08/07/2024
So ist es, wenn man das Fellkind mit dem Herzen begleitet. 😍💞
Das RipleyKind hat heute Geburtstag!❤️
Der Hocker wurde zwar immer kleiner, aber die Reden an die Nation dafür länger, ambitionierter und durchdringender!
Es ist alles so spannend mit dem Teenager. Auch nach so langer Zeit im Job mit Hunden, bin ich immer noch begeistert über jede Entwicklungsphase. Es gibt kein „nervig“, kein „durchgeknallt", es gibt nur Freude darüber, dass das Kind normal ist.
Normal ist das neue Hochbegabt ohne Dauertherapie!
Ich empfinde die Zeit mit einem “unfertigen” Hund als sehr erfüllend, da es im Grunde wie ein Wissens- und Verhaltenstest für mich ist.
Was mache ich heute anders als vor noch wenigen Jahren?
Ist das besser oder schlechter?
Was genau ist mir bei diesem Hund wichtig?
Gefällt es mir, wie ich mich dem Hund gegenüber verhalte, wenn es mal kompliziert (aus meiner Sicht) wird?
Es geht primär um MICH und weniger darum, ob das RipleyKind denn “richtig ist” so wie es sich verhält.
Das fehlende Verständnis mancher Hundehalter dafür, dass körperliches Wachstum und die parallel ablaufende mentale Verkabelung dem Junghund so einiges abverlangen, erstaunt mich immer wieder aufs Neue.
Statt die besten Leinen und Brustgeschirre zu googeln, würde ich mir so sehr wünschen, dass man mindestens denselben Einsatz zeigt, wenn es um das Verstehen von Hundeverhalten geht. Der Hund kann auch mit einem hässlichen Halsband glücklich sein, mit einem Halter, der die banalsten Bedürfnisse des Hundes nicht erkennt - schwierig.
Das Ripley darf beides haben - schöne Strüppen um den Hals und einen Menschen, der sich bemüht, nicht nachlässig, nicht hektisch und nicht unfair zu werden, wenn klare Führung und Wissen erforderlich sind.
Ja, ich kann mich auch total gut selbst loben, gehört zum guten Umgang mit dem eigenen ICH dazu. Schließlich hat das Ripley ein Anrecht auf eine sortierte Persönlichkeit am anderen Ende der Leine. 😉
Wann immer ein Verhalten des vierbeinigen Teenagers droht, uns aufbrausend, frustriert oder zornig werden zu lassen - fragen wir uns bitte, wie wir als Heranwachsende waren.
In der hormonell konfusen Zeit war uns doch auch vieles zu viel, peinlich, zu blöde. Wir waren nicht ausbalanciert im Kopf und auf der Suche nach UNSEREM Weg, mit Dingen umzugehen, waren Mathe und Physik nicht das Ventil, das es für uns besser machte.
Mut zur Persönlichkeitsentwicklung!
Menschen lieben diese süßen Welpen und ich höre in Dauerschleife, dass man sich wünschen würde, sie würden nicht so schnell erwachsen werden. “Der ist gar nicht mehr so babyhaft” - na was ein Glück, kommt es mir da in Sinn.
Ich glaube, dass diese Aussage sich hauptsächlich auf die Optik bezieht und weniger auf das Verhalten. Denn wenn es um das welpige Verhalten wie: Volle Lotte wo reinbeissen, schreddern, nichts können, weil noch nix auf der Festplatte, nicht durchschlafen und mit 15 Wochen nochmal ins Haus machen geht, kommt eher die Frage auf, wie schnell denn das alles abzustellen geht.
Auch die mangelnde Leistungsbereitschaft eines Junghundes wird sehr persönlich genommen. Dass das Sitz nicht klappt mit 5 Monaten, nur weil ein Schmetterling vorbeigeflog, ein Affront. Dass der Hund mal ne Extrarunde mit dem Dummy rennt, weil er zuvor ewig warten musste, bis die Aufgabe endlich mal abgearbeitet werden durfte - Schnappatmung, rote Backen und Kontrollverlust. Dabei bräuchte es nur etwas Verständnis für das, was im Hund vorgeht und schon wäre es sowas von egal.
Lieben was ist!
Alle Lebensphasen haben ihren Zauber, ihre Momente des Augenrollens und - sie gehen vorbei! Mit Hysterie oder ohne - das ist die Wahl, die wir treffen dürfen.
Fragt euch einfach, warum ihr es als so schlimm empfindet, dass ein junger Hund mal eine Selbstbelohnungrunde rennt - wie wäre es denn damit? Was ist global betrachtet denn das Problem?
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Verhalten dauerhaft bleibt und wie gut stehen die Sterne für uns Hundehalter, dass der heutige “Aussetzer” situativ bedingt einfach mal sein muss, morgen oder in sechs Monaten aber vergessen/ überwunden sein wird.
Entwicklung muss durchs System und dass es zu einem Informationsstau kommen kann, ähnlich wie beim Drucker, gehört dazu.
Der Drucker hat 100 Seiten top gedruckt und dann 10 Seiten gefressen. Dabei hat das Ding doch gestern noch gut abgeliefert!
So what? Hersteller verklagen? Bringt die 10 Seiten nicht retour und verkompliziert alles. Ran an den Drucker, gerne auch mal fluchen, macht Luft im Kopf aber aus dem Fenster werfen? Ach, was! Affektabfuhr ist ja nett, aber auch nur was für mental kurzsichtige.
Es kommt, es geht - am Ende bleibt, was wir daraus machen! Eine riesige Story oder eine Challenge, die es gilt zu meistern.
Das Ripley ist, was hab ich für ein irres Glück, mit einer guten Grundprogrammierung geschlüpft, ich versuche es einfach nicht mit einem mentalen Papierstau rumhampeln zu lassen, halte mein Hand über dieses fantastische Wesen und lasse es sich entfalten. Klingt einfach und ist es auch, wenn man nie vergisst, dass es ein Privileg ist, ein Tier sein Eigen nennen zu dürfen.
Liebes Ripley, jeder Tag mit dir ist ein Geschenk! Nie bist du selbstverständlich für mich und wenn dieser Tag unser letzter wäre, wäre er gut gewesen? Ich sage ja und morgen versuche ich es auch wieder gut für dich zu machen. Bis es eben irgendwann der letzte Tag ist. So machen wir das, so ist der Plan!🐾💕🐾