ganz unerwartet einen anstrengungsinduzierten Hitzschlag erleiden, wenn die körperliche Aktivität nicht entsprechend angepasst wird. Es gibt Hunde bzw. ganze Rassegruppen, die NICHT von selber aufhören, wenn es zu viel wird.

3. Wir privaten Hundehalter können uns bezüglich der Spiel- und Sportaktivitäten unserer Vierbeiner ja gut und gerne ein Beispiel an den Regeln für die Profis nehmen: Die Einsatzzeiten von Such- und Rettungshunden sind entsprechend der Richtlinien der "Urban Search and Rescue Veterinary Group" (USAR) bei Temperaturen über 30 Grad auf 15 Minuten zu beschränken. Zwischen den Suchperioden sind ausreichend lange Pausen mit Zugang zu Wasser einzuhalten. Die Körpertemperatur sollte regelmäßig kontrolliert und die Hunde sollten vor dem Einsatz eventuell komplett durchnässt werden.

4. Brachycephale Hunde (Plattnasen) sollten in Bezug auf Wärmeexposition wie ein rohes Ei behandelt werden. Selbst ruhige Spaziergänge in der Mittagsh*tze können bei solchen Tieren dazu führen, dass es sie einfach umhaut. Eine Tierklinik hat vor einiger Zeit einen Fall öffentlich gemacht, bei dem ein Mops einen im weiteren Verlauf tödlichen Hitzschlag erlitten hat, und zwar bei einer Temperatur von gerade mal 19° C im Schatten!

5. Hat ein Hund einen Hitzschlag erlitten, dann wären die beiden tödlichen Fehler aus der Überschrift a) irgendwelche Halbherzigkeiten bei der aktiven Notfallkühlung und b) nach erst mal erfolgreicher Kühlung in dem Glauben, dass es das schon gewesen wäre, NICHT sofort eine tiermedizinische Einrichtung zur Weiterbehandlung aufzusuchen.

Bleiben Sie uns gewogen, bis bald, Ihr
Ralph Rückert

© Ralph Rückert
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04/03/2024

Du hast Spaß, kniffelige Aufgaben in der Gruppe zu lösen? Dann komm am 14.04. mit deinem Hund zu unserer Krimitour.

Es darf jeder mitmachen, dessen Hund sich auch in einer größeren Gruppe wohl fühlt. Du musst kein Kunde bei mir sein.

Alle Infos erhältst du wenn du auf den Link klickst.

Schnüffeldetektive lösen den Fall Mach mit bei unserer Krimitour für Mensch-Hund-Teams, bei der in Gruppen versucht wird, über Ausschlussverfahren, folgende Fragen zu beantworten: Wer hat Norbert beklaut? Wie ist er ins Haus gekommen? Wo hat er seine Beute versteckt? Ein spannender und witziger ...

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