16/09/2024
Giardien – die Gefahr lauert überall
Für Durchfallerkrankungen bei Hunden gibt es eine Vielzahl von Ursachen.
Die dem Durchfall zugrundeliegenden Störungen des Magen-Darm-Traktes werden häufig von mikroskopisch kleinen, einzelligen Parasiten, den Giardien (Giardia intestinalis), ausgelöst.
Welche Symptome zeigen Hunde mit Giardien?
Bei Hunden besiedeln Giardien vor allem den Dünndarm.
Wenn sich die Erreger an der Darmschleimhaut durch fortlaufende Längsteilung stark vermehren, stören sie die dortigen Verdauungsvorgänge.
Typische Symptome bei Tieren sind wiederkehrende Durchfälle mit hellem, schleimigem, übelriechendem Kot, eventuell mit Blutbeimischung.
Selten kommt es zu Erbrechen. Akute Erkrankungen können nach einer Woche ausheilen. Chronische Verläufe können sich allerdings über Monate hinziehen und benötigen einen strikten Hygieneplan.
Weiterhin fallen infizierte Tiere oft durch Appetitlosigkeit, Lustlosigkeit und Magen/Darmgeräusche auf.
Es ist immer ratsam Hunde, die unter (wiederkehrenden) Durchfällen leiden, von einem Tierarzt untersuchten zu lassen.
Wie werden Giardien diagnostiziert?
Besteht der Verdacht, dass ein Tier von Giardien befallen ist, stehen Tierärzten verschiedene Methoden zur Verfügung, um dem Erreger im Kot des Hundes auf die Spur zu kommen. Mittels eines besonderen Verfahrens lassen sich bestimmte Bestandteile der Giardien die im Kot vorhanden sind (sogenannte Kopro-Antigene) im Kot nachweisen (ELISA-Test).
Da mit Giardien infizierte Tiere nicht zu jedem Zeitpunkt Zysten ausscheiden, ist deren Nachweis häufig nicht geeignet die Infektion zu bestätigen.
Dem gegenüber ist der Kopro-Antigen-Nachweis deutlich sensitiver.
Allerdings ist zu berücksichtigen das ein positiver Kopro-Antigen-Befunds auch vorliegen kann, wenn das Tier nicht mehr klinisch erkrankt ist.
Daher ist es wichtig, den Gesundheitsstatus des betreffenden Tieres stets mit in die Diagnosestellung einzubeziehen.
Die Tiere scheiden die Zysten dann mit dem Stuhl aus, weshalb ein mit Giardien infizierter Hund sehr ansteckend ist.
Bei der Erkrankung mit Giardien handelt es sich um eine sogenannte Zoonose, also um eine Krankheit, die auch zwischen Mensch und Tier übertragbar ist.
Wie werden Giardien beim Hund behandelt?
Besteht der Verdacht, dass der Durchfall eines Hundes durch Giardien verursacht wird, und hat der Tierarzt den Erreger durch seine Untersuchungen nachweisen können, dann stehen ihm wirksame Medikamente zur Verfügung, um Giardien zu bekämpfen.
Wegen des hohen Infektionsrisikos (auch für Menschen) wird geraten, den Vierbeiner bei positivem Befund auf alle Fälle zu therapieren.
Leben mehrere Tiere in einem Haushalt, sollten alle gleichzeitig behandelt werden.
Um eine Reinfektion zu vermeiden, sollten man als Tierhalter während der Behandlungszeit auf strengste Hygiene achten.
• Kot einsammeln und beseitigen
• hochfrequentierte Hundewiesen meiden
• Fress- und Wassernäpfe täglich am besten mit kochendem Wasser ausspülen
• Ausläufe und feste Böden mit Dampfstrahler (heißer als 60 Grad) reinigen und desinfizieren
• Tiere täglich gründlich säubern, mindestens die Pfoten und den Urogenitalbereich
• Hunde und Katzen von Kinderspielplätzen und Sandkästen fernhalten
• Decken regelmäßig so heiß wie möglich waschen
• Spielzeug sorgfältig reinigen
• Geeignete Desinfektionsmittel sind Endosan Forte und Neopredisan
Bei Fragen stehen wir gerne zur Verfügung
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