17/06/2020
Eigentlich ist die 'neue' Farbmutation gar nicht neu.
Zumindest nicht, wenn man sich mal genau anschaut, was ich inzwischen als Fakten zusammengetragen habe:
- Vererbt sich sicher dominant
- ist vor allem ein Phäomelanin-Aufheller
- zeigt sich in unterschiedlicher Stärke
- ist auf vielen Farben nahezu unsichtbar
Ich erlaube mir, die Mutation einfach mal 'Beige' zu nennen und sei es nur, damit das Kind einen Namen hat. Streng genommen müsste man dabei aber immer in die Grundfarben differenzieren.
Auf Black ist sie - von so extremen und eher seltenen Tieren wie Sascha mit der braunen 'Hose' mal abgesehen - für Laien nicht zu erkennen. Ich hänge dazu zwei Bilder an - das linke Tier ist Black-Beige. Das rechte einfach nur Black. Als Jungtier hatte das linke Tier eine gut sichtbare, helle Unterwolle, die das Fell regelrecht schütter und dünn aussehen ließ. An den Ohren lässt sich das noch erahnen. Das Schwarz ist auch nicht ganz so schwarz sondern eher dunkelbraun. Das war es aber auch schon an Unterschieden. Wer nicht aktiv danach Ausschau hält, dem würde es sicher nicht auffallen.
Auf Agouti ist es wirklich unsichtbar. Ich würde behaupten, dass sie etwas grauer sind, kann es aber nicht einmal richtig belegen - denn Agouti macht auch so einen sehr deutlichen Fellwechsel vom Jungtier zum Adulten durch und wechselt von eher grau zu eher braun-grau. Wir hatten ein einziges Tier, bei dem ich mir mit Agouti-Beige recht sicher war, weil sie auch nach dem Fellwechsel sehr sehr grau blieb ohne viel braun. Das war's aber auch.
Auf Cinnamon ist es bei Jungtieren kaum zu übersehen. Bei den Adulten stellt sich meist ein ähnlicher Zustand ein, wie bei Black: Wenn man danach sucht, dann erkennt man es. Auch dazu noch einmal zwei Bilder. Links das Cinnamon Tier - rechts das Cinnamon-Beige. Insbesondere die Flanken sind erkennbar heller. Aber als Cinnamon sind beide gut zu erkennen.
Auf Chocolate sieht man es wirklich gut. Die Tiere sind so deutlich aufgehellt, dass man sie kaum mit normalen Chocolate verwechseln kann. Theoretisch jedenfalls. Denn dann kommt da noch das winzige Detail der Ausprägung dazu. Wär ja langweilig, wenn man Chocolate-Beige gut erkennen könnte. Dazu noch ein Bild in gewohnt schlechter Qualität von Doppi - der immerhin so kooperativ war sein Gesichtchen in die Kamera zu halten. Und finster zu gucken. Doppi ist ziemlich sicher Chocolate-Beige. Nur könnte er auch ein Kerlchen sein, was sich in seiner Jugend kräftig geprügelt hat. Hat er nicht. Die hellen Haare waren als Jungtier eher noch stärker ausgeprägt.
Zum Vergleich noch einmal ein Gruppenfoto auf dem alle Farben versammelt sind von links nach rechts:
Chocolate
Black (Jungtier)
Cinnamon (mit Gesicht in die Kamera)
2x (Chocolate-)Beige (Papa Klößchen mit seiner Beige-Tochter)
Agouti (beim Verlassen der Szene)
Beige hat grundsätzlich immer eine gewisse Tendenz zur Fleckigkeit. So stark abgegrenzte Flecken wie der Punkt auf der Stirn von Spot sind allerdings wirklich selten. Der Rest ist ein wilder Mischmasch zwischen allen möglichen Farbschattierungen.
Entsprechend würde es mich nicht wundern, wenn 'Beige' schon seit Ewigkeiten in der Weißfuß-Population in Deutschland und dem näheren Ausland herumgondelt, aber schlicht bisher nie sonderlich aufgefallen ist. Dazu muss es schon, wie bei uns, in starker Ausprägung auf Chocolate treffen. Und wovon die Ausprägung oder die Fleckenbildung abhängt kann ich beim besten Willen nicht sagen. Bestimmt mal wieder Multifaktoral. Spot hat seinen Fleck jedenfalls nicht vererbt. Dafür aber Beige grundsätzlich.
Ich gehe aktuell davon aus, dass wir Beige von Anfang an in der Zucht hatten und es auf Julien oder eines seiner vier Begleitmädels zurückgeht. Am wahrscheinlichsten auf Private, die als kleine Black problemlos Black-Beige gewesen sein könnte. Eine spontane Mutation hier bei uns halte ich für unwahrscheinlicher.