Egal wo du bist, egal was passiert.
Der Rückruf oder wie hier der ,,Sitz-Pfiff" so wie das Ablegen an Ort und Stelle sollte überall funktionieren.
Damit man an diesen Punkt gelangt, muss man die Ablenkung langsamen steigern. Was im Haus, dann im Garten und dann irgendwann auf der Gassirunde funktioniert, wird irgendwann mit genügen Wiederholungen und einer sauberen und konsequenten Ausführung, auch am Strand im wohlverdienten Urlaub möglich sein.
Wer seinen Hund frei laufen lassen möchte und dabei weder seinen Hund noch andere gefährden will, muss einen sicheren Rückruf trainieren.
Rufus durfte diesen Urlaub noch nicht frei am Strand laufen 🤷🏼♀️ die Aufregung viel zu groß und sehr viel Ablenkung. Auch mit einer langen Schleppleine kann man Spaß haben.
Vielleicht beim nächsten Mal 😉
Heute gab es aus gesundheitlichen Gründen (von Frauchen) ,,nur" Kopf/Nasenarbeit im Garten. Apportieren und ein ,,such verloren".
Als zwischendurch für den Hund eine super Beschäftigung und natürlich auch Auslastung, sowohl körperlich als auch geistig.
Mit viel Dynamik springt Rufus hier durch den Garten und sucht seinen Dummy.
Das gleiche kann man auch wunderbar mit Futter oder Spielzeug machen.
Dabei unbedingt darauf achten den Hund am Anfang nicht zu überfordern und Verstecke zu schwer zu gestalten. Zu Beginn darf der Hund zuschauen, später wird der Hund so gesetzt, dass er nicht sehen kann wo der Mensch sich bewegt.
Wenn der Hund um Hilfe fragt, ruhig zur Hilfe kommen. Rufus hat heute keine bekommen, da ich wusste er kriegt es auch so hin. Aber der Herr macht es sich manchmal gerne leicht ;)
Wenn er ernsthaft um Hilfe fragt, kriegt er sie natürlich auch.
Orientierung
Oftmals sieht man Mensch-Hund Kombinationen die spazieren gehen. Sie gehen vielleicht den gleichen Weg, aber trotzdem nicht gemeinsam. Der Hund bummelt durch die Weltgeschichte und der Mensch hinterher, dabei gibt es dann zwei verschiedene Halter.
Der erste, beobachtet seinen Hund durchgehend und plappert ihn dann auch noch zu.
Der zweite, schaut auf sein Handy und bei Begleitung quatscht er sich fest, ohne seinen Hund ihm Blick zu haben.
Bei beiden Typen, ist meist jedoch das gleiche beim Hund zu erkennen, der Hund läuft seinen Weg und wenn man Glück hat, guckt er mal kurz zurück....wenn die Kekse rascheln 😉
Wieso ist das so?
Ein kleiner Blick des Hundes, meist unbemerkt vom Halter reicht aus, damit der Hund sich sicher sein kann. Was macht mein Mensch? Ist er gerade Interessant? Ist er noch da? Ahja, ok. Durch diesen Blick ist der Hund sich sicher, wenn der wat will, meldet er sich schon, aber spannend oder interessant ist sein Mensch für ihn nicht.
Ein schönes Beispiel einer entspannten Orientierung, auf beiden Seiten, gibt hier Rufus.
Er darf schnüffeln, gerne voraus laufen und ist trotzdem durchgehend in Verbindung mit mir, ohne dabei gestresst zu sein oder durchgehend in der Erwartungshaltung zu sein.
Immer wieder schaut er sich mal kurz um, schließlich gehen wir ja gemeinsam diesen Weg.
Und gemeinsam ist es doch am schönsten, oder?
So kann man übrigens auch schneller eingreifen sollte plötzlich ein anderer Hund oder ein anderes Tier unseren Weg kreuzen.
Das kriegen wir auch mit deinem Hund hin, melde dich gerne :)
,,Hieeeeeer"...=> 🖕
So sieht es häufig in der Kommunikation zwischen Mensch und Hund aus. Gerade bei Spaziergängen, stimmt häufig die Zusammenarbeit und die gegenseitige Aufmerksamkeit nicht. Am anderen Ende der Leine, wenn denn eine dran ist, steht ein Mensch der erwartet dass Fritzi ihm volle Aufmerksamkeit schenkt, bei welchem Ton auch immer. Fritzi hingegen erwartet eigentlich nicht wirklich viel, außer das beim gut geübten Dackelblick ein Leckerlie fliegt und Menschlein nicht allzusehr bummelt. Wenn es gut läuft, dreht Fritzi vielleicht kurz den Kopf, evtl. zuckt auch nur ein Ohr. Aber eine Tendenz zum Umdrehen? Neeee, wieso denn auch 🤷🏼♀️ der Fiffi am andere Ende der Straße ist wesentlich interessanter als Menschleine, welches ja sonst auch nur hinterherbummelt.
Wie können wir das also ändern? Wie mache ich mich interessanter als Fiffi, wie schaffe ich es also, dass Fritzi schnellstmöglich zu mir kommt und so dem Radfahrer hinter der Kurve oder schlimmer noch dem Auto entkommt?
Kann man alles lernen, ist gar nicht so schwierig und wird Dir und deinem Hund garantiert richtig viel Spaß machen. So gut wie versprochen 😉
Tula steht übrigens drauf ❤️ Fiffi ist ihr wirklich egal!
Angst bei Hunden
Kein schöner Anblick, oder?
Seit Tula ein gewaltiges Gewitter, mit sehr nahen Blitzeinschlag erleben musste, bekommt sie Angst- und Panikzustände.
Gerade bei Gewitter sind sich Wissenschaftler, Hundetrainer und Verhaltenspsychologen nicht einig, wo, wie und warum eine solche Angst ausgelöst wird und wie man diese effektiv behandeln kann. Die gute gemeinte Gewitter CD, bringt zwar Geld in Gewisse Kassen, hilft aber wenig weiter. Der Luftdruck, Regen, Geruch und elektrische Spannungen fehlen dabei. Nur weil euer Hund die CD gut meistert, wird es das echte Gewitter nicht ersetzen und behandeln können.
Mal wieder spielt das Hormon Cortisol eine sehr große Rolle, es wird in Massen ausgeschüttet und der Hund schaltet in einen Überlebensmodus.
Ich kann Tula in diesen Momenten nicht helfen, außer für sie da zu sein, ohne das Problem noch zu verschlimmern. Ich biete ihre meine Nähe, einen Rückzugsort (gerne dunkel) und ein Radio an, welches ich im Hintergrund laufen lasse.
Manchmal reicht ihr mein Arm, manchmal liegen wir zusammen halb unter dem Bett. Dabei bemitleide ich den Hund nicht, sondern nehme ihre Angst an und begleite sie hindurch.
Es gibt kleine Hilfsmittel, wie z.b ein bestimmtes Shirt für Hunde, oder selbst gemachte Wickel aus Handtüchern und Stoffbändern. Auch euer Tierarzt kann euch helfen, jedoch achtet darauf, dass es kein Mittelchen gibt welches euer Tier körperlich lähmt, aber geistig auf voller Höhe lässt. Dies wurde alles nur verschlimmert. Bewegungsunfähig in der Ecke liegen zu müssen, wäre mehr als nur ein traumatisches Erlebnis.
Häufige Anzeichen einer Geräuschangst bei Hunden:
Bellen, Jaulen, Winseln
Unsauberkeit
Flucht, Vermeidung (z. B. von Orten)
Zerstörung von Gegenständen (Türen, Fenster etc.)
Erbrechen, Appetitlosigkeit
Unruhe, Hecheln, Speicheln, erhöhte Herz- und Atemtätigkeit, panischer Blick
erhöhte Reizbarkeit, Zittern
Aggression
Gerade der letzte Punkt wird unterschätzt, Besitzer
Ein gut sitzender Rückruf, ist die halbe Miete.
Wir sind gerade im Urlaub und bei unserem Spaziergang am Meer liefen ein paar Kaninchen auf dem Weg.
Tula, die eigentlich den Kopf in jeden Busch steckt und sich nicht dafür interessiert, zeigte nun doch Interesse an diesen niedlich hoppelnden Dingern.
Ich weiß, dass ihr Rückruf einfach immer und überall sitzt. Dies war ein langes Training, aber es ist mittlerweile einfach verlass auf sie.
Jetzt könnte man meinen ,,sprich doch etwas netter mit ihr".
Ja, könnte ich tun.
Jedoch verstehe ich bei Jagdverhalten keinen Spaß und er muss kontrollierbar sein. Also, keine Kompromisse und dies wird auch mit einen einzigen Kommando klar kommuniziert.
That's it .....
Meldet euch und wir schauen ob du und dein Hund genau so hinbekommen können. Ich helfe euch gerne dabei weiter :)
Begegnung im Alltag
Mein heutiger Hund im Training, ist ein Herdenschutzhund wie er im Buche steht.
Seine ersten 1,5 Jahre waren nicht gerade prickelnd und niemand hat ihm gezeigt wie es richtig geht. Aus seiner Unsicherheit heraus, hat er keine andere Wahl mehr gesehen, als mit voller Wucht nach vorne zu gehen.
Jetzt ist er in erfahrenen Händen gelandet und bei jemanden, der ihm hilft den richtigen Weg zu finden.
Ein Hund der bisher um die 45kg wiegt, mag eine starke Person noch irgendwie mit Ach&Krach halten können. Wenn der ,,kleine" Mann jedoch irgendwann ausgewachsen ist, was bei HSH erst mit 3 bis 3,5 Jahren der Fall ist, hält ihn keiner mehr.
Ungesichert kann es dann für Halter, Passanten, andere Hunde gefährlich werden.
Genetik kann man nicht weg trainieren, ein Herdenschutzhund ist nun einmal zum bewachen und schützen seiner Herde(Familie) gezüchtet und geboren, jedoch kann man es in Bahnen lenken, die für sein Umfeld weniger gefährlich und für den Halter leichter zu händeln sind.
Hier seht ihr ihn im Training bei Begegnungen. Vor wenigen Monaten noch stand er auf den Hinterbeinen und ging keiner Konfrontation aus dem Weg, hat sich der Sache gerne angenommen. 🙈
Mittlerweile, kann er gut akzeptieren, dass nicht jeder ihm etwas böses will und er es auch ohne Zähne lösen kann.
Noch immer besteht eine Unsicherheit, wie man an seiner Körperhaltung gut erkennen kann. Er ist noch lange kein souveräner Hund, der entspannt durch die Welt marschiert. Für ihn hat sich jedoch schon einiges geändert.
Bald gibt es auch einen passenderen Maulkorb.😉
Es ist keine Schande seinen Hund diesen tragen zu lassen. Er sorgt auf vielen Seiten für mehr Entspannung. Aber dazu in einem anderen Beitrag bald etwas mehr :)