Motionclick.de - Positives Pferdetraining mit Sylvia Czarnecki

14/10/2022

Tarek, ich und die Pferdehilfe pro Equine e.V. brauchen euch, damit Tarek bei mir bleiben kann!

Nachdem Tarek, das Pferd hinter den Bücher „It’s Showtime – Zirkuslektionen“ und „Ehrlich motiviert – positives Pferdetraining“ an meiner Seite so viele Menschen zur positiven Verstärkung gebracht hat, brauchen wir nun eure Hilfe, damit wir zusammenbleiben können!

Zunächst einmal vielen Dank an alle, die mir Ihre Unterstützung angeboten, mir Mut zugesprochen und mir alles Gute gewünscht haben, als ich vor ein paar Tagen als letzte Lösung nach einem neuen Zuhause für Tarek gesucht habe. Und danke an diejenigen, die auch einen Platz anbieten konnten. Für alle die es nicht mitbekommen habe, könnt ihr es hier noch einmal nachlesen: https://www.facebook.com/photo/?fbid=6182836098406600
Ich bin überwältigt und dankbar, dass wir eine Lösung gefunden haben, wie Tarek und ich zusammenbleiben können. Es geht schon sehr an die Substanz, wenn ich mir vorstelle, dass wir uns nach über 22 Jahren trennen müssten. Tarek kann in seinem zuhause – und damit auch bei mir - bleiben. Die Pferdehilfe-pro-Equine e.V. wird bis auf weiteres für die Kosten aufkommen, bis es mir vielleicht wieder besser geht.

Es haben so viele angeboten, regelmäßig oder einmalig zu spenden und darauf sind wir jetzt angewiesen. Da ich keine Spenden empfangen kann, springt die Pferdehilfe ein und diese wiederum braucht dazu euch! Damit das also funktioniert, bitte ich euch, gerne regelmäßig in Form einer „Patenschaft“ oder auch einmalig unter dem Stichwort „Tarek“ zu spenden. Jeder Euro zählt! Nur so kann es funktioniert.

Vielleicht hat euch ja auch einer „unserer“ Beiträge auf www.motionclick.de schon mal weitergeholfen, ihr habt unsere Bücher gelesen und ihr möchtet uns weiterhelfen? – dann würden wir uns über Unterstützung freuen, denn ohne Tarek gäbe es weder die Seite, noch das Buch It’s Showtime, noch das Buch Motionclick.

Wenn ihr spenden möchtet, könnt ihr das tun an
Pferdehilfe pro Equine e.V.
Stichwort Tarek
IBAN: DE07 4016 4528 0300 7638 00
BIC: GENODEM1LHN
Volksbank Südmünsterland-Mitte eG

Über den Verein könnt ihr euch auch auf der Webseite http://www.pferdehilfe-pro-equine.eu informieren und dort auch eine Spendenquittung anfordern.

Ich kann nicht spenden – kann ich trotzdem helfen? Ja, sehr gerne kannst du den Beitrag teilen und auch ein paar persönliche Worte dazu schreiben, warum Unterstützung wichtig ist!

Für die weitere Koordination und Patenschaften, Hintergründe und Berichte habe ich außerdem eine Gruppe erstellt https://www.facebook.com/groups/488050583043667

11/04/2022

Warum eigentlich die Nullposition? - Fachbegriffe einfach erklärt – TEIL 11/17

Die Nullposition ist einer der wichtigsten Verhaltensweisen im Clickertraining mit dem Pferd und wird meiner Ansicht nach sehr häufig unterschätzt. Dabei steht das Pferd ruhig mit allen vier Hufen am Boden, Kopf und Hals geradeaus. Anfangs steht der Mensch rechts oder links neben dem Pferd und hält seine Hände ruhig, später kann (und sollte) dies auch variieren. Die Nullposition ist zunächst Teil der Futterhöflichkeit, da das Pferd in dieser Position nicht nach Futter sucht, sondern stattdessen ein alternativ erwünschtes Verhalten zeigt.

Zugleich stellt sie ein so genanntes „Basisverhalten“ oder „Default Behavior“ dar, dass als Ausgangsverhalten für jedes folgende Verhalten gilt.

Da ein mit positiver Verstärkung trainiertes Verhalten eine Belohnung bei Erfolg verspricht, ist das Signal hierfür immer auch selbst ein Verstärker. Zappelt das Pferd zum Beispiel am Putzplatz herum und wir geben das Signal für „Steh“, verstärken wir nicht nur das darauffolgende Stehen, sondern auch das Herumzappeln und es bilden sich unschöne Verhaltensketten: „Wenn ich herumzapple, gibt mein Mensch das Signal für Stehen und ich kann mir wieder eine Belohnung verdienen“ – das Zappeln wird mehr. Daher sollte man vor dem Geben eines Signals stets darauf achten, dass das Pferd ein „nützliches“ Verhalten zeigt. Hierfür ist die Nullposition hervorragend geeignet.

Achten wir darauf, dass das Pferd vor jedem Signal die Nullposition einnimmt, wird das Pferd auf lange Sicht lernen, dass die Nullposition die Voraussetzung für weiteres Verhalten bzw. weiteres Training ist. Bei gut aufgebautem Training, nimmt das Pferd dann bestenfalls selbst die Nullposition ein und signalisiert so, dass es bereit für das nächste Verhalten ist.
Wir haben damit nicht nur die Möglichkeit, unschöne „Nebeneffekte“ des Trainings durch unpräzise Signalgabe in unerwünschtes Verhalten zu vermeiden, sondern geben dem Pferd auch noch ein gewisses Mitspracherecht dadurch, dass es uns signalisieren kann, dass das Training nun los- bzw. weitergehen kann.

Die Nullposition ist also gleichermaßen die Basis für Höflichkeit, weiteres Training und ein simples, aber effektives und einfach zu trainierendes Kooperationssignal.

Du möchtest mehr rund um das Clickertraining erfahren? Im letzten Beitrag hat dir Simone von Simones Pferdetraining etwas zum Thema Management erklärt. Morgen findest du auf der Seite Kon.takt.pferde einen Beitrag von Luise über Verhaltensketten. Die ganze Reihe findest du auf der Seite Motionclick-Netzwerk - Initiative für gewaltfreies Pferdetraining

09/04/2022

Was haben Autobahnklos mit Clickertraining zutun? Das erklärt Regine Witten von Plus-R Pferdetraining Regine Witten in Teil 9 / 17 unserer Reihe "Fachbegriffe des Clickertrainings einfach erklärt" : "Was sind eigentlich Kriterien?"

Du möchtest mehr rund um das Clickertraining erfahren? Im letzten Beitrag hat dir Nina Steigerwald erklärt, was es mit Timing auf sich hat. Im nächsten Beitrag wird Simone Mender von Simones Pferdetraining über Management sprechen.

Die ganze Reihe findest du auf der Seite Motionclick-Netzwerk - Initiative für gewaltfreies Pferdetraining - liken nicht vergessen ;)

Was sind eigentlich Kriterien? 🤔 Fachbegriffe einfach erklärt – TEIL 9/17

Komm kurz mit mir in den Sanitärbereich einer Autobahnraststätte. Dort muss man bezahlen, wenn man hinein möchte, als Erwachsener zumindest. Kinder dürfen kostenfrei P**i machen. Aber woran erkennt ein Menschenskind, ob es „erwachsen“ ist oder als Kind gilt? Neben den Eingängen ist eine ausgestanzte Kunststoffplatte mit der stilisierten Silhouette eines Menschen montiert. Wenn das Kind durch diese Silhouette gehen kann, ohne sich den Kopf zu stoßen, darf es kostenfrei hinein. Ausschlaggebend ist also die Größe des Menschen. Das nennt man ein Kriterium: Ein zuvor festgelegtes Merkmal wird herangezogen, um eine Entscheidung zu treffen.

Genau darum geht es auch im Tiertraining. Vor jedem Trainingsdurchgang legst du fest, welches Verhalten dein Pferd für den Click zeigen soll. Denn mit dem Click sagst du deinem Pferd, dass es seine Aufgabe richtig gelöst hat.

Ein Beispiel: Das Pferd soll lernen, den Huf zum Auskratzen bis auf Kniehöhe anzuheben. Du gibst dein Signal, z.B. eine Berührung am Bein. Dein Pferd hebt den Huf bis auf Höhe deines Knies. Du clickst und fütterst. So weit, so gut.

Nun kann es aber sein, dass dein Pferd im nächsten Durchgang den Huf nur ein paar Zentimeter lupft statt bis auf Kniehöhe anzuheben. Das Kriterium wurde nicht erfüllt, es gibt keinen Click. Das wird als Daumendisziplin bezeichnet und ist mindestens genauso wichtig wie das Clicken selbst.

Eine Schwierigkeit in der Umsetzung von Kriterien kann - scherzhaft gesprochen - sein, ein „großes Herz für Tiere“ zu haben. Du gibst dein Signal, dein Pferd hebt den Huf bis zur Mitte deines Unterschenkels. Du clickst und fütterst, denn immerhin hat dein Pferd den Huf ja angehoben, wenn auch nur ein bisschen. Doch was bedeutet dieser Click für dein Pferd? Lass uns in sein Fell schlüpfen und die Szene aus seiner Sicht betrachten. Dein Pferd hat nur das Clickgeräusch um herauszufinden, was du von ihm möchtest. Es hebt den Huf eine Handbreit hoch und hört den Click. Was lernt es also in diesem Durchgang? „Halbe Höhe“ ist richtig.

Nur leider stimmt das nicht. Das Kriterium wurde nicht erfüllt. Unbeabsichtigt bringst du deinem Pferd etwas bei, was du gar nicht haben willst. Ein gut gemeinter „Trostclick“ stiftet daher nur Verwirrung und Frust, wenn dein Pferd später für dasselbe Verhalten keinen Click mehr bekommt.

Je genauer du dein Kriterium vor Augen hast und präzise clickst, desto leichter kann dein Pferd herausfinden, was seine Aufgabe ist. Oder anders ausgedrückt: Click nur, was du wirklich haben möchtest. Dann geht es im Training mit Spaß und Freude flott voran.

Du möchtest mehr rund um das Clickertraining erfahren? Im letzten Beitrag hat dir Nina Steigerwald erklärt, was es mit dem Timing auf sich hat. Im nächsten Beitrag wird Simone Mender über Management sprechen.
Die ganze Reihe findest du auf der Seite Motionclick-Netzwerk - Initiative für gewaltfreies Pferdetraining

06/04/2022

Teil 6 / 17 der Reihe "Fachbegriffe aus des Clickertrainings einfach erklärt" : Jana erklärt "Was ist eigentlich die Belohnungsrate?"

Du möchtest mehr rund um das Clickertraining erfahren? Im letzten Beitrag hat Lena von Lena Kaul - Medical Training für Tiere erklärt, was Verstärker sind. Morgen folgt ein Post von Katharina von Das motivierte Pferd zum Thema „Futterpunkt“. Die ganze Reihe findest du auf der Seite Motionclick-Netzwerk - Initiative für gewaltfreies Pferdetraining

Was ist eigentlich die Belohnungsrate?
Fachbegriffe einfach erklärt – TEIL 6/17

❌ Kennst du das? Du trainierst mit deinem Pferd, aber es ist nicht so richtig motiviert bei der Sache? 👉Dann check deine Belohnungsrate!

❓Belohnungs…was? Belohnungsrate meint das Verhältnis von Verstärker zu Zeit. Also wieviele Futterstücke dein Pferd z.B. in einer Trainingsminute bekommt.

Okay, und woran erkennst du nun, ob die Belohnungsrate passt?
Daran, ob dein Pferd motiviert mitarbeitet. Tut es das nicht, arbeitet es also langsamer, ist unkonzentriert oder steigt gar ganz aus dem Training aus, dann ist ziemlich sicher deine Belohnungsrate zu niedrig.

💡Was kannst du tun? Du kannst die Belohnungsrate wieder hochschrauben!

Und das geht so:

1. belohne häufiger: Lernt dein Pferd z.B. gerade frei neben dir zu gehen und es beginnt nach 5 Schritten zu „trödeln“, dann hast du vermutlich zu viele Schritte auf einmal erwartet. Clicke also ein paar Mal für nur 3 gute Schritte.

2. belohne hochwertiger: Kann dein Pferd eine Übung schon ganz gut und du möchtest, dass es sie länger am Stück macht, dann solltest du deine Belohnung den Anforderungen der Aufgabe anpassen und z.B. für längere Dauer oder schwierigere Übungen mehr oder besseres Futter füttern. Selbiges gilt übrigens, wenn mehr Ablenkung hinzukommt (z.B. anderer Ort, mehr Unruhe, andere Personen,…)

3. belohne anders: Hat dein Pferd eine Lieblingsübung? Etwas, für das es schon häufig belohnt wurde und was es super gerne macht? Auch das kannst du als (zusätzliche) Belohnung nutzen (das nennt man dann übrigens Premack-Prinzip)!

❗️ Generell gilt: Steckst du irgendwo fest, dann liegt der Ursprung des Problems eigentlich immer in einem dieser 3 Bereiche:

Timing (passt das Timing nicht, versteht dein Pferd nicht, was genau du von ihm erwartest)

Kriterium (passt das Kriterium nicht, dann geht es nur schleppend voran, weil das geforderte Verhalten für das Pferd noch zu schwer ist und es zu viele Fehler macht)

Belohnungsrate (passt die Belohnungsrate nicht, sinkt die Motivation)

Du möchtest mehr rund um das Clickertraining erfahren? Im letzten Beitrag hat Lena Kaul von Lena Kaul - Medical Training für Tiere erklärt, was Verstärker sind. Morgen folgt ein Post von Katharina Klünder von Das motivierte Pferd zum Thema „Futterpunkt“. Die ganze Reihe findest du auf der Seite Motionclick-Netzwerk - Initiative für gewaltfreies Pferdetraining

05/04/2022

Heute Folge 5 von 17 aus unserer Reihe "Fachbegriffe des Clickertrainings einfach erklärt": Verstärker.

Lena von Lena Kaul - Medical Training für Tiere erklärt euch, was ein Verstärker ist und warum ohne ihn im Training nichts geht.
Im letzten Beitrag hat dir Vanessa vom Ponyclub Winnigstedt erklärt, was Höflichkeit ist. Morgen erklärt Dir Jana von trainingsglueck.de - Jana Ebinger dann etwas über den Begriff "Belohnungsrate".

Die ganze Reihe findest du auf unserer Seite Motionclick-Netzwerk - Initiative für gewaltfreies Pferdetraining, also lasst ein Like da, um keine Folge zu verpassen!

Was sind eigentlich Verstärker? 🤔 Fachbegriffe einfach erklärt – TEIL 5/17

Verstärker verstärken Verhalten. Schöne Alliteration, aber was ist damit gemeint? Mit anderen Worten könnte ich auch sagen: Wenn ich mein Pferd für etwas belohne, wird das Verhalten, das ich belohnt habe, öfter gezeigt. Das Verhalten wurde verstärkt.

Nun kommt die Krux an der Sache: Das Pferd entscheidet, was es als Verstärker empfindet. Es kann sein, dass mein Pony im Fellwechsel Kraulen als angenehm empfindet und das Verhalten “Popo dreht sich zu mir” öfter zeigt, weil: hat sich ja bisher auch gelohnt. Wenn ich nun aber im tiefsten Winter eine Lektion erarbeiten möchte und dann mit Kraulen belohnen will, geht mein Pferd plötzlich weg. Warum? Weil in der Situation das Kraulen nicht als Verstärker funktioniert hat. Gleiches gilt für verschiedene Futterarten, nicht jedes Pferd mag Bananen oder Möhren oder Heucobs oder, oder, oder…

Es ist also wichtig herauszufinden, was das Pferd wirklich als Verstärker empfindet. Das kann sich nämlich ziemlich von dem unterscheiden, was wir als Menschen erwarten.

Wenn das verstärkte Verhalten öfter gezeigt wird, handelt es sich auch um einen Verstärker bzw. eine Belohnung. Wird das Verhalten weniger oder das Pferd bricht die Zusammenarbeit ganz ab, müssen wir uns eine andere Belohnung suchen.

Aber war da nicht noch etwas mit primären und sekundären Verstärkern?
Keine Angst, so kompliziert ist das gar nicht!
Primäre Verstärker empfindet das Pferd von sich aus als belohnend. Dazu gehört beispielsweise das klassische Leckerchen.
Sekundäre Verstärker wirken nur, weil sie vorher über einen Lernvorgang mit primären Verstärkern verknüpft wurden und somit etwas angenehmes für das Pferd ankündigen. Der Click kündigt zum Beispiel ein Leckerchen an.

Im Alltag sähe das so aus: Mein Pferd senkt auf mein Signal den Kopf, ich clicke (sekundärer Verstärker) und füttere ein Stückchen Möhre (primärer Verstärker). Sollte ich nun das Stückchen Möhre weglassen, wird mein Pferd nach mehreren Wiederholungen den Kopf nicht mehr senken, denn es bekommt keinen primären Verstärker mehr dafür.

Es ist also wichtig zu wissen, dass sekundäre Verstärker ohne einen primären Verstärker nicht funktionieren. Ich kann im Training nicht einfach nur mein Markerwort benutzen oder Clicken und dann die eigentliche Belohnung weglassen. Doch wofür brauche ich dann einen sekundären Verstärker? Du brauchst ihn nicht, er ist nur sehr praktisch. Mit einem Click kann ich viel präziser belohnen, als nur mit einem Leckerchen.

Das Wichtigste ist jedoch: Wähle einen passenden Verstärker im Training! Es lohnt sich wirklich auszuprobieren und individuelle Vorlieben Deines Pferdes zu berücksichtigen!

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Du möchtest mehr rund um das Clickertraining erfahren? Im letzten Beitrag hat dir Vanessa Schiller vom Ponyclub Winnigstedt erklärt, was Höflichkeit ist.
Morgen erklärt Dir Jana Ebinger von trainingsglueck.de - Jana Ebinger was die Belohnungsrate ist.
Die ganze Reihe findest du auf der Seite Motionclick-Netzwerk - Initiative für gewaltfreies Pferdetraining

01/04/2022

Heute startet die gemeinsame Reihe von Trainerinnen aus dem Motionclick-Netzwerk - Initiative für gewaltfreies Pferdetraining: Fachbegriffe des Clickertrainings einfach erklärt!

Iris startet mit Teil 1 von 17: Was ist eigentlich Klassische Konditionierung? Morgen geht es dann weiter mit dem Thema Operante Konditionierung. Also lasst ein Like auf der Seite vom Motionclick-Netzwerk - Initiative für gewaltfreies Pferdetraining da, damit ihr keinen Beitrag verpasst!

Was ist eigentlich Klassische Konditionierung? 🤔
Fachbegriffe einfach erklärt – TEIL 1/17

Wenn ich „Klassische Konditionierung“ erwähne, klingelts bei euch vielleicht… höhö… 😅

Wir haben es irgendwann in der Schule gelernt… da war was mit einem Forscher namens Pavlov, einer Glocke und sabbernden Hunden -eh ganz lustig, aber ich habs direkt nach dem Bio-Test im Hirn wohl dort abgelegt, wo auch die Lateingrammatik in Frieden ruht.

Und jetzt, Jahre später, finde ich das Ganze total spannend.

Warum? Nun - die klassische Konditionierung beschreibt einen genialen Vorgang, der vielen Lebewesen einen klaren Vorteil gebracht hat - eine richtige Erfolgsgeschichte der Evolution also.

Unser Gehirn versucht nämlich ständig Vorhersagen zu treffen. Unterbewusst notieren wir, was in der Umwelt passiert:

Wenn das passiert - passiert als nächstes das!

Wenn es im Gebüsch knackst, springt gleich ein Raubtier heraus.

Oder bei Pavlovs Hunden: Wenn die Glocke erklingt, erscheint Futter.

Spannend ist dabei, dass unbedeutende Reize - wie die Glocke – mit biologisch relevanten Reizen - „Futter!“ - verknüpft werden und dadurch auch bedeutsam werden. Unser Unterbewusstsein trifft die Vorhersage: „Wenn die Glocke ertönt, kommt gleich das Futter…. da können wir direkt den Speichelfluss starten.“

Gefühle sind hier besonders wichtig: Die Angst und damit die erhöhte Fluchtbereitschaft setzt schon beim Rascheln im Busch ein und nicht erst beim Erblicken des Raubtieres.

Die Freude des tierischen Lerners setzt schon beim Clickgeräusch ein und nicht erst beim Knuspern des Leckerlis.

Und je mehr ein Erlebnis unsere Gefühle in Wallung bringt, desto stärker unterstreicht unser Hirn die relevanten Reize mit Leuchtmarker.

So kann ein einziger gruseliger Tierarzttermin ausreichen, damit ein Pferd alle bislang unbedeutenden medizinischen Gegenstände, Gerüche, und Geräusche als gefährlich einstuft und künftig schon darauf mit deutlicher Angst reagiert, obwohl weit und breit kein Tierarzt zu sehen ist.

Es geht hier also nicht um das Verhalten, sondern um die Erwartungshaltung unserer Lerner!

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Du möchtest mehr rund um das Clickertraining erfahren? Morgen erzählt dir Dana Rindermann von Okapi-Training (https://www.facebook.com/Okapitraining), was Operante Konditionierung ist.

Die ganze Reihe findest du auf der Seite Motionclick-Netzwerk - Initiative für gewaltfreies Pferdetraining.

31/03/2022

Morgen startet die gemeinsame Aktion von Mitgliedern des Motionclick-Netzwerk - Initiative für gewaltfreies Pferdetraining. Vom 1. bis 17. April erklären wir euch kurz und knackig wichtige Fachbegriffe aus dem Clickertraining. Am 18. schließen wir das ganze mit einer Podcastfolge von fair.stärkt - positive Lösungen für das Training mit deinem Pferd ab, in der wir alle Begriffe noch einmal zusammenfassen.

Den Anfang macht Iris von Zuckerbrot - Verhaltensberatung und Training mit Dr. Iris Starnberger und erklärt dir. was klassische Konditionierung ist.

Die ganze Reihe findest du dann täglich auf der Seite Motionclick-Netzwerk - Initiative für gewaltfreies Pferdetraining und auf den Seiten unserer Trainerinnen! Lasst ein Like auf der Netzwerkseite da und fügt die Seite am besten als Follower zu euren Favoriten hinzu, damit ihr keinen Beitrag verpasst!

Kennst du Fachbegriffe aus dem Training mit positiver Verstärkung? 🤔 Fachbegriffe einfach erklärt – Ein Projekt von Motionclick-Netzwerk - Initiative für gewaltfreies Pferdetraining

Die Trainer:innen des Netzwerks werden ab morgen täglich bis zum 17. April wichtige Begriffe erklären. Von uns gibt's danach natürlich auch was auf die Ohren. Am 18.04. erscheint eine Podcastfolge mit allen Beteiligten 🎉✨

Wir sind froh ein Teil davon sein zu dürfen und möchten uns auf diesem Weg nochmal ganz besonders bei Sylvia Czarnecki von Motionclick.de - Positives Pferdetraining mit Sylvia Czarnecki für diese wunderbare Initiative bedanken!

Du möchtest mehr rund um das Clickertraining erfahren? Morgen wird dir unsere liebe Dr.in Iris Starnberger von Zuckerbrot - Verhaltensberatung und Training mit Dr. Iris Starnberger erklären, was klassische Konditionierung ist. Die ganze Reihe findest du auf der Seite Motionclick-Netzwerk - Initiative für gewaltfreies Pferdetraining.

22/03/2022

Eine häufige Kritik gegenüber dem Training mit positiver Verstärkung ist, dass Training nur mit positiver Verstärkung überhaupt nicht möglich sei, da das Training immer auch einen Anteil negativer Strafe enthalten würde. In meinem neuen Blog-Beitrag spreche ich darüber, ob das wirklich immer so ist und wie die Alternativen dazu aussehen! Lasst uns dieser spannenden Frage auf den Grund gehen, auch wenn wir dazu ein bisschen ausholen müssen zu den Basics von "Lehren und Lernen" - keine halben Sachen ;)

Häufig wird in Diskussionen kritisiert, dass Training nur mit positiver Verstärkung nicht möglich sei. So einfach ist die Frage jedoch nicht!

21/12/2021

„Pausen“ sind ein häufig unterschätztes Mittel im Training. Doch das Verständnis von „Pause“ ist sehr vielfältig. Je nach Trainingsansatz unterscheidet sich die Bedeutung einer Pause sehr deutlich. Während im konventionellen Training mit negativer Verstärkung eine Pause häufig eine Belohnung darstellen soll, bedeutet Sie im Training mit positiver Verstärkung für das Pferd unter Umständen das genaue Gegenteil, kann also sogar eine Strafe darstellen. Es ist also wichtig, sich mit dem Thema Pause, und was Pause ist oder nicht ist, kann oder nicht kann, einmal näher auseinander zu setzen.

Pausen sind ein oft unterschätztes und sehr wertvolles Werkzeug im Training mit positiver Verstärkung.

06/08/2021

Mein Kommentar zum Fünfkampf-Desaster in Tokio - gerne den Beitrag teilen!

03/07/2021

Wenn ein Pferd gut auf Kraulen als Verstärker anspricht, lässt es sich sehr gut nutzen, um Körpertargets zu etablieren und auch um das gezielte Arbeiten mit einem weiteren Markersignal als Alternative zum Futtermarker einzuführen. So entsteht beim Pferd nicht eine falsche Erwartungshaltung, weil Futter erwartet wird und dann stattdessen gekrault wird. Dies ist zwar relativ unproblematisch, wenn das Kraulen höherwertiger ist als das Futter, umgekehrt kann es allerdings schnell zu Frust führen. Da wir zum Zeitpunkt des "Universalverstärkers" aber nicht wissen, was das Pferd jetzt gerne hätte, arbeitet Anja hier mit einem Marker, der explizit das Kraulen ankündigt ("Click").
Außerdem führt Anja hier gerade ein Verlaufslob ein, einen tertiären Verstärker, dass dem Pferd sagt, dass es richtig liegt, aber noch kein primärer Verstärker folgt. Der tertiäre Verstärker kündigt den sekundären Verstärker ("Click") an, der wiederum denn primären Verstärker ("Kraulen") ankündigt. Hierfür sollte es sicher sein, dass das Pferd das erwartete Verhalten nach dem tertiären Verstärker auch (weiterhin) ausführt, da wir sonst natürlich nicht mehr sekundär > primär verstärken können und damit den tertiären Verstärker enorm schwächen. Tertiäre Verstärker einzusetzen muss man sich also sehr gut überlegen ;)
Hier seht ihr meine liebe Freundin Anja und ihre Traberstute Joy beim Training einer Hinterhandwendung mit dem Schultertarget.

22/06/2021

Am Wochenende haben Christian Stahn und ich über das Thema Respekt gesprochen. "Respekt" ist etwas, was man im Umgang mit dem Pferd sehr häufig hört, wenn darüber gesprochen wird, dass das Pferd sich nicht wie gewünscht verhält. Dabei wird leider häufig vergessen, dass Respekt keine Einbahnstraße ist, sondern zunächst erst einmal damit beginnt, dass wir uns gegenüber dem Pferd respektvoll verhalten. Denn Respekt vor dem Pferd zeigt sich erstmal auch in dem Respekt vor seinem "Nein". Sehr häufig wird "mangelnder Respekt" als eine Rechtfertigung für Strafe genutzt, weil wir erst einmal nach einer simplen Erklärung suchen (mit einer "simplen" Lösung), dabei ist es viel wichtiger nach Lösungen zu suchen, die nicht Vorbehalte des Pferdes fördern, sondern das Verständnis füreinander.

Auf dieser Ausgangslage aufbauend ist ein sehr interessantes, aber auch philosophisches Gespräch entstanden. Ich freue mich, wenn ihr trotz der Länge Lust habt, euch mit dem Thema auseinander zu setzen und gerne euch eure Meinung dazu hinterlasst!

Die FreiheitsGedanken stehen für philosophische Gedankengänge im Umgang mit Pferden, zeigen verschiedene Blickwinkel verschiedener Trainer/Lehrer/Menschen un...

09/06/2021

Ich habe mir einen Drinculator gebastelt 😉 Eigentlich heißt es Tagulatur und kommt aus dem TagTeach (teaching with acoustical guidance), einer Feedbackmethode, die mit positiver Verstärkung arbeitet und helfen soll, Verhaltensweisen zu etablieren. In diesem Fall soll er natürlich dabei helfen, ausreichend zu trinken. Pro Liter, also pro Füllung der Flasche, eine Kugel. 3 Liter ist das Soll, daher hat die dritte Kugel eine andere Farbe. Die Kugeln werden von oben nach unten gezogen, ich habe also schon 3 Liter getrunken heute. Die anderen beiden sind optional.
Wenn ihr auch immer zu wenig trinkt, ist das ja vielleicht auch eine Möglichkeit für euch 😉 außerdem kann ich mir nie merken, wie oft ich die Flasche schon gefüllt habe...

06/06/2021

Dieser Beitrag ist zwar im Zuge einer Diskussion zu Trainingsmethoden mit Tierheimhunden entstanden, gilt aber ebenso für das Training mit Pferden. Die Argumentation ist die gleiche. Wie oft wurde mir schon gesagt, ich sollte das doch mal mit wirklich gefährlichen Tieren versuchen und immer wieder konnte ich darauf antworten, das tue ich bereits, sehr erfolgreich. Immer wieder wird gefordert, das positiv arbeitende Trainer sich an "besonders schwierigen Tieren" beweisen sollen. Interessant wäre es mal, solche Trainer mit Wildtieren Arbeiten zu sehen, um zu beobachten, wie weit man hier mit strafbasierten Training kommt. Bei der Diskussion positive Verstärkung versus strafbasiertes Training geht es nicht darum, was besser funktioniert, sondern welche Haltung man gegenüber dem Tier und dessen training vertritt. Gut gesagt, Maria Rehberger - Easy Dogs

Ich muss es jetzt einfach mal wieder los werden, weil mich diese Diskussionen an anderer Stelle (der Beitrag von "Tiere suchen ein Zuhause", in der 3 strafbasiert arbeitende Trainer:innen "in Konkurrenz" zu einer belohnungsbasiert arbeitenden Kollegin gesetzt werden) inzwischen nur noch nerven. 😤

‼️Es geht nicht um die Frage, was besser funktioniert, wer "Recht" hat‼️
Es geht um die grundlegende Haltung, die ich anderen Lebewesen gegenüber habe, noch dazu Lebewesen, die es sich nicht ausgesucht haben bei und mit uns zu leben unter den Umständen, die bei uns eben jeweils vorherrschen.

Klar, man kann noch ewig weiter streiten, diskutieren, argumentieren was denn nun Gewalt ist, wo sie anfängt, wo sie aufhört. Das ist völlig müßig!
Denn nicht wir bestimmen das, sondern derjenige, dem das Ganze widerfährt. Und wir können den Hund nicht fragen, wie schön oder schlimm er sein Leben als Ganzes empfindet oder was er sich wünschen würde.
Aber ich habe Augen im Kopf und wer Ahnung von Körpersprache hat, sieht wie gehemmt viele Hunde sind, denen ach so gewaltfrei "Raum genommen" wird oder wie auch immer die mal mehr, mal weniger aversiven Maßnahmen zum "Grenzen setzen" genannt werden. 😡

Und immer wieder kommt "Ihr seid herzlich eingeladen mal mit 'solchen' Hunden zu arbeiten." 🥱
Abgesehen davon, dass viele von uns genau das tun (ja, ich auch), Gegenvorschlag:
Liebe strafbasiert arbeitende Trainer, arbeitet ihr doch mal mit Wildtieren mit den Methoden, die ihr euch bei Hunden anzuwenden traut. 🙂
Müssen ja nicht gleich Großkatzen sein. Waschbären tun's für den Anfang auch... Denen könnt ihr nämlich nicht einfach nen Maulkorb draufziehen und dann mal mutig sein.

Einfache Kiste:
👉 Entweder will ich belohnungsbasiert und bedürfnisorientiert arbeiten oder ich wills halt nicht. Jeder, der will, hat heutzutage alle Möglichkeiten dazuzulernen. Wer weiter strafbasiert arbeiten will, soll genau das tun.
Aber hört doch bitte auf, als es als das "Richtige" zu verkaufen.

03/06/2021

Kind und Pferd, die friedvoll miteinander umgehen, sind wundervoll zu beobachten. Doch zu einem freudigen Umgang gehören stets zwei: Pferd UND Mensch. Die Bedürfnisse von Kind und Pferd gleichermaßen zu berücksichtigen ist wichtig, aber nicht immer einfach.

Weil es ein so wichtiges Thema ist, würde ich mich übers Teilen freuen 🙂

...

27/05/2021

Sooo genial!

21/05/2021

Und hier folgt, wie angekündigt (nachträglich) noch der zweite Teil des Podcasts von fair.stärkt - positive Lösungen für das Training mit deinem Pferd mit mir zum Thema Wahl und Kontrolle! Unbedingt reinhören, ich finde ja, es lohnt sich :D

https://anchor.fm/fairstaerkt-podcast/episodes/10-Wahl-und-Kontrolle-Teil-2-mit-Sylvia-Czarnecki-e10inle

In dieser Folge sprechen wir mit Sylvia Czarnecki über Wahl und Kontrolle im Pferdetraining. Sylvia Czarnecki ist Buchautorin, hat eine Online Akademie und bis 2019 über 15 Jahre lang beruflich Pferde über positive Verstärkung trainiert. Sie möchte weiterhin einen Beitrag zur Verbreitung dieser...